(New York) Die Diözese Arlington im Bundesstaat Virginia in den USA mit einer halben Millionen Katholiken verlangt von allen ihren Katecheten, ein verbindliches Glaubensbekenntnis zu unterschreiben, dies berichtet die Washington Post. Die Katecheten müssen die Unterschrift vor einem Priester der Diözese leisten, in der Regel vor dem Ortspfarrer. Nur nach erfolgter Unterschrift sind sie weiterhin berechtigt, Katechesen zu halten.
Die Diözese Arlington gehört damit neben den Diözesen von Baker (Oregon) und Oakland (Kalifornien) zu den ersten Bistümern, die einen Eid auf die Glaubensorthodoxie der katholischen Kirche verlangen. Betroffen sind davon alle Laien, die Kinder und Jugendliche, vor allem auch bei der Kommunion- und Firmvorbereitung im Glauben unterweisen.
Mittelpunkt des Eides bildet das Nizäo-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis, die Überlieferung und das verbindliche Lehramt der katholischen Kirche. Anlaß für den Eid waren einige Katechten, die deutlich abweichende Positionen vom katholischen Glauben und der katholischen Ordnung vertraten. Dazu gehörten unter anderem die Forderung nach dem Frauenpriestertum und die Befürwortung der Abtreibung. Die Katecheten, die nicht die katholische Lehre, sondern andere Positionen vertraten, wurden aus dem Kirchendienst entfernt. Betroffen sind davon bisher fünf Katecheten.
Vorgehen „nicht beunruhigend“: Bischof nimmt nur seine Pflicht als Oberhirte ernst
In der Diözese stößt das Vorgehen des Bischofs auf große Zustimmung. „Es dürfe niemanden wundern, wenn er in zentralen Fragen andere Positionen vertritt als die Kirche, daß er nicht im Namen der Kirche auftreten darf“, zitiert die Washington Post. Bischof Lovardes Vorgehen sei „nicht beunruhigend“. Der Bischof nehme seine Pflicht ernst, dafür zu sorgen, daß die Glaubenswahrheit unverfälscht in seiner Diözese verkündet werde. Es sei seine Pflicht, das Unterrichtsmaterial zu begutachten und über seine Zulassung zu entscheiden, damit sichergestellt werde, daß die Kinder in ihrer Glaubensunterweisung tatsächlich den katholischen Glauben gelehrt bekommen.
Die entfernten Katecheten berufen sich gegen den Bischof auf ihr Gewissen. In der Diözese heißt es jedoch, daß der Bischof gerade seinem Gewissen folgend, geführt vom Heiligen Geist zu diesem Mittel gegriffen habe, das er für notwendig erachtete. Die Positionen der aus dem Katechtendienst Entfernten und ihre Gewissensfrage, sei, so heißt es in der Diözese, eine Frage für den Beichtstuhl mit ihrem Beichtvater, nicht aber für den Religionsunterricht.
„Konservativer“, der Tradition verbundener Klerus wird in Diözese immer stärker
Die Diözese Arlington verfügt über einen zunehmend „konservativen“ Klerus mit Tendenzen zur Tradition. Die Erneuerung der Diözese unter der Leitung von Bischof Paul Loverade macht sichtbare Fortschritte in der Glaubenstreue. Der verpflichtende Eid ist ein Schritt auf diesem Weg, eingerissene modernistische und kirchenferne Positionen aus den kirchlichen Positionen auszuschließen. Wer im Namen der Kirche den katholischen Glauben verkündet, habe dies auch zu tun, ohne eigenmächtige Eingriffe durch Hinzufügungen, Uminterpretationen oder Weglassung, ebenso wenig irgendwelche nicht glaubenstreuen Thesen und seien sie von Theologen zu verbreiten.
Durch das Motu proprio Summorum Pontificum kehrte die klassische Form des Römischen Ritus in die Diözese Arlington zurück und dies gleich geballt. Gab es 2007 erst zwei Pfarreien, in denen die Alte Messe zelebriert wurde, sind es inzwischen 13 von 68 Pfarrgemeinden der Diözese sowie am Christendom College von Fort Royal.
Kirchengeschichte kennt mehrfach solche Eide, Bekenntnisse und Verpflichtungen
In der Kirchengeschichte wurden in Krisenzeiten mehrfach Eide, verpflichtende Glaubensbekenntnis oder verbindliche Schritte und Verhaltensweise von bestimmten Gruppen in der Kirche verlangt. Der Antimodernisteneid des heiligen Papstes Pius X. ist lediglich ein Beispiel dafür.
Msgr. Paul Loverede wurde 1999 von Papst Johannes Paul II. zum dritten Bischof der Diözese Arlington ernannt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Riposte Catholiques
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Ein weiteres Zeichen dafür, daß sich der Wind dreht.