(Washington) Der neugewählte Amerikanische Kongreß hält mindestens einen Rekord: Der Anteil der katholischen Abgeordneten war noch nie so groß. Am 6. November fanden in den USA nicht nur Präsidentschaftswahlen statt. Gleichzeitig wurde das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel des Senats neugewählt. Beide Häuser bilden gemeinsam das amerikanische Parlament. Dem 113. Kongreß der USA gehören 535 Mandatare an, 161 oder 30,1 Prozent davon sind Katholiken. Das sind fünf katholische Abgeordnete mehr als im 112. Kongreß. Im 100köpfigen Senat sitzen künftig 27 katholische Senatoren (27 Prozent), im Repräsentantenhaus sind es mit 134 Abgeordneten sogar 31,2 Prozent. Der Katholikenanteil an der US-Bevölkerung wird vom Pew Research Center (PEW) nach einer institutseigenen Erhebung von 2007 mit rund 24 Prozent angegeben.
Dem 113. Kongreß der USA gehören 161 Katholiken an
Die Katholiken sind damit überdurchschnittlich im amerikanischen Parlament repräsentiert und stellen, zumindest was ihre Kirchenzugehörigkeit anbelangt, eine kompakte Gruppe dar. Das Spektrum der katholischen Abgeordneten ist jedoch sehr heterogen und reicht von der demokratischen Abgeordneten und Abtreibungs-Befürworterin Nancy Pelosi bis zum republikanischen Lebensschützer Paul Ryan.
Die Protestanten haben in beiden Häusern des Kongresses mit 57,2 Prozent im Abgeordnetenhaus und 53 Prozent im Senat eine Mehrheit, gehören allerdings einer Vielzahl unterschiedlicher Denominationen an. Die stärkste Gruppe bilden in dieser Gruppe mit 74 Abgeordneten die Baptisten, gefolgt von den Methodisten mit 47 und den Presbyterianern mit 43 Mandataren. Der Anteil der protestantischen Bevölkerung wird vom PEW mit 52 Prozent angegeben.
Juden und Mormonen am deutlichsten überrepräsentiert
An dritter Stelle folgen in beiden Häusern die Juden als besonders aktive Minderheit. Sie stellen mit 22 Abgeordneten 5,1 Prozent der Mitglieder des Repräsentantenhauses und mit 10 Senatoren sogar 10 Prozent des Senats. Mit einem Bevölkerungsanteil von lediglich 1,7 Prozent sind sie mit insgesamt sechs Prozent aller Kongreß-Mitglieder die am deutlichsten überrepräsentierte Religionsgemeinschaft im amerikanischen Parlament.
Den vierten Platz nehmen die Mormonen ein, denen der in der Präsidentschaftswahl gescheiterte republikanische Kandidat Mitt Romney angehört. Dem 113. Kongreß gehören 15 Mormonen an, acht werden im Repräsentantenhaus (1,9 Prozent) und sieben im Senat (7 Prozent) Platz nehmen. Wie die Juden stellen sie 1,7 Prozent der US-Bevölkerung und wie diese weist sie ihr Anteil von 2,8 Prozent an den künftigen Kongreß-Vertretern als überrepräsentierte und daher besonders aktive Gruppe aus.
Im Repräsentantenhaus sitzen fünf orthodoxe Christen
Kein Senator, aber fünf Abgeordnete zum neugewählten Repräsentantenhaus sind orthodoxe Christen. Unter den nicht-christlichen Abgeordneten, finden sich im Repräsentantenhaus zwei Moslems, im Senat ein Buddhist, zwei Buddhisten, ein Hindu und ein Unitarian Universalist im Repräsentantenhaus. Zudem gibt es zwei Senatoren und acht Mitglieder des Repräsentantenhauses, die keine näheren Angaben zu ihrer Religionszugehörigkeit gemacht haben. Ein Mitglied des Repräsentantenhauses gehört keiner Religionsgemeinschaft an.
Mehr Katholiken bei Demokraten als bei Republikanern
Kombiniert man Religionszugehörigkeit und Parteienpräferenz der Abgeordneten ergeben sich besondere Gewichtungen. Von den 161 katholischen Abgeordneten gehören 91 der Demokratischen Partei an. Das sind 36,1 Prozent aller demokratischen Mandatare. 70 Katholiken gehören der Republikanischen Partei an, wo sie mit 25,2 Prozent ein Viertel der Mandatare stellen. Im Senat steht das Verhältnis bei 2 zu 1: 18 katholische Senatoren sind Demokraten, nur neun Republikaner.
Ein deutliches demokratisches Übergewicht weisen zudem alle nicht-christlichen Religionen auf. Die drei buddhistischen, die zwei moslemischen Abgeordneten und der einzige hinduistische Abgeordnete sowie der Uniatrian Universalist gehören der Demokratischen Partei an. Gleiches gilt für die zehn Abgeordneten, die keiner Religionsgemeinschaft angehören oder eine Angabe verweigert haben. Am eklatantesten ist die Verbindung von Religions- und Parteizugehörigkeit bei den Juden. Von den 32 jüdischen Kongreß-Mitgliedern sind 31 Demokraten, nur einer Republikaner.
Ein deutliches Übergewicht unter den republikanischen Abgeordneten haben hingegen Protestanten und Mormonen. Gehören 69,1 Prozent der republikanischen Volksvertreter einer protestantischen Gemeinschaft an, gilt dies nur für 42,5 Prozent der Demokraten. Von den 15 Mormonen im amerikanischen Parlament sind ganze 14 Republikaner, aber nur einer Demokrat.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: PEW
ob diese abgeordneten auch sooooooooo katholisch sind wie unsere Politfunktionäre Shavan, Lammert & Co.
Norbert unser!!!