Bischof Athanasius Schneider: „Christus in der Eucharistie heute an den existentiellen Rand der Gemeinschaft gedrängt“


Bischof Athanasius Schneider bei der Stiftung Lepanto in Rom, links Prof. Roberto de Mattei(Rom) Am ver­gan­ge­nen 30. Sep­tem­ber hielt Msgr. Atha­na­si­us Schnei­der, Weih­bi­schof von Ast­a­na in Kasach­stan in Rom einen Vor­trag bei der Stif­tung Lepan­to des bekann­ten Histo­ri­kers Rober­to de Mat­tei. Der ruß­land­deut­sche Bischof stell­te dabei sein jüng­stes Buch Cor­pus Chri­sti. Die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on und die Erneue­rung der Kir­che vor, das vor kur­zem in ita­lie­ni­scher Spra­che im Ver­lag des Vati­kans erschie­nen ist. 

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„Bischof Schnei­der beein­druck­te die vie­len Anwe­sen­den durch sei­ne wirk­lich bischöf­li­che Hal­tung, die eines Nach­fol­gers der Apo­stel wür­dig ist, eine Hal­tung, die sofort erken­nen läßt, daß zwi­schen dem Men­schen und dem, was er über den rich­ti­gen Emp­fang der Hei­li­gen Eucha­ri­stie lehrt, eine völ­li­ge Über­ein­stim­mung besteht“, so Cor­ri­spon­den­za Roma­na.

Bischof Schnei­der führ­te aus, daß der authen­ti­sche christ­li­che Geist immer ein Geist der Anbe­tung und des Gebets ist. „Allein Chri­stus kann Gott Vater wür­dig und per­fekt anbe­ten, und wir kön­nen es nur ad imi­ta­tio des Soh­nes tun“, so der Weih­bi­schof aus Zen­tral­asi­en. Die gesam­te Tra­di­ti­on gebe den lit­ur­gi­schen Vor­schrif­ten eine her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung, die von allen ohne Aus­nah­me zu beach­ten und ein­zu­hal­ten sind, vom Volk wie von den Zele­bran­ten, so Msgr. Schnei­der. Im Alten Testa­ment gab es kodier­te Nor­men für den gött­li­chen Kult und im Neu­en Testa­ment, obwohl es auf der rech­ten Frei­heit der Kin­der Got­tes gegrün­det ist, gibt es einen kla­ren und prä­zi­sen lit­ur­gi­schen Geist.

Gnostiker und Calvinisten konstruierten falschen Gegensatz – Neuerungen nach dem Konzil im Widerspruch zur gesamten Tradition

In der Geschich­te haben die Gno­sti­ker, die Albi­gen­ser, die Cal­vi­ni­sten und bestimm­te ande­re Pro­te­stan­ten die Kult­be­stim­mun­gen dem Geist des Kul­tes ent­ge­gen­ge­setzt. Dabei han­delt es sich jedoch um einen fal­schen, kon­stru­ier­ten Gegen­satz: die äuße­ren Geset­zes­be­stim­mun­gen sind grund­le­gend für den wah­ren Geist recht­mä­ßi­ger Anbe­tung, so Bischof Schneider.

Aus die­sem Grund hat die Kir­che von Rom lit­ur­gi­sche Neue­run­gen um ihrer selbst wil­len im Namen der Apo­sto­li­schen Tra­di­ti­on immer abge­lehnt. Die Bul­le Quo Pri­mum des Hei­li­gen Pius V. lehnt jede Form von will­kür­li­cher Neue­rung ab. Das­sel­be bekräf­tigt auch die Kon­zils­kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um (Nr. 50). Es sei aller­dings kaum leug­bar, daß nach dem Kon­zil über­all Neue­run­gen ein­ge­führt wur­den, die zuvor völ­lig unbe­kannt waren, wie die Zele­bra­ti­ons­rich­tung Rich­tung Ver­samm­lung, die Kom­mu­ni­ons­pen­dung durch Lai­en und Frau­en, die Lesung durch Lai­en am Ambo, Mini­stran­tin­nen, pro­fa­ne Tän­ze in der Lit­ur­gie und ande­res mehr.

Plädoyer für „dringend notwendige Wiederherstellung“ der Liturgie – Christus muß „bevorzugte Option für die Armen“ sein

Bischof Schnei­der plä­dier­te für eine „drin­gend not­wen­di­ge Wie­der­her­stel­lung“ eini­ger lit­ur­gi­scher Ele­men­te, die im ver­gan­ge­nen hal­ben Jahr­hun­dert ver­lo­ren­ge­gan­gen sind. Kon­kret nann­te er vor allem die Stil­le, das Knien, den Weih­rauch, die Kir­chen­mu­sik: alles Din­ge, die sich als sol­che im Buch der Offen­ba­rung fin­den. Alles müs­se wie­der zu einem theo­zen­tri­schen Kult hin­füh­ren und nicht mehr zu einem anthro­po­zen­tri­schen, wie dies heu­te all­ge­mein der Fall sei.

Teil die­ser „nicht län­ger auf­schieb­ba­ren Resa­kra­li­sie­rung“ müs­se der wür­di­ge und from­me Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on sein. Es kön­ne nicht sein, so Bischof Schnei­der, daß der Leib Chri­sti wie irgend­ei­ne Nah­rung auf­ge­nom­men wird. Chri­stus im Aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment, oft in unse­ren Kir­chen und Basi­li­ken sträf­lich ver­nach­läs­sigt und mit Gleich­gül­tig­keit behan­delt, stel­le heu­te die „bevor­zug­te Opti­on für die Armen“ dar, so der ruß­land­deut­sche Bischof in Anspie­lung auf Wor­te von Papst Fran­zis­kus. Heu­te befin­de sich der eucha­ri­sti­sche Herr näm­lich oft wirk­lich am exi­sten­ti­el­len Rand der Gemein­schaft: aus­ge­grenzt, miß­ach­tet, miß­han­delt, abfäl­lig igno­riert und sei­ner Wür­de beraubt. Der Bischof äußer­te den Wunsch und die Hoff­nung, daß der Hei­li­ge Stuhl neue Bestim­mun­gen erläßt, um in der Lit­ur­gie, im Kul­tus und im christ­li­chen Gebet wie­der Ord­nung zu schaffen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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3 Kommentare

  1. Allein der Ver­such der Annä­he­rung der katho­li­schen an pro­te­stan­ti­sche Lit­ur­gien zeigt, daß da in den 1960er Jah­ren etwas schwer aus dem Ruder gelau­fen ist.

  2. der wohl beste Bischof der Kir­che! So aktiv und fromm. Wahr­lich ein Heiliger!

    Er reiht sich in die Liste der gro­ßen Bischö­fe Sales und Bell­ar­min ein!

    Das er noch so wir­ken kann in die­ser Zeit ist wirk­lich erstaun­lich und ein Wun­der. Er hat gro­ße Für­spre­cher vor allem die Got­tes­mut­ter und die hei­li­gen Engel!

  3. Der mysti­sche Leib unse­res HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS 
    soll nicht mehr als 
    ERLÖSER-KIRCHE wahr­ge­nom­men wer­den son­dern als bana­le „Welt­or­ga­ni­sa­ti­on !
    Gewor­ben wird mit einem 
    „bra­ven Chri­sten­tum“ ohne jeg­li­ches Sün­den­be­wusst­sein mehr und mit einem angebl. anzu­stre­ben­des „Para­dies auf Erden“. Der „Men­schen-Dienst“,
    („Mensch­heits­fa­mi­lie“ /​ „mensch­li­che Geschwi­ster“ statt Brü­der und Schwe­stern IN CHRISTO !?) der auch die hl. Lit­ur­gie mit moder­ni­sti­schem Scher­ben­hau­fen durch­setzt hat, ver­drängt den GOTTES-DIENST !
    Übrig­ge­blie­ben ist vie­ler­orts ein 
    l e e r e r 
    Glau­be, des­sen Kenn­zei­chen es ist, dass sich das Leben vie­ler Gläu­bi­gen nicht mehr von dem­je­ni­gen der Welt-Men­schen unterscheidet !
    Ver­ges­sen wir nicht:
    Das Ziel der frei­mau­re­risch gesinn­ten „Neue­run­gen“ ist die „Ver­welt­li­chung“
    der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che, das „Nicht mehr Gel­ten­las­sen­wol­len“ ihrer Übernatürlichkeit !
    In erster Linie Verweltlichung 
    der hw Prie­ster und dann damit ein­her­ge­hend die 
    der hl. Sakramente.….
    kurz:
    das kirch­li­che Leben soll langfristig 
    1:1 dem welt­li­chen „ange­passt“ werden!“ 

    Das aller­hei­lig­ste Altar­sa­kra­ment ist nicht
    – wie lei­der viel­fach vor­ge­gau­kelt wird –
    ein ein­fa­ches „Mahl-Hal­ten“ !
    .
    Das hei­li­ge Mess­op­fer ist:
    .
    ANBETUNG der hei­lig­sten Drei­fa­litgkeit, Gottes
    LOBPREIS der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit, Gottes
    SÜHNE vor der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit, Gott
    DANKSAGUNG an die heilgs­te Drei­fal­tig­keit, Gott
    .
    Das hei­li­ge Mess­op­fer soll den Gläu­bi­gen stets aufs Neue dazu führen
    sich selbst als Opferi
    unse­rem Herrn und Gott Jesus Chri­stus darzubringen,
    IHM dem Lamm Got­tes, dem Mensch gewor­de­nen ein­ge­bo­re­nen SOHN GOTTES,
    auf­dass ER unser Opfer ver­eint mit
    SEINEM hoch­hei­li­geni Sühnop­fer für die Sün­den der Welt dem all­mäch­ti­gen Vater darbringe.
    .
    Unser HERR und GOTT JESUS CHRISTUS, unser
    Erlö­ser von Sün­de und Tod ist das
    LAMM GOTTES,
    des­sen KREUZESOPFER in jeder hei­li­gen Eucha­ri­stie VERGEGENWÄRTIGT wird
    und im Taber­na­kel GEGENWÄRTIG bleibt !
    aufdass
    durch IHN, mit IHM und IHM dem all­mäch­ti­gen Vater in der Ein­heit mit dem Hei­li­gen Gei­ste alle Herr­lich­keit und Ehre zuteil werde !
    .
    In der hei­li­gen Kom­mu­ni­on emp­fan­gen wir
    den
    LEIB und das BLUT,
    die SEELE und die GOTTHEIT
    unse­res HERRN und GOTTES JESUS CHRISTUS !
    .
    Eine uner­mess­lich kostbare
    G A B E ,
    – und kein unver­bind­li­ches „Recht“ für jeder­mann /​ jeder­frau ohne Erfül­lung von Vorbedingungen…so dem Wil­len zur BUSSE und UMKEHR, d.h. der Abkehr von der Sünde ! –
    zu emp­fan­gen im Stan­de der Gna­de in Demut…
    kniend ( oder mit vori­ger Knie­beu­ge ) in den Mund durch die Hän­de eines geweih­te hw Priesters ! 

    S.E. Lefeb­v­re über die schlei­chen­de Men­ta­li­täts­än­de­rung durch den „öku­me­ni­schen Geist“;
    +
    „An den Men­schen, die sich an die öku­me­ni­sti­sche Mes­se und die neu­en Sakra­men­te gewöhnt haben, kann man erken­nen, daß sich auch ihre Men­ta­li­tät lang­sam ändert.
    In eini­gen Jah­ren wer­den die­se Men­schen den öku­me­ni­sti­schen Geist ange­nom­men haben und alle Reli­gio­nen auf die glei­che Stu­fe stellen.
    Stellt man ihnen die Frage:
    „Kann man sich durch den Pro­te­stan­tis­mus, den Bud­dhis­mus oder den Islam ret­ten?“, dann wer­den die­se Men­schen ant­wor­ten: „Natür­lich! Alle Reli­gio­nen sind gut.“
    Ohne daß sie es bemerkt haben, sind sie libe­ral und pro­te­stan­tisch geworden.“
    +
    und weiter;
    +
    „Blei­ben wir katholisch!
    Es ist sehr gefähr­lich, in den Öku­me­nis­mus abzugleiten.
    Man wür­de in einer Reli­gi­on unter­ge­hen, die nicht mehr die katho­li­sche Reli­gi­on darstellt.
    Ich wün­sche mir von Her­zen, daß Sie für Unse­ren Herrn, für die katho­li­sche Kir­che, für den Papst und für die katho­li­sche Reli­gi­on ein Zeug­nis able­gen, auch wenn man dafür Ver­ach­tung in den Zei­tun­gen, Pfar­ren und Kir­chen hin­neh­men muß. Das ist nicht wich­tig! Wir sind die Beken­ner und die wah­ren Kin­der der katho­li­schen Kirche.“
    -
    Hw Prof. May;
    -
    „als ein wah­res VERHÄNGNIS für die Her­an­bil­dung von Prie­ster erweist sich der OEKUMENISMUS.“
    -

    Aus­zug aus einer Pre­digt S.E. Lefeb­v­re in Nan­tes aus dem Jah­re 1983:

    »Die katho­li­sche Mes­se ist der Grund­stein der Kirche.
    Wir dür­fen sie auf kei­nen Fall aufgeben.
    Die hei­li­ge Mes­se ist die Zusam­men­fas­sung unse­res Glau­bens und kann daher
    NICHT GEÄNDERT WERDEN, OHNE DADURCH UNSEREN GLAUBEN ZU VERÄNDERN.
    Man sieht die Fol­gen, die durch das Ver­schwin­den der Mes­se auftreten.
    Die Men­schen HABEN NICHT MEHR den katho­li­schen Glauben.
    Fra­gen Sie Per­so­nen, die gewohn­heits­mä­ßig die Neue Mes­se besu­chen, ob sie noch dar­an glau­ben, daß nur die katho­li­sche Kir­che die von Unse­rem Herrn Jesus Chri­stus geof­fen­bar­te Wahr­heit besitzt.
    Sie GLAUBEN NICHT MEHR DARAN.
    Für sie ent­hal­ten alle Reli­gio­nen eine Wahrheit.
    Daher kann man sich in allen Reli­gio­nen retten.
    Die rich­ti­ge Vor­stel­lung von der Wahr­heit der Kir­che ist ver­lo­ren gegangen
    – die Wahr­heit des Heils, DAS NUR durch UNSEREN HERRN JESUS CHRISTUS erlangt wer­den kann, DURCH NIEMAND ANDEREN.
    Es ist nicht mög­lich, ohne Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus in den Him­mel zu kommen.
    Nur durch Sein Kreuz, Sei­ne hei­li­ge Mes­se, die Tau­fe und die Sakra­men­te, wie sie in der Kir­che immer gespen­det wur­den, kön­nen wir geret­tet werden.
    Ohne die­se Wahr­heit des Glau­bens, gibt man Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus auf.
    Wenn man dar­an glaubt, sich durch Bud­dha, Moham­med oder Luther zu ret­ten, dann hat man Unse­ren Herrn Jesus Chri­stus aufgeben. „ 

    S.E. Kar­di­nal Ranjith:
    -
    „Daher ist für uns die Zeit gekom­men, nicht nur durch radi­ka­le Ver­än­de­run­gen den Inhalt der refor­mier­ten Lit­ur­gie zu erneuern, 
    son­dern auch immer stär­ker auf eine Rück­kehr der alten Mess­ord­nung hin­zu­wir­ken, der den Weg zu einer wahr­haf­ten Erneue­rung der Kir­che bie­tet, wie sie die Väter des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils so sehr erhofften.
    Eine sorg­fäl­ti­ge Lek­tü­re der Kon­zils- Kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um über die hei­li­ge Lit­ur­gie zeigt, dass die über­eil­ten Ver­än­de­run­gen, die spä­ter in die Lit­ur­gie ein­ge­führt wur­den, kei­nes­falls im Sin­ne der Kon­zils­vä­ter waren.

    Daher ist es jetzt an der Zeit, ent­schlos­sen auf eine wahr­haf­te Reform der Reform
    hin­zu­ar­bei­ten und auch auf eine Rück­kehr zu der wah­ren Lit­ur­gie der Kir­che, die sich in ihrer zwei­tau­send­jäh­ri­gen Geschich­te in einem bestän­di­gen Fluss ent­wickelt hat.
    Ich hof­fe und bete, dass das geschieht.“
    -

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