(Venedig) Der spanische Vatikanist Francisco José Fernández de la Cigoña veröffentlichte auf seinem Blog La cigüeña de la torre das Wappen des heiligen Papstes Pius X. und des erst am 31. Januar zum neuen Patriarchen von Venedig erhobenen Msgr. Francesco Moraglia. Beiden gemeinsam ist die Patriarchenwürde von Venedig. Giuseppe Melchiorre Sarto, der nachmalige heilige Papst Pius X., bekleidete von 1896–1903 diese Würde, die seit 1803 mit der weltbekannten einstigen Hofkapelle der Dogen von Venedig verbunden ist.
Das von Patriarch Francesco Moraglia, der am 25. März von seinem Patriarchat Besitz ergriffen hat, gewählte Wappen, entspricht fast deckungsgleich dem Wappen des heiligen Pius X., der als sein Vorgänger vor 115 Jahren dasselbe Amt antrat.
Das Wappen zeigt im oberen Teil als Wappen des Patriarchats den goldenen Markuslöwen auf silbernem Grund. Der untere Teil zeigt in der oberen Hälfte auf hellblauem Grund (Himmel) einen achtzackigen goldenen Stern, der die Jungfrau Maria symbolisiert, die acht Zacken beziehen sich auf die Zahl der Seligpreisungen, in der unteren Hälfte in abwechselndem Dunkelblau und Silber das wellige Meer und einen schwarzen Anker. Der einzige Unterschied zum Wappen von Pius X. stellt eine zinnenbewehrte silberne Mauer mit einem offenen Torbogen zwischen Himmel und Meer dar, eine Anspielung auf den Familiennamen des neuen Patriarchen.
Der spanische Vatikanist vermutet, daß es sich um keinen Zufall handelt, was bestätigt werden kann. Die Wappenwahl traf der neue Patriarch von Venedig in bewußter Anlehnung an seinen Amtsvorgänger Giuseppe Melchiorre Kardinal Sarto, den späteren Papst Pius X., wie er selbst bestätigte. „Das scheint mir nicht schlecht. Ganz im Gegenteil“, so de la Cigoña.
Patriarch Moraglia, Jahrgang 1953, aus Genua, wurde noch von Giuseppe Kardinal Siri zum Priester geweiht. Er gilt als Sirianer und Ratzingerianer und ist Anwärter auf die Kardinalswürde beim nächsten Konsistorium, das wahrscheinlich Ende 2013 stattfinden wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: La cigüeña de la torre
Das nächste Konsistorium erst Ende 2013?
Tu es Deus qui facis mirabilia!
Marius Augustin