(Vatikan) Die Nachricht klingt in Inhalt und Form unglaubwürdig. Einige Medien überschlagen sich mit der Nachricht, Benedikt XVI. habe zur Begründung seines unerwarteten Rücktritts gesagt: „Gott hat es mir gesagt.“ So zumindest verbreitete jüngst die katholische Nachrichtenagentur Zenit (italienische Redaktion) eine Meldung, die allem Anschein nach gar keine ist.
„Gott hat es mir gesagt“, mit diesen Worten also habe Benedikt XVI. seinen Entschluß, am 28. Februar 2013 zurückzutreten, begründet. Der ungewöhnliche Schritt beschäftigt nach wie vor einfache Gläubige wie höchste Kirchenvertreter. Ein denkwürdiger Tag, an dem augenscheinlich grundlos das auf Lebenszeit gewählte katholische Kirchenoberhaupt mit einem unhistorischen Akt auf sein weit über die materielle Welt hinausgreifendes Amt verzichtete. Am Tag, an dem Benedikt XVI. seinen Schritt ankündigte, gingen über dem Vatikan monsunartige Regenfälle nieder und ein Blitz schlug in die Kuppel des Petersdoms ein. Das werde wohl öfter geschehen, heißt es seither aus vielen Munden, wenn die Rede auf das Naturereignis kommt. Belegen kann das allerdings niemand. Dokumentiert ist das dramatische Phänomen nur für eben jenen Tag.
Seit dem 28. Februar gibt es ein neues, untrügliches Erkennungsmerkmal für Progressive in der Kirche. Wenn sie auf Benedikt XVI. zu sprechen kommen, loben sie einzig, dies aber mit Verve seinen „Mut“ zum Rücktritt.
Seit der Wahl des neuen Papstes und der völlig atypischen Situation eines noch lebenden Vorgängers bemüht sich der Vatikan, eine möglichst nahtlose Kontinuität zwischen beiden Pontifikaten zu betonen. Das hat natürlich seine selbstverständliche Berechtigung. In der Kirche weiß man jedoch genau, daß eine Papstwahl eine Richtungswahl ist. In den langen Jahrhunderten, in denen feststand, daß ein Italiener Papst wird und dieser mit größter Wahrscheinlichkeit entweder der Erzbischof von Mailand oder der Patriarch von Venedig ist, war den Menschen bewußt, daß jedes Konklave eine Richtungsentscheidung bedeutet. Und man wußte, wofür der eine oder andere Kirchenfürst steht, etwa daß Kardinal Siri, Kardinal Roncalli oder Kardinal Montini nicht beliebig austauschbare Gestalten waren.
2013 kamen zwei Faktoren hinzu, die seither für eine gewisse Verunsicherung sorgen: einmal der beispiellose Rücktritt Benedikts XVI., beispiellos weil er einem Vergleich mit den beiden einzigen Rücktritten eines Papstes in der Geschichte nicht standhält; dann aber auch die Wahl eines Papstes aus einem fernen Land. Dabei ist nicht etwa die Entfernung ausschlaggebend, sondern der Umstand, daß selbst nach mehreren Monaten des neuen Pontifikats nicht genau erkennbar ist, weshalb und warum die Wahl der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle ausgerechnet auf den Erzbischof des lateinamerikanischen Landes fiel.
Diese „Unsicherheiten“ fördern offensichtlich die Bemühungen, die „Erklärungslücken“ zu schließen. Die beiden Päpste werden absichtlich zusammen ins Bild gerückt, wie beim mit medialem Maximalismus aufbereiteten ersten Besuch von Papst Franziskus bei seinem Vorgänger Benedikt XVI. auf Castel Gandolfo. Die Behauptung, zwischen die beiden Päpste passe kein Blatt Papier, wurde bereits zum geflügelten, wenn auch angezweifelten Wort.
Ein „Unbekannter“ enthüllt die „wahren Hintergründe“
In die Kategorie dieser „Bemühungen“ fällt offensichtlich auch die neueste Nachricht, um den Rücktritt Benedikts XVI. zu erklären und damit Verunsicherungen zu beseitigen. Die Rekonstruktion einer Nachricht:
Eine unbekannte Person, die anonym bleiben will, habe Papst Benedikt XVI. besuchen dürfen. Und dieser perfekte Unbekannte verbreitete die Nachricht, Benedikt XVI. habe ihm anvertraut, daß Gott selbst ihm „gesagt“ habe, zurückzutreten. Auch der Nachrichtenagentur Zenit kam die Sache zu Ohren und trotz der dürftigen Quellenlage posaunte sie die „Nachricht“ in die Welt hinaus. Schweigen wäre auch eine Option gewesen.
Die Zenit-Meldung läßt die sicher gut gemeinte Absicht erkennen, wenn es heißt: „Fast sechs Monate nach der Ankündigung, die die Welt erschütterte, gibt die Entscheidung Ratzingers, im Verborgenen zu leben, noch immer zu denken und wirft Fragen auf.“ Es ist die Suche nach Antworten, die nicht nur die Journalisten von Zenit bewegt.
Da Benedikt XVI. im Kloster Mater Ecclesiae nur ausgesprochen selten Besuch empfängt, wäre ein solcher kaum unbemerkt geblieben. Der deutsche Psychiater Manfred Lütz hatte das Privileg, vom emeritierten Papst empfangen zu werden. Lütz tat dies anschließend in den Medien auch entsprechend kund. Damit zum großen Unbekannten der Zenit-Meldung: Wer würde so angemessen diskret handeln, daß er auf jede mediale Aufmerksamkeit verzichtet, um aber gleichzeitig eingehüllt in die Anonymität Inhalte des Gesprächs mit Benedikt XVI. an die Medien weiterzugeben?
Zenit weiß zu berichten, daß der solchermaßen gesprächige Unbekannte von Benedikt XVI. nichts gehört habe, was irgendwie als „Worte des anderen Papstes“ auf der Kirche und dem amtierenden Papst lasten könnte. „Er kommentiert nicht, enthüllt keine Geheimnisse, läßt sich keine Erklärungen entlocken“. Man fragt sich: Was bitte hat sich der „große Unbekannte“ denn erwartet, der angeblich das Privileg hatte, einen so großen Papst in seinem selbstgewählten inneren Exil zu besuchen? Wenn es diesen Anonymus überhaupt geben sollte, wüßte man nun, was er mit ihm anvertrauten „Geheimnissen“ getan hätte. Er hätte sie, anonym, sofort dem nächsten Journalisten verraten. Man staunt zurecht über manche Meldungen.
Erfolgt Kontinuität durch Taten, dann muß man sie nicht herbeireden
Den Grund, weshalb die „Nachricht“ zu den Medien gelangte, dürfte man nicht lange suchen müssen. Sie will auf beide Unsicherheitsfaktoren des Papst-Rücktritts und der Papst-Wahl des Jahres 2013 Antwort geben und das gleich mit einem Schlag. Benedikt XVI. „beobachtet höchst zufrieden das Wunderbare, das der Heilige Geist mit seinem Nachfolger macht, oder er spricht über sich, so als wäre diese Entscheidung, zurückzutreten von Gott inspiriert worden“. Da wären wir wieder: „Gott hat es mir gesagt“. Immerhin habe das ehemalige Kirchenoberhaupt, so der Unbekannte weiter, sofort „präzisiert“, „nicht irgendeine Form von Erscheinung oder ein ähnliches Phänomen“ gehabt zu haben. Es habe sich vielmehr um eine „mystische Erfahrung“ gehandelt, die in ihm den „absoluten Wunsch“ geweckt habe, ganz allein mit Gott zu bleiben. Soweit der Unbekannte. Doch der Brückenschlag zum neuen Papst scheint damit noch nicht perfekt. Deshalb wußte der geschwätzige Namenlose, der so sehr darauf bedacht ist, seine Anonymität zu wahren, aber gleichzeitig unbedingt will, daß seine „Botschaft“ bekannt wird, noch mehr zu berichten: Je mehr Benedikt XVI. das „Charisma“ seines Nachfolgers Franziskus beobachte, desto mehr verstehe er, daß seine Entscheidung zurückzutreten, der „Wille Gottes“ war.
Die Bescheidenheit ehrt Benedikt XVI. Dafür hätte es keines weiteren Beweises bedurft. Wie gesagt, Progressive erkennt man untrüglich daran, mit welchem Eifer und hingebungsvoller Inbrunst sie ein Loblied – wie im konkreten Fall – auf den Rücktritt des deutschen Papstes singen. Ansonsten fällt ihnen übrigens, zu Benedikt XVI. befragt, recht wenig ein.
Die Quintessenz der neuen Nachricht ist die Bekräftigung der alten: Es paßt kein Blatt zwischen die beiden Päpste. Eine Aussage, die von Fragezeichen umringt ist. Und je mehr Fragezeichen auftreten, desto mehr „Gesten der Gemeinsamkeit“ werden produziert. „Kontinuität“ aber kann Papst Franziskus durch seine Entscheidungen und Aussagen herstellen. Letztlich nur er und nicht anonyme Erzähler.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Danke dafür, und danke dass wenigstens katholisches.info den Mut hat, die Fragen die sich jedem aufdrängen, zu artikulieren.
Eine Bemerkung zu einem „Nebenthema“ des Artikels:
Das Klima in Mittelitalien ist so, dass es dort oft zu Wintergewittern kommt, auch z.B. wenn Februar ist. Der Petersdom ist das exponierteste Gebäude weit und breit. Da gibt es öfter Blitzeinschläge.
Dass nur ausgerechnet dieser eine Blitzschlag im Bild dokumentiert ist, liegt wohl daran, dass sich an „normalen“ Tagen keine Heerscharen von Journalisten und Berufsfotografen auf dem Petersplatz aufhalten, und schon gar nicht bei Schlechtwetter.
Daraus kann man dann schließen, dass der Heilige Geist, die 3. göttlliche Person, weder etwas mit dem Rücktritt von Benedikt noch mit der Wahl des neuenPapstes zu tun hat, und wohl auch nicht mit der Einberufung des 2. Vaticanums, worauf sich Johannes XXI. allerdings berufen hat.
Dass aber zwischen Benedikt und Franziskus mehr als nur ein Blatt Papier passt, das kann wohl jedes Kind erkennen. Es sind ganze Aktenordner, die dazwischen passen!
Nein, das kann man daraus nicht schließen. Man kann daraus nur schließen, dass am 11. Februar in Rom schlechtes Wetter war.
Schatzgräber,
weder ist das 2. Vatikanische Konzil eine Räubersynode, noch ist es ein unantastbares Superkonzil.
Es ist ein Pastoralkonzil, auf dem viel Wahres und Richtiges gesagt wurde (einfach mal lesen!), das aber in bestimmten Punkten korrigiert werden muss.
Es stimmt nicht, wie viele Traditionalisten meinen, dass alle ökumenischen Konzilien dogmatisch waren.
Die orientalische Kirche etwa gründet ihre Verfassung und ihr Kirchenrecht vollständig auf die Beschlüsse der altkirchlichen Ökumenischen Konzilien (1. Jt.), die eben nicht nur dogmatisch waren, sondern auch Fragen des Kultes, der Moral, der Disziplin, der Pastoral umfassten (viel zu wenig bekannt im Westen. Wer liest schon in den Akten der Ökumenischen Konzile 1 bis 8?).
Aber auch jene alten Konzilien waren nicht unantastbar. Es gab einzelne Canones, die die jeweiligen Päpste nicht anerkannten, und es gibt Canones, die sich schlicht überlebt haben dürften. Zum Beispiel fordert der Kanon eines ökumenischen Konzils, dass sich Christen nicht von jüdischen Ärzten behandeln lassen dürfen…
Wir brauchen eine unbefangene, gelassene Haltung zu Vatikanum 2. Es war ein ordnungsgemäß zustandegekommenes Konzil der Kirche, aber es hat keine Unfehlbarkeit – die es ja auch nirgends in Anspruch nahm, und es kann und wird korrigiert werden!
Diese Information wurde von der Desinformations-Abteilung eines interessierten Geheimdienstes gezielt lanciert. Anders kann ich sie mir nicht erklären.
Im Stil ähnelt diese Meldung jener Meldung nach der Gründonnerstagsmesse, als ein anonym bleiben wollender, gut informierter, hochrangiger Mitarbeiter des Vatikans an kath.net verlauten ließ, dass S. H. nicht, wie in italienischen Medien u. auf der Website der Erzdiöz. Wien zu lesen war, die heilige Kommunion den anwesenden MuslimInnen ausgeteilt habe. Als wäre es keine Ehrensache, mit seinem Namen für den Heiligen Vater einzustehen, um ihn vor einem ungerechten Vorwurf zu schützen!
Es ist ein Jammer, wieviel Verwirrung in der Kirche seit jenem 11. Febr. 2013 herrscht.
Wenn ich darüber nachdenke, kann ich sie nicht allein S.H. Franziskus zuschreiben – wenngleich zuzugeben ist, dass er eine verwirrende Art hat.
Die Verwirrung kommt hauptsächlich von den Kräften, die hinter den Kulissen die Fäden ziehen (die böse Sekte im Vatikan) u. denen wahrscheinl. auch das Szenario mit den zwei Päpsten zu verdanken ist, dessen Zeugen wir sind.
Immer wenn es in der katholischen Kirche zwei aktive Päpste gab, war einer von ihnen ein Gegenpapst. Es gibt Fälle, in denen die Kirchengeschichtsschreibung nicht einmal 100%ig sicher ist, wer der echte und wer der Gegenpapst war.
Vor acht Tagen feierten wir das Fest des hl. Gegenpapstes u. Märtyrers Hippolyt.
Andererseits: vielleicht wissen wir einfach zu wenig. Es ist anzunehmen, dass der Hl. Stuhl viel besser informiert ist als wir. Meinen wir im Ernst, dort wüsste man (die treuen Männer) nicht, was die Stunde geschlagen hat?
Nehmen wir an, es käme zu einer weltweiten Verfolgung der kathol. Kirche (wie es in der Heiligen Schrift u. in vielen Prophezeiungen angesagt ist u. wie man es sich ausrechnen kann, wenn man mit wachem Verstand die internationale Politik verfolgt): wäre dann eine gewisse Dezentralisierung der Kirche nicht von Vorteil für das Überleben der Kirche Christi? Wäre es dann nicht notwendig, statt einfach zuzuwarten, die Auflösung der sichtbaren Kirche rechtzeitig sozusagen in geordnete Bahnen zu leiten?
Es ist ambivalent,
Die Meldung wird auch von Radio Vatican gebracht (am 21.8. 11 Uhr 21).
Gleichzeitig melden sie, daß Benedikt die Einladung nach Castel Gandolfo erhalten habe von Papst Franziskus. Er habe jedoch abgelehnt, da er im Verborgenen leben wolle. Dennoch – und das ist das verstörende sowohl als auch bei ihm – sei er am Sonnatg für drei Stunden hingefahren.
Vielleicht hatte Seine Heiligkeit eine Krise und brauchte dringend jemanden, zu dem er Vertrauen hat, um sich auszusprechen.
Vielleicht liest S. H. Franziskus hier mit und war verstört über die Gedanken, die wir uns machen über ihn und die heilige Kirche.
Und dann ist Papst em. Benedikt eben doch für drei Stunden hingefahren.
Auch Stellvertreter Christi sind nur Menschen.
Beten wir viel für sie!
Um eines bitte ich alle inständig … bei dieser Sache den Heiligen Geist aus dem Spiel zu lassen.
Weder beim Rücktritt Benedikt XVI noch bei der Wahl des „neuen (?) Papstes(?)“ oder besser Bischofs von Rom war dieser meineserachtens irgendwo zugegen.
Er hat scheinbar Urlaub gemacht …
Der Heilige Geist ist immer da, aber Er zwingt Sich niemandem auf.
Ich finde es hochgradig bedenklich, wenn ein endlicher und begrenzter Mensch behaupten möchte, dass der Heilige Geist dort wirke und da nicht. Wir sind nicht die Schulmeister Gottes!
Also mir macht das alles keinen guten Eindruck!
Ich glaube dass die beiden sehr ähnlich sind, nur dass sich Papst Franziskus nicht als etwas anderes ausgibt.
Die Ente stammt von A.Tornielli ( Vaticanist von La Stampa) und der Agentur Zenit, und stellt einen weiteren Versuch dar, die „Kein-Blatt-Papier“-These , die immer noch nicht von allen geglaubt wird, weiterhin zu bekräftigen und zu untermauern, da muß Gott dann auch schon mal mitspielen.
Daß dieser Satz sicher so nie gefallen ist- stört da weniger, weil man sich ja darauf verlassen kann, daß der Emeritus sich gegen derlei schwachsinnige Behauptungen nicht wehren kann und wird. Da spielt es auch nicht die allerkleinste Rolle, ob er für einige Stunden nach Castel Gandolfo fährt oder nicht.
Danke für den sehr guten Artikel !
„Um eines bitte ich alle inständig … bei dieser Sache den Heiligen Geist aus dem Spiel zu lassen.“
Das wäre sehr ratsam. Denn es ist unvorstellbar das der „Heilige Geist“ sich für ein „Durcheinander“ ausspricht. Zwei lebende Päpste beschädigen das oberste Hirtenamt. Die Frage ist nur. Lobt diese Welt dieses merkwürdige Spiel?
Per Mariam ad Christum.
Liebe Shuca, es gibt keine zwei Päpste.
Lieber Vianney.
Das wissen sie und ich. Aber wie sieht das die große Masse der Gläubigen? Beide sind im selben Papstgewand aufgetreten und haben zusammen gebetet. Es sind nicht alles studierte Theologen und Bilder setzten sich manchmal fest und suggerieren.
Per Mariam ad Christum.
Doch, es gibt zwei Päpste:
Einen Papst emeritus, der sein Amt nicht ausübt, und einen regierenden Papst.
Benedikt wird immer noch mit „Heiligkeit“ angesprochen (nicht mit Exzellenz oder ähnlich).
Warum wohl hat die Kirche eine solche Situation tunlichst immer vermieden?
Lieber Vianney
Das wissen sie und ich. Aber was denkt der einfache Gläubige, sie sind keine studierten Theologen. Er hat die Bilder gesehen die um die Welt gingen. Zwei in der selben weißen Papstkleidung betende Päpste. Und wenn es nur im Unterbewußtsein gespeichert ist. Das nenne ich eine Suggestion. Das Papstamt ist nicht mehr das was es vorher war.
Per Mariam ad Christum.
@Orlando furioso
„Die Ente stammt von A. Tornielli“
Tornielli gibt ZENIT als Quelle an, so dass er damit behauptet, dass das Ganze nicht von ihm stammt. Allerdings erstaunt, das er keinen Hauch von Zweifel an der Authentizität erkennen lässt. http://vaticaninsider.lastampa.it/en/the-vatican/detail/articolo/benedetto-xvi-benedicto-xvi-benedict-xvi-27273/
Auf http://www.zenit.org/it konnte ich die Meldung allerdings nicht finden.
laut Radio Vatikan http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=721382 stammt die Meldung von der spanischen Zenit Ausgabe. Es dürfte sich um diese Meldung hier handeln http://www.zenit.org/es/articles/benedicto-xvi-visito-ayer-castel-gandolfo-rezo-el-rosario-paseo-y-escucho-el-piano.
Hochgradig merkwürdig die Meldung und der Stil.
Der hl. Kirchenvater Vincent von Lérins:
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„Es gibt Päpste nach Gottes Willen, solche die Gott duldet und solche mit denen Er straft.“
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Ich denke, dass obiges Zitat Einiges in sich beinhaltet.
So besagt es denn nicht, dass auch nur ein Papst die Unfehlbarkeit in Glaubens- und Sittenlehre verliere.…
„ex cathedra“ waltend war ein jeder Papst unfehlbar und wird es auch bleiben.
Die Unüberwindlichkeit der Heiligen Mutter Kirche ist Beleg dafür.
Freilich verschiebt sich oft die nicht „ex cathedra“ Tätigkeit eines Papstes in Bereiche, die ein jeder Papst in völliger Freiheit nach seiner Meinung ausführen kann.
Und gerade hier ist denn auch das Zitat anzusiedeln.
Derselbe Heilige umriss auch sehr schön die Unveränderlichkeit des wahren Glaubens:
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„In eben jener katholischen Kirche selbst ist mit größter Sorgfalt dafür zu sorgen, dass wir halten, was überall, was immer, was von allen geglaubt wurde.
Denn das ist wirklich und wahrhaft katholisch, was, wie der Name und Grund der Sache erklären, alle insgesamt umfasst.
Aber diese Regel werden wir befolgen, wenn wir der Universalität, dem Alter, der Übereinstimmung folgen. Wir folgen aber demgemäß der Universalität, wenn wir bekennen, dass der eine Glaube wahr ist, den die gesamte Kirche in der ganzen Welt bekennt;
dem Alter aber so, wenn wir in keiner Weise von den Meinungen abweichen, von denen feststeht, dass unsere heiligen Vorgänger und Väter sie vertreten haben;
der Übereinstimmung, in gleicher Weise, wenn wir uns in jenem Altertum [gemeint ist die Zeit der Vorgänger und Väter] den Definitionen und Meinungen aller oder wenigstens fast aller Priester und Lehrer halten. “
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Es bleibt auch stets zu bedenken, dass die Ewige Wahrheit Jesus Christus versichert hat, dass Sein mystischer Leib, die Heilige Mutter Kirche, niemals überwunden werde; nicht aber, dass sie nicht angegangen und angefeindet werde.…
heute leider auch vermehrt innerhalb der Kirche.
Defendor: Ich finde es nicht gut, dass Sie das ordentliche Lehramt der Päpste so herunterspielen. Machen Sie die Heiligkeiten damit nicht zu dummen Jungen? Stellen Sie sich einen Sohn vor, der seinem Vater nur folgt, wenn dieser mit dem allergrößten Pathos spricht und normale Belehrungen einfach ignoriert!
Verzeihung – den Einwurf verstehe ich überhaupt nicht? Worauf in Defendors Posting beziehen Sie sich denn?
Defendor setzt sich angesichts einer inzwischen langen Reihe materiell häretischer Päpste damit auseinander, wie wir uns das noch erklären können, wenn wir einerseits glauben, dass die Lehre der Kirche nicht alle Naslang sich ins Gegenteil verwandeln kann und andererseits durch das ungute Wirken einiger Päpste aber faktisch genau dies passiert ist – wenn auch nicht „ex cathedra“, d.h. sie vor einer formellen Häresie bislang bewahrt geblieben sind, was nach Defendors Argumentation offenbar Hoffnung gibt…
Wir alle spüren, dass F. fähig sein könnte, diese letzte Hürde zu nehmen, wir haben Angst davor und haben gleichzeitig auch noch die unmögliche Situation mit dem alten Papst vor Augen, der aus dubiosen Gründen meinte, aufhören zu dürfen mit dem Papstamt, während sein Nachfolger erst mal aufräumen will mit dem „Karneval“ und dies ja auch nach Kräften zur großen Freude der Kinder dieser Welt tut.
Lieber Arrow, denken Sie nach – nicht irgendeiner hier macht das ordentliche Lehramt zu einem Sandkasten für dumme Jungen. Leider, wirklich leider sind es unsere beiden „Päpste“, die – jeder auf seine Weise – dieses ordentliche Lehramt konterkariert haben…
Die „vatikantreuen“ Nachrichtenmagazine wie Radio Vatikan (Pater Hagenkord) , zdf Papstgeflüster etc. trauen sich nicht, in irgend einer Form Papst Franziskus zu kritisieren!! Es ist undenkbar, dass Papst em. Benedikt so etwas wie Vision oder Eingebung als seinen Rücktrittsgrund angegeben habe!! Seine Intellektualität und sein Rationalismus würden solch einer Begründung entgegenstehen.So ein „Schmarrn“.…..
Woran ich allerdings immer wieder erinnert werde, ist das wunderbare Schauspiel in Auschwitz!!!Bei der tief berührenden Rede des verehrten Papstes zeigte sich ein Regenbogen, das Zeichen des Bundes GOTTES mit den Menschen!!Der Blitz in den Petersdom am Nachmittag seines Rücktrittes mag erklärbar sein, aber darf gläubigen Seelen auch zum Nachdenken gereichen.
Allerdings immerhin (spät, aber doch):
http://www.domradio.de/themen/benedikt-xvi/2013–08-22/pater-hagenkord-ueber-mystische-erfahrungen
Nur frage ich mich: Hat Pater Hagenkord, wenn er wirklich dieser (vernünftigen) Meinung ist, warum hat das deutschsprachige Radio Vatikan diesen Schwachsinn gemeldet? Hat Hagenkord – der ja letztendlich als Chefredakteur für die Veröffentlichungen verantwortlich ist – vielleicht seine berufliche Sorgfaltspflicht vernachlässigt?
„.. zdf Papstgeflüster etc. trauen sich nicht, in irgend einer Form Papst Franziskus zu kritisieren“
Sie trauen sich noch nicht, weil ihnen dazu das „placet“ von Kardinal Lehmann und anderen Strippenziehern fehlt. Aber eine entsprechende Drohung in Richtung Bischof von Rom wurde ja bei der Lehmannschen Pressekonferenz mitte Juli bereits ausgesprochen : wenn nicht bald Reformen in der Kurie durchgeführt werden, wird es wohl medial unbequemer für den Papst (vgl. Mainzer Bistumsnachrichten Nr. 25 vom 17.07.2013). Die Anwesenheit des Klassensprechers vom Lerchenberg als medialer Hanswurst von Kadinal Lehmann unterstrich das ganze Szenario sehr eindrucksvoll.
Da fällt mir ein Spruch ein:
„Kräht der Hahn hoch auf dem Mist
ändert sich’s Wetter oder’s bleibt wie es ist!“
Was wissen wir nun nach solch obskuren Nachrichten mehr als zuvor?
Dass etwas nicht stimmt, wissen eh alle. Die Welt frohlockt, die katholischen Pseudokonservativen haben eine perlenbedingte Jubelstarre, und die Katholiken (die echten) wissen nach wie vor, dass hier etwas nicht stimmig ist, insgesamt, in der ganzen unmöglichen 2‑Päpste-Situation.
Hier ist nichts weniger als Kontinuität. B. und F. kann man nicht mal in derselben Sphäre so nebeneinander stellen, dass beurteilbar wäre, ob und wieviel Papier zwischen sie passt. Sie gehören schlicht verschiedenen Welten an.
Seien Sie mir nicht böse, aber wir haben keine zwei Päpste. Benedikt XVI. hat abgedankt, er ist kirchenrechtlich gesehen, ein einfacher emeritierter Bischof. Er dürfte an einem Konzil teilnehmen, mitabstimmen, besitzt auch jenseits der Leitung einer Diözese bischöfliche Rechte. Aber er hat keine Amtsvollmachten mehr, die den Bischof von Rom und den Papst auszeichnen. Deswegen brauchen Sie sich nicht beunruhigen. Alle Amtsvollmachten – also neben dem Iurisdiktionsprimat auch den göttlichen Beistand bei unfehlbaren Urteilen wie Dogmatisierungen und Heiligsprechungen – hat nur einer, der am 13.3. gewählt Papst Franziskus. Es gibt also keine 2‑Päpste-Situation. Davon abgesehen: Benedikt XVI. und Franzikus dürfen doch auch unterschiedlichen Welten angehören. Das entscheidende ist der rechte katholische und apostolische Glaube, sowie wir ihn im Glaubensbekenntnis von Nikaia und Konstantinopel oder im Quicumque wiederfinden. Ich kann nicht sehen, dass einer der beiden von einem Glaubensatz, der dort aufgeführt wurde, abgewichen ist.
Ja, ja, das hatten wir doch schon alles, Ihre Kirche ist ein Bassin für Rechtspositivisten. Sie wissen genauso gut wie ich, dass ein Papst prinzipiell auf Lebenszeit amtiert und die rechtlichen Grauzonen gewiss keine Spielwiese dafür sind, dass jemand aus welchen dubiosen Gründen auch immer „abdankt“. Allein dieses Wort ist schon verräterisch.
Ihre Kirche ist ein Politikum, meine ist der mystische Leib Christi, der auch eine Rechtsverfassung hat.
Von Gott übertragene Autorität ist grundsätzlich nicht mehr aufhebbar: auch suspendierte Priester behalten ihre Vollmachten, eine Mutter kann unter keinen Umständen mehr in den Zustand kommen, als hätte sie nie Kinder gehabt etc. Benedikts Situation war jedoch nicht außerordentlich. Er ist geistig so wach wie kaum ein anderer Mensch, für sehr vieles hätte er sich Hilfe holen können. Vorbild war hier Johannes Paul II – sein Beispiel straft all jene Lügen, die hier mit sophistischen Kniffen kommen, um das Zurückweichen vor der Aufgabe als „Normalfall“ zu deklarieren.
Sie ignorieren, was das gläubige Kirchenvolk landauf lanab ausspricht, Sie ignorieren, dass mancher Priester im Hochgebet beide einschließt und vor allem ignorieren Sie, dass Benedikt selbst gesagt hat, er habe weiterhin Anteil am Petrusamt, das war seine ausdrückliche Abwehr des Gedankens, er könnte dieses Amt einfach abstreifen („abdanken“). Er kleidet sich wie ein Papst und ist Papst – weil nicht er zu bestimmen hat, wann das ihm übertragene Amt endet, sondern Gott. In seiner Ansprache damals sagte er, er habe das immer wieder erwogen „coram Deo“ und er sei zu dem Schluss gekommen, dass… Von Gottes Willen keine Rede. Ja, Benedikt ist ein Petrus: wie er ist er zurückgewichen und hat IHN verleugnet. Und dies, wo schon Jesus ihm nach der Auferstehung angekündigt hat, ER werde ihn, „wenn er alt geworden sei“ Wege führen, die er nicht gehen wolle.
Diese Geschichte ist nicht zu Ende…
Sehr gut. Kann ich nur voll und ganz zustimmen !! Vielen Dank !!
Liebe Zeitschnur,
ad 1) es gibt nur eine Kirche. Über den Status des Kirchenrechtes kann man diskutieren. Ob die Möglichkeit des Rücktritts eines Papstes rechtspositivistisch fixiert ist oder nicht: Aufgrund seiner Amtsvollmachten kann er zurücktreten. Von einem Amt auf Lebenszeit stehen weder in der Schrift noch in der Tradition etwas hinsichtlich der Nachfolge Petri. Es gibt also keine Grauzonen. Der Papst kann und er darf zurücktreten. Wenn dem nicht so wäre, dann wäre die apostolische Sukzession schon seit Papst Pontianus (3. Jahrhundert), der von seiner Verbannung in Sardinien aus zurücktrat, wäre sie durch die zwei Rücktritte von Benedikt IX. und durch den Engelspapst Coelestin und den Rücktritt Gregors XII. unterbrochen.
Sie müssen sich entscheiden: Entweder beweisen Sie, dass das Papstamt durch göttliche Anordnung auf Lebenszeit verliehen wird, und daher nur der Tod die legitime Neuwahl ermöglicht, oder Sie akzeptieren, dass der Papst zurücktreten kann. In ersterem Fall müssen Sie mir dann aber beweisen, inwiefern noch eine echte Sukzessionslinie besteht!
ad 2) Sie verwechseln Vollmacht (potestas) mit Autorität (auctoritas). Selbstverständlich sind alle an ein Weiheamt (Diakonat, Presbyterat, Episkopat) gebundenen Vollmachten unverlierbar, weil die Weihe einen charakter indelebilis mitteilt. Ein Priester, der z.B. a divinis suspendiert worden ist, MUSS sogar einem Sterbenden die Beichte abnehmen, wenn ein anderer, rechtlich nicht gehinderter Geistlicher nicht verfügbar ist. Ebenso verliert ein Bischof nie die Fähigkeit zur Spendung von Weihen. Beim Jurisdiktionsprimat und der Unfehlbarkeit handelt es sich aber eben nicht um Vollmachten des Weiheamtes des Bischofs, sondern um Vollmachten, die an den Bischofssitz in Rom geknüpft sind. Wenn ein Bischof auf den Bischofssitz in Rom auf legale Weise verzichtet, hat er auch diese Vollmachten mehr. Benedikt XVI. ist eben nicht mehr Papst.
ad 3) Eine ganz andere Frage ist, ob die Entscheidung, bei der Anrede „Heiligkeit“ und bei der weißen Soutane zu bleiben, unter diesen Umständen dezent war. Aber darüber wage ich kein Urteil. Das stelle ich dem jetzigen Papst Franziskus und seinem Vorgänger anheim. Natürlich darf ein Priester auch beide im Hochgebet nennen, denn schließlich gehört auch Benedikt XVI. nach wie vor zur Gemeinschaft der katholischen Bischöfe. Die Nennung von Bischöfen ist ein sehr schönes Zeichen, aber es stiftet keine Rechtstatsachen.
[stiftet zwar nicht, ist aber Ausdruck derselben; sollte es zumindest sein …]
Eine hochinteressante Analyse, Zeitschnur!
Papst Benedikt XVI. hat nicht „abgedankt“, er ist auch nicht zurückgetreten. Er hat eine Erklärung abgegeben, dass er sich von der Ausübung seines Petrusamtes zurückzieht. Wenn man genau hinschaut, hat er nicht einmal gesagt, dass er es aus Krankheitsgründen tut, sondern (aus dem Gedächtnis, sinngemäß) weil seine Kräfte nicht mehr hinreichen, sein Amt gut auszuführen. Man müsste es wirklich noch einmal genau nachlesen und jedes Wort abwägen. Es war nicht altersbedingt. Die Satanistengruppe im Vatikan hat ihn fertiggemacht. Jetzt, im Kloster, geht es ihm gesundheitlich besser als vor einem halben Jahr. Meiner Meinung nach hat die böse Sekte ihn langsam vergiftet. (Und wieviele Monate brauchte man, um die paar Zimmer im Kloster für Benedikt vorzubereiten – das waren doch keine gewöhnlichen Reparaturen und Änderungsarbeien!) Und das übrigens kann auch der wahre Grund sein, warum Franziskus nicht im Apostolischen Palast wohnen will und die Casa Martha vorzieht.
Hab nochmal nachgesehen; BXVI sagt es schon unmißverständlich: „[…] declaro me ministerio Episcopi Romae, Successoris Sancti Petri […] renuntiare ita ut a die 28 februarii MMXIII, hora 20, sedes Romae, sedes Sancti Petri vacet et Conclave ad eligendum novum Summum Pontificem […] convocandum esse“ – „ich erkläre, daß ich dem Amte des Bischofs von Rom, des Nachfolgers des hl. Petrus, entsage, und zwar so, daß ab [dann und dann] der Römische Stuhl, der Stuhl des hl. Petrus, vakant sein wird […].“
[allerdings fällt es auch mir äußerst schwer, anzunehmen, daß wirklich NUR ‚Gründe des Alters und nachlassender Kräfte‘, und nichts sonst, vorlagen …]
Was Sie mit „Vergiften“ meinen, verstehe ich nicht ganz, auch nicht das mit dem Umbau – auf welche harten Fakten nehmen Sie damit Bezug?
Was Sie jedoch zu Anfang bemerken, kommt meinem Eindruck nahe, dass Benedikt noch Papst ist. Er hat gesagt, „er steige nicht vom Kreuz“, er übe den Petrusdienst nun anders aus, wie es seinen Kräften angemessener sei (auch sinngemäß). Er kleidet sich wie ein Papst, man spricht ihn weiterhin als Heiligkeit an etc.
Manche auch hier im Forum haben diesbezüglich eine Seh- und Hörblockade. Sie glauben, man könne vom Papstamt einfach so zurücktreten, als wäre das ein demokratisches Amt.
Diese Leute begreifen nicht, dass das Papstamt niemals vergleichbar ist mit einem politischen Amt in einer modernen Demokratie. Noch vor 100 Jahren war es kaum denkbar, dass ein König oder ein Kaiser „zurücktritt“. Selbst wenn er beiseite geschoben wurde oder unter Gewalt weichen musste, blieb er der König oder der Kaiser – von Gottes (!) Gnaden. „Abdanken“ – und hier offenbart Vianney, dass er keine Ahnung von den historischen, begrifflichen Bezügen hat – mussten Könige prinzipiell nur in einer historischen Situation, in der ihr Königtum, wie es bisher bestand, ausradiert oder total transformiert wurde.
Wie auch immer einer nun mit Haarspaltereien und Rechtsposotitvismus da herangehen will – bei Benedikt geht es von der Tenzenz her um genau dieses Phänomen – allein „von Gottes Gnaden“ ist er Papst, weil kein Papst und kein König, keine Mutter und kein Priester das Recht hat, selbst zu bestimmen, ob er oder sie dieses von Gott übertragene Amt, das er oder sie ja auch einmal bejaht hat (!), aufgeben will. Es geht schlicht nicht. Und dementsprechend hat Benedikt ja eben gerade nicht gesagt, dass er kein Papst mehr ist. Und genau das ist irritierend und animiert die einen zu wilden Spekulationen und Verschwörungstheorien und die anderen, gottgegebene Autorität nun endlich der Beliebigkeit moderner „Ämter“ einzuverleiben.
@zeitschnur.….Ihr Ausdruck „perlenbedingte Jubelstarre“ gefällt mir, obwohl ich nicht so genau verstehe, was Sie meinen…und dass die die beiden Päpste Welten trennt, sollten die Kirchenmedien an sich schon längst gemerkt haben!!Unbegreiflich, warum das große Schweigen und schönreden ausgebrochen ist.!!! Hat jemand schon das Buch von Heesemann, Papst Franziskus und das Vermächtnis Benedikt XVI gelesen??
… das ist eine etwas satirische Replik auf die „Franziskus-Perlen“, mit denen Armin Schwibbach die teilweise unsäglich dummen Ansprachen F.s auf kath.net hochjubelt als käme hier eine Stimme vom Himmel… und im übrigen keinerlei kritische Nahcfragen mehr durchlässt. Es ist, als wären viele der Konservativen in eine Art euphorische Erstarrung jeder Hirnaktivität gefallen.
Ausgezeichnet !!!!
Ich würde Sie um Mäßigung bitten (eine Kardinaltugend). Ihnen müssen die Ansprachen von Papst Franziskus nicht gefallen und noch weniger muss Ihnen der Hurrah-katholizismus des privaten Lehramtes in Linz gefallen – aber ein bisschen Respekt gegenüber dem Papst fände ich schon angebracht. Wir sind doch katholisch.
Auf die Gefahr hin, mich ebenfalls eiens Ordnungsrufes von Vianney auszusetzen, muss ich gestehen, dass mir die Ausführungen zu den Franziskus-Perlen aus dem Herzen gesprochen sind.
Aha, Respekt!!!??? Welchen Respekt hatte denn Papst Franziskus nach seiner Wahl seinem Amtsvorgänger gegenüber?? „Der Karneval ist vorbei“ u.v.m. durften wir hören und sehen——Sogar ein Fußballstar darf sich auf den Thron des Papstes setzen.…
Wo bleibt die Würde, die dem STELLVERTRETER CHRISTI gebührt?
Selbst im Vatikan wird, so zu lesen im Münchner Merkur, von Kulturschock gesprochen.
ja, gerade weil wir katholisch sind, sind wir enttäuscht, traurig, verunsichert.….verstehen die Handlungen dieses Papstes nicht.…es wäre so viel aufzuzählen.…
Danke! Genauso ist es! Als Katholik hält man den Papst nicht für einen Machthaber mit Tyrannencharakter und sich selbst nicht für einen sklavischen Speichellecker…
Sandro Magister – der derzeit einzige italienische Vaticanist, der sich traut, Papst Franziskus nüchtern zu betrachten und auch zu kritisieren hat gerade im L´Espresso einen interessanten Bericht geschrieben in dem er Papst Franziskus mit Papst Pius X vergleicht.
Zunächst betont er deren Gemeinsamkeiten ‑die sich aber im Wesentlichen auf die arme Herkunft, das Kommen aus der Peripherie und das Fremdeln mit der Kurie beschränken, um dann zu schreiben- „er war ein großer Reformer- und er hieß nicht Franziskus“, dem Letzteren bescheinigt er bisher viel angekündigt, sehr wenig bis nichts realisiert und auch etliche Fehler gemacht zu haben.
Das darf bei uns (noch) nicht geschrieben werden- noch verharren gerade die pseudokonservativen Katholiken tatsächlich in Jubelschockstarre.
Eines aber kann man unschwer erkennen: wenn man beispielsweise liest, wie der damalige Kardinal Bergoglio auf die Regensburger Rede Papst Benedikts reagiert hat, von den theologischen Abgründen zwischen ihrem Religionsverständnis mal ganz abgesehen, weiß man, daß nicht nur sehr viele Blätter Papier zwischen die beiden passen- es ist fast ein ganzer Wald.
Ich fürchte, Kardinal Bergoglio hat die Regensburger Rede und so manches Reform-Anliegen des Papstes gar nicht verstanden. Damit steht er leider allerdings nicht alleine da, wie letzlich seine Wahl zum Papst beweist.
Joseph Goebbels, Stammvater aller verlogenen Medienleute hat einmal was sehr Wahres gesagt: „Je größer die Lüge und je öfter sie wiederholt wird, desto sichere wird sie geglaubt“
Stimmt zu 100%
Siehe Themen wie: Hexenwahn, Inqisition, Kreuzzug, Kirche und 3.Reich esp. Papst Pius XII, Benedikts Rücktritt und andere Ammenmärchen.
Wie Recht er hatte !
an Vianney.
Sehr geehrter Herr Vianney, Sie haben recht! Es kann nicht zwei Päpste geben und nach unserem Verständnis ist Franziskus gewählt und der regierende Papst mit allen Befugnissen.….. Es sei denn Papst Benedikt sei nicht freiwillig aus dem Amt geschieden, sondern aufgrund von Pressionen. Für Pressionen auf Papst Benedikt XVI gab es viele Anhaltspunkte einschließlich eine Todesdrohung. Viele (auch Kuriale) haben ihm die Gefolgschaft erkennbar verweigert, offensichtlich auch wie – Orlando schreibt – sein Nachfolger, der ehemalige Kardinal Bergoglio.
… auch wenn er freiwillig gegangen sein sollte, ist das nicht eindeutig in Ordnung, eben weil kein Papst selbst zu bestimmen hat, wie lange er Papst ist, das wird auch durch Vianneys Paragrafenreiterei nicht ausgehebelt. Jesus sagte wörtlich zu Petrus, und dies ist die Richtschnur, nicht irgendwelche Haarspaltereien:
„Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!“ (Johannes 21, 17ff)
Ja, das hat Benedikt nicht angenommen, jedenfalls noch nicht.
Wird er auch nicht mehr annehmen können, denn ich glaube nicht, dass ein Bischof von Rom namens F… sich das gefallen lassen würde. Es sei denn der liebe Gott spricht ein Machtwort …
Naja, aber es ist ja schon auffallend, dass F. sich zurückzieht auf den „Bischof von Rom“ und tunlichst vermeidet, sich als papst zu bezeichnen oder gar auf normale, tradierte Weise im Vatikan zu leben. Das kann auch damit zu tun haben, dass auch er spürt und weiß, dass er eine „Stiefmutter“ ist und sei sie noch so formaljuristisch „korrekt“ eingeführt worden…
Bei seiner Wahl hat Benedikt sehr innig um unser Gebet angehalten, damit er nicht, wie er sagte, vor den Wölfen die Flucht ergreife. Wölfe gab es mehr als genug, und er kannte auch seine besondere Versuchbarkeit. Wir haben wohl zu oberflächlich gebetet.
Danke für diesen Beitrag!
Ist Zenit.org nicht die Agentur der Legionäre Christi? Oder haben die das aufgegeben?
Papst Franziskus bei der gestrigen Generalaudienz vor einer Gruppe japanischer Studenten und Professoren von der Seibu Gauken Bunri Junior High School aus Tokyo.:
-
„Denn wenn wir in uns selbst isoliert sind, haben wir nur das, was wir haben und können kulturell nicht wachsen. Wenn wir aber zu anderen Personen gehen, zu anderen Kulturen, andere Denkweisen und Religionen kennenlernen, gehen wir aus uns selbst heraus und beginnen dieses schöne Abenteuer, dass sich ‚Dialog’ nennt. Der Dialog ist sehr wichtig für die eigene Reife, denn im Kontakt mit anderen Personen und anderen Kulturen, auch in der gesunden Auseinandersetzung mit anderen Religionen wächst man: man wächst und reift.“
-
[.…]
„Denn wir führen einen Dialog, um uns zu finden, nicht um zu streiten. Und was ist die tiefste Haltung, die wir für einen Dialog brauchen und nicht für den Streit? Die Sanftmut. Die Fähigkeit, Personen und Kulturen mit Frieden aufzusuchen. Die Fähigkeit, intelligente Fragen zu stellen wie: ‚Warum denkst du so? Warum macht diese Kultur das so?’ Die anderen zu hören und dann zu sprechen. Zuerst zuhören, dann sprechen. Das ist Sanftmut.“
-
Wieder bleiben Fragen.
Was meint Papst Franziskus wohl mit „uns finden“ ?
Wie und wo sollen sich treugläubige Katholiken und Anhänger von Irrlehren „finden“ ?
Und
„In der Auseinandersetzung mit anderen Religionen wächst man: man wächst und reift.“
Inwiefern soll diesbezüglich ein treugläubiger Katholik „wachsen und reifen“ ?
Dazu fallen mir erneut die Worte des jetzigen
Kardinals S.E. Malcolm Ranjith,
– eines mit der hl. Tradition sehr verbundener Kardinals –
ein, der seinerzeit als damaliger Sekretär der vatikanischen Gottesdienstkongregation
im Vorwort zu einem neuen Buch über liturgische Anliegen auch
nebst markanten liturgischen auch weitere eklatante nachkonziliäre
Versäumnisse angemahnt hat.
U.a.:
Verdrängung von
fundamentalen Glaubensgrundlagen
wie
Opfer und Erlösung,
Mission,
Verkündigung und Bekehrung,
Anbetung und
die
Kirche als Notwendigkeit für die Rettung….
stattdessen
…„Dialog“,
Inkulturation,
Ökumene,
Eucharistie als Mahl,
Evangelisierung als Bezeugung…etc…
Und was meinte der Heilige Geist, als er König David die Worte eingab:
„Ich will auf den Weg der Bewährten achten.
Wann kommst du zu mir?
Ich lebe in der Stille meines Hauses
mit lauterem Herzen.
Ich richte mein Auge nicht auf Schändliches,
ich hasse es, Unrecht zu tun,
es soll nicht an mir haften.
Falschheit sei meinem Herzen fern;
ich will das Böse nicht kennen.“
Psalm 101,2–4
Und dieser Papst gibt der ganzen Kirche den Auftrag, sich intensiv und ausgiebig mit dem Falschen und Bösen zu beschäftigen, um dialogfähig zu werden!
Gibt es irgendeine Ansprache oder Predigt von S. H. Franziskus, wo nicht neben Wahrem irgendetwas Schiefes, Verdrehtes oder direkt Häretisches oder Apostatisches vorkommt?
Es ist ein Jammer: aber inzwischen bin ich soweit, dass ich seine Worte meide und statt dessen lieber die Bibel oder gesunde katholische Literatur lese.
Jetzt wird mir plötzlich klar, warum ich so oft ein Unbehagen bei den Ansprachen dieses Papstes habe: nicht alles was er sagt ist an sich falsch. Aber er setzt zweitrangige Elemente (das ist hier nicht abschätzig gemeint) wie den Dialog in den Mittelpunkt, während das Wesentliche (cf Aufzählung von Kardinal Ranjith) kaum thematisiert oder nach hinten gerückt wird. Dadurch geraten seine Ansprachen in eine Schieflage. Franziskus spricht allzu oft nicht die klare katholische Sprache.
Kardinal Ranjith ist ein Segen für die Kirche, wenn man ihn denn wirken lässt. Er ist einer der ganz wenigen, der die Kirche aus dem aktuellen Chaos führen könnte.
“ Er ist einer der ganz wenigen, der die Kirche aus dem aktuellen Chaos führen könnte.“
Aber genau das ist NICHT gewollt. Sonst hätte ja auch Benedikt bleiben können.
Beim letzten Angelus auf dem Petersplatz am 24. Februar 2013 hat der Heilige Vater selbst ausgesprochen, dass er einen speziellen Ruf Gottes erfahren hat:
Angesichts seiner nicht gerade weltfremden und wenig mystischen Grundeinstellung haben mich diese Formulierungen damals tief bewegt:
Der Herr ruft mich, den »Berg hinaufzusteigen«…
Wenn Gott dies von mir fordert…
Hier der gesamte Text seiner Ansprache in Deutsch:
http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/angelus/2013/documents/hf_ben-xvi_ang_20130224_ge.html
… nur heißt dieser Ruf nicht zwingend, dass er vom Papstamt hätte zurücktreten müssen. Sein Bild von der „mystischen Bergbesteigung“ in sich widersprüchlich, sagt er doch selbst vorher, dass man die mystische Erfahrung auf dem Berg nicht festhalten kann und immer wieder zu den Brüdern und Schwestern herabsteigen muss… und Petrus muss stets wie Petrus wieder hinab…
…nein, dieses Bild stimmt so nicht … es sei denn Gott führt Beendikt auch noch einmal hinunter von dem Berg, eines Tages, dann wäre es glaubwürdig…
Das Erlebnis auf dem Berg und das Herabsteigen aus der Perspektive des 24. Feb., an dem ja der Rücktritt schon fix war, betrachtet, könnte sich auch dieses Bild ergeben:
Der Heilige Vater ist durch sein langes Ringen und Fragen im Gebet auf den Berg der Begegnung mit Gott gestiegen, er war auf diesem Berg als er sein „mystisches Erlebnis“ hatte, in dem er einen klaren Auftrag erhielt.
