
(Dhaka) Beim islamistischen Attentat auf das Café Holey Artisan Bakery im Diplomatenviertel von Dhaka in Bangladesch wurden in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli 22 Menschen getötet, darunter zwei Polizisten. Zum Attentat bekannte sich die Terrormiliz Islamische Staat (IS), die einen weltweiten Dschihad ausgerufen hat. Die Familie eines Opfers setzt ein Zeichen der Hoffnung und hilft den verfolgten Christen in Bangladesch.
Die von den Islamisten als Geiseln genommenen Opfer waren grausam ermordet worden, vor allem die weiblichen Opfer wiesen Spuren brutaler Folter und Mißhandlung auf. Unter ihnen befindet sich auch die 33 Jahre alte Italienerin Simona Monti. Sie und das ungeborene Kind, mit dem sie schwanger war, wurden bei dem Attentat getötet.
Der Bruder von Simona Monti ist katholischer Priester. „Wir betrachten den Tod von Simona als Martyrium. Sie wurde aus Haß gegen ihren Glauben ermordet, aus diesem Grund wollen wir ihrer auch dadurch gedenken, indem wir die verfolgten Christen unterstützen. Böses wollen wir mit Gutem vergelten. Wir sind eine christliche Familie. Wir sind überzeugt, daß so auch Simonas Opfer Segen bringen wird“, so ihr Bruder Don Luca Monti. Simona arbeitete für ein Textilunternehmen, das auch in Bangladesch produziert.
Bau der St. Michaelskirche für die Christen Bangladeschs

Die Familie von Simona Monti und Freunde überwiesen dem Päpstlichen Hilfswerk Kirche in Not eine Spende, mit der in Bangladesch der Bau der St. Michaelskirche in Harintana unterstützt wird. Harintana ist eine Kleinstadt im Süden des Landes und gehört zur Diözese Khulna.
Don Luca Monti ist Pfarrer der Pfarrei zu den Heiligen Aposteln Petrus und Paulus in Santa Lucia di Serino in der italienischen Provinz Avellino. Die Beerdigung seiner Schwester und ihres Kindes fand in schlichter Würde statt. „Es braucht keinen Pomp. Vor Gott steht der Mensch ganz nackt da. Das ist ein ernster Augenblick. Das Geld fließt in den Kirchenbau.“ Das Geld, vom dem Don Luca Monti spricht, es stammt von der Familie und wurde unter Freunden und im Heimatort Simonas gesammelt, wurde Kirche in Not übergeben, „weil dieses Hilfswerk großartige Projekte für unsere verfolgten Brüder verwirklicht“.
Die gläubigen Katholiken von Harintana müssen viele Kilometer zurücklegen und dabei einen Fluß überqueren, um die nächste Kirche zu erreichen. „Wir haben dieses Projekt ausgewählt, weil es ein Zeichen der Hoffnung ist für die Christen von Harintana und auch für uns im Glauben auszuharren und auch vor der Gewalt nicht zurückzuweichen und aufzugeben“, so Don Luca Monti gegenüber dem Wochenmagazin Tempi. „Wir hoffen auch, daß unsere Brüder in Harintana für Simonas Seelenheil beten werden, und das unserer Familie.“
„Der Glauben ist unser Halt und Trost“, sagte die Mutter der Ermordeten. Die Eltern von Simona Monti haben „der Kirche einen Priester und eine Märtyrerin geschenkt“, so Tempi. Sei bedauern „so sehr, unser Enkelkind nicht kennengelernt zu haben“.
Unter den 170 Millionen Bengalen, zum weitaus größten Teil Muslime, gibt es rund 600.000 Christen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Asianews/Tempi