UN-Prognose: Nicht Überbevölkerung Problem der Zukunft, sondern Unterbevölkerung


No Child No Future Kein Kind keine Zukunft(New York) Die UNO schlägt Alarm und dies­mal nicht wegen Über­be­völ­ke­rung, son­dern wegen Unter­be­völ­ke­rung. Das Wachs­tum der Welt­be­völ­ke­rung ist so weit gebremst, daß selbst die opti­mi­stisch­sten Schät­zun­gen der Ver­ein­ten Natio­nen davon aus­ge­hen, daß spä­te­stens zum Beginn des näch­sten Jahr­hun­derts das Null­wachs­tum erreicht sein wird, wahr­schein­lich aber schon früher.

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Für vie­le Län­der hat die demo­gra­phi­sche Ent­wick­lung längst ein dra­ma­ti­sches Aus­maß ange­nom­men, dazu gehö­ren alle west­eu­ro­päi­schen Staa­ten. In Deutsch­land wur­de die Gebur­ten­ra­te von 2,1 lebend­ge­bo­re­nen Kin­dern je Frau, die not­wen­dig ist, um die eige­ne Bevöl­ke­rung zu rege­ne­rie­ren, seit 1970 unter­schrit­ten. Seit 1975 liegt sie kon­ti­nu­ier­lich unter der Alarm­gren­ze von 1,5. 2010 lag sie bei 1,39. Und selbst das ist ein Wert, der schon seit lan­gem nur durch die Kin­der von Ein­wan­de­rern gehal­ten wer­den kann.

Deutsche sterben aus – Deutschlands Geburtenrate bei 1,39 (und das nur wegen Ausländern)

Mit ande­ren Wor­ten: Seit 1970 schrumpft das deut­sche Volk in einem rapi­den Tem­po. Wenn dies zah­len­mä­ßig nicht auf den ersten Blick sicht­bar wird, weil die Bevöl­ke­rung der Bun­des­re­pu­blik (bzw. vor 1990 BRD und DDR) seit 1970 sogar noch leicht von 78 auf 82 Mil­lio­nen zuge­nom­men hat, dann nur wegen der gleich­zei­tig for­cier­ten Zuwan­de­rung von Aus­län­dern und deren, im Ver­gleich zur deut­schen Bevöl­ke­rung, grö­ße­ren Kin­der­reich­tums. Kei­ne Kin­der bedeu­tet kei­ne Zukunft. Die Kin­der ande­rer bedeu­ten eben kei­ne eige­ne Zukunft. Das gilt auch für Völker.

Ende 2011 erreich­te die Welt­be­völ­ke­rung die Mar­ke 7 Mil­li­ar­den. Beglei­tet waren damals Berich­te der Mas­sen­me­di­en von dra­ma­ti­schen Unter­tö­nen, die vor einer bedrücken­den Über­be­völ­ke­rung warn­ten. Tat­säch­lich hat­te die UNO 1975 in Pro­gno­sen für das Jahr 2011 bereits eine Welt­be­völ­ke­rung von 7,8 Mil­li­ar­den vor­aus­ge­sagt. Das U.S. Cen­sus Bureau kam ohne­hin zum Schluß, daß die Mar­ke 7 Mil­li­ar­den nicht schon 2011, son­dern erst 2012 erreicht wurde.

Seit 2000 wächst Weltbevölkerung langsamer

Was in den Medi­en kaum Erwäh­nung fand, war die Tat­sa­che, daß sich erst­mals das Inter­vall beim Zuwachs von einer Mil­li­ar­de zur näch­sten ver­lang­samt hat­te. Der Zeit­raum, in dem die Welt­be­völ­ke­rung von einer Mil­li­ar­de auf zwei Mil­li­ar­den anwuchs, betrug 123 Jah­re. Es brauch­te dann wei­te­re 33 Jah­re bis zu drit­ten Mil­li­ar­de, nur 14 Jah­re zur vier­ten, 13 bis zur fünf­ten und 12 Jah­re bis zu sech­sten Milliarde.

Dann erfolg­te die Wen­de. Bis zur sieb­ten Mil­li­ar­de ver­gin­gen laut UNO wie­der 13 Jah­re, laut U.S.Census Bureau sogar 14 Jah­re. Die Ver­lang­sa­mung des Bevöl­ke­rungs­wachs­tums wird durch die aus der gan­zen Welt ein­ge­hen­den Daten bestä­tigt. Was in abso­lu­ten Zah­len nur eine Ver­lang­sa­mung scheint, ist in Wirk­lich­keit eine Trend­um­kehr von Wachs­tum zu Rück­gang. Die UNO hat die aktu­el­len Fer­ti­li­täts­ra­ten in Zukunfts­pro­gno­sen umge­legt. Die Kin­der, die heu­te nicht gebo­ren wer­den, kön­nen mor­gen wie­der­um kei­ne Kin­der und kei­ne Enkel­kin­der haben.

Spätestens 2100 Nullwachstum erreicht

Wie die UNO mit­teil­te, lag der Gebur­ten­über­schuß zwi­schen 1965 und 1970 welt­weit noch bei mehr als 2 Pro­zent, zwi­schen 1990 und 1995 bei mehr 1,5 Pro­zent und liegt aktu­ell bei nur mehr 1,1 Pro­zent. Laut UN-Schät­zung wird er sich bis 2040 auf 0,5 Pro­zent redu­zie­ren und 2100 (oder schon frü­her) das Null­wachs­tum errei­chen. Die Frucht­bar­keit befin­det sich welt­weit im Sink­flug. Deutsch­land liegt bei 1,39 Kin­dern je Frau, Ita­li­en bei 1,4, Spa­ni­en bei 1,48. Dar­auf, daß die­se Zah­len nicht den rea­len Wert für die genann­ten Völ­ker wie­der­ge­ben, die noch wesent­lich nie­de­rer lie­gen, wur­de bereits hin­ge­wie­sen. Die west­eu­ro­päi­schen Völ­ker sind alle akut vom Aus­ster­ben bedroht.

Laut den offi­zi­el­len, durch Ein­wan­de­rer­kin­der gestütz­te Gebur­ten­ra­ten wird die euro­päi­sche Bevöl­ke­rung laut UNO-Pro­gno­sen bis zum Ende des Jahr­hun­derts von der­zeit rund 460 Mil­lio­nen Ein­woh­nern auf 350 Mil­lio­nen schrump­fen. Im sel­ben Zeit­raum wird sich die Bevöl­ke­rung Ruß­lands und Chi­nas halbieren.

Trendumkehr längst vollzogen – 2100 Bevölkerung Rußlands und Chinas halbiert

Die Trend­um­kehr betrifft inzwi­schen auch die Ent­wick­lungs­län­der. Die Fer­ti­li­täts­ra­te Mexi­kos hat sich von 7,3 Kin­dern je Frau auf 2,4 ver­rin­gert. Jene Indi­ens von 6 auf 2,5 und jene Bra­si­li­en von 6,15 auf 1,9. In Schwarz­afri­ka liegt sie zwar noch bei 4,66, ist aber auch bereits rück­läu­fig. Ver­schie­de­ne Pro­gno­sen gehen davon aus, daß die Welt­be­völ­ke­rung bis 2100 zwar noch wach­sen wird, und einen Höchst­stand von neun oder zehn Mil­li­ar­den errei­chen wird, aber immer lang­sa­mer. Spä­te­stens ab 2100 wird die Welt­be­völ­ke­rung in einer rea­len Trend­um­kehr abnehmen.

Österreichisches Institut prognostiziert: 2300 gibt es nur mehr eine Milliarde Menschen

Die dra­ma­tisch­ste Pro­gno­se ver­öf­fent­lich­te das öster­rei­chi­sche Inter­na­tio­nal Insti­tu­te for Applied Systems Ana­ly­sis. Soll­te sich die Gebur­ten­ra­te bei 1,5 Kin­dern je Frau ein­pen­deln, wird es 2300 auf der Welt nur mehr eine Mil­li­ar­de Men­schen geben. Soll­te sich welt­weit das Geburts­ver­hal­ten west­eu­ro­päi­scher Völ­ker als Maß­stab durch­set­zen, wird die Welt­be­völ­ke­rung 2300 noch deut­lich gerin­ger sein.

Die Fra­ge, war­um Frau­en kei­ne Kin­der bekom­men, gilt als aus­ge­spro­chen kom­plex. Mil­lio­nen von Kin­dern wur­den seit Anfang der 70er Jah­re durch Abtrei­bung getö­tet, die Pil­le ver­än­der­te das Sexu­al- und Zeu­gungs­ver­hal­ten, för­der­te die Auf­lö­sung der Fami­lie als natür­li­chen und gebor­ge­nen Hort für Nach­wuchs, ver­rin­ger­te dra­ma­tisch die Bin­dungs­fä­hig­keit des moder­nen Ich-bezo­ge­nen Men­schen, hin­zu kom­men stän­di­ge Kon­sum­an­rei­ze, die einen all­ge­mei­nen Lebens­stan­dard nahe­le­gen, der selbst durch Berufs­tä­tig­keit von Mann und Frau mit Kin­dern nicht bei­be­hal­ten wer­den kann.

Welche Auswirkung hatte in Westeuropa Überbevölkerungs-Panikmache auf Geburtenrate?

Im kon­kre­ten Zusam­men­hang stellt sich vor allem die Fra­ge, wel­che Aus­wir­kung das in den ver­gan­gen Jahr­zehn­ten stän­dig wie­der­hol­te Schreckens­sze­na­rio einer Über­be­völ­ke­rung auf das Geburts­ver­hal­ten hat­te. Nicht erst an die­ser Stel­le kommt näm­lich viel Ideo­lo­gie ins Spiel. Seit den spä­ten 70er Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts betrei­ben Öko-Ideo­lo­gen Panik­ma­che, daß der Mensch den Pla­ne­ten zer­stö­re, Raub­bau an den Res­sour­cen betrei­be und damit das Leben ver­nich­te, ange­fan­gen bei jenem der Rob­ben und irgend­wann auch von jenem der Menschen.

Öko- und Bevölkerungsideologen: Vernichtung des Planeten durch Vernichtung des Lebens stoppen

Beim Stich­wort „Ver­nich­tung“ galt es früh­zei­tig stut­zig zu wer­den. Denn die Ver­nich­tung des Pla­ne­ten und des Lebens soll­te aus­ge­rech­net durch eine qua­si als „natür­li­ches Recht“ pro­pa­gier­te Mas­sen­tö­tung unge­bo­re­ner Kin­der im Mut­ter­leib und Mas­sen­ste­ri­li­sa­ti­on ver­hin­dert wer­den. In Abwand­lung einer von Wil­liam For­ster Lloyd in einer Streit­schrift 1833 gebrauch­ten For­mu­lie­rung gilt es nach der „unsicht­ba­ren Hand der Bevöl­ke­rungs­kon­trol­le“ zu fra­gen, von der ein ope­ra­ti­ver Arm die Abtrei­bungs­lob­by ist.

Dramatische Probleme in Zukunft durch Bevölkerungsschwund

In Wirk­lich­keit wer­den die gro­ßen Pro­ble­me und Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft auf dra­ma­ti­sche Wei­se nicht die Über­be­völ­ke­rung, son­dern die Unter­be­völ­ke­rung sein. Die struk­tu­rel­len Schwie­rig­kei­ten, die Ver­sor­gungs- und Finan­zie­rungs­schwie­rig­kei­ten kön­nen bereits jetzt in Deutsch­land an jenen Gebie­ten abge­le­sen wer­den, die einen Bevöl­ke­rungs­rück­gang bereits erle­ben. Die Öko-Ideo­lo­gen, das aber nur am Ran­de, ent­pup­pen sich als das, was sie letzt­lich immer waren, als eigent­li­ches Risi­ko für unse­re Völ­ker und unse­re Wirtschaften.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Schwar­ze Brüder

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