(Washington/Vatikan) Pater Roy Bourgeois gehört nicht mehr dem Maryknoll-Missionsorden an und wurde von der Glaubenskongregation in den Laienstand zurückversetzt. Das Ausschlußdekret gegen den in den USA wegen seines Aktivismus in der Friedensbewegung bekannten Ordensmann wurde bereits im Oktober unterzeichnet.
Vor zwei Tagen gab die Generalkurie der Maryknoll-Missionare die Entscheidung Roms offiziell bekannt. Der Fall Bourgeois begann bereits 2006 durch Äußerungen zugunsten des Frauenpriestertums. 2008 nahm der Ordenspriester an der „Ordination“ einer Frau der Unitarian Universalist Church in Kentucky teil. Mit seiner Teilnahme wollte Bourgeois gegen „Diskriminierungen“ durch die Kirche protestieren.
2008 demonstrative Teilnahme an Frauenordination der Unitarian Universalists
Die Reaktion gegen den Ungehorsam des Priesters kam sofort. Wenige Wochen später wurde Bourgeois von der Glaubenskongregation mitgeteilt, daß er sich durch sein Verhalten latae sententiae, das heißt, automatisch exkommuniziert hatte. Die Angelegenheit zieht sich durch Bourgeois Einspruch durch die Instanzen. Bourgeois gab mehrfach widersprüchliche Erklärungen ab, in denen er sich einmal entschuldigte, dann wieder seine rebellische Haltung bekräftigte. 2011 teilte ihm sein Orden mit, daß ihm die Laisierung und der Ausschluß aus dem Orden drohe, wenn er seine Position zur Ordination von Frauen nicht eindeutig kläre.
Bourgeois tat in einer Reihe von Briefen an seine Oberen und in Medieninterviews seine Überzeugung kund, daß das Frauenpriestertum etwas „Gutes“ sei und der Botschaft des Evangeliums entspräche. Als Bourgeois beim letzten Treffen mit den von Rom mit der Untersuchung des Falls beauftragten Personen sein Verhalten und seine Position nicht rechtfertigen konnte, berief er sich auf die Gewissensfreiheit.
Durch Ungehorsam gegen die katholische Lehre exkommuniziert
Im Dekret, mit dem er aus dem Missionsorden ausgeschlossen wurde, heißt es: „Herr Bourgeois hat sich dafür entschieden, eine Kampagne gegen die Lehre der katholischen Kirche, ohne die Genehmigung der Bischöfe und unter Mißachtung der Sensibilität der Gläubigen fortzusetzen. Der Ungehorsam gegenüber der Lehre der Kirche zum Frauenpriestertum haben ihn in die Exkommunikation geführt, zum Ausschluß aus der Kongregation und zur Rückversetzung in den Laienstand.“
Roy Bourgeois ist Jahrgang 1938 und stammt aus Louisiana. Er meldete sich zum Militärdienst und kämpfte in Vietnam. Anschließend trat er in den Maryknoll-Missionsorden ein und studierte Philosophie und Theologie und wurde 1972 zum Priester geweiht. Mehrere Jahre war er als Missionar in Bolivien tätig. In die USA zurückgekehrt wandte er sich gegen die amerikanische Militärhilfe für lateinamerikanische Staaten und gründete eine pazifistische Gruppe, die Druck auf die US-Regierung auszuüben versucht, damit die Militärhilfen eingestellt werden. Jährlich organisierte der Priester einen Protestmarsch vor eine Militäreinrichtung im Bundesstaat Georgia, in der lateinamerianische Offiziere ausgebildet werden.
Politisches Engagement und Applaus von der falschen Seite führten Bourgeois ins Abseits
Sein politischer Einsatz machten Bourgeois in den USA sehr bekannt und im pazifistischen und linken Lager sehr beliebt. Im Laufe der Zeit habe ihn sein Engagement und seine Popularität in bestimmten Kreisen, wie die Glaubenskongregation nun feststellte, in einer Reihe von Punkten von der katholischen Lehre weggeführt und ins Abseits manövriert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: FreeCatholicBlog
Ohne Zweifel eine konsequente Maßnahme der Glaubenskongregation im konkreten Fall. Doch ohne das Problem von der Wurzel her anzugehen, wird es weiter Unruhe in dieser Frage geben, die sich verstärken wird.
Das Problem ist zweifellos der NOM. Paul VI. hat mit seiner neuen Messe auch einen neuen „Priestertypus“ kreiert, der das klassische römische Priestertum ersetzt hat. Es macht einen Unterschied, ob der Priester real als Werkzeug und an Stelle Jesu Christi das Kreuzesopfer – unblutig – erneuert oder ob er als Versammlungsleiter der „heiligen Versammlung “ vorsteht, die sich zur Gedächtnisfeier versammelt hat. Es ist hier nur der Raum, das Problem anzudeuten, ohne es vertiefen zu können.
Aus Sturheit jedenfalls lehnt die FSSPX die neue Messe nicht ab.Ich kann hier nur auf ihre Studie „Die Probleme der Liturgiereform“ verweisen. Aber auch auf Kardinal Ratzinger, der den NOM u.a. als „plattes Produkt des Augenblicks“ kritisiert hat.
Ich denke, hier liegt die Wurzel des Übels.
Die Studie der FSSPX heißt: „Das Problem der Liturgiereform“. Doch auf das Zitat von Kardinal Ratzinger aus dem Jahr 1989 zurückzukommen: „(…) das platte Produkt des Augenblicks“ bringt ganz selbstverständlich diese üblen Früchte hervor. Was kann man von einem „platten Produkt“ erwarten?
Das heißt aber nicht, grundsätzlich die Priester zu diskriminieren, die ehrfürchtig die Neue Messe zelebrieren. Die ihrer Berufung folgen trotz aller Schwierigkeiten…
Wie es scheint reagiert und aggiert der Vatikan nun bei Hirten die nicht im deutschsprachigen Raum aktiv sind, nach dem gültigen Kirchenrecht. Also zumindest in meinen Augen erweckt nun der Vatikan immer deutlicher den Eindruck als wenn es diesen nur ums Geld gehen würde, (denn nur im deutschsprachigen Raum gibt es den modernen Ablasshandel im Form der Zwangskirchensteuer) und besonders bei uns wird das beworben und betrieben für dass der obige Priester verurteilt wurde, aber nicht nur von Priestern sondern auch von Bischöfen und Kardinälen. Und somit macht sich der Vatikan dem schuldig, was Gott dem Herrn ein Gräuel ist, „Es wird mit zweierlei Maß gemessen“.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen