(Vatikan) Der Vatikanist Sandro Magister berichtet von zwei schlagfertigen Wortmeldungen, die Papst Franziskus über seine beiden wichtigsten Mitarbeiter an der Römischen Kurie machte. Am Montag vormittag traf sich der Papst mit dem Klerus seiner Diözese Rom. Das Treffen fand in der Lateranbasilika statt.
Die Begegnung hinter verschlossenen Türen dauerte mehr als zwei Stunden. Zusammenfassende Berichte der Papstworte wurde einige Stunden später vom Osservatore Romano und Radio Vatikan veröffentlicht.
In keinem der beiden Berichte waren jedoch die beiden Wortmeldungen enthalten. „Der erste Scherz war ernst und schneidend. Der zweite ironisch“, so Magister.
Als ein Priester eine der fünf Fragen formulierte, die dem Papst gestellt werden durften, sprach er von der Wichtigkeit der Armen in der Seelsorge und machte eine positive Anmerkung zur Befreiungstheologie und zur wohlwollenden Haltung des Präfekten der Glaubenskongregation Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller dieser gegenüber. An dieser Stelle unterbrach der Papst den Priester und ließ ihn seine Frage nicht zu Ende formulieren. Der Papst sagte: „Das denkt Müller, das ist das, was er denkt.“
Die zweite Aussage des Papstes war ein „Pfeil“ gegen den noch amtierenden Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, der Mitte Oktober von Kurienerzbischof Pietro Parolin abgelöst wird. Als ein Priester sich darüber lustig machte, daß manche der Meinung seien, die Kirche, sei „eine, heilige, katholische und salesianische“ Kirche, lachte der Papst und legte noch nach: „Die eine, heilige, katholische und salesianische, wie Kardinal Bertone sagt“.
Bei dem Treffen mit dem Klerus sagte Papst Franziskus auch im Zusammenhang mit der „alltäglichen Heiligkeit“, jener „Heiligkeit von vielen Müttern und von vielen Frauen, von vielen Männern, die den ganzen Tag für die Familie arbeiten“: „Ich wage zu sagen, daß es der Kirche nie so gut ging, wie heute. Die Kirche bricht nicht zusammen: ich bin mir sicher, ich bin mir sicher!“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo
Ich verstehe einfach diese Realitätsverweigerung des Papstes nicht , „Ich wage zu sagen, daß es der Kirche nie so gut ging“, Denn in meinen Augen und vermutlich in den Augen vieler anderer auch, Ging es der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche Gottes unseres Herrn noch nie so schlecht wie heute. Aber vermutlich wie der Vogel Strauß, steckt man lieber den Kopf in den Sand und so kann man am besten auf Blind, Taub und Stumm stellen.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Es gibt nur folgende Möglichkeiten:
1. Realitätsverlust/Nichtwahrhabenwollen
2. Spindoctoring/Schönfärberei
3. Dummheit
4. Lüge
5. Zynismus
6. Feigheit
7. Verantwortungslosigkeit
8. Er hat bereits eine Schau in etwas, das gewissermaßen „verschworen“ ist.
Er meint es bauch-mäßig. Die Kirche war noch nie materiell so versorgt wie heute. Wo müssen Missionare, Priester, Nonnen hungern? Nirgends. War selbst 1,5 Jahre an der Elfenbeinküste, es gab französische Küche, ohne Abstriche. Wenn ich mir das Bier mit Wasser verdünte, wurde ich schief angeschaut.
Ich finde, die Überschrift ist etwas reißerisch geraten. Die Seitenhiebe, wenn es denn welche wären, sind doch sehr harmlos, etwas neckisch, weiter nichts. Das eigentliche Drama ist die völlige Fehleinschätzung des Papstes, was die Lage der Kirche anbelangt. Er hat sich bei der gleichen Versammlung auch stark gemacht, für Paare, die ohne Trauschein zusammenleben. So zu lesen bei gtv und auf Vatican Insider. Was soll das? Es stand aber nirgends zu geschrieben, Franziskus habe die Priester seiner Diözese zu andächtigem Gebet, eucharistischer Anbetung, oder Respektierung liturgischer Normen angehalten. Das scheint dem Papst nicht so sehr am Herzen zu liegen.
Das denke ich nicht, denn der Hieb gegen Müller kommt vom Papst gezielt, weil er weiß das da jemand über Befreiungstheologie faselt, wovon er keine Ahnung hat.
Franz hat diese hautnah miterlebt und kann sich nicht gefallen lassen, das ein „Salonkatholik“ aus Regensburg mit dem 100% Wohlfühl-Kirchensteuerprogramm, immer wohlgenärt und vollversorgt, sich über solche Themen ausläßt.
Würde der Papst tiefer nachschauen, sähe er, das dieser Mann auf dem Stuhl der Glaubenskongrgation eine krasse Fehlbesetzung ist und schnellstens in ein anderes Vatikanisches Amt befördert werden müßte, wo er keinen Schaden anrichten kann.
Vielleicht bei den Reisebuchungen oder so.
Unsäglicher Bischof.
Sie tun Müller unrecht. Der Erzbischof hat in seinen jungen einige Zeit in Südamerika in einer sehr armen Pfarrei gewirkt und sich damit sowohl praktisch wie auch theoretisch mit der Befreiungstheologie auseinandergesetzt. Er weiss sehr wohl von was er spricht und hat eine klare Linie in dieser Frage, eine klare Linie, sie ich bei Franziskus eigentlich nicht sehe. Er mag ein Modernist sein, aber er verteidigt den Zölibat, und denkt auch in anderen Fragen eher konservativ. Hätten Sie denn lieber einen Mann vom Schlage eines Paladin als Präfekten der Glaubenskongregation?
Diese Meinung kann ich nicht teilen.
Der Posten des Glaubenspräfekten könnte bei weitem schlechter besetzt sein, und wenn wir Pech haben, werden wir es erleben.
Außerdem ist Seine Heiligkeit nicht gerade schlechter genährt als Bischof Gerhard Ludwig Müller.
Und was die berühmte Armut angeht. Wer von beiden hat denn schon einmal Armut am eigenen Leib erlebt oder hatte kein Geld in der Tasche, um sich etwas zu essen zu kaufen, oder hat über Monate kein Gehalt bekommen oder hat kein Dach über dem Kopf gehabt usw. usf? Wer von beiden in seiner Vita?
Leo Lämmlein: Ja der Posten könnte schlechter besetzt sein, zum Beispiel mit Kardinal Schönborn, Zulehner, Schüller, usw.
Aber Fakt ist ja trotzdem, das mit EB Müller ein Häretiker als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre eingesetzt wurde, und die oberste Aufgabe dieser Kongregation, besteht eben darin Häresien zu verhindern und zu verbieten. Es wurde also der Bock zum Gärtner gemacht. Und genau aus diesem Grunde wurde sie gelähmt, wieso wird kein Ja oder Nein zu Medjugorje gesprochen, ach ja ich Vergaß Franziskus hat ja selbst zum Ungehorsam gegen die Kongregation für die Glaubenslehre aufgerufen, also am besten einfach abschaffen würde auch viel Geld ersparen, denn so wie sie derzeit wirkt ist diese Kongregation völlig SINNLOS.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen
Verzeihen Sie mir bitte die Anspielung „Wohlgenährt“.
Jeder, wirklich jeder, soll immer und soviel essen, wie und was er möchte.
Aber das habe ich auch nicht gemeint.
Der Vergleich spielt die fette und faule und nur noch durch Kirchensteuer am Leben gehaltene deutsche Kirche wieder.
Natürlich kennt Bischof Müller die Zustände, aber niemals aus der Position der Opfer sondern immer mit deutscher Brille.
Und noch ein zum Thema Befreiungstheologie.
Mir hat einmal ein Bischof aus Brasilien erzählt, das diese Befreiungstheologie überhaupt nicht aus Südamerika ist, sondern an europäischen, resp. deutschen theologischen Fakultäten entwickelt wurde.
Im Zuge des 68er Wahns der die deutsche Kirche mit vollster Breitseite erwischt hat, kamen dann die meist kommunistisch politisierten Theologen und Priester in die Mission um in Südamerika Auflehnug und nicht mehr das Wort Gottes zu predigen.
Bischof Müller kann gar kein neutrales Bild von dieser Un-Theologie haben, was ja sein Schmusekurs mit den Befreiungstheologen auch hinreichend beweist.
„Im Zuge des 68er Wahns der die deutsche Kirche mit vollster Breitseite erwischt hat, kamen dann die meist kommunistisch politisierten Theologen und Priester in die Mission um in Südamerika Auflehnug und nicht mehr das Wort Gottes zu predigen.“
Das halte ich für sehr plausibel. Und mit der deutschen Kirchensteuer im Rücken haben sie gedacht die katholische Kirche gehört ihnen.
Per Mariam ad Christum.
Vor versammelter „Mannschaft“ über einen direkt unterstellten Mitarbeiter „ernst und schneidend“ scherzen? Wieso ihn stattdessen nicht zügig an einen Posten versetzen, wo solche „Denke“ weniger Schaden anrichtet?
Wirklich eigenartig, dieser südamerikanische Führungsstil. Fast könnte Mgr. Müller einem darob leid tun.
Ist das südamerikanisch, oder Mangel an Herzensbildung?
Rein menschlich betrachtet findet man es ja öfters im Leben, dass das, was einer am meisten in den Vordergrund stellt und wofür er sich (scheinbar) am meisten einsetzt, sein größtes eigenes Problem, sein Hauptgebrechen ist.
Vielleicht definiert man morgen schon Kirche als eine, heilige, katholische und jesuitische Kirche oder als eine, heilige, katholische und südamerikanische Kirche. Man sollte nicht mit Steinen werfen, wenn man möglicherweise selbst im Glashaus sitzt, nicht wahr!?
Entwickelt sich Katholisches.info jetzt zum Klatsch- und Tratsch-Organ? Welchen Nachrichtenwert haben denn solche Histörchen aus zweiter und dritter Hand?
Der Wert ist, dass so ein Artikel das Klima im Vatikan, zum Beispiel die Einstellung des Papstes zu führenden Mitarbeitern, recht gut widerspiegelt. Es gibt hier doch nun wahrlich viele theologisch und wissenschaftlich gut fundierte Beiträge. Ein bisschen Diversität kann da nichts schaden, zumal sie der Information dient.
Genau. Außerdem können wir ja die glaubensbildenden Maßnahmen des Papstes nur erahnen, da man sie nicht so ohne weiteres sieht.
So muß man sich eben ein Bild machen aus seinem Benehmen.
Bei der Frage der Homosexualität fehlt ja bisher auch eine klare Aussage, vielleicht ja auch, weil sie derzeit nicht möglich ist, falls der Papst nicht eingesperrt werden will.
Deswegen springen alle auf Aussagen in einem Interview, daß er im Flugzeug gab. Anderes haben wir nun mal nicht, und müssen uns mit solchen Brosamen begnügen!
Solche Einzelheiten sind keine Nebensächlichkeiten, sondern sie offenbaren den Charakter eines Mannes, der sich nicht scheut, über seine engsten Mitarbeiter herzuziehen. Aber vielleicht haben sie es nicht anders verdient, wenn man bedenkt, wie die Mitarbeiter seinen Vorgänger Benedikt behandelt haben.
Wenn man jedoch die Ansicht des Papstes betrachtet, dass es der Kirche noch nie so gut ging wie heute, so scheint es, dass er über seine eigene Befindlichkeit spricht. Nach dem Motto von absolutistischen Königen: „Die Kirche, das bin ich. Und mir ging es wirklich noch nie so gut.“
Und gerade deswegen hätte ein Papst aus Asien oder Afrika,der Kirche Gut getan, u.nd darüberhinaus ein jüngerer Papst…Ein Grund mehr anzunehmen,dasss hier nicht der Heilige Geist bei der PAPSTWAHL aktiv war,sondern eher das Werk-.beziehungsweise ‑von Spitzbuben im Kardinalsrang.…..
Völlige Zustimmung meinerseits!
„Ich wage zu sagen, daß es der Kirche nie so gut ging, wie heute.“
Realitätsverweigerung? Das ist eine Frage des Standpunktes. Es kommt eben darauf an, was man unter „Kirche“ versteht.
„ Es kommt eben darauf an, was man unter „Kirche“ versteht.“.
So ist es!
Was Papst Franziskus unter „Kirche“ und ihrem Zweck versteht, hat er in den letzten Monaten immer wieder erklärt, für jeden, der es hören (und verstehen) wollte und auch wie ER sich die zukünftige Kirche vorstellt.
Was der Zweck der Kirche ist und wie die Kirche aufgebaut ist, ist aber von Gott geoffenbart und festgeschrieben und daher finden sich dazu auch z. B. in der berühmten Dogmatik von Ludwig Ott unter „die Lehre von der Kirche“ etliche Dogmen. Kein Papst kann es sich erdreisten, eigenmächtig die Kirche und ihren Zweck zu verändern oder über diese Dogmen hinwegzugehen.
Dass so viele Katholiken offensichtlich denken, er dürfte Kirche und Papstamt nach eigenem Gutdünken verändern, ist das eigentliche Problem. Wie oft musste ich in den letzten Monaten national und international zur Entschuldigung des Papstes lesen: „Papst Franziskus wird schon wissen, was er tut.“
Mir scheint immer mehr, dass der jetzige Papst unter „Kirche“ leider das versteht, was auch Leonardo Boff, Hans Küng und andere Apostaten und Kommunisten darunter verstehen, denn sie, die jahrzehntelang „radikale Reformen“ gefordert und jeden Papst beschimpft haben, der ihren Forderungen nicht ausreichend nachgekommen ist, bejubeln die Aktionen von Papst Franziskus ohne Ende und erhoffen sich noch mehr davon, wie man in internationalen Medien lesen kann.
Auf Radio Vatican findet sich in der Meldung zu diesem Treffen noch diese Info
Zur Vorbereitung des Treffens hatten die römischen Geistlichen einen Text des heutigen Papstes über das künftige Priesterbild aus dem Jahr 2008 erhalten. Der damalige Kardinal Jorge Mario Bergoglio erläutert darin die entsprechenden Aussagen des Abschlussdokuments der fünften Generalversammlung des Rates der lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) im brasilianischen Aparecida von 2007. Dieses Dokument, an dem Bergoglio maßgeblich mitgewirkt hat, gilt als Schlüssel zu seinem Kirchenverständnis.
Kennt jemand eine deutsche oder englische Version dieses Textes, der sehr interessant zu sein scheint?
Den Text von 2008 kenne ich nicht, aber den von 2007:
http://www.adveniat.de/fileadmin/user_upload/Bilder_Content/Lateinamerika/schlussdokument_aparecida_2007.pdf
Sehr empfehlenswert für das Kirchenverständnis diese Papstes ist dieses Interview:
Franziskus und die «Theologie des Volkes»
Befreiung aus der Armut ohne Marx von Margit Eckholt
http://www.nzz.ch/aktuell/international/uebersicht/bergoglio-theologie-eckholt‑1.18059756
Frau Eckholt kennt die Lateinamerikaner sehr gut, weil sie an Projekten der Deutschen Bischofskonferenz die auf Lateinamerika zielten, mitgewirkt hat:
http://books.google.de/books/about/Lateinamerika_und_die_katholische_Sozial.html?id=4qkwAAAAYAAJ&redir_esc=y
Ich habe gerade nicht so viel Zeit, noch weitere Hintergründe zu erklären, die man aber leicht recherchieren kann, wenn man die Namen, die sie im Interview nennt googelt. z. B. Lucio Gera, Juan Carlos Scanonne SJ.
Herzlichen Dank!
Der eigentliche Skandal ist das Verhalten dieses Papstes. Vollkommen unbeherrscht, daher unberechenbar und sich selbst und der Kirche schadend. Wann hat es das in dieser Form zuletzt auf dem Stuhl Petri gegeben??!!
Unser Papst will den Klerikalismus abschaffen.
http://www.welt.de/politik/ausland/article118405806/Papst-kaempft-gegen-Wetter-und-fuer-Revolution.html
Wenn er die katholische Geistlichkeit und damit den katholischen Priester meint ist das für mich ein Frontalangriff auf die heilige katholische Kirche. Anders kann ich das nicht sehen. Aber warten wir es erstmal ab was er noch so alles drauf hat. Ich beobachte diesen Lampedusa – Wallfahrer jedenfalls ganz genau.
Per Mariam ad Christum.
Hier ein weiterer und top-aktueller Beleg dafür, dass Erzbischof Müller auf seinem Posten nicht die schlechteste Wahl war:
http://www.kath.net/news/42913
Dieses Jubelblattl rufe ich schon lange nicht mehr auf, da kann ich gleich die Homepage von Schönborns Diözese aufrufen
Es ist übrigens ein miserabler Führungsstil, Mitarbeiter bloßzustellen. Geht es jetzt im Vatikan auf der Bühne so zu wie bei der ARD hinter den Kulissen?
Seitenhiebe bringen nicht voran, wenn er Müller behält, dann identifiziert er sich mit seinen Marienleugnungen
Ich finde es entsetzlich, wie der Heilige Vater einem Frager das Wort abschneidet und gleichzeitig in aller Öffentlichkeit „Scherze“ über seine Mitarbeiter macht. Unbeherrscht, polternd, unberechenbar und peinlich. Die Geschichten über seinen Umgang mit Msgr. Marini kurz vor dem Gang auf die Loggia bekommen für mich nun noch einmal ein anderes Gewicht.