(Rom) Msgr. Guido Marini, der Zeremonienmeister Papst Benedikts XVI,. und alle bisherigen Zeremoniäre sollen vor der Entlassung stehen. Dies berichtet die traditionsverbundene Seite Messa in Latino. Papst Franz I. läßt für seine Inaugurationszeremonie und das damit verbundene Pontifikalamt die Franziskaner von La Verna kommen. „Ein weiteres Signal des Jesuiten Bergoglio sich franziskanisch zu geben, worauf die Medien besonderen Wert legen und er deshalb auch“, kommentiert Messa in Latino.
Nur Panikmache, da der Natur der Aussage nach, keine genaue Quelle angegeben werden kann? Nur eine traditionsverbundene Form der Hetze gegen den neuen Papst, die Vatikansprecher Pater Federico Lombardi jüngst beklagte? Traditionsverbundene Katholiken werden durch einige Gesten des Papstes verunsichert. Die Rückkehr des „Sperrholz-Altars“ (Paul Badde) als Volksaltar in die Sixtinische Kapelle wurde zum Teil mit Entsetzen wahrgenommen. Ebenso erstaunt, daß der Papst nach der Elevation keine Kniebeuge macht.
Der Zeremonienmeister des Papstes hat mit der Römischen Kurie und der Leitung der Kirche soviel zu tun, wie ein Eremit auf einem hohen Berg. Er ist aber für den zentralen Bereich der Liturgie zuständig, über den allein die Erneuerung der Kirche geschehen kann. Sollte Msgr. Marini tatsächlich entlassen werden und wie es scheint sogar als erster, dann würde der zuletzt so vehement geforderte Umbau der Römischen Kurie mit einem völlig verkehrten Schritt beginnen.
Gesten des neuen Papstes Demut oder Pauperismus?
Zu dem, was bis vor kurzem als Thronbesteigung und Krönungsfeier bezeichnet wurde, wird der neue Papst im Namen seines demonstrativ hervorgekehrten Pauperismus nicht das goldenen Brustkreuz des Papstes tragen. „Ein Kreuz das es bereits gibt und das schon bezahlt ist“, so Messa in Latino. „Obwohl die Sakristeien des Petersdoms voll mit würdigen und geeigneten Meßgewändern ist, wurden vom neuen Papst um teures Geld im Namen der Einfachheit neue angeschafft. Was das den Armen helfen soll? Doch erinnern wir uns: Das Verhältnis des Pauperismus zur Armut, ist das des Snobismus zum Adel.“ Die Kritik an einer „reichen“ Kirche, wenn es um die Ausstattung der Gotteshäuser und die liturgischen Geräte geht, ist heuchlerisch und war schon immer heuchlerisch. Es ist die billige Ausrede jener, die in Wirklichkeit nicht hören wollen, was Christus ihnen durch die Kirche zu verkünden hat.
„Zeit der Karnevaliaden ist vorbei“ – Eine authentische Aussage von Papst Franz I.?
Wie Messa in Latino berichtet, hatte Msgr. Marini mit den Zeremoniären am Donnerstag für die Heilige Messe zum Abschluß des Konklaves in der Sakristei der Sixtinischen Kapelle die Meßgewänder vorbereitet, die zu diesem bestimmten Anlaß traditionell getragen werden. Papst Franz I. habe abschätzig geantwortet: „Diese Sachen können Sie sich anziehen, Monsignore. Die Zeit der Karnevaliaden ist vorbei.“
Das Wort scheint authentisch, da es von mehreren Quellen erwähnt wird, auch die Sakristei der Sixtinischen Kapelle als Ort des Geschehens. Einige Quellen nennen als Zeitpunkt allerdings den Mittwoch abend unmittelbar nach der Wahl. Sollte die Aussage tatsächlich so gefallen sein, wäre es in der Tat äußerst schwerwiegend. Messa in Latino hat die Authentizität der Aussage nach zahlreichen Nachfragen auf der Facebook-Seite ausdrücklich bekräftigt.
Die Reaktion des Papstes, sollte sie so erst am Donnerstag geschehen sein, wäre damit die Fortsetzung dessen, was auf alle Fälle auf der Loggia des Petersdoms am Mittwoch abend nach dem Habemus Papam für alle sichtbar wurde. Bevor der neue Papst auf die Loggia trat, gab es einen harten Wortwechsel mit dem päpstlichen Zeremonienmeister, als dieser ihm die Mozzetta umlegen wollte, wie es bei allen Vorgängern war. Franz I. lehnte diese ebenso kategorisch ab, wie schon zu diesem Zeitpunkt das päpstliche Brustkreuz. Er behielt sein Bischofskreuz an. Die Stola zog er nur für den Segen an.
Beleidigte Franz I. Papst Benedikt XVI. und seine Vorgänger im Petrusamt?
„Ein Vorgesetzter, der mit einem Untergebenen, der nur seine Pflicht erfüllt, so abschätzig und beleidigend spricht, und damit letztlich auch Benedikt XVI. und die Päpste vieler Jahrhunderte meint, die diese ‚Karnevaliade‘ immer trugen, und sich dabei ihres Amtes offensichtlich weit mehr bewußt waren, als ihr derzeitiger Nachfolger, kommentiert sich von selbst“, so Messa in Latino.
Wenn man in den Medien über die demütigen Manieren des neuen Papstes lese, der „Guten Abend“ sage und um Erlaubnis bitte, „dann weiß man nun, daß das nur eine Seite, seine den Medien zugewandte Seite ist“, so Messa in Latino.
„Papst Franz I. hat wenig von der würdevollen Gestalt Benedikts XVI., die in besonderer Weise dem sakralen Charakter des Petrusamtes entsprach. Jeder, der in dessen Nähe kam, konnte sich eines Eindrucks nicht entziehen, einen wahrhaft demütigen Menschen vor sich zu haben. Die Demut, die sich nicht durch besondere Gesten zeigen mußte, sondern durch das ganze Wesen zum Ausdruck kam. Benedikt XVI. trat vollkommen hinter das Amt zurück, versuchte jeden Applaus und Zuspruch, der seiner Person gelten konnte, zu unterbinden. Er wollte nicht bejubelt werden, er wollte gehört werden.
Papst Benedikt XVI. übernahm 2005 einen Zeremonienmeister (Piero Marini), mit einer geradezu entgegengesetzten liturgischen Sensibilität. Dennoch wartete er bis zum regulären Ende von dessen Amtszeit, um ihn dann nicht mehr zu bestätigen und zu ersetzen. Er wartete zwei Jahre, nicht bloß zwei Tage und weigerte sich bis dahin nicht, die in Piero Marinis verquerer chromatischer Fantasie ausgedachten Meßgewänder in kanariengelb, erbsengrün oder leuchtstiftblau anzuziehen, obwohl diese in offensichtlichem Gegensatz zu allen seinen eigenen liturgischen Vorstellungen standen. Er wartete sogar solange, bis für Piero Marini eine neue Position gefunden wurde, die diesem auch genehm war. Die Ernennung zum Diözesanbischof lehnte dieser ab. Nur die Ernennung zum Präsidenten der Kommission für die Internationalen Eucharistischen Kongresse akzeptierte er. Auf Msgr. Guido Marini wird sein neuer Vorgesetzter wohl nicht solche Rücksicht nehmen. Nun haben sich die Zeiten geändert …“ so Messa in Latino.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Una Fides