(London/Menzingen/Rom) Wie Secretum Meum Mihi berichtet, verhärtet sich die Absicht des von der Piusbruderschaft ausgeschlossenen Bischofs Richard Williamson, eigene Bischöfe zu weihen. Msgr. Richard Williamson, der Anfang Oktober aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. wegen „wiederholten Ungehorsams“ ausgschlossen wurde, geht zielstrebig auf eine neue Exkommunikation zu. Williamson hatte sich bereits 1988 durch seine gültige, aber unrechtmäßige, da von Papst Johannes Paul II. nicht anerkannte Bischofsweihe die Exkommunikation zugezogen. Sie war erst im Januar 2009 von Papst Benedikt XVI. für gegenstandslos erklärt worden, um den Weg für eine kirchenrechtliche Anerkennung der von Erzbischof Marcel Lefebvre 1970 gegründeten Piusbruderschaft freizumachen.
In seinen wöchentlichen Rundbriefen greift der Ausgeschlossene inzwischen die Piusbruderschaft mit denselben Begriffen und Anschuldigungen an, mit denen er bisher Rom angriff. In seinem Rundbrief 278 vom 10. November verwirft Williamson nicht nur die Priesterausbildung der „römischen Konzilskirche“, sondern auch jene der Piusbruderschaft. Er werde der göttlichen „Vorsehung“ auch durch „Priester- und Bischofsweihen“ folgen, wenn dies dem „göttlichen Wille“ entspreche. „Was mich betrifft, geht es darum Seiner Vorsehung zu folgen durch die Weihe von Priestern oder durch die Weihe von Bischöfen. Gottes Wille geschehe“, so Williamson.
„Beklagenswert ist, daß ihm einige folgen werden, die durch die ständigen Angriffen gegen den Papst und die katholische Kirche vergiftet wurden“, so der spanische Kirchenhistoriker Francisco de la Cigoña. „Es werden nicht viele sein, die glauben werden, daß Williamson die einzige Rettung für die Kirche ist. Aber es wird sie geben. Und sie werden vollmundig behaupten, daß es außerhalb der Kirche kein Heil gibt, aber in Wirklichkeit damit nicht Rom meinen, ja nicht einmal die Piusbruderschaft, sondern daß es außerhalb des Williamsonismus kein Heil gebe. Es scheint unfaßbar, aber es ist so. Mit Williamson entsteht ein weiteres ‚Kirchlein‘, besser gesagt eine weitere Sekte.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Jens Falk
Mein Eindruck ist, der Mann macht sich schon seit Jahren nur mehr über Kirche und Bruderschaft lustig und glaubt selbst nicht an das, was er von sich gibt. Sein wahres Gesicht zeigte er auf dem Flughafen London, wo er mit Basecap, Sonnenbrille und erhobener Faust alles andere als einen Gottesmann verkörperte.
Bischof Williamson hat keinen Grund, sich über „Kirche und Bruderschaft“ lustig zu machen.
Zu tief ist seine ehrliche Sorge sowohl um Kirche wie auch um die Piusbruderschaft, wie seinen Beiträgen unschwer zu entnehmen ist.
Und im Unterschied zu so manchen Kirchenleuten und höheren Piusbrüdern glaubt Bischof Williamson durchaus das, was er sagt, und er hat wiederum im Unterschied zu besagten Leuten auch den Mut, zu seinen Worten zu stehen.
Was nun die Verkleidung von London betrifft, halte ich es für durchaus möglich, daß das auf eine Weisung des Generaloberen der Piusbruderschaft zurückgeht, betreibt Fellay doch schon seit langem die Ausschaltung und Kaltstellung von Bischof Williamson.
War das nicht am Flughafen in Buenos Aires? Na, egal! – Die Baseball-Kappe und der Zivilanzug, eine perfide Idee von Fellay? Ein interessanter Gedanke! Meinen Sie wirklich Williamson hätte es ausgerechnet in diesem Fall nötig gehabt, Fellay zu gehorchen? Er hatte ja – kirchenrechtlich nicht ganz falsch – festgestellt, dass er grunsätzlich keinen Gehorsam leisten müsse(Exemtion), weil Bischöfe grundsätzlich direkt dem Papst unterstellt sind, auch wenn sie noch einer anderen Gemeinschaft angehören.
Ich finde es interessant, wie Williamson-Fans es grundsätzlich schaffen, aber auch jedes dumme Verhalten ihres „Stars“ dem armen Bischof Fellay in die Schuhe zu schieben. – Auch wenn ich menschlich immer mehr Sympathien für Bischof W. gehegt habe, bin ich der Meinung, dass sich Bischof Fellay in diesem Bruderzwist immer fair verhalten hat und auch jetzt verhält. Fellay hat es nicht nötig verbal auf Williamson einzudreschen und das verdient meine Achtung und meinen tiefen Respekt. Wenn hier jemand seine Abschaltung vorangetrieben hat, dann Bischof W. selbst.
Die Abberufung Bischof Williamsons von der Leitung des argentinischen Priesterseminars, die anschließende Abschiebung nach London, die statutenwidrige und damit rechtswidrige Ausladung Bischof Williamsons von dem Generalkapitel der Piusbruderschaft und schließlich den Ausschluß Bischof Williamsons aus der Piusbruderschaft als „immer fair“ zu bezeichnen, verrät schon ein arg eigenartiges, vielmehr ein absolut abartiges Verständnis von Fairneß.
Zur Flughafenkleidung möchte ich anmerken, daß Bischof Williamson ein ausgesprochen gradliniger Mensch ist, der zu seinem Wort und Tun steht. Daher scheint es mir sehr unwahrscheinlich, daß Bischof Williamson von sich aus diese Kleidung wählte. Viel eher ist das Fellay zuzutrauen, der doch schon seit langer Zeit alles daran setzt, Bischof Williamson in Versenkung zu bringen.
Übrigens bin ich kein absoluter Fan Bischof Williamsons, aber ich verabscheue die Niedertracht, Schäbigkeit und Schändlichkeit ihm gegenüber.
1. Die Abberufung Bischof Williamsons als Regens, musste sein, weil Argentinien ihn offiziell AUSGEWIESEN hatte. – Die Abschiebung nach London, musste sein, weil er britischer Staatsbürger ist und das Vereinigte Königreich ihn deshalb als einziges westliches Land aufnehmen MUSSTE. (Wissen Sie nicht, dass die meisten Länder auf dieser Welt ein Einreiseverbot für ihn haben? Zwar kann man soetwas ignorieren und damit durchkommen, aber die Falle kann dann auch einmal zuschnappen, wenn man doch einreist.)
2. Ich kann nicht einschätzen, wie weit die Ausladung Bischof Williamsons vom Generalkapitel rechtens war und halte sie für unklug, aber ich kann Bischof Fellays Situation verstehen und nachvollziehen, weshalb er es für richtig hielt.
3. Jeder honorige Mann kann auch mal ungehörig handeln und umgekehrt. Ich nehme mir deshalb die Freiheit weder die Person von Fellay noch die von Williamson zu beurteilen, sondern allein ihre Handlungen. Danke für ihr Verständnis.
@T. de Ahumada:
Sie können sehr wohl einschätzen, ob die Ausladung Bischof Williamsons rechtmäßig war oder nicht – Sie brauchen nur die Statuten der Piusbruderschaft nachzulesen.
Auch die Lektüre des Artikels über das Generalkapitel auf der Netzseite des deutschen Distrikts kann Ihnen weiterhelfen: Da steht klipp und klar drin, daß zu den Generalkapiteln auch die Weihbischöfe einzuladen sind.
http://pius.info/archiv-news/717-aktuell/6898-generalkapitel-der-piusbruderschaft
Und da Bischof Williamson damals Weihbischof der Piusbruderschaft war, wäre es die Pflicht Fellays gewesen, Bischof Williamson zu diesem Generalkapitel einzuladen. Fellay tat das Gegenteil und brach damit die Statuten der Piusbruderschaft, ohne Wenn und Aber.
Das Ganze erhält noch seine besondere Note dadurch, daß zu den Aufgaben des Generalkapitels zählt, „nachzuprüfen, ob die Bruderschaft die Statuten gewissenhaft befolgt“.
Daß der Statutenbrecher Fellay wiedergewählt wurde, wirft ein ziemlich schlechtes Licht.
@Seefeldt:
Gut. Ich passe und widerspreche Ihnen nicht mehr. Aber dann müssen sie ihre Konsequenzen aus der Angelegenheit ziehen, so wie Sie sie sehen. Ich mache mich noch einmal kundig.
@T. de Ahumada:
Welche Konsequenzen meinen Sie?
Konsequenzen habe ich tatsächlich gezogen: Meinen bisherigen Dauerüberweisungsauftrag an die Piusbruderschaft habe ich storniert, und ich werde künftig den Gottesdiensten und sonstigen Veranstaltungen der Piusbruderschaft weitgehend fernbleiben. Zum Glück gibt recht nahe meines Heimatortes (obendrein näher als die nächste Piuskapelle) zwei Möglichkeiten, sonntagmorgens an der Heiligen Messe im außerordentlich schönen und guten Ritus teilzunehmen.
Bischof Williamson ist jetzt in einer ähnlichen Lage wie damals Erzbischof Lefêbvre. Er ist recht alt, sieht die Piusbruderschaft auf dem Weg in den Abgrund und muß daher aus seiner Sicht Priester und vielleicht auch Bischöfe weihen, die die unverfälschte katholische Tradition weiterhin aufrechterhalten.
Eine eigene Sekte oder ein eigenes Kirchlein wird Bischof Williamson ebensowenig gründen wie damals Erzbischof Lefêbvre. Bischof Williamson ist glaubenstreuer Katholik und wird das auch bleiben.
Wer ist eigentlich dieser Francisco de la Cigoña? Es ist unchristlich, andere Menschen zu verleumden, wie das Cigoña gegenüber Bischof Williamson begeht.
Ich stimme Ihnen vollkommen zu!
Ich bin echt froh das Bischof Williamson aus der Priesterbruderschaft St. PIUS X ausgeschlossen wurde, denn alleine mit dem obigen Kommentar, und seiner Ankündigung seinerseits Bischöfe zu weihen, hat sich dieser als Narzist und als jemand zu erkennen gegeben der die „Exkommunikation“ wünscht. Und schon seit langen hat dieser die Einigung Roms mit der Priesterbruderschaft St. PIUS X sabotiert. Aber der Weg des Ungehorsams führt nur ins Abseits, gut zu erkennen an den Ungehorsamen Klerikern des deutschsprachigen Raumes. Obwohl es mir persöhnlich um seine Exzellenz sehr leid tut. Katholisch reden ist nicht gleich katholisch WIRKEN. An ihren Früchten also sollt ihr sie erkennen.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Es ist wohl Zeit, dass sich Richard Williamson endlich als Sedisvakantist outet. Wie sonst ist sein Verhalten zu erklären? Es gehört schon einiges dazu, sich „rechts“ von der Piusbruderschaft zu positionieren.… Was scheinbar Williamson und auch die Piusbruderschaft nicht bedenken: Modernismus und Progressismus sind beide als falsche Wege von der Kirche verworfen worden. Meines Wissens zuletzt von Johannes Paul II und davor von Benedikt XV. und Pius XI.
Vielleicht ist Williamson ja wirklich auch nicht mehr als soviele andere im traditionalistischen Bereich auch: Ein Fundamentalist. Das ist per se noch nichts „Schlimmes“, aber es verstellt diesen Leuten einfach die klare Sicht auf die Kirche und ihre Aufgabe gestern, heute und morgen.
Bischof Williamson KANN sich nicht als Sedisvakantist outen, weil er kein Sedisvakantist ist. Das kann man jederzeit in aller Deutlichkeit seinen Beiträgen entnehmen.
Modernismus und Progressismus in der Kirche verworfen? Ach wenn das doch nur wahr wäre! Zuweilen verschlägt es mich doch in einen Diözesangottesdienst, und was man da mitunter erleben muß …
„Modernismus und Progressismus sind beide als falsche Wege von der Kirche verworfen worden. Meines Wissens zuletzt von Johannes Paul II und davor von Benedikt XV. und Pius XI.“ – Nichts für ungut, aber bevor Sie die Traditionalisten definitiv psychiatrieren, wäre mein Vorschlag: Sie besorgen sich umgehend ein Exemplar der Antimodernistenenzyklika „Paschendi“ von Pius X. (sollten Sie eine auf deutsch bekämen, die nicht von der Piusbruderschaft o.ä. Gruppen herausgegeben wurde, bitte GANZ laut „HIER“ rufen!) sowie die Enzyklika „Mediator Dei“ von Pius XII. und lesen diese Texte aufmerksam. Dann lesen Sie das, was als erneute Verurteilung des Modernismus durch JPII gilt, nämlich die Enzyklika „Splendor Veritatis“ noch aufmerksamer. Und schließlich schauen Sie mit offenen Augen auf das, was um Sie herum in der Kirche so abgeht. Vielleicht verstehen Sie dann, wo das Problem der von Ihnen geschmähten Leute mit der Kirche von heute liegt.
Was heißt Fundamentalist ? Diesen Begriff haben sich die Gründen untereinander an den Kopf geworfen. Hie Fundis und dort Realos. Die Realos müssen nur aufpassen, dass sie nicht alle Grundsätze über Bord werfen und zu einer unnützen Gemengelage verkommen. Es geht nicht um Übertreiberei. Der von den FSSPX Ausgeschlossene ist so und so indiskutabel und das nicht nur aus theologischen Gründen. Den Hinweis auf das bekannte Strafverfahren muss ich hier nicht ausführlich dartun. Es geht um Kontinuität, um die erhaltung der Kernsubstanz der Römisch-Katholischen Kirche.
Es geht um die Besorgnis über das gegenwärtige Pontifikat und die ausgesprochen nationalkirche Sonderbewegung in Deutschland. Die wahrung der Weltkirche mit „rechts“ zu verorten geht somit restlos ins Leere. Es geht um die Mitte der Menschen, nicht um Ränder und Randpositionen.
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“, so begann schließlich der Mauerbau 1961. Es ist nur noch eine Frage von Monaten, wann sich dieser Schritt ereignen wird, daß ein neues (und enfgültiges) Schisma stattfindet. Schon länger sucht Williamson Unterstützung von den Palmaritanern, es wird so sein, daß einer der „Bischöfe“ der Palmaritaner (wahrscheinlich der Freiburger/Essener Schmitz) und einer der Lateiner aus Toulouse ihm assistieren wird. Es wird Zeit, daß Papst Benedikt Williamson aus dem Klerikerstand ausschließt, damit dessen gesamte Handlungen ungültig werden und somit kein spirituellen Schaden anrichten können.
Jetzt kann eigentlich nur eine Anerkennung der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Rom unter kanonischen Sonderbedingungen helfen. Williamson hat absolut überreizt. Ds Spiel ist aus. Glaubt er vielleicht, daß ihm de Mallerais assistieren wird? Niemals wird das geschehen!. Aber nur vom Hauptschiff kann man ein Beiboot abschneiden, ds muß Rom verstehen.
Der Ausschluss eines Priesters aus dem Klerikerstand machen dessen Messen nicht ungültig, sondern nur unerlaubt, und für die Spendung des Weihesakramentes eines aus dem Klerikerstandes ausgeschlossenen Bischofs gilt das gleiche. Eine von Williamson (sogar allein) vorgenommene Bischofsweihe wäre zweifellos gültig (wenn auch sakrilegisch und unerlaubt), daran kann auch der Papst nichts ändern.
Ich finde, man sollte ersteinamal ganz ruhig abwarten, was unsere Ex-Exzellenz jetzt wirklich anstellt oder auch nicht, anstatt hier gleich den Teufel an die Wand zu malen: Palmar de Troya! Gibt es die überhaupt noch? …und haben die nicht Gianbattista Montini, als Paul VI. der eigentliche „Macher“ des 2. Vatikanums als „Märtyrer“ verehrt?
Der Vergleich mit der Mauerbaunichtankündigung ist schon allein deswegen falsch, weil Bischof Williamson nichts dergleichen sagt – er behauptet nicht, keine Bischöfe weihen zu wollen, er deutet vielmehr im Gegensatz dazu die Möglichkeit von Bischofsweihen an.
Ein Schisma beabsichtigt Bischof Williamson auch nicht; er ist Katholik und will auch Katholik bleiben und denkt überhaupt nicht daran, eine eigene Kirche(ngemeinschaft) zu gründet, will vielmehr wie Erzbischof Lefêbvre die katholische Tradition bewahren.
Eine Anerkennung der Piusbruderschaft durch Rom? Bis zum Ausschluß Bischof Williamsons war das auch ein inniger Wunsch von mir. Nur kommt es immer auf das Wie an. Und wie kann die Piusbruderschaft sich auf eine Einigung mit einem Rom einlassen, das Karol Wojtyla seligsprach, also ausgerechnet jenen Papst, der die Piusbruderschaft verdammte?
Falls diese Nachricht seriös ist: Damit war zu rechnen.
Doch wir haben keinen Grund, uns sicher vor einer Spaltung zu fühlen. Das wird dann sehr schmerzhaft sein.
Gründe:
Ein Teil der liberalen Katholiken, der Theologen und der Bischöfe sind vom Papst geistlich so weit weg wie der „Heldenbischof“. Sie sind auf keinen Fall bereit, auf die weitergehende Protestantisierung unserer Kirche zu verzichten: Aufhebung des Zölibates, Frauenpriestertum, selbst gebastelte Gottesdienste, „flache Hierarchien“ zu fordern, ist für sie selbstverständlich.Grundwahrheiten unseres Glaubens erkennen sie nicht mehr an. Einige Bischöfe würden sich schon jetzt von Rom lösen, wenn sie nicht Angst vorm Verlust der Kirchensteuern hätten: Taufscheinkatholiken, die übergroße Mehrheit, würden die Gelegenheit nutzen, eine derart zerstrittene Kirche auch äußerlich zu verlassen.
Der FSSPX steht vielleicht jetzt ein Klärungsprozess bevor. Uns später. Wann, weiß niemand. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“.
Man muß bemerken, daß wenn Mgr. Williamson Bischofsweihen vornimmt eine sog.„Exkommunikation“ ebenso ungültig wäre wie jene von 1988, da Mgr. Williamson genau so wie die Suspendierung des Erzbischofs 1976 und sämtliche Massnahmen gegen die Tradition seit 1974.
Noch eine Bemerkung: Woher kommt die Annahme, daß automatisch Sedisvakantismus folgen muß? Das ist keine logische Steigerung der Position der Priesterbruderschaft sondern eine Spezialfrage: Ich zitiere dazu den verstorbenen DDr. Gregor Hesse „Von den Sedisvakantisten trennt uns eine theologische Frage von der konziliaren Kirche Welten“.
Bischof Williamson schreibt doch gar nicht daß er Bischöfe weihen wird. Er schreibt:
„Was mich angeht, so werde ich jedenfalls versuchen, Gottes Vorsehung beim Weihen von Priestern – und von Bischöfen – zu folgen. Gottes Wille geschehe.“
http://eleisonkommentar.blogspot.de/
Eben, Williamson will Priester- und Bischöfe weihen! Wo will der „gute“ Mann denn noch Weihen, wenn nicht in eigener Sache? Für Rom sicher nicht, für die Piusbruderschaft ebensowenig. Für wen also dann? Für irgendwelche schwindeligen Sektierer, die sich in völliger Selbstüberheblichkeit Päpste und Bischöfe nennen?
Der tragische Verlauf des Lebens eines intelligenten Mannes, der vor lauter Bäume, den Wald aus den Augen verloren hat.
Für ihn muss man beten, dass er den rechten Weg findet.
Ja, beten (ist immer angebracht) und die Ruhe bewahren. …und vielleicht auch mal genau lesen.
Von Bischöfe weihen „wollen“ steht da wirklich nichts. „Wollen“ bezieht sich erstrangig auf „die Vorsehung Gottes“, der Bischof Williamson sich „zur Verfügung stellen“ möchte. Und solange er keine Bischöfe geweiht hat, und wir die genauen Umstände dieser eventuellen Weihen nicht kennen, sollten wir nicht vorgreifen und ihn deswegen schon aburteilen. – Das ist nämlich genau, das, was Bischof Williamson ungerechterweise mit Bischof Fellay gemacht hat: Er hat vorgegriffen, Fellay eine zukünftige Handlung mit einer schlechten Intention unterstellt (einen „Verrat“ der Bruderschaft an den Vatikan) und ihn bereits dafür abgeurteilt, bevor es überhaupt eingetreten ist. Wer immer den Rausschmiss von Williamson für „gerecht“ hält, sollte sich hüten, nicht den gleichen Fehler zu begehen.
Alles klar: Williamson hat lediglich „theoretisiert“. Falls ihn irgendwer (wer?) rufen sollte, er wäre bereit Priester und Bischöfe zu weihen.
Wie kommt er dazu, ginge es nur um bloße Theorie, ausgerechnet jetzt einen solchen Satz zu schreiben? Er wird sich ja wohl etwas dabei gedacht haben. Schließlich hat er bisher ja noch nie einen Bischof geweiht oder auch nur einer solchen Weihe beigewohnt.
Wirklich ein Schelm also, wer „Böses“ denkt??
Drum, beten, beten, damit er die Kurve nimmt
1. Er hat nicht gesagt „irgendwer“, oder? (Es gibt durchaus Umstände, die so eine illegale Bischofsweihe rechtfertigen könnten.)
2. Man wird ihm wohl hundertmal genau diese Frage gestellt haben. – Wenn das eine rhetorische Frage war, können Sie dann sicherlich auch noch sagen, wen genau Bischof Williamson bisher zum Bischof geweiht hat und bei welchen Bischofsweihen er schon anwesend war? Vielleicht auch noch, was diese Bischöfe heute machen…
3. Selbstverständlich und gar kein Thema
Soweit ich informiert bin haben Bischof de Galaretta, Bischof Tissier de Mallerais UND Bischof Williamson den Nachfolger von Bischof de Castro Mayer in Campos geweiht!
Er hat also schon mal einen Bischof geweiht, zusammen mit seinen beiden bischöflichen Mitbrüdern.
@Franziska Hubert:
…genau. Der Bischof heißt Andreas Rifan und ist seit 2000 sogar mit Rom versöhnt. Kein Sedisvakantist, kein Schisma… Wer malt hier eigentlich immer den Teufel an die Wand?
@ Tomas Kovas: Ja, warum soll nicht Sedisvakantismus folgen? Gute Frage eigentlich.… Wenn ich mir überlege, was sich „Exz.“ bereits alles geleistet hat.…Sie glauben doch nicht im Ernst, dass man das einem normalen „liberal-konservativen“ Priester auch nur im Ansatz durchgehen lassen würde. Das ging doch ohnehin nur, weil „Exz.“ formaliter nicht mehr der KK angehörte (ich will keine Spezial-Diskussion über die Wirksamkeit von Exkommunikationen anzetteln.…). Etwas simplifizierend gesagt: Küßt „Normalo-Priester“ wiederholt seine Haushälterin, hat er ein „dickes“ Problem am Hals, stänkert „Exz.“ dauert es selbst für Piusbruderschaft-Verhältnisse recht lange, bis er endlich gehen muss.
Zum Zweiten: Sedisvakantismus ist schon deshalb m.E. logisch nicht haltbar, da diese Position Wandel innerhalb der Gesellschaft und damit nota bene auch innerhalb der Kirche als sozialer Organisation ausschließt.
Die Frage ist falsch gestellt – in mehrfacher Hinsicht. Zunächst muß festgestellt werden, daß sich nicht Bischof Williamson an der Piusbruderschaft vergangen hat, sondern Fellay wiederholt an Bischof Williamson – erst durch die Abberufung von der Leitung des argentinischen Priesterseminars, dann durch die Abschiebung nach London, weiter durch die statutenwidrige und damit rechtswidrige Ausladung Bischof Williamsons von dem Generalkapitel der Piusbruderschaft und schließlich durch den Ausschluß aus der Piusbruderschaft selbst.
Und was nun die Langmütigkeit betrifft, sei an jenen Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz erinnert, der dem damaligen Papst jahrelang in Sachen Tötungslizenzen (genannt „Beratungsscheine“) auf das ärgste auf der Nase herumtanzte und dafür schließlich zum Kardinal ernannt wurde (naja, dafür wohl weniger; der Preis für den Kardinalshut dürfte wohl eher die Verschacherung der ostdeutschen Kirchenbücher an Polen gewesen sein).
Zum Ersten: „Wenn ich mir überlege, was sich „Exz.“ bereits alles geleistet hat….Sie glauben doch nicht im Ernst, dass man das einem normalen „liberal-konservativen“ Priester auch nur im Ansatz durchgehen lassen würde.“ Solche Unterstellungen bringen selbst dann niemanden weiter, wenn sie unaufhörlich wiederholt werden.
Zum Zweiten: „Sedisvakantismus ist schon deshalb m.E. logisch nicht haltbar, da diese Position Wandel innerhalb der Gesellschaft und damit nota bene auch innerhalb der Kirche als sozialer Organisation ausschließt.“ – Ohne die Sedisvakantisten im geringsten unterstützen zu wollen: Könnten Sie bitte erklären, was Sie damit meinen? Sedisvakantisten hören sich nämlich (leider!!!) wesentlich logischer an, als Sie hier an dieser Stelle. (Und dem Zitat von Gregor Hesse angeht, muss ich leider recht geben.)
@ T. de Almuhada und Seefeldt: Ich sehe schon, meine Kritik kommt nicht gut an. Wenn Sie den Sedisvakantismus für logisch halten, ist das für mich in Ordnung, es bleibt m.E. trotzdem fragwürdig, wie man sedisvakantistisch argumentieren kann. -
Ich für meinen Teil halte die Causa Williamson für überschätzt, gut, dass er aus der FSSPX draussen ist. Damit Sie mich nicht falsch verstehen, ich bin durchaus ein Konservativer im Religiösen und Kirchlichen bzw. im Katholischen, aber das schließt Entwicklung nicht aus. Mir ist genauswo wie Ihnen ein protestantisierender Katholizismus zuwider, ich persönlich brauche keine Küngs und Drewermanns.….Damit möchte ich die Diskussion für mich um Williamson beenden. Er gehe mit Gott, aber er gehe – endlich!
1.
Ein Sedisvakantist bin ich nicht, und Bischof Williamson ist ebenfalls kein Sedisvakantist.
2.
Es ist schlecht, daß Bischof Williamson ausgeschlossen wurde, auch die übrigen Fehlhandlungen ihm gegenüber sind schlecht.
Sie sind zum einen schlecht, weil sie die Einheit der Piusbruderschaft gefährden, sie sind zum anderen schlecht, weil ein derartig böses Verhalten wie das von Fellay gegenüber Bischof Williamson schwerlich Segen bringen kann – eher dürfte es einen Fluch (der bösen Taten) hervorbringen.
3.
Bischof Williamson steht zu seinem Wort, zu seinem Tun und auch zu seinem Glauben – und deswegen wird er nicht gehen. Er wird weiterhin für den Erhalt der katholischen Tradition kämpfen.
1. Ich bin ebenfalls keine Sedisvakantistin und das, weil ich den Sedisvakantismus eben nicht für logisch halte.
2. Es zählen die theologischen Argumente, nicht die menschlichen Qualitäten. Und so halte ich Sedisvakantisten immer noch für Katholiken, auch wenn sie vielleicht in der Regel schwierige Menschen sind. Letzteres ist kein Argument gegen den Sedisvakantismus und sollte auch nicht ins Feld geführt werden.
3. Ich bin nicht so einseitig „pro Williamson“ wie Seefeldt, auch wenn ich einige gutgemeinte Schritte seitens Bischof Fellay, die dazu geführt haben, für unklug halte. Aber Williamson ist kein Sedisvakantist. Er hält den Papst für einen gültigen Papst, wenn auch für einen unfähigen. Das macht einen Unterschied!
4. Ich muss nochmals betonen, dass ich lieber abwarte, als Willliamson irgendetwas, sei es positiv oder negativ zu unterstellen, bevor er es auch wirklich tut.
Doch noch mal @ Ahumada: Was mir nicht ganz klar ist: Warum „psychiatrieren“? Was soll das heißen? Und warum „schmähe“ ich die Traditionalisten? Ich „schmähe“ niemanden. Ich stelle nur fest, dass Traditionalisten a la FSSPX es sich mit der Katholizität und Tradition etwas zu einfach machen. Man kann nicht selektiv vorgehen und sagen: „bis hier ists noch katholisch, aber ab hier (V2) nicht mehr“. Das ist alles. Oder wollen Sie noch eine Kirche und Kirchenpraxis wie um 1900? Dann viel Spaß bei dem Versuch, das zu verwirklichen.…
„Oder wollen Sie noch eine Kirche und Kirchenpraxis wie um 1900? Dann viel Spaß bei dem Versuch, das zu verwirklichen…“
Ich habe um 1900 noch nicht gelebt und weiß nicht was damals so abschreckend für den heutigen Katholiken war. Man könnte ja unseren Herrn und Gott mal versuchen wie er reagieren würde wenn wir den guten Katholiken von heute in das Sieb schmeißen würde das die Spreu vom Weizen trennt. Aber es heißt „Du sollst deinen Herrn und Gott nicht versuchen“. Aber das gilt im verschärften Masse für die Katholiken von heute besonders. Ihr Glaube wird schon beim Namen der „Hölle“ aufs ernsthafte auf die Probe gestellt.
Per Mariam ad Christum.
Sie machen es sich sehr einfach, Sie lesen anscheinend nicht die nötigen Quellen. Sie argumentieren einfach nach Gefühl. Und dann werfen Sie den Traditionalisten vor, sie würden es sich „zu einfach“ machen!?
Kein ernstzunehmender Traditionalist will die Kirche an einem historischen Punkt einfrieren, nicht im 19.Jh. und auch nicht 1958! Das sind die Vorurteile jener, die sich nicht wirklich mit der legitimen Kritik der Traditionalisten auseinandersetzen wollen. Wie schon vorgeschlagen: Lesen, lesen, lesen und zwar die offiziellen kirchlichen Texte bis zum 2. Vatikanum und auch die danach. Wenn Sie danach noch behaupten können V2 stehe voll und ganz in dieser Tradition, tun Sie es! Aber bitte die Argumente auch mitliefern.
Zum besseren Verständnis des katholischen Glaubens:
Der katholische Glaube beruht auf der Offenbarung Gottes.
Diese Offenbarung ist ewig gültig, also auch unveränderlich.
Da der katholische Glaube auf dieser unveränderlichen Offenbarung beruht, kann auch der katholische Glaube nicht geändert werden. Da der Mensch aber ein unvollkommenes Wesen ist, kann der katholische Glaube durchaus vertieft werden. Das augustinische Dreifaltigkeitsverständnis und das Große Glaubensbekenntnis sind wichtige Beispiele der Glaubensvertiefung.
Also nichts Neues, aber ein tieferes Verständnis des Bestehenden.
Und damit sind wir bei dem springenden Punkt: Bis zum unseligen 2VK war es unter anderem allgemeiner katholischer Glaube, daß dieser Glaube der allein wahre Glaube ist. Weiter war es bis zum 2VK allgemeiner Glaube, daß die katholische Kirche die eine von Gott gegründete Kirche IST. Das 2VK hat unter anderem diese katholischen Glaubenswahrheiten mehr oder weniger relativiert – ein Bruch im Glauben.
@ Seefeldt: Da liegen Sie ein bisschen falsch. Die Offenbarung ist als Produkt der historischen Entwicklung eben nicht unveränderlich. Zwar ist der Gehalt der Offenbarung unveränderlich, aber die Überlieferung, das Traditum, eben nicht. Lesen Sie mal von Alois Schifferle „Marcel Lefebvre – Ärgernis und Besinnung“. Darin geht er m.E. überzeugend auf das defizitäre traditionalistische Offenbarungsverständnis ein.
Ich benötige übrigens keine „Nachhilfe“ in Sachen Glaubenslehre. Ich bin katholischer Christ, praktiziere und würde mich selbst als konservativen Novus Ordo Anhänger mit Sympathien für die MT bezeichnen. Ihnen dennoch alles Gute und Gottes und Mariens Segen.
@ Quamsingulari
Zu Bischof Williamson vertrete ich eine extrem andere Meinung als @Seefeldt. Was jedoch die Offenbarung anbetrifft hat er/sie vollkommen recht.Offenbarung als „Produkt historischer Entwicklung“ ist häretisch: (…) Mit der Sendung des Sohnes und der Gabe des Geistes ist die Offenbarung nunmehr gänzlich abgeschlossen, auch wenn der Glaube der Kirche nach und nach ihre ganze Tragweite erfassen muss“ – Katechismus der Katholischen Kirche, Kompendium, 9.
Mir ist klar, dass Ihre „Offenbarungstheorie“ an katholischen Universitäten, an anderen Ausbildungsstätten, gelehrt wird.
Das zeigt, dass das nachkonziliare kirchliche Lehramt „als Hüterin der Wahrheit“ weitgehend zusammengebrochen ist. Es ist nicht mehr in der Lage, den eigenen Katechismus zu verteidigen. Wir leben im doktrinellen Chaos.
Denn kein Konzilsdokument vertritt explizit die Auffassung, Offenbarung sei „Produkt historischer Entwicklung“. Dennoch darf die Häresie unbeanstandet gelehrt werden.
Um Ihnen für künftig die Wahl des richtigen Personalpronomens zu erleichtern, darf ich Sie auf die beiden Antworten zum Quamsingulari-Beitrag vom 14.XI., 17:28 hinweisen:
„Ein Sedisvakantist bin ich nicht …“ (ich)
„Ich bin ebenfalls keine Sedisvakantistin …“ (T. de Ahumada)
@ cuppa und @ Seefeldt: Wollen Sie allen Ernstes die Wirkung historischer Entwicklung im Generellen wie auch im Theologischen bestreiten? Glauben Sie allen Ernstes Sie können heute mit den gleichen Argumenten und Ansichten z.B. wie Thomas v. Aquin streiten und diskutieren? Dann gäbe es keine Entwicklung der neuzeitlichen Theologie und Wissenschaft überhaupt. Sicher gibt es eine philosophia perennis, aber wie etwa Gottlieb Söhngen, der Doktorvater von Benedikt XVI. diesbzgl. ausführt: „Soll die Rede von einer Philosophia perennis besagen, ein bestimmter „Status“ in der Philosophiegeschichte sei zu verewigen, z. B. die aristotelische Gedankenwelt des Thomas von Aquin, so wird philosophische Arbeit zum Ausgraben an Gräberpyramiden einer Gräberstadt und zu einer Art Grabmalpflege und Ahnengedächtnis. Das Ideal einer Philosophia perennis behält aber seinen rechten Sinn als regulative Idee, nicht als konstitutives Prinzip […]. Dem, der Philosophiegeschichte problemgeschichtlich“ lesen kann.“
„Sicher gibt es eine philosophia perennis, aber wie etwa Gottlieb Söhngen, der Doktorvater von Benedikt XVI. diesbzgl. ausführt: „Soll die Rede von einer Philosophia perennis besagen, ein bestimmter „Status“ in der Philosophiegeschichte sei zu verewigen,“
Jede Marienerscheinung würde das Gequatsche von Gottlieb Söhngen als heiße Luft outen. Auch wenn er Benedikt XVI damals durchgewunken hat.
Per Mariam ad Christum.
Auch wenn ich nicht ‚cuppa‘ oder ‚Seefeldt‘ heiße:
#1.“ Wollen Sie allen Ernstes die Wirkung historischer Entwicklung im Generellen wie auch im Theologischen bestreiten?“ – Eine „Wirkung“ bestreitet hier niemand, die liegt einfach auf der Hand. –
#2. „Glauben Sie allen Ernstes Sie können heute mit den gleichen Argumenten und Ansichten z.B. wie Thomas v. Aquin streiten und diskutieren?“ – Ja, selbstverständlich kann man heute mit Thomas von Aquins Philosophie streiten und diskutieren, und das wurde auch von den Päpsten seit Leo XIII. (‚Aeterni Patris) bis Pius XII. (Humani Generis) so verlangt. Als logische Argumente, bleiben die Argumente des Thomas ja immer gültig, auch wenn sie zur Verständlichkeit für die Zeitgenossen vielleicht in einen aktuellen Erfahrungskontext gebracht werden können. –
#3. „Dann gäbe es keine Entwicklung der neuzeitlichen Theologie und Wissenschaft überhaupt.“ – Doch, genau dann und nur dann gibt es eine. Um nämlich eine Entwicklung überhaupt feststellen zu können, braucht man einen stabilen Faktor, der sich entwickelt. Die Theologie entwickelt sich auf der Basis der philophia perennis. Wenn sich die philosophia perennis selbst verändern würde, hätten wir keine Entwicklung in der Theologie, sondern eine veränderte Theologie. Und das ist ja dann auch eingetreten. Stellen Sie sich das doch einmal analog in der Naturwissenschaft vor: Nur auf der Grundlage unveränderlicher Prinzipien gibt es einen wirklichen Erkenntnisfortschritt. Veränderung ist nicht automatisch Entwicklung und schon gar nicht Fortschritt.
#4. Die angeführte künstliche Unterscheidung von Herrn Söhngen ist eine dieser typischen Spitzfindigkeiten, die nach verschleiertem Modernismus riechen: „Idee“ klingt eben etwas fluider als „Prinzip“ und so wird aufgrund der assoziierten Bedeutungsverschiebung die Stabilität des Prinzips unmerklich relativiert, so das man nach und nach andere Prinzipien oder Ideen einführen kann, ohne das es groß bemerkt wird. – „Doktorvater des Papstes?“ Ein wahrhaft schlagendes Argument für die Richtigkeit seiner Aussagen und leider nur Wasser auf die Mühlen jener, die Argumente dafür sammeln, daß der heute Papst sein katholisches Handwerkzeug nie richtig gelernt hat und deswegen auch niemand auf ihn hört. Wie gesagt, Sie sollten mehr lesen, bevor sie mit derartig stumpfen Messern in die Schlacht gegen die Tradition ziehen.
Der ARtikel enthält Falschbehauptungen. Bischof Williamson hat zwar eine Bischofsweihe in Voraussicht gestellt, aber ebenso wie zu einem neuen Priesterseminar, werde er vorerst noch zusehen und sich ansehen wie die FSSPX sich entwickelt. Er hat gegen die Konzilskirche geschrieben, nicht über „römische Konzilskirche“. Der Opus Dei-Mann soll gefälligst schweigen wenn er kein Englisch versteht!
Zur Frage der Entwicklung in der Theologie ist folgendes anzumerken:
Wie schon geschrieben, ist die göttliche Offenbarung ewig unveränderlich und damit auch die Grundlage des katholischen Glaubens.
Dennoch gab es, gibt es und darf es auch durchaus Entwicklung in der katholischen Liturgie geben – ABER: nur als Vertiefung, keinesfalls als Änderung!
Als Entwicklungsschritte, ja ‑fortschritte lassen sich beispielweise das von mir bereits genannte augustinische Dreifaltigkeitsverständnis sowie das Große Glaubensbekenntnis feststellen: Beides keine Neuerungen des katholischen Glaubens, sondern Vertiefungen und Klarstellungen. Das, aber auch wirklich nur das ist KATHOLISCHE Entwicklung des katholischen Glaubens, der katholischen Theologie.
Das 2VK hat leider mit einigen katholischen Glaubenswahrheiten gebrochen und ist damit in dieser Hinsicht unkatholisch geworden.
Ausschließlich deswegen gründete Erzbischof Lefêbvre die Piusbruderschaft, eben zur Wahrung des Katholischen.
Richtigstellung:
Der zweite Absatz meines Vorbeitrags sollte lauten:
Dennoch gab es, gibt es und darf es auch durchaus Entwicklung in der katholischen Theologie geben – ABER: nur als Vertiefung, keinesfalls als Änderung!
@ de Ahumada und Co.: Wie ich sehe, ist hier das Mißverständnis verbreitet, ich zöge gegen die „Tradition“ zu Felde. Dem ist nicht so. Und ich merke auch, dass Sie alle etwas sehr – man möge mir diesen Begriff nachsehen – engstirnig sind was mir die Diskussion zeigt. Dem Hl. Vater allerdings wie de Ahumada es macht vorzuwerfen, er habe sein Handwerkszeug nicht richtig gelernt, zeigt MIR, dass Sie nur aufs Gestrige fixiert sind. Machen Sie das, tun Sie so, als gäbe es kein Heute usw. Mich ermüdet Ihr etwas sehr arg auf die Päpste des 19. Jahrhundert fixiertes Festhalten an der kirchlichen Tradition. Im übrigen bin ich persönlich sehr belesen, und finde Ihre Art und Weise mit abweichenden Meinungen umzugehen nicht gut, was mir zeigt, dass es gut ist, dass der Hl. Vater und nicht ein Papst etwa der FSSPX am Ruder ist. Sie sind so stolz auf ihr traditionelles Römisch-Katholisch-Sein, dass Sie etwas verkrampft wirken. Machen Sie ruhig mal ein paar Lockerungsübungen. Adieu, Quamsingulari.
„Dem Hl. Vater allerdings wie de Ahumada es macht vorzuwerfen, er habe sein Handwerkszeug nicht richtig gelernt,“
DAS aber war es, was ich geschrieben habe:
„…leider nur Wasser auf die Mühlen JENER, die Argumente dafür sammeln, daß der heute Papst sein katholisches Handwerkzeug nie richtig gelernt hat und deswegen auch niemand auf ihn hört.“
Habe ICH damit behauptet, der Papst hätte sein Handwerkzeug nicht gelernt?
„Dem ist nicht so. Und ich merke auch, dass Sie alle etwas sehr – man möge mir diesen Begriff nachsehen – engstirnig sind was mir die Diskussion zeigt.“
Ich sehe es ihnen auf jeden Fall nach. Vielleicht können die Worte unseres Herrn für einen kleinen Ausgleich sorgen.
“Zu jener Zeit hob Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen und es Unmündigen offenbart hast.â€
Per Mariam ad Christum.
Freuen wir uns doch über weitere gute katholische Bischöfe!
Sie werden für den katholischen Glauben und die katholische Tradition kämpfen und wahre Hirten sein, die treu die Sakramente für ihre Schäfchen verwalten.
@Quamsingulari:
Wie in so manchem anderen liegen Sie auch in Ihrer Selbsteinschätzung falsch. Angesichts Ihrer permanenten Weigerung, auf Sachargumente anderer einzugehen, hätten Sie einigen Grund, Ihre eigene Unart, mit abweichenden Meinungen umzugehen, sehr ernsthaft zu hinterfragen.
Unterstellungen und Verleumdungen wie das mit dem „nur aufs Gestrige fixiert“, „auf die Päpste des 19. Jahrhundert fixiertes Festhalten“, „etwas verkrampft“ usw. sind keine Sachargumente, sondern zeugen von einem Mangel derselben.
Nehmen Sie bitte vor allem anderen zur Kenntnis, daß der katholische Glaube zwar vertieft, aber nicht verändert werden darf, daß jegliche ÄNDERUNG des katholischen Glaubens diesen Glauben unkatholisch werden läßt.
T. de Ahumada brachte ein sehr anschauliches Bild aus den Naturwissenschaften: Jede Wissenschaft kann sich nur aufgrund unveränderlicher Prinzipien fortentwickeln.
Das gilt entsprechend auch für die Theologie, mit der Grundlage der göttlichen Offenbarung.
@ Seefeldt: Haben Sie’s nicht ein bisschen kleiner? „Unterstellungen“? vielleicht, ja. „Verleumdungen“? Lieber Mann, kann es sein, dass Sie etwas übers Ziel hinausschießen? Wissen Sie was eine „Verleumdung“ ist? Ich habe lediglich subjektive und persönliche Einschätzungen von mir gegeben auf der Grundlage Ihrer Einträge hier. Ich respektiere doch Ihre traditionalistische Einstellung, was wollen Sie eigentlich??? Ich habe eine andere Meinung und halte Ihre wie auch die Argumentation anderer für „verkrampft“ und „vorgestrig“. Das ist alles. Wollen Sie ernsthaft behaupten dies sei eine „Verleumdung“? Lassen Sie bitte die Kirche im Dorf.
Im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr vorbeischauen, aber nachdem ich sehe, was hier so geschrieben wird.….meine Güte! Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dass wir alle uns wichtigeren Themen zuwenden als der FSSPX oder Williamson (Vorsicht: Ist nur meine Meinung!!! Keine „Verleumdung“!!!).
