(London) Eines der bekanntesten Krankenhäuser Englands, das Addenbrooke von Cambridge verbrannte 797 Kinder. Die Privatklinik von Ipswich verbrannte zwischen 2011 und 2013 sogar 1.101 Kinder. Die Leichen kamen aus anderen Krankenhäusern und wurden als Brennmaterial verwendet, um Energie zu erzeugen. Was jedoch als größter Skandal empfunden wird, ist die Tatsache, daß diese Vorgehensweise offenbar bekannt und toleriert wurde.
Krankenhausmüll
Den Skandal deckte der Fernsehsender Channel 4 Dispatches auf. Am Montag abend strahlte der Sender eine Reportage aus und machte die Verbrennung von Kinderleichen zur Energiegewinnung bekannt. Gesundheitsminister Dan Poulter sprach als Reaktion auf die Sendung von einer „völlig inakzeptablen“ Praxis. Neben dem Minister wurden vom Sender auch einige Frauen befragt, darunter die Schauspielerin Amanda Holden, die 2010 eine Fehlgeburt hatte: „Es ist eine Schande, sich vorstellen zu müssen, daß die Kinder zusammen mit dem Krankenhausmüll in den Verbrennungsofen geworfen werden.“ Mike Richards, der Inspektor für Englands Krankenhäuser sagte: „Ich bin enttäuscht darüber, was hier in Unkenntnis der Frauen und Mütter geschehen ist.“
Heuchelei: Abtreibungsfrage wird nicht gestellt
Die Empörung war einhellig. Alle britischen Medien berichteten auf ihren Titelseiten über den Skandal. Dennoch fragt man sich, woher diese Empörung kommt, da in England die Tötung ungeborener Kinder legal ist. Abgetriebene Kinder gelten offiziell als Krankenhausmüll. Die Entsorgung der getöteten Kinder ist nur eine Folge der Abtreibungslegalisierung. Während das „Recht“ auf Kindermord verteidigt wird, empören sich dieselben Personen und Medien über die Verbrennung der getöteten Kinder als Abfall der Krankenhäuser.
Wer sich über die Energiegewinnung aus zuvor legal getöteten Kindern empört, muß die Frage stellen, woher dieser menschliche „Krankenhausmüll“ kommt und die Abtreibung in Frage stellen. Ist der Skandal geeignet, die Heuchelei zum Thema Abtreibung aufzubrechen? Die Empörung über die rund 15.000 zur Energiegewinnung verbrannten Kinder betrifft letztlich nur einen kleinen Teil der rund 200.000 Kinder, die allein in Großbritannien jedes Jahr durch Abtreibung getötet werden.
Text. Giuseppe Nardi
Bild: Archiv