(Vatikan) Die Abberufung von Mauro Kardinal Piacenza als Präfekt der Kleruskongregation und seine Ernennung zum Kardinalgroßpönitentiar hatte Katholisches.info bereits vorangekündigt, wie auch die Ernennung von Msgr. Nikola Eterovic zum neuen Apostolischen Nuntius für Deutschland und seine Ersetzung als Sekretär der Bichsofssynode durch Erzbischof Lorenzo Baldisseri (siehe eigener Bericht Papst Franziskus ersetzt Kardinal Piacenza als Präfekt der Kleruskongregation). Papst Franziskus nahm am vergangenen Samstag noch weitere wichtige personelle Weichenstellungen vor: Sie betreffen die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei und die Glaubenskongregation.
Der traditionsverbundene amerikanische Dominikaner und Kurienerzbischof, Msgr. Augustine Di Noia wurde von Papst Franziskus nach nur knapp mehr als einem Jahr wieder von der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei abgezogen. Der Papst ernannte Erzbischof Di Noia zum Beigeordneten Sekretär der Glaubenskongregation.
Nach Rückkehr von Msgr Pozzo an Ecclesia Dei Abzug von Msgr. Augustine Di Noia
Msgr. Di Noia war von Papst Benedikt XVI. am 26. Juni 2012 an die Kommission Ecclesia Dei berufen worden, die für die in Einheit mit Rom stehenden traditionsverbundenen Orden, Gemeinschaften und Gruppen zuständig ist. Dazu war eigens das Amt eines Vize-Präsidenten wiederbelebt worden. Die Ernennung erfolgte keine zwei Wochen nach der Wende in den Gesprächen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Priesterbruderschaft St. Pius X., die eine Einigung wieder in die Ferne rücken ließ. Am 14. Juni traf der Generalobere der Piusbruderschaft, Msgr. Bernard Fellay in Rom mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, William Kardinal Levada zusammen. Statt der erwarteten Einigung trat das genaue Gegenteil ein. Seither liegen die Einigungsbemühungen auf Eis.
Die Ernennung des Dominikaners Di Noia war als Signal gewertet worden, den Bemühungen neue Impulse zu geben, was aber nicht gelang. Wenige Monate nachdem Msgr. Di Noia Vize-Präsident von Ecclesia Dei geworden war, erhob Papst Benedikt XVI. am 3. November den damaligen Sekretär der Kommission, Msgr. Guido Pozzo zum Kurienerzbischof und Päpstlichen Almosenier. Der Rücktritt von Benedikt XVI. ließ im nachhinein erkennen, daß der Papst bereits seinen Rückzug vorbereitete und Msgr. Pozzo, seinen treuen Mitarbeiter, mit der Beförderung auszeichnen wollte.
Papst Franziskus: Rückbau der letzten personellen Entscheidungen von Benedikt XVI. bei Ecclesia Dei
Papst Franziskus baute nun diese letzten personellen Veränderungen von Benedikt XVI. an der Kommission Ecclesia Dei wieder zurück. Am 3. August berief er Kurienerzbischof Pozzo wieder als Sekretär an die Kommission zurück. Nun versetzte er Kurienerzbischof Di Noia wieder zurück an die Glaubenskongregation. Dort war der Amerikaner von 2002 bis 2009 Untersekretär gewesen. Dann war er drei Jahre Sekretär an der Gottesdienstkongregation. Nun ist er Beigeordneter Sekretär. Zum besseren Verständnis: War der Erzbischof bis 2009 die Nummer Vier am ehemaligen Heiligen Offizium, zunächst bis 2005 unter Joseph Kardinal Ratzinger, dann unter William Kardinal Levada, so ist er nun die Nummer Drei unter Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller am Heiligen Offizium. Erzbischof Di Noia genießt in traditionsverbundenen Kreisen einen guten Ruf.
Erzbischöfe Müller und Ladaria Ferrer als Präfekt und Sektretär der Glaubenskongregation bestätigt
Im Zusammenhang mit dieser Personalie bestätigte Papst Franziskus an der Glaubenskongregation auch den früheren Regensburger Bischof und nunmehrigen Kurienerzbischof Müller als Präfekt der Kongregation. Mit der Papstwahl verfallen automatisch alle Ämter an der Römischen Kurie. Papst Franziskus bestätigte gewohnheitsmäßig alle Amtsinhaber vorläufig und bis auf Widerruf. Für den Glaubenspräfekten erfolgte nun seine ordentliche Bestätigung im Amt für die nächsten fünf Jahre. Erzbischof Müller gilt damit mit dem neuernannten Staatssekretär Msgr. Pietro Parolin zu den ersten Anwärter auf die Verleihung der Kardinalswürde durch Papst Franziskus.
