Papst ernennt Kardinal Stella zum neuen Mitglied der Glaubenskongregation


Kardinalserhebung von Beniamino Stella (2014)
Kardinalserhebung von Beniamino Stella (2014)

(Rom) Papst Fran­zis­kus ernann­te sei­nen Ver­trau­ten, Kar­di­nal Benia­mi­no Stel­la, zum neu­en Mit­glied der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on. Will sich Fran­zis­kus nun um die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on „küm­mern“?

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Wie das Tages­bul­le­tin des Hei­li­gen Stuhls gestern bekannt­gab, nahm Papst Fran­zis­kus eine Ernen­nung für die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on vor. Die Beto­nung liegt auf „eine“. Obwohl das Kir­chen­ober­haupt am ver­gan­ge­nen Sams­tag 17 neue Kar­di­nä­le kre­ierte, ernann­te er nur ein neu­es Mit­glied der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, und das gehört nicht zur Grup­pe der Neokardinäle.
Ernannt wur­de Kar­di­nal Benia­mi­no Stel­la, der Prä­fekt der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on. Kar­di­nal Stel­la stammt aus dem Kreis der Vati­kan­di­plo­ma­ten von Kar­di­nal Ange­lo Sod­a­no. Nach ver­schie­de­nen diplo­ma­ti­schen Dien­sten im Aus­land war er von 2007 bis 2013 Rek­tor der Päpst­li­chen Diplomatenakademie.

Kar­di­nal Mau­ro Pia­cen­za, der Prä­fekt der Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on, war der erste „Ratz­in­ge­ria­ner“ unter den Dik­aste­ri­en­lei­tern, der unter Papst Fran­zis­kus sei­nen Platz an der Römi­schen Kurie räu­men muß­te. Benia­mi­no Stel­la wur­de sein Nach­fol­ger. Zudem ernann­te ihn der Papst zum Mit­glied der Kon­gre­ga­tio­nen für die Bischö­fe und das Katho­li­sche Bil­dungs­we­sen. Am 22. Febru­ar 2014 kre­ierte ihn Fran­zis­kus zum Kardinal.

Erst 2016 kam es zu einem neu­en Beru­fungs­schub, als sich der Papst den ent­spre­chen­den Insti­tu­tio­nen an der Kurie zuwand­te. Er ernann­te Stel­la in schnel­ler Fol­ge zum Mit­glied der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on für den Staat der Vati­kan­stadt, des neu­errich­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­se­kre­ta­ri­ats, der Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung und nun auch der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re.
Am Bei­spiel der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on ist unüber­seh­bar, daß die päpst­li­chen Umbe­set­zun­gen die Absicht ver­fol­gen, den Kar­di­nal­prä­fek­ten Robert Sarah ein­zu­he­gen und in sei­nem Hand­lungs­spiel­raum einzuschränken.

Es ist bezeich­nend für das Kli­ma im Vati­kan, daß die Ernen­nung des Papst-Ver­trau­ten Stel­la Beob­ach­ter „befürch­ten“ läßt, der Papst könn­te sich nun um die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on „küm­mern“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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