(Tiflis) Hat die Bibel also doch recht? Stammen wir alle von Adam und Eva ab? Die Antwort darauf gibt uns nicht mehr nur die Bibel, sondern in gewisser Weise auch die Wissenschaft. Mit einem Schädel in der Hand wie Shakespeares Hamlet stellt sich der Paläoanthropologe Dawit Lortkipanidse vor die Fernsehkameras, den er in Dmanissi in Georgien gefunden hatte. Seine Frage lautete nicht „Sein oder nicht sein?“, sondern: „Gehören wir alle zur selben Spezies oder nicht?“ Erschüttern fünf Schädel die Evolutionstheorie?
Der aufsehenerregende Fund homininer Fossilien bestätigt noch nicht, daß die Bibel nach naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten recht hat. Er widerspricht ihr aber auch nicht. Und das allein ist schon eine Sensation. Zur Erinnerung: seit gut 150 Jahren gilt es als unanfechtbares Dogma eines doktrinären Materialismus, daß die Abstammung des Menschen mit dem biblischen Schöpfungsbericht nichts zu tun hat. Die Evolutionstheorie wird mit ideologischer Inbrunst und Absolutheitsanspruch an den Schulen gelehrt. Derselbe Anspruch, der gegenüber der Religion bekämpft wird.
Aus fünf mach eins – Verdampft die Evolutionslehre?
Teil dieser materialistischen Doktrin ist die unumstößliche Tatsache, daß es fünf verschiedene Arten der Gattung Homo der Tribus Hominini der Familie der Hominiden oder Menschenaffen der Ordnung Primaten auf der Welt gegeben habe, um der klassischen evolutionären Klassifikation des Menschen zu folgen. Diese fünf Arten oder Spezies waren der Homo rudolfensis, der Homo ergaster, der Homo erectus, der Homo georgicus und der Homo habilis. Alle Leser dieses Artikels sind Vertreter des Homo sapiens sapiens, der laut Darwins Evolutionstheorie vom Homo habilis abstammt, der sich wiederum aus dem ergaster und letztlich dem erectus entwickelt hat, um zahlreiche weitere Etappen der Einfachheit halber zu überspringen. Die Wissenschaftler waren sich bisher sicher, daß diese fünf homininen Typologien ebensoviele verschiedene Spezies bilden würden, die nur durch eine gemeinsame Evolutionslinie miteinander verbunden waren. Grund war die so unterschiedliche Morphologie der entdeckten Überreste.
Skull 5 aus Georgien revolutioniert wissenschaftliche Kenntnisse
Professor Lortkipanidse, Direktor des Georgischen Nationalmuseums, geschah jedoch etwas so Seltsames, so Außergewöhnliches, daß er es im Aufsatz A Complete Skull from Dmanisi, Georgia, and the Evolutionary Biology of Early Homo, am 18. Oktober in der Fachzeitschrift Science veröffentlichte. 2005 entdeckte der Paläoanthropologe vier Hominiden-Reste, die 1,8 Millionen Jahre alt sind. Daneben fand er einen weiteren Schädel, den anderen vier ganz ähnlich und sicher aus derselben Zeit stammend, wie die Experten feststellten. Es ist der am besten erhaltene aus jener Epoche. Die Wissenschaftlergruppe um Lortkipanidze verglich den Skull 5, so die Bezeichnung des fünften Schädels, mit den anderen vier und gelangte zum Schluß, daß alle fünf Schädel derselben Spezies angehören, wenn sie auch in einigen Details sich voneinander unterscheiden. Die Schlußfolgerung bedeutet eine Revolutionierung aller bisherigen Kenntnisse. Die fünf in Georgien gefundenen Schädel wurden einer der fünf Arten zugeordnet, doch sie enthalten auch die Merkmale der anderen vier Arten.
Fünf hominine Spezies nicht unterschiedlicher als fünf Menschen auf verschiedenen Kontinenten
Der Paläoanthropologe Christoph Zollikofer vom Anthropologischen Institut der Universität Zürich, die gemeinsam mit den Universitäten Harvard und Tel Aviv an dem Forschungsprojekt beteiligt sind, bestätigt, daß die Unterschiede zwischen den fünf Arten in Wirklichkeit dieselben sind, die sich auch heute in fünf beliebigen Menschen finden, die in verschiedenen Kontinenten leben.
Natürlich fehlte es nicht an Kritik. Vor allem die Darwinisten fühlen sich schwer auf den Schlips getreten. Die Annahme, daß fünf verschiedene Spezies verschwinden, um das Feld einer einzigen zu überlassen, jener, aus der der Homo sapiens sapiens hervorgegangen ist, würde die Evolutionslehre erschüttern. Sie predigt die Existenz unterschiedlicher Spezies von denen nur jene überlebte, die sich am besten der Umwelt anzupassen vermochte. Evolution durch Selektion, darauf beruht die gesamte Evolutionslehre. Wenn es aber gar nicht fünf verschiedene Spezies gab, sondern von Anfang immer nur eine einzige, dann stimmt die Evolutionstheorie schlichtweg nicht, und auch nicht, daß der Homo sapiens sapiens durch Evolution aus zumindest drei Vorgängerspezies entstanden wäre. Wenn es keine verschiedenen Arten gibt, fällt auch das Evolutionsdogma zwischen den Spezies. Letztlich ein geradezu tödlicher Schlag für die gesamte Evolutionslehre.
Spannende Frage: Ahnherr ein Mensch oder ein Affe? – DNS soll Aufklärung bringen
Noch bleibt ein spannendes Problem: Es gilt zu klären, ob die einzige Spezies, von der der Homo sapiens sapiens abstammt, Mensch oder Affe war. Die Antwort könnte eine DNS-Analyse bringen. Allerdings sind die Wissenschaftler „für den Augenblick“ nicht imstande, die DNS aus den Knochen zu entnehmen“, wie der Ordinarius für Anthropologie Gianfranco Biondi an der Universität L’Aquila erklärte. Möglich war das aus Knochenfunden des Homo sapiens und des Neandertalers. „Wir verfügen noch nicht über die Technologie, um mehr als 150.000 Jahre zurückzugehen“, so Biondi.
Fest steht: Der Umstand, daß die Menschheit sich nicht unter verschiedenen homininen Spezies durchgesetzt hat, sondern alle Homininen ein und dieselbe Abstammung haben, wäre die wissenschaftliche Bestätigung dessen, was die Kirche immer schon lehrte. Pius XII. beklagte 1950, daß die „Söhne der Kirche“ nicht dieselbe Meinungsfreiheit genießen, wie die Darwinisten, etwa wenn es um die Phylogenetik und den Polygenismus geht. Gemäß letzterer Theorie habe jede Menschenrasse eine eigene Spezies dargestellt, mit einem jeweils eigenen Entstehungsraum und unterschiedlicher Begabung und daher auch unterschiedlicher Wertigkeit. Nur die sich am besten entwickelnde und den Lebensbedingungen ihrer Umgebung anpassende Gattung habe letztlich überlebt.
Und die Kirche hatte doch recht: Pius XII. verurteilte bereits 1950 Polygenismus
Pius XII. verurteilte den Polygenismus, weil – so der Papst – dessen Anhänger behaupten, daß es nach Adam auf der Erde wirkliche Menschen anderer Gattung gegeben habe, die aber nicht von Adam abstammten, oder anders gesagt, daß Adam nur ein Synonym für viele verschiedene Vorfahren sei. Der Papst unterstrich, daß es nicht möglich scheint, diese Behauptungen in Einklang mit der Offenbarung Gottes und dem Lehramt der Kirche über die Ursünde zu bringen, die tatsächlich von einer wirklich begangenen, und zwar individuell und persönlich begangenen Sünde des Adam herrührt, allen Generationen weitergegeben wurde und jedem Menschen innewohnt.
Wenn nun aber alle Menschen vom selben Ahnherren (Monogenismus) abstammen, fällt die Evolutionslehre in sich zusammen. Wie es scheint, gehen Offenbarung und Wissenschaft weit mehr Hand in Hand als es ein ideologisierter Teil des wissenschaftlichen und parawissenschaftlichen Raums wahrhaben möchte. Und letztlich, wie sollte es auch anders sein, da die Quelle der Offenbarung ja auch der Schöpfer der Natur ist. Oder wie Tommaso Scandroglio meint: „Es scheint, als würde der fossile Skull 5 Adam und Eva zuzwinkern“.
Darwinistischer Absolutheitsanspruch steht im Vergleich zur christlichen Schöpfungslehre auf tönernen Füßen
Es ist natürlich zu früh, von der Wissenschaft den Beweis zu erwarten – sofern das überhaupt je möglich sein sollte –, daß der Stammbaum der ganzen Menschheit ihren Ursprung in einem einzigen Paar hat. Fest steht, daß sich der Kreis zu schließen scheint. Der Skull 5 ermahnt vor allem, demütig zur Kenntnis zu nehmen, wie wenig die Wissenschaft eigentlich weiß, und wie vermessen und überheblich es erst recht vor 150 Jahren war, mit der Evolutionslehre zu meinen, einen Absolutheitsanspruch erheben zu können und in arrogantem Tonfall einen ganz anderen Absolutheitsanspruch, den des Christentums damit abschätzig leugnen und als „überholt“ bezeichnen zu können.
Text: NBQ/Giuseppe Nardi
Bilder: Wikicommons/Pfarrei St. Rosalia
Die Darwinisten sprechen vom „missing link“ zwischen Mensch und Affe. Obwohl sein Nachweis noch nicht erbracht werden konnte, tun die Atheisten so, als sei es die selbstverständliche Wahrheit.
Das Wort „Bibel“ sollte man vielleicht besser nicht benutzen. Bibel nennen die Protestanten ihre verstümmelte Schrumpfversion der Heiligen Schrift mit 38 statt 45 alttestamentlichen und 24 statt 27 neutestamentlichen Büchern der Heiligen Schrift. Die Bibel der Protestanten enthält dabei auch absichtsvolle Fehlübersetzungen. Deswegen schlage ich vor, konsequent von Heiliger Schrift oder von mir aus von Altem und Neuem Testament zu sprechen.
„Deswegen schlage ich vor, konsequent von Heiliger Schrift oder von mir aus von Altem und Neuem Testament zu sprechen.“
Das finde ich gut. Die Heilige Schrift sagt auch dieses.
„Johannes 8,58
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“
Achso Evolutionstheorie. Passt schön auf ihr Atheisten. Nicht das ihr Wasser findet wo keines ist. Denn ohne die Evolutionstheorie seid ihr wie Kinder in der Wüste.
Per Mariam ad Christum.
Die Evolutionstheorie ist natürlich unsinnig. Ihre weite Verbreitung und Akzeptanz verdankt sie aber der Kirche, die viel zu zaghaft in der Verurteilung dieser falsche Lehre war, welche den Glauben von Millionen geschwächt und banalisiert hat. Warum die Päpste den Katholiken die Verbreitung dieser falschen Lehre nicht einfach verbieten, versteht kein Mensch. Dann hätte man diesbezüglich morgen schon seine Ruhe. Zumindest dort, wo die Biologielehrer Katholiken sind.
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das stimmt so nicht, die neutestamentlichen Schriften sind bei Katholens und Evangelens die gleichen.
Den Evangelischen fehlen die sogenannten deuterokanonischen Schriften, das sind Teile des AT die es nur auf griechisch gab, und die hauptsächlich bei den sogenannten DIasporajuden in Gebrauch waren. Es sind Makkabäer 1 und 2 , Judith, Jesus Sirach, Weisheit, Baruch, Tobit. dazu Teile aus Daniel und Ester.
Luther wollte den Jakobus Brief ausscheiden, wegen desser Betonung der Werke und weil der Jakobusbrief dem „sola fide“ klar widerspricht (Jak 2,14), aber schlussendlich hat er (Luther) den Jakobusbrief doch im (evangelischen) Kanon gelassen.
Übersetzungen sind ein anderes Thema!
Besorgter Christ, ja Sie haben Recht. Luther spricht von „strohener Epistel“ oder sagt sinngemäß „kein Hauptbuch des NT“. „Bibel“ ist natürlich auch nicht falsch, aber durch den Gebrauch des Wortes bei den Protestanten für Heilige Schrift ungünstig konnotiert. Das ist ein bisschen wie bei dem Adjektiv „anständig“.