(Brüssel) Nach der ersten Folge des Dossiers Top 10 Anti-Freedom Members of the European Parliament (2013), folgt heute die zweite Folge, mit der zwei führende Vertreter einer freiheitsfeindlichen Politik in der Europäischen Union vorgestellt werden, die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind oder bis zu den Neuwahlen im vergangenen Mai waren. Bemerkenswerterweise finden sich darunter überdurchschnittlich viele Homosexuelle.
Der zweite Teil des Dossiers trägt den Titel Top 10 Anti-Freedom Organizations in Europe. Darin werden auf dieselbe Weise die wichtigsten und einflußreichsten Abtreibungsorganisationen behandelt.
Mit Corrispondenza Romana sind wir der Meinung, daß dieses Verzeichnis der Leserschaft bekanntgemacht werden soll, weil Wissen, auch das Wissen um Hintergründe und Zusammenhänge von besonderer Bedeutung ist, und diese Informationen über die gängigen Informationskanäle nicht weitergegeben werden. Die Veröffentlichung scheint ein Gebot der Informationspflicht und der Transparenz. Es ist richtig zu wissen, wer für das Lebensrecht, für die Familie und für das Naturrecht eintritt. Und es ist ebenso richtig zu wissen, wer sich diesen widersetzt. Da es um Politiker geht, ermöglichen diese Informationen erst eine freie Entscheidung auf vielen Ebenen, auch jener der Wahlkabine.
Die Veröffentlichung erfolgt in mehreren Folgen. Heute Folge 2:
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Mary Honeyball
Staat: Großbritannien
Partei: Labour Party (sozialistische Partei)
Web: https://www.maryhoneyball.net
Mary Honeyball, Jahrgang 1952, ist seit 2000 für die britische Labour Party Mitglied des Europäischen Parlaments und gehört dort der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament S&D an. Sie ist Mitglied der Parlamentsausschüsse JURI (Rechtsausschuß) und FEMM (Ausschuß für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter) und Ersatzmitglied des Ausschusses für Kultur und Bildung (CULT). Zudem gehört sie der Delegation für die Beziehungen zu Südafrika (D‑ZA) und der Delegation in der Parlamentarischen Versammlung der Union für den Mittelmeerraum (DMED) an sowie als Ersatzmitglied der Delegation für die Beziehungen zum Palästinensischen Legislativrat (DPLC). [1]https://www.europarl.europa.eu/meps/de/5846/MARY_HONEYBALL_home.html
Mary Honeyball bezeichent sich als „Mitglied des humanistischen Europaparlaments“, womit sie nur einen Teil der parlamentarischen Versammlung identifiziert. Sie ist eine bekannte Vertreterin der Forderung, jede religiöse Einflußnahme auf die Politik zu unterbinden und eine Verfechterin der Abtreibungspolitik. Im Internet entfaltet die Britin besonderes Engagement als Bloggerin für Frauenrechte und zum Thema Religion-Politik. [2]https://thehoneyballbuzz.com
Als in Großbritannien 2008 die Human Fertilisation and Embryology Bill diskutiert wurde, feuerte Honeyball mehrfach Breitseiten gegen jede Mitbestimmung von Katholiken ab. In einem Kommentar fragte sie in der Tageszeitung The Guardian mit Blick auf katholische Minister, „ob fromme Katholiken wie [Ruth] Kelly, [Des] Browne und [Paul] Murphy am Regierungstisch einen Platz haben, da sie die Worte des Papstes jenen der Regierung vorziehen“. [3]https://www.theguardian.com/commentisfree/2008/may/20/cardinalssins
Honeyball ist Mitglied der Labour-nahen Gewerkschaft UNISON des öffentlichen Dienstes, der linken Co-operative Party und der Fabian Society, die ähnlich der These von Antonio Gramsci für den Marxismus, auf eine dominierende, strukturelle sozialistische Einflußnahme auf führende gesellschaftliche Kreise abzielt. [4]https://humanism.org.uk/about/our-people/distinguished-supporters/mary-honeyball-mep Honeyball gehört zudem einer Interfraktionellen Arbeitsgruppe für die Trennung von Religion und Politik an, [5]https://humanistfederation.eu/european-parliament%E2%80%99s-working-group-on-separation-of-religion-and-politics die sich 2009 als EPPSP-Plattform des Europäischen Parlaments für Säkularismus in der Politik neu konstituierte. Sie ist Ehrenmitglied der National Secular Society (NSS) [6]https://www.secularism.org.uk/honoraryassociates.html und stellvertretende Vorsitzende der British Humanist Association (BHA). [7]https://humanism.org.uk/about/our-people/distinguished-supporters Laut Honeyball halte der „Katholizismus“ weite Teile Kontinentaleuropas in „eisernen Griff“ und „blockiere“ beim Thema Abtreibung die „Rechte“ der Frauen. [8]https://www.theguardian.com/commentisfree/2008/jul/25/catholicism.eu
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Ulrike Lunacek
Staat: Österreich
Partei: Die Grünen – Die Grüne Alternative (linke Partei)
Web: https://www.ulrikelunacek.eu
Ulrike Lunacek, Jahrgang 1957, ist seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments für die österreichischen Grünen und gehört dort der Fraktion der Grünen/Freie Europäische Allianz an. Die bekennende Lesbe war in der vergangenen Legislaturperiode Delegationsleiterin der österreichischen Grünen im Europaparlament und ist seit 1. Juli 2014 Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments. Bis zur Neuwahl im vergangenen Mai war sie Mitglied des Parlamentsausschusses AFET (Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten) sowie Ersatzmitglied der Ausschüsse LIEBE (Ausschuß für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres) und FEMM (Ausschuß für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter). Sie gehört der Delegation für die Beziehungen zu Bosnien und Herzegowina und dem Kosovo (DSEE) an und als Ersatzmitglied den Delegationen für den Parlamentarischen Stabilitäts- und Assoziationsausschuß EU-Serbien (D‑RS) und für den Parlamentarischen Stabilitäts- und Assoziationsausschuß EU-Montenegro (D‑ME). [9]https://www.europarl.europa.eu/meps/en/97017/ULRIKE_LUNACEK_home.html Von 2013–2014 war sie zudem Vizepräsidentin der Fraktion der Grünen/EFA und Co-Präsidentin der Europäischen Inter-Gruppe für LGBT-Rechte. [10]https://www.lgbt-ep.eu/about/presidents
Lunacek, von Beruf Dolmetscherin für Englisch und Spanisch, arbeitete in den 80er Jahren in der linken Frauen-und Entwicklungshilfearbeit. 1994 nahm sie als NGO-Delegierte an der UNO-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo und 1995 der Weltfrauenkonferenz in Peking teil, auf denen sie die menschenfeindliche Abtreibungs- und „Überbevölkerung“-Agenda vertrat.
Ihre politische Karriere begann im selben Jahr 1995 mit dem „Appell an die Vernunft“ des Österreichischen Lesben- und Schwulenforums. 1996–1998 war sie Bundesgeschäftsführerin der Grünen, von 1999 bis zu ihrer Wahl in das Europäische Parlament Nationalratsabgeordnete im Österreichischen Parlament. Als erste bekennende homosexuelle Nationalratsabgeordnete und Mitglied der Homo-Gruppe Grüne Andersrum trat sie im Parlament als „Gleichstellungsprecherin“ von „Lesben, Schwulen und Transgenders“ auf. Lunacek lebt mit einer Peruanerin zusammen.
Lunacek gehört zu den aktivsten und einflußreichsten Promotoren der Einführung von „Homo-Rechten“ in der EU und auf internationaler Ebene. Sie gehört zu den Herolden der ILGA-International Lesbian and Gay Association Europe. Für die offene Kontroverse über die Geldsammlung des europäischen ILGA-Zweigs machte Lunacek „Organisationen, die die LGBT-Welt schikanieren“ verantwortlich. [11]https://www.lgbt-ep.eu/press-releases/homophobic-mep-quizzes-commission-on-equality-funding , … Continue reading Demonstrativ nahm sie in jüngster Zeit an zahlreichen „Gay Prides“ teil, darunter vorzüglich solchen, in Ländern, die gegen die Homosexualisierung Widerstand leisten (Budapest Pride 2013, BalticPride 2013). [12]https://www.lgbt-ep.eu/press-releases/successful-baltic-pride-marches-in-vilnius-city-centre-for-first-time , https://www.ulrikelunacek.at/index.php?id=11&tx_sfiarticle_pi1[uid]=1383
Nur am Rande sei angeführt, daß Eva Lichtenberger, von 2004–2014 Europaabgeordnete der österreichischen Grünen im Plenum des Brüsseler Parlaments den Sitzplatz 666 belegte. Der Sitzplatz im 751köpfigen Parlament wird vergeben, wobei die Vergabe der Sitzplätze nach Herkunftsland, Fraktionszugehörigkeit und Rang innerhalb der Fraktion erfolgt.
Text: CR/Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
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