@T. de Ahumada:
Woher wollen Sie wissen, daß Bischof Williamson „in den meisten Ländern der Welt“ ein Einreiseverbot erhalten habe? Mir ist davon bisher nichts bekannt, und Bischof Williamson war doch unlängst in Brasilien, ohne daß es irgendwelche Probleme bei der Ein- oder Ausreise Bischof Williamsons gegeben hätte.
Ihre Entschuldigung für Fellay in Sachen Argentinien ist leider keine.
Fellay setzte Bischof Williamson als Rektor des argentinischen Seminars am 9.II.2009 ab.
Erst 10 Tage später ersuchte die argentinische Regierung Bischof Williamson, das Land zu verlassen. Hätte Fellay Bischof Williamson erst nach der argentinischen Ausweisung abgesetzt, wäre dagegen nichts einzuwenden gewesen; da das aber 10 Tage vorher geschah, war das doch eine von mehreren Infamieen gegen Bischof Williamson.
@Quamsingulari:
zur wohl nötigen Begriffsklärung: Wenn man einem Diskussionspartner schlechte Eigenschaften unterstellt, ist das keine Meinungsäußerung, sondern Unterstellung bis Verleumdung
@Quamsingulari:
Zum Verständnis der Diskussion:
Zweck der Diskussion sollte Gedankenaustausch, auch Meinungsaustausch sein, um im Idealfall Erkenntnisse von den Diskussionspartnern zu gewinnen.
Dazu muß man aber für die Argumente der Partner offen sein; persönliche Herabsetzungen, Unterstellungen und Verleumdungen sind dabei kontraproduktiv.
Daher ein gutgemeinter Rat: Entspannen Sie sich! Lösen Sie sich von Ihrem verkrampften Festhalten an Ihren Anschauungen und öffnen Sie sich für die sachlichen Darstellungen anderer! So können Diskussionen auch und gerade für Sie dank Erkenntnisgewinnen fruchtbar werden.
Ja, aber die argentinische Regierung hat schon vorher gesagt, dass sie das vorhatte. Nun ist von einer Presseerklärung bis zu einem Ausweisungsbefehl ja auch noch ein bürokratischer Weg von ein paar Tagen.
Ja, er war in Brasilien. Meist geschieht ja in diesen Fällen auch nichts, wenn man trotzdem einreist. Da gab es einen anderen prominenten Fall, der jahrelang in Länder ein und ausgereist ist, in denen es sogar einen Haftbefehl gegen ihn gab. Irgendwann ist die Falle zugeschnappt: Der Anwalt seiner Opfer hatte der Polizei dort einen Tipp gegeben, dass dieser Mann sich in diesem Land aufhielt. Wenn Bischof Williamson nach Deutschland einreisen würde, würde höchstwahrscheinlich auch nur dann etwas „passieren“, wenn z.B. Volker Beck das mitbekommen würde. (Das hatte ich aber unten schon erwähnt.) ‑Letztlich wissen die Behörden auch, dass Williamson völlig harmlos ist, sie können es sich aber nicht leisten, das öffentlich zuzugeben, weil das politisch unkorrekt wäre.
Nochmals zu Argentinien: So langsam mahlten die Mühlen von Buenos Aires keineswegs. Die BEKANNTMACHUNG erfolgte am 19.II.2009, das Ausreisegesuch an Bischof Williamson bereits am folgenden Tage, dem 20.II.2009. Fellay hatte Bischof Williamson aber bereits am 9.II.2009 vom Rektorenamt abgesetzt. Damit steht fest: die Ausweisung Bischof Williamsons durch die argentinische Regierung ist keine Entschuldigung für Fellays Absetzungserlaß, Fellay beging damit eine böse Infamie gegen Bischof Williamson, und das war ja keineswegs seine einzige.
Die Frage, welche Länder nun ein Einreiseverbot gegen Bischof Williamson verhängten, bleibt leider unbeantwortet. Ich kann mir nur schwer vorstellen, daß Brasilien zu diesen Ländern gehört, weil Bischof Williamson sonst wohl kaum nach Brasilien eingeladen worden wäre und er selbst wohl auch nicht nach Brasilien gereist wäre.
Es wäre schon ein arges Armutszeugnis für die Welt, wenn tatsächlich viele Länder ein Einreiseverbot verhängt hätten.
Bischof Williamson hat in keinem Land ein Einreiseverbot (außer wahrscheinlich Argentinien)! Dies lag auch für Deutschland nie vor.
Er durfte und darf jederzeit nach Deutschland einreisen. Es hat nie ein Haftbefehl gegen ihn vorgelegen.
Vielleicht kein „Einreiseverbot“ im strengen juristischen Sinn, aber doch eine Gefahr bei Einreise, wie z.B. in Frankreich (Focus vom 21.02.2009): „Williamson droht die Verfolgung durch die französische Justiz. Die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (LICRA) will in den nächsten Tagen in Frankreich Anzeige gegen den 68-jährigen Briten erstatten. Die Zuständigkeit der dortigen Behörden sei gegeben, sagte LICRA-Anwalt Alain Jakubowicz der Tageszeitung „Le Figaro“. Die Aussagen von Williamson seien überall im Land zugänglich. In Frankreich steht die Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit 1990 als spezifischer Tatbestand unter Strafe. Richter können Holocaust-Leugner bis zu einem Jahr ins Gefängnis schicken oder sie hohe Bußgelder zahlen lassen.…“
Wir sollten doch klare Begriffe anwenden.
Entweder gibt es ein Einreiseverbot oder keines. Eine obendrein nur mögliche Strafandrohung ist kein Einreiseverbot (sicher aber ein Einreisehinderungsgrund für den Betroffenen).
Man kann die argentinische Ausweisung natürlich als implizites Einreiseverbot werten – das war es dann aber wohl mit den Einreiseverboten.
Zu Frankreich: Da gab es auch nur Spekulationen über ein französisches Strafverfahren gegen Bischof Williamson, und das 2009! (mittlerweile haben wir 2012 und von einem tatsächlich begonnen französischen Strafverfahren war bisher nichts zu hören).
Und auch das sei hier einmal klargestellt: Bischof Williamson behauptete nie, daß die Nazis überhaupt keine Juden umgebracht hätten, sondern sprach selbst von 200.000 – 300.000 damals umgekommenen Juden. Das ist keine Holocaustleugnung, und auch wenn diese Zahl deutlich niedriger ist als die offizielle, so sind auch 200.000 – 300.000 umgekommene Menschen eine schlimme Zahl.