(Islamabad) In pakistantischen Schulbüchern steht, daß das Töten von Christen legitim ist. Laut einem Bericht des Middle East Media Research Institute vom vergangenen September sind Schulbücher mit dieser Botschaft im ganzen Land an öffentlichen Grundschulen in Gebrauch. Das Gesetz zwingt, daß auch die Christen mit diesen Schulbüchern lernen müssen, in denen indirekt zu ihrer Ermordung aufgerufen wird.
Laut dem Middle East Media Research Institute gehört die Ermordung von Christen in Pakistan zu den „Bildungszielen“. Den Angehörigen der christlichen Minderheit sollen durch die Schultexte „geholfen“ werden, das Martyrium zu suchen.
Die Autoren der Schulbücher haben auf Anweisung islamischer Religionsführer auch die Bedeutung des Begriffs „Minderheit“ geändert, so daß er nun negativ besetzt ist und die Ablehnung religiöser und ethnischer Minderheiten fördert. Betroffen sind davon vor allem die drei Prozent Christen im Land.
Seit 2011 hat sich das Phänomen dieser neuen Art von Schulbüchern verstärkt. Die Regierung förderte nun Studien zur Erhebung der Bildungsstandards, aber auch des Umgangs mit religiösen und ethnischen Minderheiten im Land. Dabei kam heraus, daß Tausenden von nicht-moslemischen Schülern gezwungen sind den Islam zu studieren.
2012 veröffentlichte die pakistanische Kommission Iustitia et Pax der katholischen Kirche eine Studie, in der sie kritisierte, daß das Parlament der Provinz Punjab ein Gesetz verabschiedet hatte, mit dem das Studium des Koran für alle Schüler verpflichtend ist.
Bereits 2011 sagte Msgr. Lawrence John Saldanha, der emeritierte Erzbischof von Lahore in einem Interview von Asianews, daß die Provinz Punjab ein Staat „nur für Moslems“ geworden sei. Die Nicht-Moslems genießen dort nicht die gleichen Rechte der Moslems.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews