von Giuseppe Nardi
(Vatikan) Papst Benedikt XVI. tritt am Donnerstag, den 28. Februar 2012 zurück. Ab 20 Uhr ist der Stuhl Petri vakant. Rücktritte eines Papstes sind nicht an der Tagesordnung. Benedikt XVI. ist der älteste regierende Papst seit Leo XIII. Er selbst nimmt nach reiflicher Prüfung für sich die Freiheit in Anspruch, aus freien Stücken zurückzutreten. Als Grund nennt er seine Gesundheit und die nachlassenden Kräfte. Bisher gab es nur einen einzigen Rücktritt aus gänzliche freien Stücken eines regierenden Papstes und dieser liegt 700 Jahre zurück.
Es war der deutsche Papst selbst, der es eigentlich in einem Gesprächs-Buch mit dem Journalisten Peter Seewald angekündigt hatte. Ernst genommen hat es kaum jemand. War es nicht der Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger gewesen, der einen Rücktritt Johannes Pauls II. abgelehnt hatte, weil „ein Papst nicht zurücktritt“? So zumindest hatten es viele in Erinnerung.
Der frühere Kardinalstaatssekretär Sodano sprach in einer ersten Stellungnahme von einem „Blitz aus heiterem Himmel“. Die Ankündigung traf alle überraschend. Kein Vatikanist hatte auch nur eine Andeutung vorab veröffentlicht, weil niemand davon wußte, außer sein Bruder. Es ist eine einsame Entscheidung des regierenden Oberhaupts der katholischen Kirche, die er ganz allein im Wissen um seine Kräfte und die Last des Amtes, die er offenbar immer drückender verspürte, vor allem aber im Ringen mit seinem Gewissen und dem Heiligen Geist getroffen hat. Dafür gebührt ihm Respekt.
Erwartungsgemäß jubeln kirchenfeindliche Kreise. Auch innerhalb der katholischen Kirche sind in diesen Stunden Stoßseufzer der Erleichterung unüberhörbar. Ein erleichtertes Aufatmen geht durch einige kirchliche Einrichtungen, nicht zuletzt auch im deutschen Sprachraum. Manche scheinen Morgenluft zu wittern. Ein Kapitel der „Restauration“ sei zu Ende. Solche Töne erscheinen pietätlos, möchte man antworten. Doch der Papst ist nicht tot. Er lebt. Und so drängen sich viele Fragen auf.
Das Amt des Stellvertreters Christi auf Erden, des regierenden Nachfolgers des Apostels Petrus ist zu wichtig und zu sensibel, um es dem therapeutischen Können von Ärzten anzuvertrauen und einer künstlich verlängerten Endphase eines Lebens, wie es frühere Jahrhunderte nicht kannten. Papst Johannes Paul II. war mit seinem geschundenen Körper bis zum Äußersten gegangen, indem er sein persönliches Leben als Opfer für die Kirche darbrachte. Auch das eine persönliche Entscheidung, die größten Respekt verlangt.
Dennoch, die Feststellung steht seit 2000 Jahren im Raum: Ein Papst tritt nicht zurück! Er ist als Stellvertreter Christi auf Erden im wörtlichen wie im metaphorischen Sinn durch den Heiligen Geist gewählt. Es war Benedikt XVI., der erst am 8. Februar vor Seminaristen seiner Diözese Rom sagte, daß das Priestertum immer das Martyrium miteinschließt. Ja, daß die Bereitschaft zum Martyrium ein konstitutives Element des wahren Priestertums ist, das es erst zu dem macht, was es ist.
Ist der Rücktritt Papst Benedikts XVI. dann nicht eine Art Fahnenflucht? In der Predigt zu seiner Amtseinführung sagte er: „Betet für mich, daß ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe.“ Ist ein Rücktritt nicht auch eine Form von Flucht „vor den Wölfen“? Haben die Wölfe seine Kräfte aufgezehrt?
Den Kardinälen sagte er nun im Konsistorium:
Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.
Ich bin mir sehr bewusst, dass dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.
Benedikt XVI. hat angesichts seiner schwindenden körperlichen Verfassung erkannt, daß er nicht mehr ausreichend Kraft hat, sich dem Druck widerstreitender kirchlicher Strömungen, die auf dem Amt lasten, entgegenzustellen. Trieb es ihn zu dieser aufsehenerregenden Entscheidung, daß er so lange mitansehen mußte, wie seine theologische Lehrmeinung zum Verständnis der Kirche, zu den nicht-verhandelbaren Werten, besonders dem Lebensschutz, aber auch dem Bemühen um Einigung mit der Piusbruderschaft unter Dauerbeschuß zwischen den Strömungen wie zwischen Mühlsteinen aufgerieben zu werden schien? Erst die Zukunft wird zeigen, was sich davon durchsetzen kann.
Jeder Tod eines Papstes bedeutet für die hirtenlose Herde einen Zustand des Verwaisens. Ein Zustand, den gläubige Katholiken als schmerzvolles Leiden empfinden, verbunden mit aufrichtiger Trauer. Wie Waisenkinder fühlen sich Katholiken auf dem ganzen Erdkreis und beklagen den Tod ihres Vaters. So ist es auch in diesen Stunden. Viele Menschen fühlen sich verwaist. Ein Vater kann seinen Kindern nicht plötzlich sagen, er wolle nicht mehr Vater sein. Ein guter Hirte sorgt sich um seine Herde bis zur Aufopferung. Er überläßt seine Schafe nicht den Wölfen. Er geht für seine Herde in den Tod. Warum setzt Benedikt XVI. nicht auch diesen letzten Schritt?
„Zum Wohl der Kirche“ sagte er den im Konsistorium versammelten Kardinälen. Ist diese Argumentation jedoch wirklich stichhaltig? Werden Päpste künftig in einem bestimmten Alter zurücktreten müssen? Wird das Vikariat Christi zu einem Amt auf Zeit? Die Fragen sind zu weitreichend, um sie in den einsamen Rücktritt eines großen Mannes zu packen. Aber dennoch. Das ausgesandte Signal hat einen bitteren Beigeschmack. Was würde die heilige Katharina von Siena dazu sagen?
Die verborgene Entscheidung scheint auch damit zusammenzuhängen, daß Benedikt XVI. ein Überraschungsmoment erzeugen wollte, um das nächste Konklave so unvorbereitet zusammentreten zu lassen, wie es nach dem Ableben eines Papstes der Fall ist. Die vorgeschriebene Vollzahl der Papstwähler ist fast erreicht. Derzeit sind 118 Kardinäle wahlberechtigt. Am 26. Februar scheidet allerdings noch der ukrainisch-katholische Kardinal Husar wegen Vollendung des 80. Lebensjahres aus. Ab dem 5. März ist der deutsche Kardinal Walter Kasper nicht mehr wahlberechtigt, ab dem 18. März der ehemalige Erzbischof von Turin, Kardinal Poletto. Bis dahin wird das nächste Konklave jedoch sicher zusammengetreten sein.
Die katholische Kirche verliert einen großen Papst, der in seinem kurzen Pontifikat wesentliche Weichenstellungen vorgenommen hat. Er hinterläßt eine unvollendete Erneuerung auf dem Weg, die Kirchenkrise der vergangenen Jahrzehnte zu überwinden. Er hat diese Erneuerung angestoßen, die an dieser Stelle nicht ausführlich gewürdigt werden kann. Erinnert sei lediglich an eine bis zum Beginn seines Pontifikats undenkbare Neuinterpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Freigabe der „alten“ Messe. Weiterführen müssen sie andere. Die Menschheit verliert ihren wichtigsten Führer.
Möge der Heilige Geist der Kirche beistehen.
Bild: Asianews
Außer den Anhängern des alten Ritus gibt es in der Kirche Christi auch noch andere Strömungen, die zum Teil über die Jahrhunderte heftigst von der römischen Kirche bekämpft worden sind. Die Auseinandersetzung mit den Schriften Ratzingers als Theologe und als Papst Benedikt XVI zeigt Vertretern dieser verschiedensten christlichen Strömungen, daß sie einbezogen sind. Das ist ganz außergewöhnlich. Benedikt XVI vertritt damit in der Tiefe seiner Theologie eine Position, die voraussetzt, daß Versöhnung mit den verlorenen Brüdern schon stattgefunden hat. Die Kirche als ganzes ist aber noch lange nicht soweit. An den Mitgliedern des Klerus und besonders der Kurie haftet noch immer eine kollektive Identifikation mit der langen Geschichte ihrer Kirche. Wenn ein Bischof „wir“ sagt, spricht er von sich als Teil einer Gemeinschaft. Teil der himmlischen Ecclesia, aber auch Teil der weltlichen römischen Kirche. Der weltliche Teil dieses „wir“ entspricht dann der Identifikation mit einer Grundeinstellung, die nicht gewisse Dinge der Vergangenheit in Frage stellt. Allem Anschein nach hat der heilige Vater nicht nur in Frage gestellt, sondern auch überwunden. Seine Worte zeigen nämlich den ausgegrenzten Strömungen: Wir gehören auch dazu. Wir sind im Denken und in der Handlungsethik des Papstes einbezogen. Dieser Gegensatz zwischen einem Papst, der schon viel weiter ist und einer Kirche, die noch davor steht, ist für einen Mann, den das Alter einfängt, nicht zu tragen. Möglicherweise ist Benedikt XVI unter den Bischöfen der Kurie derjenige, den es am meisten belastet, durch seinen Priestereid zur völligen Konformität mit der Kirche als Priestergemeinschaft gebunden zu sein.
Der Antichrist kommt !!!
…wird nun der da und dort angekündigte „falsche Prophet“ eingesetzt, um die Kirche auf den Kurs des Antichrist auszurichten???
Es tut mir leid,dass unser Papst mit 28.2.2013 aus dem Amt scheidet.Es ist schon ein sehr
mühevolles Amt,das die körperlichen und geistigen Kräfte überdurchschnittlich beansprucht.
Es sei ihm vergönnt,daß er in Ruhe seinen Lebenabend nicht mehr in aller Öffentlichkeit zur
Schau stellen muss.Gott segne ihn.
Ich verwahre mich dagegen, daß Benedikt XVI. gleichsam Fahnenflucht unterstellt wird.
Er sah sich vor großen Schwierigkeiten und sich selbst zu schwach, um diese Schwierigkeiten zu meistern. Es ist doch allemal besser, wenn ein schwach gewordener Leiter seine Schwäche einsieht und rechtzeitig geht, um einem stärkeren Nachfolger die Leitung anzuvertrauen, als bis zuletzt an seinem Sessel festzukleben. Das Beispiel seines Vorgängers, der viele Jahre lang nicht mehr das Petrusamt so führen konnte, wie es sein muß, war doch abschreckend genug – wahrscheinlich auch für Benedikt XVI.
Man darf nicht vergessen dass Papst Benedikt einer der 3 großen “ Konzilssekretäre“ war Rahner, Küng und Ratzinger. Papst Benedikts Buch in dem er 1970 die Geschiedenen kommunion forderte gehörte dringendst auf den Index gesetzt.
Dass dieser Papst einer der größten des letzten und dieses Jahrhunderts bereits zu Lebzeiten ist, wird leider erst die Nachwelt erkennen müssen. Mit 78 Jahren war er bereits schon recht betagt, ein solches Amt zu übernehmen. Wir dürfen und müssen dem Herrgott dankbar sein, dass er diesen Menschen in diesen Zeiten auf den Stuhl Petri durch den Hl. Geist berufen hat. Aber:
Dieser Rücktritt nach 700 Jahren hat einen bitteren Beigeschmack. Dass dieser Papst zu Recht seine Gesundheit als Grund für seinen Rücktritt ins Feld führte, ist für mich völlig in Ordnung. Aber kann nun ein Papst, der Angriffen von allen Seiten ausgesetzt sein wird, weil er dem Zeitgeist nicht hinterherlaufen kann, nicht irgendwann sagen, dass er zurücktrete, weil er diesen Angriffen nicht mehr gewachsen sein wird? Ist da nicht eine Tür einen Spalt geöffnet worden durch Benedikt XVI, der jedem künftigen Papst, wenn es schwierig wird, das Handtuch werfen lässt!? Das ist meine einzige Sorge zurzeit in dieser Frage. Ich nehme den Gesundheitsgrund des von mir sehr geschätzten Papstes selbstverständlich als den einzigen, weil nachvollziehbaren und der Wahrheit verpflichteten Grund an.
Die Piusbruderschaft hätte die Hand dieses Papstes ergreifen sollen. Eine solche Chance bekommt sie möglicherweise nicht so schnell wieder.
„Die Piusbruderschaft hätte die Hand dieses Papstes ergreifen sollen.“
Die Präambel machte jede Handergreifung unmöglich, denn sie forderte von der Piusbruderschaft den Verrat des katholischen Glaubens.
http://www.politaia.org/wichtiges/papst-benedikt-xvi-tritt-zuruck-die-cia-seilschaft-im-vatikan/
Demnach hat der Heilige Vater standgehalten. Dann aber einen Weg aus der Misere gefunden, indem er den Platz für einen jüngeren noch kraftvollen Nachfolger freimacht.
Werte Vorkommentatoren Georg und Josef,
Anitchristen hat es seit Jesu Auferstehung zur Genüge gegeben. Da braucht es keinen persönlichen Antichristen. Kommunismus, Faschismus, Islam und andere Ideololgien, die Christen verfolgen, gab es zu allen Zeiten. War Paulus, als er noch Saulus war, auch ein Anitchrist? Das Warten auf den „Anitchristen“ hindert am echten Christentum. Jesus hat uns schon vor Verfolgung gewarnt bis hin zu der Äußerung, dass die Christenmörder meinen, Gott mit ihren Untaten einen Gefallen zu tun. Der radikale Islam lässt grüßen. Diese Verfolgung traf kontinuierlich diejenigen, die Jesus als den Sohn Gottes und als Gott selbst angebetet und verherrlicht haben.
Wenn ein Antichrist personifiziert werden soll, wäre dies der Prophet Mohammed gewesen, der selbst den Tod Jesu am Kreuz leugnete und somit dem Christentum das Fundamnt entzog. Im Namen dessen Gottes sind im Laufe der Zeit (1400 Jahre) Millionen Christen und andere Menschen getötet worden. Aber gab es nicht auch viele Antichristen innerhalb des Christentums? Jesus ist nun einmal der Eckstein, den die Bauleute verworfen haben. Der Begriff „Antichrist“ hat schon fast eine okkulte Bedeutung. Chrstusfeinde hat es zu allen Zeiten gegeben.
Warum sollte dieser Papstrücktritt nunmehr den „Antichristen“ auf den Stuhl Petri hieven? Ich denke schlechtere Päpste wie Borgias und Co. kann es kaum noch geben. Glaubt hier wirklich jemand, dass jetzt sämtliche katholische Dogmen durch den neuen Papst über Bord geworfen würden? Der noch amtiierende Papst hat die theologischen Grenzen wieder in das richtige Lot gebracht, wenn diese jemals aus dem Lot geraten sein sollten. Er hat den Boden bereitet. Wir sollten keine Angst vor einem neuen Papst haben. Haben wir ein wenig Gottvertrauen.
Wenn Sie von Christenmördern schreiben, vergessen Sie bitte nicht den ersten ermordeten Christen und seine Mörder – nämlich den heiligen Stephanus und jene jüdischen Steiniger (man sollte natürlich auch an jene denken, die Christi Kreuzigung gegen den Willen von Pilatus erpreßten). Der heilige Stephanus war keineswegs der einzige Christ, der von Juden ermordet wurde. Bis heute gehören Juden zu den schlimmsten Feinden des Christentums, nur haben sie ihre Taktik geändert. Fürchte nicht den, der deinen Leib tötet, fürchte vielmehr den, der deine Seele tötet!
Die derzeitige jüdische Feindschaft gegen das Christentum läßt sich beispielsweise leicht an ihrer Feindschaft gegen die Piusbruderschaft erkennen, findet sich doch bei der Piusbruderschaft noch der tiefste katholische Glaube, und das stört jene Christenfeinde eben.
Fellay sagt zwar nicht immer Wahres, aber mit seiner Feststellung, daß Juden, Freimaurer und Modernisten die schlimmsten Feinde der Kirche sind (das ist jetzt eine freie Übersetzung seiner Aussage von New Hamburg), hat er doch einmal recht.
Werter Seefeldt, ich habe Stephanus nicht vergessen, habe Saulus in meinem Statement erwähnt. Letztlich halte ich es immer für fatal, wenn von „den Juden“ gesprochen wird. Eine machtbesessene Clique damals hat Jesus, der ihnen den Spiegel vorhielt, der Kreuzigung zugeführt. Klar, sie waren um ihre Macht besorgt. Sogar irdisch gesehen, durchaus verständich. Aber bitte eines nicht vergessen: Jesus war durch und durch Jude. Die, die wir als Heilige verehren, die Mutter Jesu, ist bei uns die höchste Heilige. Sie war Jüdin. Wer von „den Juden“ spricht, hat die Wahrheit noch immer nicht verstanden. Jesus hat das AT in seine Verkündigung, Würdigung und Lehre an vielen Stellen mit einbezogen. Ja, die Juden sind unsere älteren Geschwister. Sie haben den Glauben an Gott-Vater, halt nicht die Fülle des Glaubens wie wir. Das sollte auch ein Herr Fellay langsam begreifen. Jesus hat mit „dem“, der die Seele ins Verderben stürzen kann, Satan selbst gemeint, nicht die Juden. Das sollte doch mal klar sein! Juden mit Satan gleichzusetzen, ist genau eine der Denkweisen, die den Holocaust möglich gemacht hat. Jesus liebte sein Volk.Wir richten immer gern über Juden, beten aber einen als Gott an. Er wurde beschnitten, er lehrte in der Synagoge das Verständnis vom AT und feierte das Passahfest der Juden mit und fiel dem damaligen Tod wegen Blasphemie zum Opfer und somit aus Sicht der Juden und dem damaligen Gesetz förmlich zu Recht, weil er noch nicht einmal von seinen Jüngern verstanden wurde, geschweige denn von denen, die nicht in unmittelbarer Umgebung lebten. Sein Leben jedoch war die Grundierung einer hl. Messe und die Erweiterung des Gottesbildes in Fülle. Darum die Dreifaltigkeit. Da ist eben, was die Juden betrifft, n i c h t s Wahres dran! Wir müssen uns endlich angewöhnen, mit anderen nicht so hart ins Gericht zu gehen. Ohne das AT keinen Christus. Einen Menschen als Gott anzunehmen, ist vielen Menschen nicht gegeben. Deshalb sollten wir nicht richten, sondern beten.
Kleiner Nachtrag:
Und genau diese Denkweise ließ einen Luther als Judenhasser erkennen, den Hitler als „groß“ und „Riese“ bezeichnete, weil leider auch die Katholiken die Juden als Gottesmörder angesehen haben, obwohl die „Italiener“ Jesus dem Tod am Kreuz zugeführt haben. Sind Italiener heute auch so schlecht angesehen wie Juden? Gott-Jesus hat im Grunde sein eigenes im AT gegründetes Gesetz der Todesstrafe bei Blasphemie benutzt, um sich selbst freiwillig gerade in dieser Zeit dem Tode ausliefern zu lassen. Heute wäre es in Israel schwer, öffentlich so „umgebracht“ zu werden, dass dieser Prozess Aufsehen erregen würde. Er brauchte die Öffentlichkeit, um glaubwürdig auferstehen zu können. Er wollte gerade verhindern, dass Juden dieses mörderische Werk vollenden. Aber einige, die diese göttliche Intention nie verstanden haben, erkennen wie Herr Fellay immer noch Juden als ewige Feinde. Eine Kirche, die solange gebraucht hat, um den Wert der Juden allein in Christus und den jüdichen Heiligen, die zu den größten der Kirche zählen, zu erkennen, ist auch schwer zu akzeptieren. Eine völlige Fehleinschätzung durch die alte Kirche. Dem Volk der Juden müsste aufs Innigste gedankt werden, einen solch großen Sohn wie Jesus aus seiner Mitte hervorgebracht zu haben. Aus ihrer Mitte ist Gott in Fülle hervorgegangen. Sie hätten es verdient gehabt, von der kath. Kirche mit Samthandschuhen angefasst zu werden. Wer erkennt denn heute nicht mehr, dass die Auserwählung des kleinen Volkes der Juden durch Gott selbst bereits Jesus eingekeimt vorbereitet wurde. Dieses Volk hat den Umgang durch die Kirche nicht verdient. Das ist das größte Dilemma dieser Kirche seit 2 000 Jahren und die Piusbruderschaft hält leider an diesen Dingen fest.
Ja, da kommen mir die Tränen.
Bei aller Liebe zu seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI, dieser hatte natürlich ein sehr schweres Erbe anzutreten, aber auch nun hinterlässt der Papst nicht gerade eine gute Gott dem Herrn wohlgefällige Früchte bringende Kirche, ja seine Heiligkeit hatte schöne Wörter, aber was wurde wahrlich in die Tat umgesetzt? Wo bleibt die schon seit langen erwartete Entscheidung zu MEDJUGORJE, wo bliebt die Entscheidung zu der FSSPX, wo bleiben die Sanktion für den „UNGEHORSAM“ , der Bischöfe und Priester vor allem die der „PFARRERINITIATIVE“ ???? Wie es scheint wurde seine Heiligkeit ein Opfer seiner eigenen katholischen Wörter, die er leider nur in sehr wenigen Fällen auch wahrlich umsetzen konnte, siehe „ACTUS FORMALIS“, „SUMMORUM PONTIFICUM“, Entweltlichung der Kirche usw. Ja wahrlich katholische Wünsche die aber im meinen Augen dazu führten das Ihn die Wölfe nun verjagten, und ich kann es verstehen das nun auch einige eine Art „Fahnenflucht“ des irdischen Stellvertreter Gottes unseres Herrn erkennen, denn besonders in der heutigen Zeit bräuchte die HRKK auch im europäischen Raum einen Papst der auch bereit wäre „Märtyrer“ bis zu seinen Tot zu sein.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Was die Kirche wirklich braucht, ist ein tatkräftiger, auch durchsetzungsfähiger Papst, der wieder dem katholischen Glauben in der Kirche Geltung verschafft.
Was die Kirche dagegen gar nicht braucht, ist eine erneute praktische Sedisvakanz, sprich ein Papst, der die Kirche alters- oder krankheitsbedingt nicht mehr leiten kann.
Die Kirche hat unter der praktischen Sedisvakanz während der letzten Jahre Wojtylas mehr als genug gelitten. Ich kann es deswegen sehr gut verstehen, wenn Benedikt XVI. nicht seinerseits derartiges der Kirche antun wollte.
Und nicht zu vergessen: Hätte Wojtyla zu gegebener Zeit auf das Amt verzichtet und wäre Benedikt XVI dadurch früher Papst geworden, hätte Benedikt XVI. vielleicht mehr, vielleicht sogar viel mehr erreichen können als unter den gegebenen Umständen. So gesehen hat Wojtyla durch sein langes Klebenbleiben auf dem Heiligen Stuhl vielleicht noch zusätzlich der Kirche schwer geschadet.
Sehr geehrter Seefeldt: Ich widerspreche ihnen ja nicht gerne, aber nicht in der Zeit als Wojtilas noch nicht körperlich sehr geschwächt war, hat die Kirche am meisten gelitten, sondern als dieser noch körperlich Aktiv war, siehe seinen Korankuss, oder die buddhastatue auf oder vor dem Allerheiligsten (oder besser gesagt Assisi I + II), seine Rede in der dieser den Islam unter den Schutz des Heiligen Josef stellte, oder das dieser einen Kinderschänder und Missbrauchstäter deckte usw. usw.. Und in meinen Augen hat hier seine Heiligkeit ein schlechtes Zeugnis für die Liebe Gottes unseres Herrn abgegeben, denn wie ergeht es vieleicht dem nächsten Papst der in seiner Amtszeit ein körperliches erbrechen erleidet, der vieleicht durch einen Unfall oder Attentat an den Rollstuhl gefesselt ist, oder der einen Schlaganfall erleidet, egal wie schwer auch immer, ob nun reversibel oder nicht, oder wenn dieser gegen die Welt ankämpft? Was glauben sie wird dann die Welt verlangen? Richtig den „Ratzingerschritt“
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Ihre Richtigstellung, daß Wojtyla während seiner gesunden Zeit noch schlimmeren Schaden anrichtete als in der Zeit seines Siechtums, unterschreibe ich. Die von Ihnen genannten Beispiele sprechen ja für sich.
Was aber die Angelegenheit mit (ausschließlich körperlicher) Erkrankung betrifft, habe ich andernorts auf den heiligen Papst Pius V. verwiesen. Der war nun wirklich schwer krank, aber trotz seiner schweren Krankheit ein tatkräftiger Papst geblieben. Er ist beispielsweise gleichsam der diplomatische Vater von Lepanto (während seiner Krankheit), und Spanien und Venezien zusammenzubringen, war ein Riesenwerk (ginge es nicht gerade um die Rettung des Christentums, gäbe es eine riesengroße Versuchung, von einer Heidenarbeit zu schreiben).
Deswegen kann auch ein kranker Papst segensreich wirken – solange er tatkräftig bleibt. Niemand hätte Pius V. zum Rücktritt aufgefordert, und niemand würde auch heute oder in Zukunft einen kranken, behinderten oder sonstwie gebrechlichen Papst zum Rücktritt auffordern, solange der Papst seine Tatkraft, vielleicht auch seine Durchsetzungskraft behielte. Geht es aber mit der Tatkraft eines Papstes derart bergab wie in den letzten Jahren Wojtylas, sollte der Rücktritt erfolgen – nicht zuletzt, um einen vielleicht guten Nachfolger möglichst früh, das heißt auch möglichst jung ins Amt kommen zu lassen.
Deswegen halte ich den Rücktritt Benedikts XXVI. zwar für bedauerlich und traurig, aber für richtig.