(Wien) Im österreichischen Zisterzienserstift Rein wird derzeit eine Ausstellung „Rituale im Zeichen der Zeit“ von Heimo Luxbacher gezeigt, der sich selbst „Der Mönch“ nennt. Mit Skulpturen und Fotografien befaßt sich Luxbacher mit dem Thema „Ritual“. Im Vorhof des Stiftes werden sieben stelenförmige Eiseninstallationen gezeigt, die Luxbacher „(Sieben) Säulen der Toleranz“ nennt. Jede Stele soll eine Weltreligion darstellen und diese durch deren Symbol und darunter eine „zentrale Botschaft“ dieser Religion „transparent“ machen.
In der Nähe des Haupteinganges zum Stift zeigt eine Installation ein seitlich abgelegtes Kreuz mit den Aufschriften „Facebook“ und „Second World“. Damit möchte Luxbacher das „Ritual der Jugend“ darstellen, das, so der Künstler, auf Facebook stattfinde.
Die Arbeiten Luxbachers „weisen gleichermaßen auf Ritualtradition, Ritualwandel und DIALOGOFFENHEIT“ hin, wie Stift Rein die noch bis zum 2. September zu sehende Ausstellung bewirbt und durch den Gebrauch der Großbuchstaben eine inhaltliche Gewichtung vornimmt.
Kritik an den Installationen übt die Internetseite Messa in Latino. Die Stelen zeigen Ähnlichkeit mit „Totems für Super-Ökumenisten“, für die alle Religionen gleich seien und daher wertlos. Das umgeworfene Kreuz mit Bildern der Installationen wurde auf der Internetseite Messa in Latino veröffentlicht mit dem Hinweis, daß die Bilder „sich selber kommentieren“.
Kritik übt die traditionsverbundene Seite auch an der Marienkapelle des Klosters. Dort versammeln sich die Mönche vier Mal täglich zum gemeinsamen Gebet und zum „täglichen Gottesdienst mit der Bevölkerung“. Der Tabernakel stehe nüchtern-kahl seitlich, während sich rechts in wohltuendem Kontrast die älteste Mariendarstellung des Stiftes befindet. Im Mittelpunkt der Kritik stehen die für einen sakralen Raum „unpassend“ stark stilisierte Darstellung eines Kreuzes und der „Stuhl des Vorsitzenden“, der sich zentral hinter dem Altar befindet, als handle es sich um einen Versammlungsort.
Luxbacher tritt auch als „Aktionskünstler“ in Erscheinung und inszenierte einen „Altar der Sünde“: Eine nackte Frau, die von Männern in Bettelordenskutten kniend angebetet wird und gleichzeitig mit Kreuzen in der Hand „ausgetrieben“ werden soll. Der Künstler lenke damit die „Aufmerksamkeit auf aktuelle – gesellschaftliche Themen, die er szenisch artikuliert und ausformuliert. Seine Aktionen erzeugen Befindlichkeiten, die – unweigerlich und unmerklich – Menschen zum Handeln bewegt und konventionelle Denkmuster infrage stellt“, wie es auf der Homepage Luxbachers heißt.
Stift Rein in der Steiermark (Bistum Graz-Seckau) ist das älteste noch heute bestehende und nie aufgehobene Zisterzienserkloster der Welt. Stiftung und Besiedelung des Klosters erfolgte 1129 von Kloster Ebrach in Franken (Erzbistum Bamberg) aus.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino
Dass mit dem II. Vatikanum in der Kirche kein tiefgehender Bruch stattgefunden hat, wie man das glauben und öffentlich vertreten kann, ist mir ein Rätsel.
Das heisst ja nicht, dass 1962 kein Reformbedarf da war. Dass sowohl eine Vertiefung des Glaubens als auch eine Verurteilung von Irrtümern nicht dringend notwendig war.
Doch gekommen ist eine teilweise andere Kirche, ein neuer Glaube. Siehe oben…Und die Entwicklung ist noch im Gang. Noch trägt teilweise die Tradition. Noch…
Hoffentlich hat der Heilige Vater weiterhin die Kraft, diejenigen zu stärken, die eine Erneuerung der Kirche von der Tradition her anstreben.
Die Äußerungen seiner Freunde dämpfen die Hoffnung. Kardinal Meisner und Erzbischof Müller blasen das II. Vatikanum wieder zum „Superdogma“ auf. Mit tatkräftiger Unterstützung von Kardinal Koch.
Kaum vorstellbar, dass sie das gegen den Willen des Papstes tun. Doch in dem Fall würde ich mich sehr, sehr gern irren.