(Damaskus) Die dreizehn griechisch-orthodoxen syrischen Ordensfrauen, die sich seit dem 3. Dezember 2013 in der Gewalt von Islamisten befanden, sind frei. Die Freilassung erfolgte gegen Mitternacht vom Samstag auf Sonntag. Der Durchbruch gelang durch die Vermittlung der Sicherheitschefs des Libanons und von Katar. Die Ordensfrauen lebten die vergangenen Monate in einer von der Al-Nusra-Miliz kontrollierten Gegend Syriens.
Die Freilassung erfolgte nach langwierigen Verhandlungen im Gegenzug für die Freilassung von 153 islamistischen Gefangenen durch die syrische Regierung.
Der libanesische General Abbas Ibrahim nahm die Ordensfrauen auf syrischem Gebiet entgegen. Er koordinierte den Gefangenenaustausch gegen die Geiseln. Mit Erlaubnis von Syriens Staatspräsident Assad konnte der General mit einem Fahrzeugkonvoi die libanesisch-syrische Grenze überschreiten und in Syrien die Aktion durchführen. An der Übergabe nahm auch der katarische Sicherheitschef General Ghanim al-Kubaisi teil. Katar ist neben Saudi-Arabien der wichtigste Sponsor der syrischen Rebellen mit Geld und Waffen.
Die Ordensfrauen befinden sich derzeit in Damaskus. Sie scheinen bei Gesundheit. Am 3. Dezember waren sie aus ihrem Kloster der Heiligen Thekla in der christlichen Stadt Maalula entführt worden. Offenbar war der Druck der syrischen Armee auf das von den Islamisten kontrollierte Gebiet, in dem die Ordensfrauen festgehalten wurden, mit verantwortlich, daß die Al-Nusra-Miliz nach langem Zögern einer Einigung zustimmte.
Noch immer fehlt hingegen jede Spur von den zwei ebenfalls entführten orthodoxen Bischöfen Syriens und einigen Priestern.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews