(Rio de Janeiro) In Brasilien bezeichnet sich eine ausgebildete Psychologin auf ihrem Blog und in ihrem Twitter-Profil als “christliche Psychologin“. Die Bezeichnung rief den Berufsverband des südamerikanischen Landes auf den Plan, der eine umgehende Streichung verlangte. Gegen die Psychologin ist ein Verfahren anhängig gemacht worden. Bei negativem Ausgang, läuft Marisa Lobo Gefahr, ihre Zulassung als Psychologin zu verlieren. Laut „Ethikkodex“ der berufsständischen Körperschaft der Psychologen bestehe durch die religiöse Positionierung der Psychologin das Risiko, daß sie die „Patienten beeinflussen“ könnte.
Wie die Christian Post berichtete, stoße bei der Psychologenkammer vor allem Lobos therapeutische Arbeit im Bereich der „sexuellen Orientierung“ auf Ablehnung. Sie therapiert unter anderem auch Homosexualität. Lobos, eine spezialisierte Sexualtherapeutin und bekannte Buchautorin, bezeichnet die Streichung der Homosexualität aus der Liste der Pathologien als ideologische Entscheidung ohne wissenschaftliche Grundlage. Sie betont ein Recht der Betroffenen auf Therapie.
Marisa Lobo will im Konflikt mit der Psychologenkammer nicht klein beigeben: „Die Bezeichnung christlich werde ich nie von meinem Blog löschen. Das ist mein Recht. Die Position des Conselho Federal de Psicologia (CFP) ist verfassungswidrig. Ich zwinge niemanden, sich an meine Praxis zu wenden. Es ist aber ein Recht meiner Patienten, informiert zu sein und, sich meiner Professionalität zu bedienen, weil sie wissen, daß ich Christin bin.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Alabaster/Beta Oliveira
Ich bin ganz ihrer Meinung.
Betroffene haben ein Recht auf Therapie! Keiner wird dazu aufgezwungen!
Es gibt genug welche, die von selbst a rauskommen wollen, auch wenn es ganz wenige sind.