(Vatikan) Erst 2011 hatte Papst Benedikt XVI. den Richter an der Römischen Rota, Msgr. Giuseppe Sciacca zum Generalsekretär des Governatorats der Vatikanstadt ernannt. Gestern ernannte ihn Papst Franziskus zum Beigeordneten Sekretär der Apostolischen Signatur. Kurienerzbischof Sciacca ist damit die Nummer Drei des Obersten Gerichtshofs der katholischen Kirche hinter dem Präfekten Raymond Leo Kardinal Burke und dem Sekretär, Kurienerzbischof Frans Daneels aus Belgien.
Msgr. Sciacca gilt wie Kardinal Burke als traditionsfreundlich. Bei der 1. Internationale Wallfahrt der Tradition nach Rom 2012 zelebrierte er das Heilige Meßopfer in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus. Am 29. Juni, knapp zwei Wochen vor Erlaß des Dekrets der Ordenskongregation gegen die traditionsverbundenen Franziskaner der Immakulata, weihte Kurienerzbischof Sciacca in Viterbo drei Brüder des Ordens zu Priestern.
Den Schleudersitz im Governatorat erhielt Msgr. Sciacca nach dem lautstarken Abgang von Kurienerzbischof Carlo Maria Viganò, der als Apostolischer Nuntius in die USA geschickt wurde, und die Stelle in der Verwaltung des Vatikanstaates zu besetzen war. Damit kehrt der Jurist wieder zu seinem eigentlichen Fachbereich zurück. 1999 hatte ihn Papst Johannes Paul II. zum Uditor an die Römische Rota berufen.
Der Abgang von Kurienerzbischof Viganò steht für einen konfliktreichen Karrierismus im Vatikan und einem Tauziehen zwischen der alten Garde des Staatssekretariats um Kardinal Sodano und der neuen von Papst Benedikt XVI. eingesetzten um Kardinal Bertone. Viganò wird vielfach mit dem sogenannten Vatileaks-Skandal rund um die vom Schreibtisch von Benedikt XVI. gestohlenen und dann veröffentlichten Dokumenten gebracht. Viganò und der Dokumentenklau des untreuen Kammerdieners Paolo Gabriele scheinen jedoch in keinem Zusammenhang zu stehen.
Viganò, der Präsident des Governatorats werden wollte und auf die Purpurwürde hoffte, sah sich nach Bekanntwerden von anderen Personalplänen Benedikts XVI. um seine Chancen gebracht und reagierte mit Korruptionsvorwürfen gegen andere Kurienmitglieder, die den Medien zugespielt wurden. Daher wurde 2011 zunächst Viganò ehrenvoll in die USA abgeschoben und durch Msgr. Sciacca ersetzt. Einen Monat später ernannte Benedikt XVI. den neuen Präsident des Governatorats. An die Stelle von Giovanni Kardinal Lajolo trat Erzbischof Giuseppe Bertello, der bis dahin Apostolischer Nuntius in Italien war. Bertello wurde im Februar 2012 zum Kardinal erhoben und erhielt damit jene Würde, die sich Viganò erhofft hatte.
Hatte Viganò nach seinem Karriereknick die Beschuldigung ausgesprochen, die Aufrichtung der traditionellen Krippe am Petersplatz habe eine halbe Million Euro verschlungen, weil sich einige bereicherten, war sein Nachfolger Sciacca stolz darauf, berichten zu können, daß die Aufrichtung der Krippe unter seiner Amtsführung den Vatikan gar nichts kostete. Sciacca könnte in wenigen Jahren zum Sekretär der Apostolischen Signatur aufsteigen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: ACI
Ist das denn nun eine gute oder eine schlechte Nachricht? Oder einfach eine wertneutrale? Ich sehe da nicht durch.
Damit ist der Weg frei für Msgr. Graulich, nach Deutschland zurückzukehren. Seine Karriere in Rom dürfte damit zu Ende sein. Es ist unbestritten, daß er (obwohl modernistisch) ein Gründlicher Arbeiter ist. Die Traditio Germanica in bezug auf die Römische Gerichte, samt ihrer (trotz aller modernistlischer Kritik) war herausragend aus dem Sumpf in Rom. Es ist ein weiteres Zeichen sektiererischer Intransigenz, daß sich die „Römer“ wieder einmal einen Posten unter sich zuschieben, als einem profilierten Kanonisten (übrigens auch beteiligt an der massiven Aufarbeitung der Pädophilie-Skandale!) die Möglichkeit zu geben, weiter in Rom zu wirken und den Augias-Stall auszumisten.
So wird wohl auch der (stärkere) kardinal Burke sukzessive durch einen weicheren Römer“ ersetzt werden, um zu zeigen: „Schaut, ein Zelebrant der heiligen Messe Aller Zeiten ist NEU in Rom hinzugekommen, an die Römischen Gerichte.
Leicht zu durchschauen: Dort wo sie hingehören (Hl. Offizium, Gottesdienstkongregation und Kleruskongregation!) da fehlen sie und werden NIE hingelassen. An die Gerichte abgeschoben können sie in bezug auf die Lehre nichts anrichten. Und diese Dikasterien haben in den Fragen der Heiligen Messe nicht viel zu sagen und erst recht nicht bei den millionenfachen liturgischen Sakrilegien. So ist das nun einmal! ROMA, ROMA, CONVERTERE AD DOMINUM DEUM TUMM!
Addo: Ich werde einen modernisten nie FÜR DEN MODERNISMUS verteidigen sondern TROTZ, da ein EHRLICHER MODERNIST mir lieber ist als ein FALSCHER TRADITIONALIST! Hier ist immer die Abwägung der mala vonnöten!