Amoris laetitia: Appell der 45 an die Kardinäle – Verzweiflung in progressiven Kreisen


National Catholic Reporter
Die "Enthüllung" des National Catholic Reporter

(Rom/​Washington) Am 11. Juli wur­de ein Appell von 45 katho­li­schen Theo­lo­gen und Phi­lo­so­phen bekannt, die sich an alle Kar­di­nä­le und Patri­ar­chen der katho­li­schen Kir­che wen­det mit der Bit­te, Papst Fran­zis­kus zur Rück­nah­me des nach­syn­oda­len Schrei­bens Amo­ris lae­ti­tia oder zumin­dest zu des­sen Kor­rek­tur zu bewe­gen. In pro­gres­si­ven Krei­sen scheint wegen er mas­si­ven jüng­sten Kri­tik an Amo­ris lae­ti­tia eini­ge Ver­zweif­lung zu herrschen.

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Öffent­lich bekannt wur­de die­ser Appell durch Joseph Shaw, der an der Phi­lo­so­phi­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Oxford lehrt. Shaw ist zudem Vor­sit­zen­der der bri­ti­schen Latin Mass Socie­ty und ist Vor­stands­mit­glied der Foe­de­ra­tio Inter­na­tio­na­lis Una Voce (FIUV).

Shaw berich­te­te, daß sich unter den 45 Unter­zeich­nern „katho­li­sche Prä­la­ten, Aka­de­mi­ker, Pro­fes­so­ren, Autoren und Kle­ri­ker ver­schie­de­ner Päpst­li­cher Uni­ver­si­tä­ten, Kol­le­gi­en, Semi­na­ren, theo­lo­gi­scher Insti­tu­te, Orden und Diö­ze­sen der gan­zen Welt“ befin­den. Die Namen der Unter­zeich­ner ver­öf­fent­lich­te Shaw nicht, da er die Beto­nung auf den Inhalt ihres Appells leg­te. Immer­hin dür­fen die Unter­zeich­ner für ihre muti­ge Kri­tik am umstrit­te­nen päpst­li­chen Doku­ment nicht mit Lob und Aner­ken­nung rech­nen. Sie beweg­te nicht der Wunsch nach Öffent­lich­keit zum unge­wöhn­li­chen Schritt, einen Appell an alle Kar­di­nä­le und Patri­ar­chen der Kir­che zu rich­ten, son­dern im Gegen­teil eine ern­ste Sor­ge um die Bewah­rung der katho­li­schen Leh­re und die Zukunft der Kirche.

Für die Ver­öf­fent­li­chung der Namen sorg­te das US-ame­ri­ka­ni­sche Flagg­schiff des Pro­gres­si­vis­mus, der Natio­nal Catho­lic Repor­ter (NCR). Der NCR ver­öf­fent­lich­te die Namen jedoch genau in der Absicht, wegen der Shaw dar­auf ver­zich­tet hat­te, näm­lich als einer Art Proskrip­ti­ons­li­ste von Ver­tre­tern einer unlieb­sa­men Mei­nung. Der Natio­nal Catho­lic Repor­ter tat dabei zudem so, als habe Shaw die Namen veröffentlicht:

„Die Ent­hül­lung der Liste der Unter­zeich­ner des Schrei­bens an die Kar­di­nä­le und die kur­ze Erklä­rung dazu, ver­mit­telt eine Idee davon, wel­che Grup­pen die Haupt­op­po­si­ti­on gegen das Doku­ment und gegen das Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus zu orga­ni­sie­ren scheinen.“

Wo die Argu­men­te feh­len, greift man zu unfei­ne­ren Mit­teln. Die Pro­gres­si­ven des NCR, die Amo­ris lae­ti­tia als „Schlüs­sel­do­ku­ment“ einer „Wen­de“ ver­tei­di­gen, wer­fen zuerst den Stein und ver­stecken dann schein­hei­lig die Hand, die den Stein gewor­fen hat, um mit „barm­her­zi­ger“ Mie­ne Ankla­ge gegen alle zu erhe­ben, die nicht „libe­ral“ und „pro­gres­siv“ gesinnt sind.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: NCR (Screen­shot)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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