(Lima) Harte Worte findet einer der profiliertesten Kirchenvertreter Lateinamerikas, der peruanische Kardinal Juan Luis Cipriani Thorne. Msgr. Cipriani, der Erzbischof von Lima und Primas von Peru sprach gegenüber der peruanischen Tageszeitung La Republica von einem Diskreditierungsversuch, der außerhalb und innerhalb der Kirche gegen ihn im Gange sei.
Im Juli war Msgr. Gabino Miranda Melgarjo, der Weihbischof von Ayacucho o Huamanga von Papst Franziskus abgesetzt und in den Laienstand zurückversetzt worden. Die harte Maßnahme wurde mit „Sünden gegen das sechste Gebot“ begründet. Konkret wurde gegen den Weihbischof der Vorwurf der Pädophilie erhoben. Während der Vorwurf für Rom als erwiesen gilt, steht Kardinal Cipriani Thorne weiterhin hinter Msgr. Miranda. Miranda gilt als engster Vertrauter von Kardinal Cipriani im peruanischen Episkopat. Der Kardinal spricht von einer „Strategie zur Diskreditierung“ seiner Person. Es ist bekannt, daß Kardinal Cipriani Thorne im lateinamerikanischen Episkopat keineswegs nur Freunde hat. Der „katholische Fels“ in Lateinamerika hat nicht nur in kirchenfernen Kreisen Gegner, sondern auch im bunten Spektrum progressiver Kirchenkreise des amerikanischen Subkontinents.
Für den Kardinal gilt bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung. Er wirft Rom vor, dem Beschuldigten keine Möglichkeit zur Rechtfertigung gewährt zu haben. Miranda, seit 2004 Weihbischof der Erzdiözese Ayacucho o Huamanga weist den Vorwurf der Pädophilie kategorisch von sich. Die Ermittlungen der peruanischen Staatsanwaltschaft sind noch im Gange.
Kardinal Cipriani sind in der Absetzung von Msgr. Miranda ein „Komplott“, mit dem in Wirklichkeit er getroffen werden solle. Seine jüngste Romreise sei von „bestimmten Kräften ausgenützt“ worden. Die Kirche werde „niemals ein Komplize des Schweigens“ sein. Was innerkirchlich geschehe, sei jedoch „überraschend“ und „klärungsbedürftig“, sagte der Kardinal, der dem Opus Dei angehört.
Kardinal Cipriani gilt als der bekannteste und profilierteste „konservative“ Kirchenvertreter Lateinamerikas. Er war im Laufe seiner Amtszeit als Bischof bereits mehrfach Ziel von Verleumdungskampagnen, so 2001 als der damalige Staatspräsident Alejandro Toledo gefälschte Dokumente dem Vatikan zuspielte, um Kardinal Cipriani zu diskreditieren. Oder 2011 als kirchenferne Medien eine Verunglimpfungskampagne gegen den Kardinal initiierten. Damals erklärte der Sprecher der Erzdiözese Lima Ricardo Sánchez-Serra, daß es Wirklichkeit um die Haltung des Kardinals gehe, um dessen Verteidigung der Kirche und ihrer Lehre, um sein Eintreten für den Schutz des Lebens, für die Familie und für die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Damals konnte sich der Kardinal auf die Rückendeckung durch Papst Benedikt XVI. stützen.
Ende März verteidigte Kardinal Cipriani Thorne den neuen Papst gegen den Vorwurf „Revolutionäres“ zu wollen (siehe das Interview Franziskus? Ein barmherziger Papst ohne Abstriche in der Glaubenslehre – Gespräch mit Kardinal Cipriani Thorne).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Marco Longari
Leute der ist bald weg vom Fenster, gestern habe ich hier schon gepostet dass gerade der Kommunionempfang für die Geschiedenen laut Spiegel freigegeben wird, das 2. Vaticanum wird eben umgesetzt, nicht erst seit Franziskus I. und jetzt kommen wir immer mehr dort hin wo seit Paul VI. hingearbeitet wird, besonders durch serienweise destruktive Bischofsernennungen, und man sollte sich endlich von Benedikt dem Guten lösen, er war ein Rechtsblinker und Linksabbieger sein ganzes Leben lang
Es gibt ein Wort Jesu aus dem Evangelium das mir dazu einfällt:
„Urteilt nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit dem Maß mit dem ihr messt, werdet auch ihr gemessen werden.“
Kennen Sie das Vorwort zur ersten Auflage von 1977 zu dem Buch „Eschatolgie“ von Joseph Ratzinger? Würden Sie es kennen, würden Sie (vermutlich) versuchen, d(ies)em Menschen und seinem Ringen um die gerechte Sache gerechter zu werden.
„Es sind nun genau zwanzig Jahre, daß ich im Zyklus meiner Vorlesungen zum ersten Mal die Eschatologie vorzutragen hatte. Seitdem mußte ich mich in regelmäßiger Wiederkehr ihren Fragen immer von neuem stellen; die Eschatologie ist neben der Ekklesiologie der Traktat, den ich am öftesten gelesen habe und den ich so nun endlich als ersten geschlossen der Öffentlichkeit vorzulegen wage. Dabei ist es mir mit dem Stoff merkwürdig ergangen: Ich hatte kühn mit jenen Thesen begonnen, die – damals noch ungewohnt – sich heute auch im katholischen Raum fast allgemein durchgesetzt haben, d. h. ich hatte versucht, eine >entplatonisierte< Eschatologie zu konstruieren. Je länger ich aber mit denFragen umging, je mehr ich mich in die Quellen vertiefte, desto mehr zerfielen mir die aufgebauten Antithesen unter der Hand und desto mehr enthüllte sich die innere Logik der kirchlichen Überlieferung. So steht das hier vorliegende Ergebnis zweier Jahrzehnte nun in umgekehrter Weise quer zur herrschenden Meinung als meine ersten Versuche es damals taten – nicht aus Lust am Widerspruch, sondern vom Zwang der Sache her, wobei freilich auch und gerade jetzt das neue Fragen vertiefend, reinigend und klärend das Ganze meiner Sicht bestimmt. … “ (Pentling, am Fest Christi Himmelfahrt 1977 – Joseph Ratzinger)