(Rom) Der Oberste Gerichtshof Italiens hat in einem Sorgerechtsstreit den Sohn der Mutter zugesprochen, obwohl sie seit der Trennung von ihrem Mann in einer lesbischen Beziehung lebt. Homosexuellenverbände sprechen von einem „historischen Urteil“. Die katholische Bischofskonferenz ist fassungslos: „Die Gesellschaft baut man nicht durch Gerichtsurteile“. „Ein Kind braucht Vater und Mutter, das ist sein Recht“, so die Bischöfe. Richter sollten durch Urteile nicht Politik und Gesellschaftsveränderung betreiben. Mit dem Urteil „stellt sich der Kassationsgerichtshof gegen die Verfassung, die Grundlage seines Handelns sein muß“, so Giovanna Arcuri von Bussola Quotidiana.
Vater will Sorgerecht, weil Mutter in lesbischer Beziehung lebt
Der Vater, ein moslemischer Einwanderer, hatte das Sorgerecht für seinen Sohn gefordert. Er begründete dies damit, daß die Kindsmutter, eine ehemalige Drogenabhängige, ihn wegen einer Frau verlassen hatte. In einer homosexuellen Umgebung aufzuwachsen, schade dem Kind, hatte der Vater argumentiert.
Das Gericht ließ diesen Einwand jedoch nicht gelten. Vielmehr erklärte es im Urteil, daß ein „bloßes Vorurteil“ nicht genüge. Wenn schon, brauche es „wissenschaftliche Fakten, daß das Kind in einer homosexuellen Beziehung Schaden leide“. Diese habe der Vater nicht erbracht. Hinter dieser verallgemeinernden Aussage verstecke sich der ideologische Ansatz der Richter, so Bussola Quotidiana. Die Richter hätten mit ihrer ideologischen Überzeugung, die geltende Rechtsordnung und die wissenschaftlichen Studien vom Tisch gefegt, weil sie sie nicht sehen wollten. „Die Richter haben ihre Sorgfaltspflicht mißachtet. Sie hätten sich selbst dokumentieren müssen. Es gibt einen Ozean von wissenschaftlichen Studien zum Thema“, so Arcuri.
Richter „gegen Verfassung“ – Richter haben ihre ideologische Überzeugung durchgesetzt
Bei Kinder, die in homosexuellem Umfeld aufwachsen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, an psychischen Störungen zu leiden, eine geringe Selbstwertgefühl zu haben, an Selbstverstümmelung zu leiden und drogenabhängig zu werden (S. Deevy, When mom or dad comes out, «Journal of Psycological Nursing», 27, 1989). Grund dafür ist der Mangel des Vaters oder der Mutter für das Kind. Dem wird häufig entgegengehalten, daß auch alleinerziehende Mütter ihre Kinder gut erziehen können. Entscheidend sei, so Arcuri, aber nicht die gelungene Ausnahme, schon gar nicht als Grundlage für ein Gerichtsurteil. Zudem ist im konkreten Fall nicht nur die Mutter anwesend, sondern noch eine zweite Frau, was in der Psyche des Kindes Verwirrung stiftet, vor allem was die Geschlechterrollen und die sexuelle Identität anbelangt. Die Gefahr sei ganz konkret, daß Homosexuelle neue Homosexuelle schaffen (fr. G. Lobbia – L. Trasforini, Voglio una mamma e un papà . Coppie omosessuali, famiglie atipiche e adozione. Ich will eine Mutter und einen Vater. Homosexuelle Paare, atypische Familien und Adoption, Ancora, 2006
Negative Folgen für Kinder in Homo-Beziehungen: Es existiert ein Ozean an wissenschaftlichen Studien
Schaden für das Kind entsteht durch die prekäre Instabilität homosexueller Beziehungen. Die Behauptung, homsexuelle Beziehung seien stabil sei eine reine Propagandaente, so Arcuri. Nicht verifizierbare Ausnahmefälle würden propagiert, die nicht im geringsten der Realität homosexuellen Verhaltens entsprechen, die durch einen hohen Partnerwechsel und viele Sexualkontakte gekennzeichnet seien (D. McWirther – A. Mattison, The male couple, Reward Books, 1984).
Ein weiterer, wissenschaftlich belegter Stolperstein des römischen Gerichtsurteils ist die schlechtere Gesundheit von Homosexuellen. Homosexuelle leiden im Vergleich zu Heterosexuellen signifikant erhöht unter psychischen Problemen, die sich auf die Kinder auswirken. Unter den zahlreichen Studien nennt Arcuri vor allem solche, die sich spezifisch mit lesbischen Beziehungen befaßten (E. Rothblum, Depression Among Lesbians, «Journal of Gay & Lesbians Psycoterapy», 1, 3 (1990); S. Welch, Lesbians in New Zealand, «N.Z.J. Psychiatry», 34 (2000); T. Sandfort, Same-Sex Sexual Behaviours and Psychiatric Disorders, «Archives of General Psychiatry», 58 (2001). Ebenso G. Samek Lodovici, Matrimonio e divorzio (Ehe und Scheidung) und T. Scandroglio, Questioni di vita e di morte, Ares (Frage von Leben und Tod).
Homo-Beziehungen instabil und gefährlich für psychische und physische Gesundheit
Die Probleme treten für die Kinder vor allem im Erwachsenenalter auf. 12 Prozent der bei Homosexuellen aufgewachsenen Kinder haben Selbstmordabsichten (nur 5 Prozent bei Heterosexuellen); 40 Prozent haben eine Neigung zur Untreue (nur 13 Prozent bei Heterosexuellen), 28 Prozent ist langzeitarbeitslos (nur 8 Prozent bei Heterosexuellen), 19 Prozent ist in psychotherapeutischer Behandlung und braucht Sozialhilfe (nur 8 Prozent bei Heterosexuellen), 40 Prozent leidet an einer Geschlechtskrankheit (nur 8 Prozent der Heterosexuellen), M. Regnerus, How different are the adult children of parents who have same-sex relationships? Findings from the New Family Structures Study, «Social Science Research», 4 (July 2012.
Die sozialistischen Linksdemokraten sprechen von einem „Anerkennung eines zivilen Prinzips“. Rechtsdemokraten und Zentrum warnen vor einem „schwerwiegenden und gefährlichen“ Präzedenzfall. Die Bischofskonferenz fordert von der Richterschaft, die „zahlreichen internationalen Studien über die Familie, über das Kindeswohl und über homosexuelle Beziehungen zur Kenntnis zu nehmen und zu berücksichtigen“.
Der ehemalige Präsident des Obersten Gerichtshofs Cesare Mirabelli spricht „von einem Urteil, nicht von einer Norm“. Das Urteil betreffe „einen konkreten Fall“. Daraus könne noch keine „Norm“ gemacht werden. Der Oberste Gerichtshof hat für eine einheitliche Auslegung der Gesetze zu sorgen. Die Richter sind nicht an dessen Urteile gebunden, da sie jeweils nur den konkreten Anlaßfall betreffen, sie können die Urteile aber auch nicht ignorieren.
Väterinitiativen beklagen mangelnde Rücksicht auf Väterrechte
Die katholische Bischofskonferenz und Väterverbände beklagen, daß das Urteil einmal mehr die Elternrechte der Väter ignoriert. „Eine Frau kann eigentlich machen was sie will, die Richter sprechen ihr das Sorgerecht zu. Der Vater hat immer das Nachsehen“, so Carlo Lovelli, Sprecher einer Väterinitiative.
Das Urteil wurde in einem europaweit gespannten Klima zur Frage erlassen. Am Sonntag findet in Frankreich ein großer Aktionstag der Zivilgesellschaft, zu dem auch die katholischen Verbände und Bischöfe aufrufen, gegen die Absicht der französischen Linksregierung statt, die Homo-„Ehe“ einführen zu wollen. Am 24. und 25. Februar finden in Italien vorgezogene Parlamentswahlen statt. Die Linksparteien haben die Einführung der Homo-„Ehe“ und des Adoptionsrechts für Homosexuelle in ihrer gesellschaftspolitischen Agenda.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tempi
In einem Sorgerechtsstreit wird sicher auch das Kind selbst befragt worden sein. Die stärkere Bindung an die Mutter ist wahrscheinlich natürlich.
Trotzdem sind die angeführten Studien bedenkenswert und können nicht einfach ignoriert werden, wenn auch im konkreten Fall bedacht werden muss, welche Gefahren in einem islamischen (oder islamistischen?) Umfeld eventuell dem Kind auch drohen können.
„In einem Sorgerechtsstreit wird sicher auch das Kind selbst befragt worden sein. Die stärkere Bindung an die Mutter ist wahrscheinlich natürlich.“
Hm. Meine Tochter hat mit 8 Jahren zu mir gehalten und mir einen großen Sieg bescherrt. Aber das war noch wenige Tage bevor das bekloppte System über uns gekommen ist. Ich bin ehemaliger DDR-Bürger. Ich bin männlich. Ich danke der Mutter Gottes für alles. In guten wie in bösen Tagen.
Per Mariam ad Christum.
Ich finde die Argumentation des Gerichtes ist unzureichend und einseitig und auf eine beschränkte Sichtweise vom Kindesleben beruht.
Das Gericht beruft sich auf den fehlenden wissenschaftlichen Beweis. Die Psychologie steckt in den Kinderschuhen. Es ist naiv davon auszugehen, dass die Psychologie alles Massgebliche über die Kindesentwicklung beleuchten kann. Unter Psychologen gibt es keinen Konsens zur Frage ob sich Kinder in mit gleichgeschlechtlichen „Eltern“ gut entwickeln. Man sollte die Bedenken keinesfalls ausblenden.
Es geht nicht nur darum ob ein Kind sich nach einer psychologischen Sichtweise „gut“ entwickelt sondern vielmehr ob das Kind im weitesten Sinne Mensch sein darf. Man beschränkt sich aber offenbar darauf die Eignung einer Lebenssituation anhand Konzepten von bestimmten Psychologen zu beurteilen. Der Sinn des Lebens eines Kindes besteht aber nicht darin irgendwelche psychologische Tests zu bestehen. Es geht vorallem darum Mensch sein zu dürfen, mit allem was dazu gehört. Nicht ohne Grund wurden die grundrechtliche Rahmenbedingungen an denen sich unser gesellschaftliches Leben orientiert nicht von Psychologen entwickelt.
„Am Sonntag findet in Frankreich ein großer Aktionstag der Zivilgesellschaft, zu dem auch die katholischen Verbände und Bischöfe aufrufen“
Erfreulicherweise nehmen an der Demo auch Homosexuelle teil (wie zum Beispiel Xavier Bongibault, von der Organisation Plus Gay Sans Mariage) die Verantwortung für Kinder in ihrer Gesellschaft zeigen. Wer ein aufrichtiges Herz für Kinder hat, ein wenig Empathie und ein wenig Zugang zur Welt der Kinder hat, weiss, dass sie am meisten profitieren von einer Familie mit einer Mutter und einen Vater.
„Die katholische Bischofskonferenz ist fassungslos:“
Ja natürlich. Diese Protagonisten der Konzilskirche verstehen den Angiff auf Jesus, Maria und Joseph nicht. Die Zerstörung der christlichen Familie ist das Grundfundament des Unglaubens. Nun mal für alle Katholiken ein bißchen Butter bei die Fische. Wer hat ein Interesse an der Zerstörung der Familie die aus Mann, Frau und dem Kind besteht. Hier ist er.
„Wiederum nahm ihn der Teufel auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Königreiche der Welt und ihren Glanz und sagte zu ihm: „Das alles werde ich dir geben, wenn du dich niederwirfst und mich anbetest.“ Darauf sagte Jesus zu ihm: „Weg mit dir Satan! Denn es steht geschrieben: ‚Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!’“ Darauf verließ ihn der Teufel, und siehe, Engel traten herzu und dienten ihm.“
Diese Konzilskirche kann Christus nicht mehr verteidigen weil ihr ein wichtiger Baustein fehlt. Und das ist Satan und die ihm dienen.
Per Mariam ad Christum.