Islamisten und Moslembrüder wollen Al-Azhar-Universität unter ihre Kontrolle bringen


Al-Azhar Universität Islamisten auf dem Vormarsch(Kai­ro) Der Groß­muf­ti von Ägyp­ten kri­ti­sier­te die Angrif­fe der Isla­mi­sten gegen die Füh­rung der al-Azhar-Uni­ver­si­tät, der bedeu­tend­sten sun­ni­ti­schen Bil­dungs­ein­rich­tung des nord­afri­ka­ni­schen Lan­des. Gegen den Groß­i­mam Ahmad al-Tay­yeb und den Rek­tor der Uni­ver­si­tät, Osa­ma al-Abd wird wegen des Ver­dachts auf Ver­gif­tung von 550 Stu­den­ten ermit­telt. Laut Infor­ma­tio­nen von Asia­News soll es sich dabei nur um einen Vor­wand der Mos­lem­bru­der­schaft han­deln, um die reli­giö­se Bil­dungs­ein­rich­tung unter ihre Kon­trol­le zu bringen

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„Die Angrif­fe gegen die isla­mi­sche Uni­ver­si­tät Al-Azhar gefähr­den die Sicher­heit des gan­zen Lan­des“, erklär­te Shaw­ky Abdel-Karim Allam, der Groß­muf­ti von Ägyp­ten in einem Inter­view mit der Tages­zei­tung Ahr­am. Der reli­giö­se Füh­rer kri­ti­sier­te das gespann­te Kli­ma zwi­schen der ein­fluß­rei­chen sun­ni­ti­schen Uni­ver­si­tät und der von den Mos­lem­brü­dern geführ­ten ägyp­ti­schen Regie­rung. „Al-Azhar ist und bleibt unab­hän­gig. Sie hat immer dem Land gedient und wird das wei­ter­hin tun, ohne auf die poli­ti­sche Frak­tio­nen zu schau­en“, so der Gorßmufti.

Der Kon­flikt zwi­schen der isla­mi­sti­schen Regie­rungs­mehr­heit und der Uni­ver­si­tät brach am 2. April aus, als 550 Stu­den­ten eine Lebens­mit­tel­ver­gif­tung erlit­ten. Die Mos­lem­brü­der beschul­di­gen seit­her die Uni­ver­si­täts­lei­tung, vor allem Rek­tor Osa­ma al-Abd und den Groß­i­mam der Uni­ver­si­tät Ahmad al-Tay­yeb die Stu­den­ten ver­gif­tet haben zu wol­len und for­dern deren Rücktritt.

Die ein­ge­lei­te­ten Ermitt­lun­gen gegen die bei­den füh­ren­den Per­sön­lich­kei­ten eines mode­ra­ten Islams in Ägyp­ten führt der neue Lei­ten­de Staats­an­walt von Kai­ro Tala­at Abdal­lah, der den Isla­mi­sten nahe­steht. Er stand in den ver­gan­ge­nen Mona­ten im Mit­tel­punkt einer Rei­he von Pro­zes­sen gegen Men­schen­rechts­ak­ti­vi­sten und Per­so­nen des öffent­li­chen Lebens, denen vor­ge­wor­fen wur­de, den Islam belei­digt zu haben.

Inzwi­schen tag­te der Uni­ver­si­täts­rat in außer­or­dent­li­cher Sit­zung, um die Mög­lich­keit zu prü­fen, intern einen neu­en Rek­tor zu wäh­len. Damit wür­de Al-Azhar der Gepflo­gen­heit zuvor­kom­men, die dem Staats­prä­si­den­ten die Ernen­nung des Rek­tors über­läßt. Seit 2012 ist mit Moham­med Mur­si ein Mos­lem­bru­der Ägyp­tens Staats­ober­haupt. Es ist all­ge­mein bekannt, daß die Mos­lem­bru­der­schaft nur auf eine Gele­gen­heit war­tet, durch Staats­prä­si­dent Mur­si einen isla­mi­sti­schen Rek­tor an die Spit­ze der renom­mier­ten Ein­rich­tung zu setzen.

Zahl­rei­che füh­ren­de Ver­tre­ter der Uni­ver­si­tät haben in die­sen Tagen öffent­lich Groß­i­mam Al-Tay­yeb, Rek­tor al-Abd und die Unab­hän­gig­keit von Al-Azhar ver­tei­digt. Einer von ihnen, Scheich Ahmed Karim, einer der reli­giö­sen Füh­rer der Uni­ver­si­tät, erklär­te gegen­über dem sau­di­schen Sen­der Al-Ara­bi­ya sei­ne Empö­rung gegen die „Demü­ti­gun­gen und Belei­di­gun­gen“ der isla­mi­schen Insti­tu­ti­on durch die Isla­mi­sten und deren Medie . „Al-Azhar hat noch nie eine so respekt­lo­se und gewalt­tä­ti­ge Behand­lung erlebt. Nicht ein­mal die Fran­zo­sen, die Eng­län­der oder die Tür­ken haben so etwas gewagt“, so Scheich Karim.

Ziel der Mos­lem­brü­der und deren Ver­bün­de­ter sei es „die Uni­ver­si­tät zu erobern“, so Karim: „Die Isla­mi­sten ver­gif­ten nicht das Essen der Stu­den­ten, aber deren Köpfe.“

Hin­ter­grund des Kon­flik­tes sind mehr­fa­che Erklä­run­gen des Groß­i­mams und des Rek­tors von Al-Azhar in den ver­gan­ge­nen Mona­ten, daß der von Mos­lem­brü­dern und Sala­fi­sten ver­tre­te­ne Islam „nicht der wah­re Islam“ sei.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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2 Kommentare

  1. Dum­me Frage

    Hat­te irgend­wer etwas ande­res erwar­tet? Die Faschi­sten aller Län­der ver­hal­ten sich so.

  2. Ach wie schööööön.…..Das zwei­te Vati­ca­num-Räu­ber­kon­zil lässt grüssen.Wir haben uns doch alle so lieb und alle kom­men in den Himmel.Ein Tempelchen,hier ‚eine Mos­que da.Ganz auf der Linie vom Volk­papst Franz.Der Franz der kann’s.….…

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