Bestätigt wurde in seinem Amt auch Kurienerzbischof Luis Francisco Ladaria Ferrer als Sekretär und damit Nummer Zwei der Glaubenskongregation. Erzbischof Ladaria ist für die schriftlich vorbereiteten, offiziellen Homilien und Ansprachen von Papst Franziskus zuständig, die dieser bei Papstmessen und bei der traditionellen Katechese im Rahmen der Generalaudienz an jedem Mittwoch hält (siehe eigenen Bericht Luis Ladaria Ferrer – Der Theologe hinter den Ansprachen von Papst Franziskus). Die reguläre Amtsperiode eines Sekretärs dauert drei Jahre.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Päpstliche Kommission Ecclesia Dei/Wikicommons
Ich denke, das ist nur folgerichtig und passt zu Papst Franz.
Die FSSPX sollte sich darauf einstellen das ROM, wie es sich zur Zeit darstellt, an einer Einigung Null Interesse hat, nein ich denke FSSPX wird von Leuten wie Müller weiter abgelehnt und verfemt werden.
Seis drum, die FSSPX ist gut aufgestellt und kann mit den Drohgebärden der Konzilskirche lässig umgehen, der Zeitgeist hat diese alle fest im Griff.
Der Papst vollzieht gerade genau das, was er anfangs ausschließen wollte, nämlich die Kirche zu einer weiteren, politisch korrekten NGO umzuformen.
Dazu werden jetzt langsam die Bastionen fallen, die Entmystfizierung geht weiter, es gehen weitere unzählige Gläubige verloren.
Auch wenn man mich dafür verurteilt, aber wie kann es sein, das ein Mann, dessen Aussagen in seinem Buch, zumindest häretische Züge aufweisen, die er nie widerrufen hat, auf das Amt des Glaubenspräfekten gelangt ?
Wieso predigt der gute Franz immer Armut, Armut, Armut und läßt die deutsche Kirche in ihrem Protz mit Glanz und Gloria auf S‑Klasse Niveau einfach soo gewähren.
Warum hört man aus Rom NUR noch Soziales und nichts Theologisches mehr?
Was ist in diese Kirche gefahren ?
Komm hl.Geist !
Gerade jetzt hätte Rom die SSPX bitter nötig – aber die Herren von Ecône bleiben ja lieber im Schmollwinkel, als ihrer bedrängten Mutter zu Hilfe zu eilen. Man wartet wohl, bis einer von ihnen zum Papst gewählt wird – non serviant!
Schmollwinkel ? Nein absolut nicht, die FSSPX „beharrt“ im besten Sinne auf ihren, dh. den Katholischen Positionen.
Was sollen sie denn tun? Nach Rom gehen und erobern?
Nein, die Not ist augenscheinlich noch nicht groß genug, damit die vernünftigen und Traditionsverbundenen erkennen, wie wichtig jetzt die Rückbesinnung auf das Wesentliche wäre.
Alleine kann FSSPX in Rom gar nichts ausrichten und sie ist nicht im „Schmollwinkel“, sondern in ihren Gemeinden äußerst präsent und beim Feiern der Messe aller Zeiten anzutreffen.
Und noch eine Frage: Wie soll man sich in Rom, resp. bei Papst Franz verständlich machen ?
Er redet hauptsächlich vom Sozialen, daß er Papst der Römisch Katholischen Kirche ist, merkt der Gläubige weniger.
Indirekt hat er die Tradition und oder auch jede Diskussion über Fehlentwicklungen des Konzils kategorisch ausgeschlossen.
Mit Bischof Müller ist ein Traditionshasser auf dem Stuhl der Glaubenskongrgation, die FSSPX ist praktisch wieder exkommuniziert, es muß nur noch einer unter dem weltweiten Jubel der Presse verkünden.
Ich hoffe dieses Pontifikat währt nur kurz und richtet nicht zuviel Schaden an.