(Vatikan) Papst Benedikt XVI. hat eine Entscheidung zur Priesterbruderschaft St. Pius X. getroffen. Nach einem eingehenden Studium der Anregungen und Vorschläge der Bruderschaft, die dem Heiligen Stuhl durch deren Generaloberen Msgr. Bernard Fellay am 17. April übergeben worden waren, traf der Papst seine Entscheidung und teilte sie am vergangenen Samstag dem Präfekten der Glaubenskongregation William Kardinal Levada und dem Sekretär dieses Dikasteriums, Kurienerzbischof Luis Ladaria Ferrer mit, die er gemeinsam in Audienz empfing.
Msgr. Fellay traf bereits gestern, wie es heißt, gemeinsam mit seinen beiden Assistenten in Albano Laziale ein, wo sich der italienische Distriktsitz der Bruderschaft befindet. Heute nachmittag wurde er von Kardinal Levada am Sitz der Glaubenskongregation empfangen. Dort übergab der Präfekt, der auch Vorsitzender der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei ist, die vom Papst unter Berücksichtigung der angeregten Änderungen beschlossene Fassung der „Doktrinellen Präambel“. Der Text der Prämbel ist nach wie vor geheim, wird aber veröffentlicht werden, sobald die Versöhnung zwischen dem Heiligen Stuhl und der Bruderschaft offiziell besiegelt ist.
Nun liegt die Entscheidung bei Msgr. Fellay und der Piusbruderschaft. Sollte der Generalobere der Bruderschaft die vom Papst übergebene Präambel unterzeichnen, wird in wenigen Tagen die Versöhnung öffentlich bekanntgegeben und die Piusbruderschaft kanonisch als direkt dem Heiligen Stuhl unterstellte Personalprälatur errichtet. Pater Federico Lombardi, der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, vertröstet auf eine offizielle Erklärung. Vorerst gelte es, die Entwicklung in der Piusbruderschaft abzuwarten.
Bischof Vitus Huonder von Chur erklärte unterdessen in der heutigen Ausgabe des St. Galler Tagblatt, daß er eine Einigung zwischen dem Papst und der Piusbruderschaft erwarte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Una Fides
Weil der Text der veränderten „doktrinellen Präambel“ noch nicht bekannt ist, kann man nur weiter beten und hoffen: Dass die Präambel der Piusbruderschaft die Möglichkeit lässt, ihre Identität zu wahren und dass die Abspaltungen von der Priesterbruderschaft in verkraftbarem Rahmen bleiben, wenn die Präambel unterschrieben werden kann.
Ich kann es nur wiederholen: Die Priesterbruderschaft St. Pius X. wird in der Kirche gebraucht. Wer glaubt oder hofft, dass die Bischöfe im deutschsprachigen Raum willens und fähig sind, gegen die Misstände und Häresien einzuschreiten, gibt sich Illusionen hin. Dass Bischöfe anderer Länder im ehemals christlichen Europa die Kraft zur Erneuerung der Kiche aufbringen, wage ich zu bezweifeln. Es gibt sicher Ausnahmen. Ich spreche von der Mehrheit.
Meine Hoffnung liegt jedenfalls auf der Tradition. Und die Piusbruderschaft mit ihrer Treue zur Liturgie und dem überlieferten katholischen Glauben ist unverzichtbar…
Oh Maria ohne Sünde empfangen,
bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen. Amen.
Lb. Exzellenz, lb. Bischof Fellay; bitte unterschreiben Sie!
Atme in mir Du Heiliger Geist,
dass ich immer Heiliges denke.
Treibe mich Du Heiliger Geist,
dass ich immer Heiliges tue.
Locke mich Du Heiliger Geist,
dass ich das Heilige immer lieb‘.
Stärke mich Du Heiliger Geist,
dass ich das Heilige hüt‘.
Hüte mich Du Heiliger Geist,
dass ich das Heilige nimmer verlier‘. Amen.
Marius Augustin