(Rom) Im Zusammenhang mit dem von Papst Franziskus angekündigten Pastoralbesuch in Sarajewo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, kam es zu Spekulationen, ob der Papst bei dieser Gelegenheit auch Medjugorje besuchen werde. Im herzegowinischen Ort soll seit 1981 die Gottesmutter Maria „erscheinen“. Die Spekulationen wurden inzwischen von Vatikansprecher Pater Federico Lombardi dementiert.
Auf Nachfrage des National Catholic Reporter (NCR) stellte Lombardi klar, daß es „keinen Zusammenhang“ zwischen der Reise und dem kirchlich nicht anerkannten Wallfahrtsort gebe. Wörtlich wird der Vatikansprecher mit den Worten zitiert: „Der Papst hat gesagt, daß er nach Sarajewo reisen wird, nicht daß er nach Medjugorje reisen wird“.
„Keine Ahnung, ob und wann es eine Erklärung zu Medjugorje geben wird“
Pater Lombardi nahm auch zu weiteren Spekulationen Stellung, daß Franziskus anläßlich seines Sarajewo-Besuchs eine endgültige Entscheidung der Kirche zum Phänomen Medjugorje bekanntgeben könnte. Eine solche wird seit einem Jahr erwartet (siehe Gibt Papst Franziskus in Sarajewo Entscheidung zu Medjugorje bekannt?). Der Vatikansprecher meinte dazu: „Ich habe keine Ahnung, ob und wann es eine Erklärung zu Medjugorje geben wird“.
Übersetzt bedeutet das, daß es im Zusammenhang mit dem für den 6. Juni geplanten Sarajewo-Besuch von Papst Franziskus keine Entscheidung zu Medjugorje geben wird. Damit gilt kirchenrechtlich weiterhin die Entscheidung der zuständigen Ortsbischöfe, die eine Übernatürlichkeit in Abrede stellen. Dem Pilgerstrom in das herzegowinische Bergdorf scheint das keinen Abbruch zu tun. Innerkirchlich wird unter Verweis, daß Rom noch keine Entscheidung getroffen habe, weitgehend sehr tolerant mit dem Phänomen umgegangen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons