(Darmstadt) Einmal mehr zeigt der deutsche Staat seine häßliche Fratze gegenüber Eltern, die ihre Kinder nicht den Problemen einer staatlichen Schule aussetzen wollen und stattdessen selbst den Unterricht übernehmen. Am vergangenen Donnerstag, 29. August 2013, stürmten um acht Uhr vormittags 20 Polizisten und Mitarbeiter des Jugendamtes das Haus von Familie Wunderlich in Darmstadt, um alle vier Kinder der Obhut ihrer Eltern zu entreißen. Über den Verbleib der sieben bis 14 Jahre alten Kinder weiß man derzeit noch nichts. Der Öffentlichkeit wurde dieser massive Eingriff in die natürlichen Rechte der Familie durch einen Beitrag der Home School Legal Defense Association (HSLDA) bekannt, der größten und wichtigsten internationalen Organisation zur Verteidung des Rechtes auf Homeschooling. In der deutschen Medienlandschaft ist keine Reaktion auf die Polizeiaktion zu vernehmen, während innerhalb von zwei Tagen bereits mehrere englischsprachige Nachrichtenseiten von dem Fall berichten.
Laut Bericht der HSLDA teilten die Staatsdiener den Eltern mit, daß sie ihre Kinder so bald nicht wiedersehen würden. Die einzige gerichtlich Grundlage für einen Polizeieinsatz, wie er ansonsten höchstens bei „Terroristen“ üblich ist, die bereits den Schnellkochtopf in den Rucksack gesteckt haben, liegt in der Tatsache, daß Dirk Wunderlich und seine Frau Petra ihre Kinder zu Hause unterrichteten. In den Gerichtsunterlagen finden sich gemäß Angaben der HSLDA keine Vorwürfe von Mißbrauch oder Verletzung der Sorgfaltspflicht. Es gehe nicht einmal um Vernachläßigung der Kinder, was Bildung und Erziehung betrifft. Die HSLDA kommentiert: „Das Gesetz ignoriert den Lernfortschritt des Kindes; Anwesenheit – und nicht Lernen – ist das Ziel der deutschen Gesetzgebung.“
Der „zuständige“ Familienrichter am Darmstädter Familiengericht autorisierte außerdem die Anwendung von Gewalt gegenüber den Kindern, da sie die Meinung der Eltern hinsichtlich ihrer Homeschooling-Aktivität übernommen hätten. Es könne keine Kooperation erwarten werden, weder von den Eltern, noch von den Kindern. Daß Kinder mit ihren Eltern einer Meinung sind, darf es in unserer perversen Gesellschaft nach 1968 selbstverständlich nicht geben!
Wunderlich beschrieb im Gespräch mit der HSLDA, wie die Polizisten bewaffnet in das Haus eingedrungen waren, ihn auf einen Stuhl drückten und ihm nicht erlaubten, einen Anwalt anzurufen. Bei der kleinsten Bewegung sei Wunderlich von Polizisten angefaßt und zurückgewiesen worden.
Familie Wunderlich war in den vergangenen Jahren durch die widernatürliche Gesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland gezwungen, in verschiedenen Ländern der Europäischen Union, die keine so restriktiven Gesetze haben, Zuflucht zu nehmen. Da Dirk Wunderlich aber keine Arbeit finden konnte, blieb der Familie nichts anderes übrig, als nach Deutschland zurückzukehren. Schon bald maßte sich der Staat durch das Jugendamt das Sorgerecht für die Kinder an. Zu einer Umsetzung dieser Maßnahme kam es allerdings zunächst nicht, da die Eltern ihre Kinder so behandelten, wie es ihrer Standespflicht entspricht.
Gleichzeitig wurden jedoch die Kinder durch den Staat ihrer Pässe beraubt, so daß eine erneute Ausreise der Familie, sei es in einen anderen Staat der Europäischen Union oder etwa in die USA, unmöglich wurde. Michael Farris, Gründer der HSLDA und Experte für internationales Recht, sagte: „Das Recht auf Homeschooling ist ein Menschenrecht. Ebenso das Recht, sich frei zu bewegen und das Land zu verlassen. Deutschland hat jene Rechte dieser Familie grob verletzt. Die jüngste Tat der Ergreifung dieser vier großartigen, unschuldigen Kinder ist die ungeheuerliche Tat eines Schurkenstaates.“ Interessant ist, daß Farris mit dem Begriff „Schurkenstaat“ („rogue nation“) ein Wort benutzt, das in den Jahren der Bush-Regierung in aller Munde war und unter anderem jene Staaten bezeichnete, welche den Terrorismus unterstützen und nach Massenvernichtungswaffen streben. Auf der Liste der Schurkenstaaten stehen beispielsweise Nordkorea, Syrien, Iran und Kuba.
Die Home School Legal Defense Association unterstützt Familie Wunderlich im Kampf gegen das ihr widerfahrene Unrecht. Bevor weitere Bewegung in die Sache kommt, müsse man jedoch erst darauf warten, daß der reguläre Richter aus dem Urlaub zurückkehrt. Bis dahin bleiben die Kinder von ihren Eltern getrennt.
In die USA ausgewandert ist vor einigen Jahren die deutsche Homeschooling-Familie Romeike. Ihr wurde zunächst Asyl gewährt, bis die sozialistische und kirchenfeindliche Obama-Regierung dagegen vor Gericht zog. Es gibt schließlich neben dem Golfspiel höchstens noch ein oder zwei drängendere Probleme, um die sich Präsident Obama kümmern müßte. Die HSLDA hat nun der letzten gerichtlichen Instanz die entsprechenden Unterlagen zukommen lassen. Das Urteil im Fall Romeike steht derzeit aber noch aus.
Text: Martin Bürger