(Econe/Rom) Seit einigen Tagen macht das Gerücht die Runde, es könnte demnächst in der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu neuen Bischofsweihen kommen. Das Gerücht wurde vor allem von progressiven Medien verbreitet. Im Umfeld der Piusbruderschaft wird dementiert. Es bestehe keine solche Absicht.
Anlaß für die Spekulationen scheint das von der Piusbruderschaft mit einigem Aufsehen erst vor kurzem festlich begangene Silberjubiläum der Bischofsweihen von 1988 zu sein. Der Distriktobere des Deutschen Distrikts der Bruderschaft, Pater Franz Schmidberger gab im Juli dazu einen umfangreichen Sonderdruck 25 Jahre Bischofsweihen. Damit die Kirche fortbestehe heraus. In der professionell gestalteten Sonderausgabe präsentiert sich ein selbstbewußtes, internationales katholisches Werk, das nicht beabsichtigt, die Segel zu streichen.
Für neue Bischofsweihen scheint allerdings keine objektive Notwendigkeit gegeben zu sein. Durch den Ausschluß von Richard Williamson hat sich die Zahl der Bischöfe zwar auf drei reduziert, doch ein Notstand herrsche deshalb nicht, wie es bei der Piusbruderschaft heißt.
Neue Bischofsweihen scheinen derzeit auch sehr unwahrscheinlich, weil sie die Bruderschaft mehr schwächen würden, als ihr zu nützen. Die Weihen würden Rom jenen Grund liefern, den manche an der Römischen Kurie, aber noch mehr in manchen Landesepiskopaten suchen, um eine neuerliche Exkommunikation auszusprechen. Jüngste indirekt überlieferte Andeutungen des Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller und des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer weisen in diese Richtung (siehe eigene Berichte: Erzbischof Müller und Bischof Voderholzer).
Nach den erfolglosen mehrjährigen, von Papst Benedikt XVI. angestoßenen Einigungsbemühungen zwischen der Bruderschaft und dem Heiligen Stuhl würde damit nicht nur das Ende der Gespräche, sondern der Bruch besiegelt werden. Ein Bruch, der bisher weder von der einen noch von der anderen Seite erklärt wurde. Die Einigungsgespräche sind seit Juni 2012 faktisch auf Eis gelegt, aber nicht abgebrochen worden. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Einen weiteren Grund, der neue Bischofsweihen unwahrscheinlich erscheinen läßt, nennt der traditionsverbundene Blogger Cordialiter. Sie würden dem Heiligen Stuhl wahrscheinlich zu einem neuen Motu proprio Ecclesia Dei adflicta veranlassen. Ein Angebot an die Priester und Gläubigen der Piusbruderschaft, die den Schritt in die Einheit mit Rom gehen wollen. Ihnen würde dann wohl die kanonische Errichtung als Personalprälatur angeboten werden, um den Schritt zurück nach Rom und weg von der Piusbruderschaft zu vollziehen. Einen Schritt, den seit 1988 auf der Grundlage des ersten Motu proprio Ecclesia Dei verschiedene Priester bereits setzten und neue eigene Institute und Gemeinschaften gegründet haben.
Diese doppelte, zu erwartende Gegenreaktion würde eine erhebliche Schwächung der Piusbruderschaft bedeuten, ohne daß sie absehbar einen Nutzen davon ziehen würde. Mit Bewegung in der Bischofsfrage dürfte erst zu rechnen sein, sollte sich eine Notsituation einstellen, die den Fortbestand der Bruderschaft gefährden könnte. Auch in diesem Sinn dürfte die Haltung des Gründers, Erzbischof Marcel Lefebvre Vorbild sein und bleiben.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Disputationes theologicae
es besteht zur zeit nicht der geringste Anlaß zu Bischofsweihen aber es gibt interessante Neuigkeiten zu den Weihen von 1988
http://pius.info/audio/896-kirchenkrisevatikanumii-audio/8079-wie-es-zu-den-bischofsweihen-kam
Rom wollte damals den Gründer der Petrusbruderschaft für die FSSPX als Bischof aber Mgr Lefebvre ließ sich nicht zum Narren halten Gottseidank
Die Situation ist da! Es besteht wohl Anlaß zur Sorge, daß eben in der materiellen Sedisvakanz sich etliche Gläubige, die sich vom Assisi-Greuel angewidert sehen, eben die Priesterbruderschaft St. Pius X. um Hilfe bitten werden. Und dann ist es mit drei Bischöfen nicht mehr getan. Ich bin bloß gespannt, wie die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften auf diesen skandalösen Akt der Heiligsprechung reagieren!