Wie gerne wäre er auf dem Berg und in dieser Begegnung geblieben. Doch wie der erste Petrus musste auch er wieder herabsteigen – allerdings auf einem anderen Pfad, der ihn in eine neue Richtung geführt hat…
Eigentlich wollte ich ja nur darauf hinweisen, dass es zum Gottesauftrag auch eine Aussage von ihm selbst gibt. Für mich war dias statement des „großen Unbekannten“ eher eine Bestätigung dieser Worte…
Jaja sicher, das verstehe ich schon, aber ich sagte es ja schon: das ist für mich so nicht stimmig, es bricht aus dem Bild gewissermaßen aus…
ad Zeitschnur
Hüten wir uns vor einer falschen Beurteilung. Die wahren Gründen der Aufgabe des Pontifikates von Papst Benedikt können wir heute noch nicht erfassen. Ich fürchte, dass wir, die wir genau und möglichst unvoreingenommen beobachten, derzeit nur die Spitze des Eisberges erkennen.
Ich verstehe neben Vielem nicht, dass ein Papst von dem Format eines Benedikt eine Enzyklika unvollendet lässt und sein Amt von heute auf morgen niederlegt.
ad Defendor
Die Botschaft Christi lautet nicht führt einen Dialog mit den Kulturen und seid lieb zu allen, sondern Geht in alle Welt und verkündigt da Evangelium allen Menschen, tauft sie und lehrt sie alles halten, was ich Euch geboten habe. Dieser Botschaft sind Papst und Kirche verplichtet.
War das wirklich von heute auf morgen? Den Gedanken, dass ein Papst sein Amt wieder „abgeben“ kann, hat schon J. Ratzinger lange vorher geäußert. Es stammt aus seiner kraftvollen Zeit „Als du jung warst, hast du deinen Gürtel geschnallt und bist gegangen, wohin du wolltest..“ Auch war seine Reaktion nach der Wahl („Herr, tu mir das nicht an!“) ja offen ambivalent.
Ich will nichts falsch beurteilen – aber er hat die Wahl angenommen – und die Ambivalenz durchgezogen. Ich stimme Ihnen aber zu, dass hier viel mehr vorgeht, als wir es auch nur ahnen. Dennoch ist der Rückzug nicht in Ordnung. Denken Sie an das Wort Jesu (zitiere ich unten in einem Kommentar). Und nicht zu vergessen ist hier auch der Prophet Jona, der mit sicherlich sehr verständlichen Gründen nicht in die „Höhle des Löwen“ wollte. Aber andererseits ist Petrus tatsächlich der Märyrertod vorhergesagt und die Einschärfung „Du aber folge mir nach!“ Tja.
So orientiert an der Tradition der Hl. Schrift und der Kirche, denke ich nicht, dass ich zu einer völlig falschen Beurteilung komme. Ich verurteile Benedikt ja nicht – im Gegenteil. ich liebe ihn und verstehe ihn, aber es erscheint mir dennoch falsch, was er getan hat. Er ist immer in meinem Herzen und in meinem Gebet wie ein lieber Sohn, aber ich müsste mich verbiegen, wollte ich seinen Schritt gutheißen. Wahre Liebe verbiegt sich aber nicht …
Liebe Zeitschnur,
ich sage es ungern, aber Sie vergreifen sich im Ton. Der Papst ist nicht (auch nicht im spirituellen Sinne) IHR Sohn. Sie sollten mit kindlicher Treue einem Papst anhangen und ein bisschen mehr Demut zeigen.
Sie sind unverbesserlich, und Sie können einfach Gelesenes nicht richtig verarbeiten. Ich sagte „wie ein Sohn“, und das ist sogar Aufgabe jeder katholischen Frau, die Priester so zu sehen. Im übrigen ist jeder marianische Gläubige zu Jesus auch in einem mütterlichen Verhältnis. Lesen Sie mal Thérèse von Lisieux oder andere Heilige, Faustyna Kowalska etc. Das schließt nicht aus, dass man auch umgekehrt Tochter ist. Aber Ihnen fehlt wirklich jede geistliche Perspektive…
Ich sagte es schon: Prinzipienreiterei, Rechtspositivismus und Allmachtsfantasien auf kirchliche Ämter projiziert – das alles mag Ihrem formalistsichen Zugang zum Glauben ja entgegenkommen, aber es ist geistlos, tut mir leid. Und dass Ihnen am Ende nichts als die Platte von „Das darf man aber nicht!“ Oder „das gehört sich nicht“ auflegen oder Argumente damit aushebeln, dass Sie sie kurz mal als Geschmacksfrage deklarieren – Vianney, Robert, Dunkelkatholik oder wie immer Sie sich nennen – Sie treten auf der Stelle.
Und noch was: demütige und treue Menschen fordern niemals andere zur Demut und Treue auf, schon mal aufgefallen? Das ist nämlich geistlich unmöglich!
Wer oder was auch immer „Robert“ oder „Dunkelkatholik“ sein mag… Ich bitte Sie, keine sachfremden Unterstellungen hier loszuwerden. Deine kleine Therese ist eine Heilige. Vollmacht hatte sie als Frau keine. Und darum geht’s. Natürlich fordern demütige Menschen andere dazu auf, ebenfalls demütig sein.
Argumentamini scribitisque Vos eadem aut simili ratione ac qui hic iam saepe sub nomine (pennae vel belli^^) ‚V[ ]tio‘ scripsit (sed nomina pennae quasi ’sacrosancta‘ habeamus!) – aber man kann andere schlechterdings nicht auffordern, demütig zu sein – nur, sich ‚demütig‘ zu verhalten; wobei man allerdings Gefahr läuft, Heuchelei zu provozieren. Ostentative Demut kann[!] auch einfach nur Stolz und Heuchelei bedeuten. Außerdem schulden wir eine echte, tiefe Demut doch nur Gott – unsern Mitmenschen aber die Nächstenliebe (und ggf. den Gehorsam – solange das Gewissen diesen fordert und zuläßt; sonst MUSZ er ja sogar verweigert werden)! Aber meinen Nächsten zu lieben heißt ja nicht, daß ich vor ihm „krieche“ oder mich „in den Staub werfe“ oder heuchle, schon gar nicht gegenüber „der Welt“ oder „der Gesellschaft“ …
… und ein ‚Anhangen in kindlicher Treue‘, wie wohl noch in Zeiten des (hofftl. bald ebenfs. seligen!) PXII selbstverständlich – wird eine solche Haltung heute nicht von weiten Teilen der Kirche selbst als „nicht mehr ganz zeitgemäß“ erachtet? Haben sich nicht die Päpste selbst durch vlt. allzu „dick aufgetragene Demut vor der Welt“ in eine paradoxe Situation gebracht (und bestimmte Erwartungen geweckt)? Bei – zumindest „auf dem Papier“ – unveränderter Verfassung der hl. Kirche ein vlt. allzu ostentativer Verzicht auf Form und Symbolik der Würde ihres Amtes (über welches sie ja nicht „verfügen“)?
Kann es sein, daß wir („die Herde“) vielfach noch einen Begriff vom Papsttum, ein Bild von den Päpsten und Hirten haben, welches sie selbst (leider!) schon längst abgelegt haben (um … WEM zu gefallen?!) …?
Jede ‚Papolatrie‘ ist natürlich streng abzulehnen; aber muß man deshalb gleich dermaßen der ‚Anthropolatrie‘ verfallen, wie sie etwa in so einem Satz zum Ausdruck kommt?:
„Nam nos etiam, immo nos prae ceteris, hominis sumus cultores!“ (PVI, b. Abschl. d. Konzils) – „Denn auch wir, ja wir mehr noch als alle anderen, sind die Verehrer[??] des Menschen!“
@ Vianney – ach jetzt fällt Ihnen nichts mehr ein als das übliche dümmliche Frauenbashing. Jeder ist zu Heiligkeit aufgerufen. Vollmacht hat, wem Gott Vollmacht gibt. Ja, so sieht es aus, wenn hinter der Demut nichts als Allmachtsphantasien stecken, als Neid, als der Drang, alles in den Staub zu treten, weil man selbst sich tief unten wähnt. Sie bewegen sich auf kontaminiertem Gelände und sollten aufpassen. Ihre Beiträge sind weitgehend Schulmeisterei und Verengung, Benimmappelle aus dem Munde eines selbsternannten „Richters“. Von Demut keine Spur…
Wissen Sie es nicht – unsere von Gott mit allergrößter Vollmacht versehene Mutter (übrigens eine Frau!) hat es doch gesungen: „Quia respexit humilitatem ancillae suae: ecce enim, ex hoc beatam me dicent omnes generationes. Qui fecit mihi magna qui potens est: et sanctum nomen eius. (…) Fecit potentiam in bracchio suo: dispersit superbos mente cordis sui.…“
Das wird Ihnen ein Dorn im Auge sein…ich weiß. Und mit Thérèse meinte ich etwas anderes, das haben Sie nicht verstanden: sie hat dem Kind Jesus gegenüber einerseits eine „kleine“ kindliche Haltung eingenommen, andererseits eine Haltung der Mutter. Daraus erwuchs dann auch ihre mütterliche Zuwendung zu den Priestern. Gott hat der Frau die Vollmacht gegeben, die in der Jungfrau Maria gipfelt, in reinster Form aufscheint. Öffnen Sie Ihren maskulinen Tunnelblick: nicht nur das, was manchen Männern zuteil wird (wenn sie sich öffnen wie Maria, dann ja), ist „Vollmacht“. Gott hat unter Umgehung jeder männlichen „Vollmacht“ mit Maria SEINEN Sohn gezeugt. Und weil das so ist, ist die Frau prinzipiell zur mütterlichen Bevollmächtigung berufen. Das ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. Hier können Sie es auch höchstselbst aus dem Vatikan nachlesen: http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_letters/documents/hf_jp-ii_apl_15081988_mulieris-dignitatem_ge.html und http://www.kirche-in-not.de/downloads/broschuere-priesterjahr.pdf
@ GW, genau, V()tio – das hab ich noch vergessen…
Lieber Vianney, mit Ihren Worten:„Ich sage es ungern, aber Sie vergreifen sich im Ton.“ Dieser Satz klingt wie reine Heuchelei. Sie machen sich offensichtlich einen klammheimlichen Spaß daraus, andern in die Karre zu fahren. Die Unaufrichtigkeit strotzt dabei aus jedem Wort heraus.
Ambivalent ist eine gute Beschreibung für Summorum Pontificum plus niemals eine Papstmesse nach dem vorkonziliaren Messbuch zelebriert haben.
@ Regino
Sie sagen da mE etwas sehr Richtiges: wir sehen nur die Spitze des Eisbergs, mehr noch: es wird uns vieles verheimlicht.
Wir wissen mit Sicherheit, dass der Feind Gottes innerhalb des Vatikans einen Stützpunkt hat, eine Gruppe von Leuten, die ihm ergeben sind.
Das hat enorme Folgen.
Wenn Sie Papst wären, und jemand aus Ihrer Umgebung käme und würde Ihnen sagen: Heiliger Vater, wenn Sie nicht das und das tun, dann wird nächste Woche Freitag in Syrien ein christliches Dorf mit 300 Einwohnern massakriert, und damit Sie merken, dass wir keinen Spaß machen, werden Sie übermorgen vom Nuntius X. eine Nachricht erhalten, dass morgen die Person Y. unter mysteriösen Umständen verunglückt ist – was würden Sie tun?
Dass einzige was ich hier sehe sind ängstliche und ungläubige Christen die sich irgendwie als wahre katholiken sehen.
Peinlich die Verschwörungstheorien, peinlich die Häme und der Spott.
Nicht mal an den heiligen Geist glauben einige von Ihnen aber wollen Katholisch sein? Sie machen den eindruck als würden sie an Die heilige kirche der eigenen projektionen auf Benedikt glauben.
Gott hat mit Benedikt was gesagt und gezeigt. Nun spricht Gott weiter. Mit dem nächsten Papst. Andere Themen die auch wichtig sind. Die Fehler der Päpste sollten Sie, liebe Sünder, den Päpsten vergeben.
Die fusswaschung der moslems ist wichtig. Lampedusa ist wichtig. Keinen innerkirchlichen Krieg wegen Altarpositionen zu haben ist wichtig – angesichts der morde und gemetzel in der Welt.
Verdammt noch mal, wacht auf und macht euch nicht in die Hose! Barmherzig und freudig sollte man Gott dienen nicht verbittert, verbiestert und besserwisserisch. Versteinert in wut und ärger scheint ihr wie die juden im alten testament die erwarteten dass jesus nun ein heer der rückeroberung israels anführen würde…
Ich finde es interessant, dass einige jetzt gerne einen Mythos um Benedikt XVI. als ultraorthodoxem Papst im Gegensatz zu Franziskzs spinnen möchten. Fakt ist, Benedikt XVI. hat die Freiwilligkeit seines Rücktritts stark betont. Er hat auch nie etwas anderes gepredigt als es Franziskus jetzt tut. Auch hat Benedikt die Regensburger Rede in der Kritik am Islam in den entscheidenden Punkten zurückgenommen (betreffend eines anderen Artikels hier auf der Seite) und war sicherlich subtiler als Franziskus in seinem Modernismus (Förderung falscher Ökumene, Zweifel an der Historizität von Teilen des NT, Akzeptanz der lutherischen Rechtfertigungslehre, Verleugnung des Dogmas Extra Ecclesiam Nulla Salus), doch er hat die Messe aller Zeiten als Zelebrationsform verbreitet, die Exkommunikationen der SPPX-Bischöfe aufgehoben und hat sich größere Mühe gegeben wie ein echter Papst zu wirken. Davor war Benedikt die rechte Hand Johannes Paul II. gewesen und die beiden waren öffentlich bis zuletzt immer zusammen zu sehen. JP2, der sagte, dass jeder Mensch Christus sei und die infamen Gebetstreffen veranstaltete, und B16, der den Katholizismus für die beste, wenngleich nicht einzige heilsbringende Religion erachtet. Auch gibt es genug Fotos und Interviews, die zeigen, dass Franziskus und Benedikt gemeinsam beten, F seinen Vorgänger um Rat bittet, die beiden ein gutes Verhältnis haben.
@ Leo Laemmlein,
Dass der Feind Gottes nur einen Stützpunkt im Vatikan hat, ist sicher eine sehr euphemische Beurteilung. Ich fürchte, er bestimmt die Politik und auch die Aussagen, die uns heute erreichen. Eine Kontinuität des Lehramtes ist leider weitgehend nicht erkennbar.
Ein Problem besteht doch darin, dass die sogenannte „Homo.Lobby“ zumindest Franziskus mitgewählt haben, wenn nicht sogar die Wahl als Großwähler vorbereitet haben, Der Fall Ricca und der Schutz den dieser Mann genießt, offenbart doch vieles darüber, wer im Vatikan das Sagen hat und wer unter Artenschutz steht.
@ Leo, ja bedrückende Aussichten, aber diese Ausrede (Freimaurer im Vatikan, satanische Sekte.…) das höre ich schon seit Jahrzehnten.
Wenn es wirklich so schlimm ist, ja dann wäre es Zeit all diese Leute in die Wüste zu schicken.
Ja wer ist denn der Herr der Kirche in der Zeit? Doch der Papst!
Wenn die Truppen des Widersachers so stark sind, dass sie den Papst und die Kardinäle wie Marionetten tanzen lassen können, dann sollten die wenigstens aufhören ihre Schäflein zu belügen.
Ich persönlich denke einfach, das ganze ist Folge einer jahrzehntelang aufrechterhaltenen Illusion.
Meine Familie ist katholisch, normal katholisch, schon immer und ewig. Mich hat als Ind das immer amüsiert, wie Art zu reden und Inhalt der Aussagen bei Familienfeiern sich änderten, wenn der „Pfarrersonkel“ bzw. die „Schwesterntante“ zu Gast waren.
Man tat einfach so als ob und ergriff nicht die Möglichkeit beim Schopf das eigenen Unbehagen die eigenen Zweifel udn positive oder negaitve Fragen einfach mal bei kompetenten leuten loszuwerden.
Diese Verhalten habe ich seitdem immer wieder, sobald irgendwer Geistliches mit irgendwelchen Laien redet, bemerkt.
Ich denke ein Großteil der Kleriker weiß was Sache ist, aber versucht irgendwer das zu thematisieren, schreit alles auf.
Es ist m.E ein doppeltes Problem und bevor wir den Dialog mit HInz und Kunz führen müssten wir erstmal wieder miteinander reden.