(Vatikan) Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur Catholic News Agency (CNA) könnten im Vatikan einige wichtige Personalentscheidungen gefallen sein, an erster Stelle die wichtigste Personalie des Vatikans: das Staatssekretariat. CNA nennt für dieses Amt Erzbischof Pietro Parolin. Der derzeitige Apostolische Nuntius für Venezuela war von 2002 bis 2009 bereits Untersekretär am Staatssekretariat. Der 58jährige Vatikandiplomat würde dem Salesianer Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78) im Amt nachfolgen, der 2006 von Papst Benedikt XVI. an der Spitze der Römischen Kurie berufen wurde.
Weiter nennt CNA gerüchteweise die mögliche Ernennung von Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga (70), seit 1993 Erzbischof von Tegucigalpa in Honduras, zum Präfekten der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und damit zum „Roten Papst“. Maradiaga ist auch Präsident von Caritas Internationalis und gehört dem achtköpfigen Beratergremium an, das Papst Franziskus im April ernannte und daher die Berufung nach Rom eher unwahrscheinlich erscheinen läßt. Der derzeitige Präfekt Fernando Kardinal Filoni (67), 2011 von Papst Benedikt XVI. ernannt, solle neuer Erzbischof von Palermo auf Sizilien werden.
CNA berichtet ebenso, daß auch der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der frühere Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien, Antonio Kardinal Canizares Llovera (67) abgelöst werden solle. Sein Amt könnte der vormalige Zeremonienmeister von Papst Johannes Paul II., Kurienerzbischof Piero Marini übernehmen. Piero Marini, nicht zu verwechseln mit dem amtierenden Zeremonienmeister Guido Marini, ist derzeit Präsident der Päpstlichen Kommission für die Eucharistischen Kongresse. Grund für das CNA-Gerücht ist auch die Tatsache, daß Piero Marini als einer der Ersten von Papst Franziskus nach dessen Wahl in Audienz empfangen wurde.
Die Ernennung wäre eine Kapriole rückwärts und ein offener Affront gegen die gesamte liturgische Erneuerung, die Papst Benedikt XVI. eingeleitet hat. Was das Gerücht eher unwahrscheinlich erscheinen läßt. Der spanische Kirchenhistoriker Francisco de la Cigoña spricht in diesem Zusammenhang von einer „sehr besorgniserregenden Carambola papal“, sollte sich dieses Gerücht bewahrheiten. „Die Verzweiflung unter allen Liebhabern der Liturgie wäre vollständig“, so de la Cigoña.
Immer laut CNA solle Kardinal Canizares stattdessen neuer Erzbischof von Madrid werden und dort Antonio Maria Kardinal Rouco Varela (76) ablösen. Rouco Varela hielt sich jüngst in Rom auf.
Es handelt sich bis auf weiteres nur um Gerüchte, die CNA ursprünglich für den 29. Juni, das Hochfest Peter und Paul angekündigt hatte. Katholisches.info wollte offizielle Verlautbarungen aus Rom abwarten, um Klarheit haben. Diese sind nicht erfolgt. Die Meldung, da von einer seriösen Quelle stammend, soll dennoch dokumentiert werden, obwohl bis auf die Ernennung des neuen Staatssekretärs erhebliche Zweifel an der Wahrscheinlichkeit bestehen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: CNA/La cigüeña de la torre
Es wäre fatal, wenn obiges Gerücht stimmen würde. Marini ist gegen lateinische Gottesdienste und überhaupt gegen alles Feierliche in der KK . Das war auch mit ein Grund, warum er als Zeremoniar von Papst Benedikt abgelöst wurde. Beten wir dafür, dass alles nur ein Gerücht ist, ansonsten – povera Chiesa Latina!
Um Himmels willen! Piero Marini? Schlimmer kann es gar nicht kommen. Das heißt wahrhaftig den Bock zum Gärtner machen. Gott bewahre die Kirche davor. Doch diesem Bischof Franz traue ich alles zu. Beten wir, daß es nicht zu so einer Personalentscheidung kommt.
Leute das kommt so und als nächstes verbietet man die Sühnesamstagsandachten und den Rosenkranz als veraltete Gebetsformen.