(Paris) Während sich die Bischöfe aus der ganzen Welt in Rom versammeln und auf der Bischofssynode über die Neuevangelisierung sprechen und soeben das Jahr des Glaubens eröffnet wurde, soll eine Kirche in der französischen Stadt Vierzon an Moslems verkauft werden. Auf der Bischofssynode wurde das Verhältnis zu den Moslems und die Frage nach deren Evangelisierung spätestens zu einem zentralen Thema, nachdem Kardinal Turkson der Synode einen islamkritischen Film über die demographische Entwicklung in Europa zeigte. Der Film erntete energische Kritik von einigen Bischöfen, fand aber auch den Zuspruch zahlreicher Bischöfe, was viele Medien nicht berichteten.
Wie Pfarrer Alain Krauth bekanntgab, haben sich Seelsorgeteam, Pastoralrat und Finanzkommission der Pfarrei von Vierzon für den Verkauf der Kirche Saint Eloi ausgesprochen. Mit dem Erlös sollen die Aufgaben der Pfarrei finanziert werden. Gegen einen Verkauf an eine Gemeinschaft marokkanischer Moslems, die bereits Interesse für den Erwerb der Kirche und deren Umwandlung in eine Moschee angemeldet hat, hätte Pfarrer Krauth nichts einzuwenden. Die Letztentscheidung steht dem zuständigen Erzbischof Armand Maillard von Bourges zu.
Als Grund für den Verkauf nennt er, daß die 1950 erbaute Kirche Saint Eloi in einem Stadtteil mit sinkender Katholikenzahl, aber offensichtlich steigender moslemischer Bevölkerung liegt. Die „surrealistische“ (Riposte Catholique) Begründung, warum die Kirche an die Moslems verkauft werden soll, läßt sich einer Pressemitteilung der zuständigen Erzdiözese Bourges entnehmen, die vom Pressedienst der französischen Bischofskonferenz verbreitet wurde.
Pfarrer Alain Krauth spricht darin über die Notwendigkeit, Konflikte zwischen Christen und Moslems der Vergangenheit „zu vergessen“, von „sozialer Gerechtigkeit“, „gegenseitigem Verständnis“, beruft sich auf das Zweite Vatikanische Konzil und das interreligiöse Assisi-Treffen von 1986 durch Papst Johannes Paul II., meint, daß der Verkauf es den Moslems ermögliche, ihren Glauben „würdig“ zu feiern, beruft sich auf die Tradition „religiöser Neutralität“ des französischen Staates und nennt die Förderung des „inneren Friedens“ und des „friedlichen Zusammenlebens“. Einzige Sorge von Pfarrer Alain Krauth ist es, „zu verhindern“, daß die Kirche von einer Gemeinschaft oder Gruppe „mit radikalen Ideen gekauft wird, egal welcher Religion sie angehört“.
Die Vorstellungen von Pfarrer Alain Krauth lassen offenkundige Unterschiede zwischen Rom und der Diözese im Verständnis von Neuevangelisierung erkennen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Riposte Catholique
Vielleicht sollte sich die Priesterbruderschaft St. Pius X. bei nächstem Interesse an einer zu verkaufenden Kirche als muslimische Gruppe ausgeben. Auf diese Weise stehen die Chancen eine Kirche zu bekommen anscheinend wesentlich höher als wenn man sich als katholisch ausgibt. O tempora…
…ist in England schon längst an der Tagesordnung. Genau wie die Installation von Lautsprechern an bestehenden Türmen zu verkaufender Kirchen, über die dann mehrmals am Tag der Ruf des Muezzins abgespielt wird.