(Jerusalem) Trotz der Bemühungen der internationalen Staatengemeinschaft, die Verhandlungen zwischen Israel und der Palästinenserbehörde wieder in Gang zu bringen, hat die Stadtverwaltung von Jerusalem den Bau von 942 neuen Wohneinheiten in Gilo im Ostteil der Stadt beschlossen. Yosef Pepe Alalu, Gemeinderat für Gilo erklärte, daß die neuen Einheiten bestehende jüdische Siedlungen erweitern werden. Bereits am 11. August hatte die israelische Regierung den Bau von mehr als 1000 Wohneinheiten beschlossen. Die beiden Bauprojekte sehen die Ansiedlung von 2000 jüdischen Familien im besetzen Gebiet vor.
Die Siedlungsoffensive erfolgte zeitgleich mit der Freilassung von 26 palästinensischen Gefangenen, die für heute angekündigt war. Die Freilassung sollte das politische Klima etwas entspannen, um eine Grundlage für neue Friedensverhandlungen zu schaffen. Seit einigen Wochen bemühen sich die USA intensiv darum. Die 26 freigelassenen Palästinenser befanden sich bereits seit der Zeit vor dem Oslo-Abkommen von 1993 in Haft.
Laut Quellen, die dem Weißen Haus nahestehen, hat US-Außenminister John Kerry die Ausdehnungspolitik von Benjamin Netanyahu kritisiert und Israels Ministerpräsidenten gewarnt, Israels Legitimation vor der internationalen Staatengemeinschaft aufs Spiel zu setzen. Mit dem Druck wollte Kerry Israel dazu bringen, vom Bau neuer Siedlungen abzurücken. Im Weißen Haus weiß man, daß Israel die internationale Isolierung mehr fürchtet als das iranische Atomprogramm.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews
Ein Verbrechen gegen die 4. Genfer Konvention 1949, die die Ansiedelung eigener Zivilbevölkerung außerhalb der eigenen international anerkannten Grenzen strikt verbietet, die gemacht wurde, damit sich Hitlers Siedlungspolitik in Elsaß- Lothringen und in Warthegau und in der Ukraine nicht wiederholen kann, aber Israel lässt sich davon nicht beeindrucken.