(Rom) Die Evangelische Allianzen mehrerer europäischer Länder gaben eine kritische Erklärung über einige Äußerungen von Papst Franziskus ab. Die Italienische, Spanische, Französische und Polnische Evangelische Allianz äußerten in einer gemeinsamen Aussendung vom 16. Oktober Bedenken im Zusammenhang mit der „evangelischen Sprache“ von Papst Franziskus und „längst totgeglaubten liberalen Ideen“. Die genannten Allianzen gehören der evangelikalen Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) an.
Die Erklärung richtet sich an alle anderen Evangelischen Allianzen, die Mitglieder der WEA sind und an den evangelikalen Weltverband, der laut eigenen Angaben 600 Millionen Christen vertritt. Die Warnung gilt vor „ebenso enthusiastischen wie haltlosen“ Auslegungen des Evangeliums durch das katholische Kirchenoberhaupt.
Kernaussage der evangelikalen Kritik ist: „Franziskus vermischt eine evangelische Sprache, Marienverehrung und liberale Idee“. Die Vorsitzenden der vier Evangelischen Allianzen schreiben weiter: „Nach der positiven Anfangsreaktion auf die Wahl von Papst Bergoglio läßt sich nach einigen Monaten des Pontifikats deutlicher die Richtung erkennen, die Papst Franziskus verfolgt.“
Das von Clément Diedrichs (Conseil national des évangéliques de France), Jaume Llenas (Alianza Evangélica Española), Giacomo Ciccone (Alleanza Evangelica Italiana) und Dwulat Wladyslaw (Alians Ewangeliczny w RP) unterzeichnete Papier erkennt an, daß Papst Franziskus eine „evangelische Sprache“ gebrauche. Er spreche von „Umkehr“, von einer „persönlichen Beziehung mit Christus“ und von „Mission“. Er spreche aber auch, so die vier Vorsitzenden, „über Ideen, die der alten liberalen Theologie angehören, die bereits begraben schien und nun, paradoxerweise, vom Papst wieder ausgegraben wurde: das persönliche Gewissen als höchste Instanz der Wahrheit, das Wirken der Gnade in allen Menschen losgelöst vom Glauben an Jesus Christus oder die plumpe Verurteilung des Proselytismus.“
Der übrige Teil der Erklärung wiederholt klassische evangelikale Kritik an der katholischen Kirche. Sie richtet sich sowohl gegen die Marienverehrung wie gegen „unbiblische“ Einrichtungen der Kirche. Die vier evangelikalen Führer werfen Papst Franziskus vor, seine marianische Haltung „demonstrativer“ zur Schau zu stellen, als „ein marianischer Papst wie Johannes Paul II.“, wie die Internetseite der Italienischen Evangelischen Allianz die Erklärung kommentierte. Oder daß Papst Franziskus zwar von „Reform“, „Erneuerung“ und „Veränderung“ spreche, aber damit nicht ändern wolle, was aus evangelikaler Sicht an den kirchlichen Strukturen „unbiblisch“ sei.
Die Erklärung hat auch eine innerevangelikale Komponente. Die Vorsitzenden der Evangelischen Allianzen von Frankreich, Spanien, Italien und Polen beobachten mit gewisser „Sorge“, die „unkritischen Reaktionen“ unter den lateinamerikanischen Evangelikalen „seit der Wahl des ersten lateinamerikanischen Papstes“.
Gleichzeitig bekannten sich die vier Vorsitzenden zum Dialog mit der Katholischen Kirche „auf der Grundlage der biblischen Wahrheit und der christlichen Liebe“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AEI
Gerade die Marienverehrung von Papst Franziskus kommt mir am wenigsten echt vor. Die „Weihe“ am 13.10. spottet der Botschaft von Fatima.
Das Tragische ist, daß der Papst die von der Kirche anerkannte Fatima-Botschaft falsch darstellt und die evangelikalen Verantwortungsträger somit höchstwahrscheinlich einen Popanz bekämpfen.
Würde man den protestantischen Freunden die Rolle der Theotokos einmal richtig und in aller Ruhe erklären, müßten sie ihre Vorurteile überdenken.
Aber nichts dergleichen geschieht.
Richtig erkannt haben die evangelikalen Führer, daß bei Papst Franziskus einiges ungereimt ist. Das ist aber nicht die Schuld der katholischen Lehre als solcher!
Die bekannte Dauerkritik von „evangvelikaler“ Seite ist per se selber unbiblisch. Alleine die Tatsache, dass es kein geschriebenes hl. Evangelium gäbe ohne vorige mündliche Überlieferung durch die hl. Apostel, spricht für sich. Überhaupt ist es eine irreführende Anmassung, dass sich häretische protestantische Gruppierungen als „evangelisch“ bezeichnen. Ihre „Lehren“ sind dieser Bezeichnung teils diametral entgegengesetzt. Alleine der kritische Hinweis auf die von Papst Franziskus angedachten befremdlichen liberalen Ideen dürfte auch bei traditionsverbundenen Katholiken auf Zustimmung stossen. Aktuell findet sich ein undifferenzierter Artikel auf „radiovatican“ mit dem reisserischen Titel „Papst-Vertrauter: Teile der Kirche fühlen sich von Franziskus bedroht“. Auch der erwähnte Vetraute, Erzbischof Fernandez, wird zitiert und untermauert gleichsam ungewollt die berechtigten Sorgen und Befürchtungen der traditionsverbundenen Katholiken um die Zukunft der Kirche, indem er das „Programm“ des Papstes so umreisst:
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Dieser Papst ist ein Mann, der sich immer mit Wagemut anderen Wegen, dem Wandel und Neuigkeiten gegenüber aufgeschlossen zeigt“,
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gut mit den evagelikalen kann man nur über moralische Themen miteinenader arbeiten.da gibt es eine große Übereinstimmung.vor allem kein sex vor der ehe,abtreibung undhomosexualität.
aber es wird schon interessant zu sein ob de rpapst dadruch dass er dinge von den evangelikalen kopiert seine schafe aus Lateinamerika zurückholen kann?wenn er das schafft wäre es eine apookalyptisches Ereignis da nun die verlorenen schafe wieder zurückkehren und vll auch „kirchenkritische“ zurück zur kirche finden bevor der herr widerkommt.so deute ich dieses Pontifikat aus der sicht gottes.vielleicht liege ich ja auch falsch.
Diese Kritik nimmt wahr, dass etwas nicht stimmt – allerdings durch die Verfinsterungen und Verbiegungen des Protestantismus wird dies „schief“ wahrgenommen, wie durch ein blindes Glas:
1. Die „Marienverehrung“ F.s ist nicht vorhanden. Er ehrt nicht die Gottesmutter, sondern eine menschliche Übermami, wie er ja auch in Jesus nicht den Sohn Gottes, sondern eine Art Übermensch sieht, der unser Bruder, der „erste Beter“ und „ein Mensch wie wir“ ist, aber eben nicht „empfangen durch den Hl. Geist, geboren von der Jungfrau Maria“. Wer Ohren hat zu hören, muss das wahrnehmen, z.B. gerade wieder gestern: http://www.kath.net/news/43447
2. Ob seine Sprache „evangelisch“ ist? Da „evangelisch“ einfach nur „evangeliumsgemäß“ bedeutet und sowohl von Protestanten als auch von Katholiken in Anspruch genommen wird, kann ich darin keinen echten Kritikpunkt erkennen, zumal die Autoren nicht ausführen, was sie damit genau sagen wollen.
3. Die längst begrabenen liberalen Hüte – ja, sie sind leider nicht längst begraben. Da ist wohl mehr der Wunsch Vater des Gedankens. Der theologische Liberalismus ist stärker denn je, das müssten die Autoren doch aus ihren eigenen Reihen ganz genau wissen…
Dennoch – die wenn auch unscharfe und verzerrte Wahrnehmung, dass dieser Papst in sich nicht schlüssig ist, ist paradoxerweise dennoch richtig.
F. ist in der Tat ein Arianer – er hat bisher nirgends die Wesensidentität Jesu mit dem Vater bekannt. Ein Arianer kann deswegen auch nie ein Marienverehrer sein, egal wie viele Gemeinplätze über eine Mami als Korrektiv männlicher Unordnungen er auch zitieren mag. Die Gottesmutter ist alles, nur eben das nicht!
„das persönliche Gewissen als höchste Instanz der Wahrheit, das Wirken der Gnade in allen Menschen losgelöst vom Glauben an Jesus Christus “
Das ist nichts Anderes, als das was Karl Rahner in „Atheismus und implizites Christentum“ geschrieben hat. Papst Franziskus hat sich in seiner Ausbildung sicher intensiv mit den Schriften seines Ordensbruders beschäftigt.
Immerhin wird Rahner auch heute noch gelehrt und dies hat unzählige Religionslehrer und Theologieprofessoren geprägt.
Warum dann noch Mission? Wieso dann den schmalen Pfad gehen, wenn es sich auf dem breiten doch viel bequemer gehen lässt, wenn doch das Ziel dasselbe ist? Dann wäre „Proselytenmacherei“ wirklich unsinnig.
Bemerkenswert dazu wieder die sog. Perlen des Tages von Papst F. hier einige Auszüge davon, was der gegenwärtige Papst da herauslässt. Christliche Hoffnung: „Ich denke an Maria, ein junges Mädchen. Nachdem sie gehört hat, dass sie Mama war, hat sich ihre Haltung verändert und sie geht(!), sie hilft und singt jenes Loblied. Wenn eine Frau schwanger wird, ist sie Frau, aber sie ist nie nur Frau, sie ist Mama. Und die Hoffnung hat etwas davon. Sie verändert uns in unserer Haltung: wir sind wir, aber nicht Wir sind wir … Wir sind wir, weil wir dort drüben suchen, weil wir dort verankert sind …“ Das also die Aussage des Papstes über Maria. Abschliessend wünschte er den anwesenden Priestern, sie sollen die Hoffnung weitergeben, bla,bla,bla. Was ist das nur für ein Quatsch. Wir sind wir, aber nicht Wir sind wir. Und sowas ist ja der Papst!?
Vielen Dank für das wunderbare Zitat des Papstes! Das ist nicht DIE Aussage über Maria. Aber eine gute Aussage, die Maria als leuchtendes Vorbild aufstrahlen lässt. Maria, aber auch jede andere schwangere Frau, ist guter Hoffnung – Erwartung. Ein freudiges Ereignis steht bevor, die nahende Geburt (bei Maria: die Geburt des Erlösers durch sie). Der Papst erinnert daran, dass die Mutterschaft nicht mit der Geburt des Kindes beginnt, sondern mit der Schwangerschaft. Denn, auch das Leben des Kindes beginnt mit der Empfängnis. Das noch nicht geborene Baby, das heutzutage zigmillionenfach abgetrieben wird jährlich, ist Mensch, ist Person, von Gott mit aller Würde ausgestattet. Deshalb ist die Frau schon als Schwangere Mutter. Und: Maria, die ihr Kind im Mutterleib annimmt, obwohl ihr zunächst nicht klar ist, wie es gezeugt wurde, geht den Schwangeren, den Müttern voraus und weist ihnen den Weg, ihr Kind anzunehmen, es zu lieben, es auszutragen, es großzuziehen. Und dann: Worauf beruht das „wir“, der Gemeinschaft? Auf eine Verankerung! Auf Gott, dem einen Wesen in drei Personen. Das „wir“ ist keine Selbstzweck, keine billige Interessenvertretung (wie zum Beispiel die dämliche Wir-Gefühlsduselei bei der SPD). Es ist nur auf den Einen, den Dreifaltig-Einen ausgerichtet und auf sonst nichts. Darum „wir“ und eben nicht „WIR“. Wenn man die Worte des Papstes zwei, drei Male liest, wird es klarer, was er sagt. Eine wahre Franziskusperle! Nochmals: Danke für das Zitat, Leone.
Verzeihung – aber das ist total verstiegen. Ihre „Interpretation“ in Ehren, das sei Ihnen unbenommen. Ich will Ihre persönlichen Ansichten keineswegs kritisieren.
Bloß: von all dem hat F. nichts gesagt!
Was F. gesagt hat ist Dadaismus. So was kennen wir von Ernst Jandl etc.
Ich könnte Ihnen mit Ihrer verstiegenen Hermeneutik auch nachweisen, dass F. gesagt hat, Maria sei weder Jungfrau noch habe sie den Sohn Gottes geboren .
Sie wollen etwas Bestimmtes hören und interpretieren es in diese absurden Sätze hinein! Psychologisch kann ich Sie auf jeden Fall verstehen. Aer es notwendig, dass wir wachsam sind, sachlich bleiben und uns nicht selbst verblenden um eines Menschen willen.
Redlichkeit bedeutet, dass man Sätze in ihrem Sachinhalt ansieht und nicht nach Schulz-von-Thun überfrachtet mit dem eigenen Wunschdenken oder eigenen Ängsten.
Lesen Sie diesen Quas mal so, als wüssten Sie nicht, von wem das stammt.…
…eben, genau! Das Ansehen der Person darf keine Rolle spielen.
ich hab mir das gerade angetan, diese „Perle“ zu lesen.Leider kann ich damit gar nichts anfangen. Es ist „irgendwie geschwätzig“ …die Perlen sind gespickt mit „frommen Wörtern“, die vor sich her wabern. Ein Papst sollte seine Reden sparsam und wirkungsvoll einsetzen und nicht daherreden wie ein Laie, der in einem christlichen Kaffeekränzchen etwas zur Erbauung vortragen möchte.
ich freue mich sehr über ihren Kommentar. Für mich als Hausaufgabe: vergiss Rahner etc ac sequaces ejus, lies, lies immer wieder die hl. Kirchenväter, dann trinkst du aus lauteren Quellen!
Die Entfaltung des Apostolats gegenüber protestantischen Häretikern, Glaubensschwachen, freimaurerisch Verblendeten wie Atheisten und Agnostikern, Juden, Mohammedanern, Heiden usw. ist ein Muß, denn alles andere ist Quatsch mit Sauce!