Und: Wenn die Priesterbruderschaft St. Pius X. die Heiligsprechung von Johannes Paul II. nicht akzeptiert, besteht für Rom ein gerechter Grund anzunehmen, daß die FSSPX nicht mehr in voller Einheit mit dem Papst steht. Dies bedeutet die Annahme eines Schismas nach c. 1367 iVm c. 205 CIC/1983. Die Exkommunikation ist dann die zwingende Strafe. S. E. Tissier de Mallerais hat angesichts der Weihe der Priesterbruderschaft St. Pius X. an den Hl. Josef, die Situation der FSSPX als „Kirche im Exil“ bezeichnet. Auch der Hl. Erzbischof Athanasius hat im Exil glaubenstreue Bischöfe geweiht – also die Frage stellt sich schon!
Daneben besteht schon seit längerem der Plan zur Exkommunikation der FSSPX, nachdem die theologischen Gespräche mit Rom gescheitert sind. Dann muß eben die FSSPX sich die Mittel in die Hände geben, um die Kirche fortbestehen zu lassen, und a la longue die vakanten Bischofssitze, die durch definitive Akte von Häresie, Apostasie und Schisma unbesetzt sind – etwa der Erzbischofssitz von Buenos Aires (Participatio actuosa in communione in sacris! – Chanukka-Fest) – s. C. 1367 iVm c. 844°3! in Besitz nehmen, um durch sie die succesio apostolica in fide zu gewährleisten! Es ist ja bekannt, daß die Häufung von Bischofssitzen nur durch päpstlichen Indult möglich ist, also – Eure Exzellenzen machen Sie sich bitte ans Werk, die Kirche ist in unmittelbarer Gefahr!
Vorläufig besteht noch kein Anlaß für Bischofsweihen bei der FSSPX. Doch Bischof Tissier de Mallerais geht stramm auf die 70 zu. Er ist derjenige der Bischöfe der Monseigneur Lefebrvre und seinem gottgefälligem Werk am nächsten steht, und ihm nach wie vor die Treue hält. Bischof Fellay ist auch schon 55 Jahre alt.
Irgendwann wird sich die Frage von neuerlichen Bischofsweihen unweigerlich stellen. Doch beten wir, daß es doch noch zu einer Einigung mit Rom kommen wird. Franziskus ist ein hoffnungsloser Konzilsgläubiger Modernist, aber er ist ein guter Mensch und er wird nicht unbarmherzig sein. Das muß man in dieser Situation einfach hoffen. Beten wir!
Vielleicht wird da etwas durcheinander geworfen. Das Gerücht mit den Bischofweihen wurde von einem italienischen Vatikanisten ins Leben gerufen. Der hat vielleicht schlampig recherchiert und einfach etwas behauptet, was er nicht richtig einordnen konnte: Einer der Anhänger der kleinen Spaltergruppe von Bischof Williamson hatte diesen vor Kurzem tatsächlich zur Weihe von neuen Bischöfen aufgerufen und zwar von gleich sieben Stück, die er auch namentlich vorgeschlagen hat. Da sich diese Gruppierung als FSSPX-SO (für „strict observance“) bezeichnet, würde es mich nicht wundern, wenn oberflächliche Journalisten diese mit der normalen Piusbruderschaft verwechseln.
Ich hatte vor kurzem ein Interview mit Bischof Fellay gelesen. Dieser meinte, dass die 3 Bischöfe der FSSPX erstmal ausreichen würden.
Also bei den Zuständen im Vatikan und großer Teile der „Konzilskirche“, siehe Homolobby, die (Un-) Heiligsprechung von PJP II , oder die fortwährende Leugnung der alleine Heilsbringenden Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, der Ungehorsamsaufruf vom Papst selber, usw. usw. würde ja eher dafür sprechen das die höchstlöbliche FSSPX einen Papst wählen sollte. Denn ich frage mich ja schon lange, „Wie lange, lässt sich Gott der Herr noch verspotten und verhöhnen“
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen