
(Seoul) In Namyangju entsteht das erste Kamaldulenserkloster Koreas.
In diesen Tagen besuchte der Generalprior der Congregatio Camaldulensis Ordinis Sancti Benedicti, Pater Alessandro Barban, Südkorea. Dabei traf er mit Erzbischof Andrew Kardinal Yeom Soo-jung von Seoul zusammen. Der Kardinal unterstützt die Gründung der ersten Kamaldulenserniederlassung in seinem Land tatkräftig.
Der Spatenstich zum Bau des Klosters erfolgte bereits im vergangenen Januar. Das erste Kloster der Kamaldulenser entsteht in der südkoreanischen Stadt Namyangju am Fluß Hangang im Nordwesten des Landes. Das Stadtzentrum liegt nur 45 Kilometer Luftlinie entfernt von der Demarkationslinie zu Nordkorea.
Die Bauarbeiten sollen innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein. Derzeit lebt eine Gruppe von Kamaldulenserinnen in einem Haus des Benediktinerordens in Daegu.
Generalprior Barban zeigte sich beeindruckt von der Tatsache, daß in Südkorea jedes Jahr 300.000 Menschen getauft werden. Erwachsenentaufen seien an der Tagesordnung. „Das sind außergewöhnliche Zahlen einer vitalen und kräftigen Kirche.“
Kamaldulenser-Eremiten sind reformierte Benediktiner
Großprior Barban steht einer der beiden Kamaldulenser-Kongregationen vor. 1966 schlossen sich zehn Klöster, darunter die Kamaldulenser-Eremiten von Camaldoli in der Toskana, in der Kamaldulenser-Kongregation vom Orden des Heiligen Benedikt zusammen. Sie gehört der Benediktinischen Konföderation an.
Die zweite Kongregation entstand um die Kamaldulenser-Eremiten von Monte Corona in Umbrien und folgt einer strengeren Observanz. Ihr Tag beginnt um 3 Uhr mit der Matutin und endet mit der Nachtruhe ab 19 Uhr.
Sie alle gehen auf den heiligen Romuald(951‑1027) zurück, einen Benediktinermönch, der den Benediktinerorden reformierte. Der von ihm gegründete Mönchsorden der Kamaldulenser gilt als Zweig reformierter Benediktiner. Zum Charisma der Kamaldulenser gehören starke Elemente des Eremitentums. Die Mönchs-Eremiten leben nach der Regel des heiligen Benedikt von Nursia.
Der weibliche Zweig mit dem Mutterkloster in Rom verfügt über mehrere Klöster vor allem in Tansania und Indien.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Camaldoli (Screenshot)