(Petersburg) Surab Zereteli, der georgisch-russische Bildhauer ist wahrlich kein Minimalist. Seine Werke sind von monumentalen Ausmaßen. 1992 wirkte er am Wiederaufbau der Christus-Erlöser-Kathedrale des russisch-orthodoxen Patriarchen von Moskau mit, die von den Sowjets gesprengt worden war. An der Kremlmauer errichtete er ein gigantisches Denkmal für Zar Peter I. den Großen.
Nun arbeitet Zereteli an einer mehr als 80 Meter großen Christusstatue, wie Asianews berichtete. Der ehemalige Lenin-Preisträger und „Held der Arbeit“ will die größte Christusstatue Europas errichten. Die Figur von Jesus ist 33 Meter hoch und wurde bereits in Sankt Petersburg in Bronze gegossen. Jeder Meter symbolisiert ein Jahr von Christi Leben auf Erden. Die Statue wird auf einem gut 50 Meter hohen Sockel stehen und damit eine Gesamthöhe von über 80 Metern erreichen. Die Christusfigur Zeretelis wird damit jene von Lissabon überragen. Das 1959 eingeweihte Christus-König-Denkmal von Lissabon ist 75 Meter hoch, die Christusstatue mißt davon 28 Meter und ist derzeit die größte Christusfigur Europas.
Aufstellungsort des neuen Christusdenkmals sollte ursprünglich Georgien sein, die Heimat des Künstlers. Zereteli, der auch Vorsitzender der Russischen Kunstakademie ist, zeigt sich jedoch „optimistisch“, daß sie in Rußland aufgestellt wird.
Zu den großen Förderern des Künstlers gehörte Juri Luschkow, bis 2010 Bürgermeister von Moskau, während dessen 18jähriger Amtszeit mehrere Werke Zeretelis in der russischen Hauptstadt Aufstellung fanden.
Zeretelis Namen steht vor allem im Zusammenhang mit der religiösen Wiedergeburt Rußlands nach dem Ende der kommunistischen Diktatur. Von ihm stammen an der Christus-Erlöser-Kathedrale in Moskau die 16 Türen und Portale, die sechs Kreuze auf den Kuppeln der Kirche und die monumentale Hauptkuppel.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews