(New York) Während die deutsche Bischofskonferenz im Eilverfahren auf der Frühjahrskonferenz die „Pille danach“ genehmigte, unterzieht die amerikanische Bischofskonferenz katholische Organisationen einer kritischen Überprüfung, die im Verdacht stehen, für die Tötung ungeborener Kinder zu sein.
Statt eines sachlichen Entscheidungsfindungsprozesses unter Einbindung der fachlich kompetenten Lebensrechtsorganisationen, die den „nicht verhandelbaren Werten“, wie sie Papst Benedikt XVI. definierte, am nächsten stehen und die Hauptlast der konkreten Lebensrechtsarbeit tragen, entschieden sich die deutschen Bischöfe während einer römischen Semi-Sedisvakanz für ein schnelles Hauruck-Verfahren unter Ausschluß der Lebensrechtsvertreter. Gleichzeitig distanzierten sie sich von der katholischen Nachrichtenseite Gloria.tv, die diese umstrittene Entscheidung kritisierte.
Die Kritik der englischen Redaktion von Gloria.tv war überzogen und geschmacklos. Über Geschmack läßt sich aber bekanntlich streiten. Zudem zeichnete nicht die deutsche Redaktion dafür verantwortlich. Angesichts der mit der Frage verbundenen konkreten Gefahr der Tötung unschuldigen Lebens, würde den Bischöfe etwas weniger Empfindlichkeit besser anstehen, zumal sie es verabsäumt haben, den Kontakt zu jenen zu suchen, die am konsequentesten das Leben verteidigen.
Deutschland
Die deutschen Bischöfe haben die Abgabe von Präparaten, die unter die Kategorie „Pille danach“ fallen, genehmigt, die keine abtreibende Wirkung haben. Die Umstände, die zu diesem überraschenden Beschluß führten, sind wegen des angewandten Eilverfahrens noch unklar. Laut Angaben der Bischofskonferenz liegen „neue wissenschaftliche Erkenntnisse“ vor, die belegen, daß es Präparate gibt, die keine Abtötung einer bereits befruchteten Eizelle verursachen. In einer Aussendung an kirchliche Mitarbeiter sprach der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner bereits vor mehreren Tagen von einer „Vielzahl von neuen Medikamenten“, die „ausschließlich eine Verhinderung der Befruchtung verursachen“. Daraus ergeben sich einige Fragen an die deutschen Bischöfe:
1.) Wenn es „neue Medikamente“ gibt, für die die „Anwendung unserer bisherigen [katholischen] moraltheologischen Prinzipien gegeben ist“, und davon plötzlich nicht nur eines, sondern gleich eine „Vielzahl“, warum wurde die Abgabe an Vergewaltigungsopfer an katholischen Krankenhäusern erst anlaßbezogen nach einer Medienkampagne wegen eines mutmaßlichen Kölner Vergewaltigungsfalles erteilt? Waren die „neuen“ Erkenntnisse zur Wirkung einer „Vielzahl“ neuer Medikamente vorher nicht bekannt? Wie wurden sie nach diesem Vorfall bekannt und durch wen?
2) Warum konnten katholische Krankenhäuser nicht schon früher und nach einem nicht emotional aufgeheizten Fall, sondern aufgrund eines sachlichen Entscheidungsfindungsprozesses das staatliche Spurensicherungsprotokoll unterzeichnen, das zur Spurensicherung nach Vergewaltigungsfällen vorgesehen ist und die eventuelle Abgabe der „Pille danach“ vorsieht?
3) Warum einigten sich Kirchenvertreter kaum zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Vergewaltigungsfall von Köln, aber noch vor der Frühjahrskonferenz der deutschen Bischöfe so plötzlich mit den Ländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf die Abgabe der „Pille danach“ nach Vergewaltigung an katholischen Krankenhäusern?
3.) Warum sind diese „neuen“ Erkenntnisse den Lebensrechtsorganisationen bis heute nicht bekannt oder überzeugen diese nicht? Warum hatten es die deutschen Bischöfe so eilig mit der Zulassung der „Pille danach“, obwohl sich die Vereinigung Ärzte für das Leben dagegen aussprach? Warum wurden die Lebensrechtsorganisationen, die bekanntlich den Positionen der katholischen Kirche bei der Verteidigung der „nicht verhandelbaren Werte“ besonders nahestehen und die Hauptlast in der konkreten Lebensrechtsarbeit tragen, nicht kontaktiert und ihnen die „neuen“ Erkenntnisse mitgeteilt und deren kompetente Meinung dazu eingeholt, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können?
4.) War die Zulassung der „Pille danach“ durch die katholischen Bischöfe bereits länger geplant und der mutmaßliche Vergewaltigungsfall von Köln nur der „willkommene“ Anlaß? Die schnelle Einigung der Bischöfe mit den beiden Bundesländern deutet daraufhin.
USA
In den USA steht der Catholic Relief Sevices (CRS) unter Beschuß. Die internationale Organisation für Entwicklungshilfe der amerikanischen Bischofskonferenz soll in Mexiko zwei Organisationen finanziert haben, die für Abtreibung sind. Es handelt sich dabei um das Centro de Derecho Humanos „Fray Bartolome de las Casas“ (Frayba), eine Gründung von Bischof Samuel Ruiz von San Cristobal, und um das mit dem Jesuitenorden verbundene Centro de Reflexión y Acción Labora (CEREAL). Aufgedeckt wurde die Verstrickung mit der Abtreibungsindustrie durch die amerikanische Lebensrechtsseite LifeSiteNews. Sowohl Frayba als auch CEREAL werden vom CRS als „Partner“ geführt.
Recherchen ergaben, daß beide mexikanische Organisationen mehrfach jede Verfassungsänderung zugunsten des Lebensrechts abgelehnt und statt dessen Regierungsaktionen für die Legalisierung der Abtreibung unterstützt haben. Frayba und CEREAL sprechen von einem „Recht“ auf Tötung ungeborener Kinder, das vom Staat garantiert werden müsse. Eine Bestätigung erhielt LifeSiteNews direkt vom CRS-Pressesprecher John Rivera. Dieser weigerte sich, nähere Angaben zu machen, ob das Catholic Relief Services aktuell auch andere lebensfeindliche Organisationen in Mexiko oder anderen Ländern finanziert. Ebenso weigerte er sich, eine Liste der vom CRS derzeit in Lateinamerika und überhaupt weltweit unterstützten Organisationen zu übermitteln.
Rivera habe jedoch zugegeben, so LifeSiteNews, daß dem CRS bekannt gewesen sei, daß die beiden mexikanischen Organisationen 2009 eine Forderung für die Legalisierung der Abtreibung unterzeichnet hatten und zahlreiche ähnliche Dokumente. Er erklärte aber, daß die Zusammenarbeit des CRS sich „ausschließlich“ auf Projekte zur Förderung der Rechte mexikanischer Arbeiter beschränkt habe, die „in Einklang mit der Lehre der Kirche“ sind. Es habe genügt, daß die beiden Organisationen eine schriftliche Garantieerklärung abgaben, keine Tötung ungeborenen Lebens direkt zu unterstützen oder zu rechtfertigen. Rivera präzisierte, daß die Zusammenarbeit mit Frayba 2011 beendet worden sei, ohne jedoch Angaben über die derzeitigen Kontakte zu dieser Organisation zu machen. Die Zusammenarbeit mit CEREAL hingegen ist nach wie vor im Gange.
Nun befaßt sich die zuständige Kommission der amerikanischen Bischofskonferenz mit dem Fall.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Frayba
Es geht um das Geld, um die Staatsknete. Die wird nur weiter zu bekommen sein, wenn man sich den Vorstellungen der „Zivilreligion“ unterwirft. Kliniken mit katholischem Profil, mit katholischen Prinzipien haben keine Zukunft, wenn sie gleichzeitig hohe staatliche Subventionen einstreichen wollen. Auf alles kann die DBK, und im Hintergrund ihr mächtiger Manager, Sekretär P. Langendörfer SJ, verzichten, nur nicht auf das Geld. „Die Pille danach“ ist nur ein Schritt auf einem Weg, der unumkehrbar scheint. Der „Weltbild-Skandal“ ist vergessen, der „Pfeiffer-Skandal“ ebenfalls, P. Langendörfer regiert unangefochten im Hintergrund, er besitzt das Wohlgefallen der DBK-Granden.
Die „Pille danach“ ist ab nun von der DBK erlaubt. Sie wird sich auch ausweiten auf den Kreis der Frauen, die vorher nicht vergewaltigt wurden, die sich auf andere Notsituationen berufen. Der Dammbruch ist geschehen, der Anfang ist gemacht.
Die deutsch-katholische Kirche, repräsentiert durch die DBK, ist Rom entglitten. Ein neuer Papst wird sie nur um den Preis einer Drohung der Spaltung „einfangen.“ Ob er das riskieren wird, ist zweifelhaft.
Man soll die deutschen Bischöfe exkommunizieren, ALLE !!!
Da die Sachlage eindeutig gegen die Pille danach spricht und es eine solche ohne abtreibende Wirkung gar nicht gibt, frage ich mich, warum die deutschen Bischöfe auf Teufel komm raus die Pille freigeben wollen. Es sind in erster Linie die Medien, die die Bischöfe fürchten und auf die sie schnell reagieren und Handlungen setzten. Schnell sind die Bischöfe auch, wenn es gilt, fundierte katholische Stimmen zum Schweigen zu bringen. Wenn es um die Glaubenverkündigung geht, sind sie nur ganz lahm.
Wie cuppa sagt, das Geld aus den Subventionen spielt dabei eine ganz große Rolle.
Mir hat auch jemand gesagt, dass die deutsche Kirche mit dem Geld auch Rom in der Hand hat. Das ist auch der Fluch der Kirchensteuer. Und ich zahle immer noch…
„und ich zahle immer noch“
Dass Sie der Kirche beistehen wollen, ist richtig. Wir leben aber in einer Zeit, in der man selbst die Mittelverwendung kontrollieren muss. Einfach Kirchensteuer zahlen reicht nicht. Lieber sollten Sie austreten und gezielte Spenden zu Gunsten wahrhaft katholischer Initiativen leisten.
an solchen Früchten kann man den Wert dieses Pontikats erkennen. Und auch den von Johannes Paul II der uns diese Bischöfe bescherte.