(Hanoi) Die kommunistischen Behörden untersagten am 25. Dezember mindestens zwei katholischen Pfarreien in der Provinz Kon Tum die Zelebration des Weihnachtsfestes.
In der Pfarrei von Dak Lak in der Gemeinde Dak Mon hatten sich 5.000 Gläubige versammelt, als die Zelebration des Hochfestes verboten wurde. In der Pfarrei Xe Dang in der Gemeinde Dak Ha waren es 3.000 Christen„ die sich zur Zelebration zusammengefunden hatten, als die kommunistischen Behörden auftraten und diese untersagten (siehe Bild).
Pater Dominique Tran Van Vu, der Pfarrvikar von Dak Jak, bestätigte gegenüber Asianews, daß „die Behörden von Kon Tum die Priester daran gehindert haben, die Weihnachtsmesse zu zelebrieren“.
Begründet wurde das Verbot damit, daß die beiden für die zwei Pfarreien zuständigen Priester nicht die notwendige „präventive Genehmigung“ für die Zelebration erhalten hätten.
Das kommunistische Volkskomitee von Kon Tum hatte in den Tagen zuvor dem zuständigen Bischof das Zelebrationsverbot mitgeteilt. Der Bischof wurde aufgefordert, in Zukunft schriftlich um die Genehmigung von Meßzelebrationen anzusuchen und die beiden „unerwünschten“ Priester aus den Pfarreien zu entfernen.
Dennoch versammelten sich die Pfarreien am Christtag. „Wir wußten nicht, was passiert“, zitiert Asianews Theresa Hoa, eine Katholikin von Dak La. Als die Messe beginnen sollte, trat die Polizei auf und habe den Priester abgeführt.
„Ein weiteres Beispiel für die Mißachtung der in der Verfassung vorgesehenen Religionsfreiheit durch die Behörden“, so Christianophobie.
Von den zwei Millionen Einwohnern der Provinz Kon Tum sind 300.000 Katholiken. Die Diözese wird seit kurzem von Bischof Alois Nguyen Hung Vi geleitet. Alt-Bischof Michael Hoang Duc Oanh schrieb im vergangenen Oktober einen offenen Brief an die kommunistischen Provinzbehörden, mit dem er gegen die Zerstörung einer Kapelle protestierte. Die Zerstörung war der bisher jüngste Vorfall einer langen Kette von Zerstörungen, denen 22 Kapellen zum Opfer fielen.
Vietnam zählt 87 Millionen Einwohner. Laut Asianews sind 48 Prozent davon Buddhisten, 38 Prozent Atheisten, mehr als sechs Millionen oder sieben Prozent Katholiken, etwa 0,6 Prozent Protestanten und 5,6 Prozent Synkretisten.
Text: Giuseppe Nardi/Asianews
Bild: Asianews
Weshalb fuerchten die Kommunisten [und auuch anderen] sich doch so fuer die Christen dass sie sie bestreiten wollen?
Gute Frage, die man sich auch bei uns stellen kann, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen.
Weshalb fürchten sich Christen so vor Menschen, welche Spaß haben wollen, daß sie ihnen Musik, Tanz, Kultur und Sport verbieten lassen ?
„Die Welt vergeht mit ihrer Lust, wer aber den Willen Gottes erfüllt, bleibt in Ewigkeit.“ (1. Joh 2)
Christliche Existenz ist immer eine Gratwanderung, v.a. für die Eltern: was verbiete ich, weil es schaden kann und was erlaube ich, auch wenn es mir selbst nichts mehr gibt?
Der, der noch nicht im Glauben gereift ist, versteht das ja eben nicht und es ergibt wenig Sinn, ihm die gewöhnlichen „Freuden“ des Lebens zu verbieten.
Manche Eltern erlauben aber alles, auch das, was weit übers Gewöhnliche hinausgeht und mit Sicherheit schadet, selbst dass ihre minderjährigen Kinder Sex im Kinderzimmer haben.
Christen dürfen sehr wohl feiern, denn auch Jesus tat es. Christen dürfen tanzen, denn der Stammvater David tat es auch. Und Kultur – Christsein müsste eigentlich eine maximale Kultivierung erzeugen, weil man sich für Gott noch mehr entfaltet als ohne ihn…
Dass jede Feier zur Orgie verkommen kann, jeder Tanz zur Obszönität oder zu einem rauschhaften Bewegungsablauf, dass „Kultur auch entgleisen kann – das ist wahr, aber kein Argument dagegen. Denn auch der Katholizismus ist massiv entgleist, seit Jahrhunderten, und das spricht auch nicht prinzipiell gegen ihn…
Ja, es stimmt vieles nicht mit den Katholiken, sehr vieles nicht, in beide Richtungen.
Wir wollen, kaum haben wir ein Gewandzipfelchen des Herrn erhascht, uns sofort als Helden, Lehrer und Erzieher aufspielen, nicht zuletzt womöglich noch den Herrn selbst darüber belehren, was er zu tun und zu lassen hat.
Wer in dieser Haltung anderen alles verbieten will, wird sie dem Glauben abspenstig machen.
Ich verstehe nicht was Sie meinen.Die Roemisch-Katholische Religion ist sehr lebensfreudig und laesst fast alles zu was feiern und Feste betrifft.
Die Kirche wird von gottlosen Regime deshalb gefürchtet, weil auch der Teufel und
Satan sie fürchtet. Die laizistischen Regierungen wie Frankreich und nicht nur diese
würden, wenn es möglich wäre, auch die hl.Messen verbieten. Die ersten Anzeichen sind ja schon da. Unter den Vorzeichen der Neutralität, Landesfrieden, Diskriminierung und
Rücksicht auf andere Religionen, werden jetzt schon christliche Symbole aus der Öf-
fentlichkeit verbannt. Durch entsprechende Gesetze von unchristliche Politikern und
dem Schweigen der Bischöfe und Kardinälen, wird die Stoßrichtung gefestigt und ze-
mentiert. Das Kirchenvolk, von den Hirten nicht aufgeklärt, wird das alles schulter-
zuckend akzeptieren.
„Auf, in den Kampf!“
Unsere Waffen sind unsichtbar, überall und jederzeit einsetzbar:
GEBET für unsere Feinde, OPFER bringen, BUSSE tun für unsere Sünden.
Wie hätten die Polizisten wohl reagiert, wenn Einer in der Menge der Gläubigen plötzlich das Beten angefangen hätte, zB den Rosenkranz? Und alle hätten in aller Ruhe eingestimmt.
@anjali jain
Im Gegenteil, die RKK lässt durch ihre Handlanger vieles per Gesetz verbieten, weil sie Angst hat, daß sie durch diese Aktivitäten noch mehr Mitglieder verliert … Gute Beispiele sind die sog. „stillen Feiertage“ an denen nahezu alle nichtreligiöse Aktivitäten verboten sind. (Vom Druck, welcher auf Veranstalter, Vereine etc. ausgeübt wird, damit sie keine Veranstaltungen parallel zu Gottesdiensten durchführen ganz zu schweigen.)
Der kath. Glauben ist nahezu ebenso spaßfeindlich div. evangelikale Glaubensgruppen oder der Islam
Sie meinen aber nicht etwa den Karfreitag, an dem Tanzveranstaltungen verboten sind?
Erstens bin ich mir nicht sicher, ob da die Protestanten nicht eifrig mitwirken, immerhin ist das ihr höchster Feiertag…
Zweitens finde ich das nun wirklich lächerlich – jedes Ding hat seine Zeit, und wenn es für Sie schon „spaßfeindlich“ ist, dass man nicht rund um die Uhr Halligalli haben darf, dann sollten Sie Ihre Weltsicht prüfen:
Kultur heißt immer auch, dass es einen Unterschied zwischen Alltag und Fest gibt. In den Bereich des Feierlichen gehört auch die Trauer. Es gibt das Heilige und das Profane. Das ist auch in jeder anderen Hochkultur so!
Eine kranke Sicht hat jeder, der das Fest zum Alltag macht – dann verliert es nämlich seinen feierlichen Charakter und verkommt zum Lärm.
Symptomatisch, dass Sie nicht von „Freude“ sprechen, sondern von „Spaß“. Das offenbart den ganzen Unernst.
In einer ehedem christlichen Gesellschaft war wenigstens einmal im Jahr Trauer angesagt: am Karfreitag, aber nicht ohne Hoffnung. Immerhin ist der Herr für uns an diesem Tag gestorben. Habe ich keinen „Spaß“ mehr, wenn ich einmal im Jahr nicht tanzen „darf“, von 365 Tagen wird mir ein potentieller Tanztag genommen?
Ist es auch „spaßfeindlich“, wenn man auf Friedhöfen keinen Radau machen darf? Wenn man nachts nicht bis Ultimo laute Musik laufen lassen darf, die die Nachbarn vom Schlafen abhält? Wenn es immer noch verboten ist, nackt auf der Straße herumzulaufen? Wenn der Sonntag und die hohen christlichen Feiertage immer noch als Ruhetage gelten?
Es geht immer um Maß und Ziel!
Es waren und sind v.a. jansenistisch geprägte katholische Kreise, die sehr enge Vorstellungen hatten. Auch der Pfarrer von Ars war da vielleicht sehr extrem. Er verteufelte ja das Tanzen allgemein, soweit ich weiß. Das war aber seine spezielle Macke und wurde von der Kirche nicht gelehrt. Hing auch mit der Vorgeschichte des Dorfes Ars zusammen, aber nicht nur.
Dass in der Piusbruderschaft und bei vielen Sedisvakantisten, aber auch in amtskirchlichen, konservativen Kreisen teilweise extremistische Auffassungen herrschen bzgl. Kleidung und kultureller Teilhabe, ist mir aber tatsächlich auch schon so oft aufgefallen, dass man es nicht leugnen kann: eine Verklemmtheit, auf deren Wahnideen man erst mal gebracht werden muss. Tatsächlich reden diese Superfrommen auf diese Weise die Probleme erst herbei, die sie dann anschließend wieder „beheben“.
Das wiederum hat aber mit so etwas wie dem Karfreitags-Ruhe-Gebot nichts zu tun.
Man müsste wissen, wie genau die „Religionsfreiheit“ in der vietnamesischen Verfassung garantiert ist.
Der Trick, sie auszuhebeln, funktioniert über eine Einschränkung der Versammlungsfreiheit.
„Jeder kann seine Religion haben, aber bitte nicht mit 3000 Leuten auf einem Haufen.“
Konkret sind die Fakten etwas undurchsichtig hier:
Hat man dem Bischof vorher oder erst nachher mitgeteilt, dass die beiden Priester „unerwünscht“ seien? Der Text des Artikels ist da unklar.
Auch der Begriff „präventiv“ weist darauf hin, dass die Behörden Angst vor der Schlagkraft von 3000 versammelten Menschen haben.
Der Vorgänger dieses Bischofs hat die kommunistische Regierung kritisiert, aber das hier ist ein neuer Bischof. Wo steht er? Hat Rom ihn eingesetzt oder der Staat? Gibt es ein Konkordat zwischen Rom und Vietnam und was besagt das hinsichtlich der Bischofswahlen?
Man müsste hier wirklich sehr viel an Rahmenbedingungen wissen.
Der letzte katholische Präsident von Südvietnam Ngo Dinh-Diem war ein autoritärer, brutaler Typ Mörder. Er war Marionette der USA und spielte sich in Vietnam als echter Tyrann auf, war für Morde und Hinrichtungen verantwortlich, baute zwei konkurrierende Spitzelsysteme auf, um noch effizienter zu herrschen. Er war äußerst widersprüchlich: zB. metzelte er eine Flusspiratenbande samt ungezählten Zivilisten nieder (wobei diese Bande unter den Franzosen weitreichende Befugnisse zuerkannt bekommen hatte), baute aber selbst den opiumhandel aus etc.
Am schlimmsten aber ist das Verbrechen Ngos, bei dem er 1963 wild in eine friedliche Feier buddhistischer Mönche feuern ließ. Sie hatten auf einer Geburtstagsfeier für Buddha Flaggen gehisst, was sie nicht hätten dürfen. Ngo rastete völlig aus und ließ losschießen.
Ngo Dinh-Diem führte eine ungute Katholisierungskampagne durch, obwohl nur 2 Mio Vietnamesen katholisch waren, der Rest Buddhisten. Er vollzog das mit Gewalt, Verhaftungen und Hinrichtungen.
Er brachte alle Bevölkerungsgruppen gegen sich auf. Schließlich verbrannte sich ein buddhistischer Mönch aus Protest gegen die katholische Diktatur Ngos https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%ADch_Qu%E1%BA%A3ng_%C4%90%E1%BB%A9c
Als die Amerikaner sahen, dass ihre Marionette völlig aus dem Ruder lief und die Bevölkerung vollkommen gegen sich hatte, ließen sie ihn fallen wie eine heiße Kartoffel und 1963 ermorden. Danach ging der bestialische Vietnamkrieg los.
Die Vietnamesen haben diese „katholische“ Herrschaft nicht vergessen!
In schauderhafter Erinnerung bleibt sie bestehen. Für sie heißt „katholisch“: „brutal“, „diktatorisch“, „mörderisch“, „US-geschürt“.
Liebe Forumsleser – wir selbst haben uns nicht selten den Hass der Menschen eingebrockt, indem wir fromm taten und in Wahrheit reißende Wölfe waren.
Natürlich ist das Vorgehen der Behörden hier willkürlich und schrecklich, aber es steht ja nicht isoliert im Raum, sondern in einem Land, das eine traumatische Geschichte hat.
Lieber Zeitschnur
Sie haben leider nur die pro komunischtischen Berichterstattungen studiert. Ihre Abneigung gegen bestimmte Glauben Richtung kann nicht dazu genutzt werden, ueber Dinge zuschreiben, die Sie nicht angeht und nicht verstehen. Ihr Wissen ueber das was passiert in Vietnam vor ueber 50 Jahren is sehr begrenzt. Ich war damals noch nicht geboren, und heute die deutasche Sprache nicht sehr maechtig aber dennoch moechte ich etwas richtig stellen:
1. Ngô Äình Diệm war ein glaubiger konservativer Katholiker, kein brutaler Typ Mörder wie Sie ihn nennen, bis zu seinem Tod verbrachte er ein einfaches ehrsames Leben, ihm verdanken aber hundertstausenden nord-vietnamesichen Katholikern als er sicht dafuer einsetzte, dass sie nach der Teilung Vietnam, von Nord- nach Sued-Vietnam umgesiedelt wurden. Er war stets gegen die immer starkwerdende US Administration in Viet Nam. Eine pro-amerikanische Gruppe vietnamesichen Generaelern (DÆ°Æ¡ng Văn Minh, Trần Văn Äôn, Tôn Thất ÄÃnh .…) wurde aufgerufen (oder auch bezahlt, ein CIA Agent, Lucien Emile Conein, hat allen beteiligten Generaelern und Offizieren die Summe von 3 Millionen US Dollar zukommen lassen, es existieren Quitungen) um ihm zu stuerzen. Am 2. Nevember 1963 Nach der morgenlichen Messe hat man ihn und seinen Bruder mit einem Panzer von der Kirche abgeholt, kurz danach wurden beiden im dem Panzer umgebracht. (A UN fact finding committee went to Vietnam and found no evidence to support charges against President Diem. The accusations against President Diem seem to be communist propaganda the leftists and liberal media in the US bought into.)
2. Es hatte nie einen Schiess Befehl gegen die budishische Demonstranten gegeben. Und der Moench, Thich Quang Duc, hat sich nicht selbst umgebracht, er wurde durch Medikamenten ruhig gestellt mit Benzin uebergossen und angezuendet. https://www.youtube.com/watch?v=VCEWSSVjrTw
Damaliger buddhisten Anfuehrer wie Thich Tri Quang war ein Agent der Kommunisten.
Die Kommunisten hat es ausgenutzt, dass Diem ein Katholicker war, um die Buddischten auf Diem zu hetzen.
Der Streit um Religion Fahnen fuehrte zum Demo gegen die Ngo Dinh Diem’s Regierung:
Weder Kirchen oder Tempen durfen ihre Fahnen ausserhalf ihrer Grundstuecken aufhaengen, das war Gesetz. Katholicken haben keine eigene Fahne, nur die Vatikan Fahne, die wird aber nur aufgehaengt wenn die Kirche etwas mit Vatikan zu tun hat, etwa Besuch von einem Kadinal.
Buddischten haengen ihre Fahne ueberall auf, Innenhalf und Ausserhalf Temple Anlagen, die wurde nie kontrolliert.
Ungluecklicherweise moechte der Bischof von Hue, Ngo Dinh Thuc, ein Bruder von President Diem, seinen 25jahrigen Ernennung zum Bisshof feiern, er fuehlt sich durch die vielen Fahnen von Buddischten gestoert, und fragte in Saigon nach der gesetzlichen Grundlager dafuer. Das fuehrte dazu, dass die Buddischten geruegt wurden, wegen ihren vielen Fahnen. Die Kommunisten warteten schon lange auf ein solche Gelegentheit um das Volk gegen Diem’s Regime aufzuhetzen und nutzten das aus.
https://vi.wikipedia.org/wiki/Bi%E1%BA%BFn_c%E1%BB%91_Ph%E1%BA%ADt_gi%C3%A1o,_1963#C.C3.B4ng_.C4.91i.E1.BB.87n_s.E1.BB.91_5159_c.E1.BA.A5m_treo_c.E1.BB.9D_Ph.E1.BA.ADt_gi.C3.A1o
In diesem Artikel https://www.katholisches.info/2010/12/29/vietnam-bischof-durfte-weihnachtsmesse-nicht-zelebrieren-grose-bekehrungswelle/ wurde berichtet, wie der Bischof von Kontum eine zuvor behördlich verbotene Weihnachtsmesse trotzdem zelebrierte und dies zum großen Erfolg wurde. Ich habe keine Ahnung von der vietnamesischen Provinz Kon Tum, aber aus den zwei Artikeln habe ich den Eindruck, als lieferten sich Behörden und Bischöfe hier eine Machtprobe. Es ist offensichtlich, dass, wie schon jemand kommentiert, die Staatsmacht keine großen, öffentlichen Ansammlungen von Katholiken wünscht. Die Heilige Messe ist nicht als solche verboten. Es liegt mir fern, die Verbote rechtfertigen zu wollen, aber wer die katholische Dogmatik und Soziallehre kennt, der weiß, dass die katholische Kirche traditionell einen gesellschaftlichen und staatlichen Dominanz-Anspruch erhebt, auf der Phänomen-Ebene nicht unähnlich dem einiger anderer Weltreligionen und Ideologien. Es ist unmöglich, dass es nicht zum Konflikt zwischen einer wachsenden katholischen Bevölkerung und einem kommunistischen Regime kommt. Überdies unterstehen katholische Bistümer allüberall auf der Welt dem Papst und dessen vatikanischen Behörden, sind also weisungsgebunden gegenüber einer ausländischen Macht. Kein totalitärer Staat mag das. Positiv ist zu vermerken, dass die Polizei sich dennoch zurückhaltend benahm. Wir kennen auch andere Bilder.
Was wäre so verkehrt daran, wenn die katholische Kirche unter solchen Verhältnissen sich einstweilen an die behördlichen Vorgaben hielte und sich auf kleine Gottesdienste in den Häusern konzentrierte, wie sie es in den ersten dreihundert Jahren im Römischen Reich auch tat? Jahrhunderte lang war die Kirche Christi Hauskirche! Eine praktische Schwierigkeit liegt freilich im Priestermangel. Das hängt aber damit zusammen, dass die Ältesten (presbýteroi) des apostolischen und frühkirchlichen Zeitalters zwar eingesetzt und durch Gebet und Handauflegung geweiht waren, aber sie hatten keine sechs Jahre Theologie studiert mit philosophischem Propädeutikum und waren nicht Klerusmitglieder einer hochgegliederten Hierarchie. Die Pastoralbriefe des hl. Paulus, die Apostelgeschichte u.a. geben eine Vorstellung von den Anforderungen, die in den Anfängen der Kirche an Presbyter/Priester (= Presbyter, n i c h t sacerdotes) und Aufseher (= Bischöfe) gestellt wurden.