(London) Der Biologe und atheistische Rowdy Richard Dawkins zeigt, wo sein Denken hinführt: Er fordert einerseits die Zulassung einer „sanften Pädophilie“ und behauptet, daß „die katholische Erziehung schlimmer“ sei als pädophile Erwachsene. Der Wissenschaftler offenbarte der Times seine „Nachsicht“ gegenüber sexuellem Kindesmißbrauch, die er bereits in seinem Buch The God Delusion äußerte.
Dawkins versucht die Perversion durch die Ergänzung „sanfte Pädophilie“ etwas schöner dastehen zu lassen. Denn seine „sanfte Pädophie“ würde keine „bleibenden Verletzungen verursachen“, weshalb sie auch nicht so schlimm sei, daß sie verurteilt werden müßte. In diesem Tonfall versuchte Richard Dawkins in einem Interview am vergangenen Samstag eine Bresche für die Legalisierung des sexuellen Mißbrauchs von Minderjährigen zu schlagen.
Dawkins Kindheitserinnerungen
Dawkins war selbst Opfer sexuellen Mißbrauchs durch einen pädophilen Lehrer. Das Trauma scheint nachzuwirken und bestätigt die These, daß Opfer das ihnen zugefügte Verbrechen gutzuheißen versuchen oder latent selbst zu Tätern werden. Dawkins erzählte der Times vom Lehrer, der ihn als Kind sexuell belästigte, um hinzuzufügen, daß „man die Personen einer früheren Zeit nicht auf dieselbe Weise beschuldigen könne wie jene von heute“. Es war nicht das erste Mal, daß der Biologe das Thema Pädophilie aufgriff. In seinem Buch The God Delusion versuchte der Wissenschaftler, der sich vor allem wegen seines militanten Atheismus einen Namen machte, bereits Pädophilie zu verharmlosen, indem er behauptete, ein Kind im katholischen Glauben zu erziehen, sei schlimmer als sexueller Mißbrauch. Den Pädophilie-Skandal eines katholischen Priesters in Irland hatte Dawkins mit den Worten kommentiert: „Der sexuelle Mißbrauch war weit weniger schlimm, als der psychologische Schaden, der durch die katholische Erziehung des Kindes verursacht wurde“.
Schon 2006 hatte er auf der Internetseite seiner Stiftung geschrieben, „vom Lateinlehrer auf dem Squash-Feld begrapscht zu werden, sei zwar ein unangenehmes Gefühl gewesen (…), aber nicht so unangenehm, als dazu gebracht worden zu sein zu glauben, daß ich oder irgend jemand anderer, den ich kannte, in der Hölle enden könnte.“
„Aber das Böse ist das Böse und muß immer und überall bekämpft werden“
Aber das Böse existiert und gewinnt an Boden genau dort, wo es geleugnet wird. Das hatte Peter Saunders, der Gründer der Vereinigung von Personen, die in ihrer Kindheit sexuell mißbraucht worden waren, erklärt: „Das Böse ist das Böse und wir müssen es immer und überall bekämpfen, wo es auftritt. Der Mißbrauch ist in jedweder Form falsch.“
Selbst Paul Zachary Myers, Biologe und Atheist wie Dawkins, war schockiert über Dawkins Behauptung, sexueller Mißbrauch würde zu keinen Langzeitfolgen bei den Opfern führen: „Mir fallen einige Langzeitschäden ein: Er scheint eine eiskalte Gleichgültigkeit gegenüber dem sexuellen Mißbrauch von Kindern entwickelt zu haben“, schrieb Myers. Und weiter: „Wie könnte ich meine Kinder mit einem solchen Mangel an Respekt für sich selbst großziehen?“
Text: Tempi/Giuseppe Nardi
Bild: Tempi
Sexuellen Missbrauch begehen auch Herausgeber und Verteiler ehefeindlicher Literatur.