(Istanbul) Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel erinnerte Papst Franziskus an den für das Frühjahr 2014 vereinbarten gemeinsamen Besuch von Jerusalem. Der Patriarch, der in der orthodoxen Hierarchie den höchsten Rang einnimmt, bekräftigte diesen Wunsch Konstantinopels gegenüber einer Delegation des Heiligen Stuhls, die in Istanbul an den Feierlichkeiten zum Fest des Heiligen Apostels Andreas teilnahm. Der Apostel Andreas ist der Patron des Ökumenischen Patriarchats. Die römische Delegation wurde von Kurt Kardinal Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen angeführt.
Gestern war über israelische Quellen bekanntgeworden, daß Papst Franziskus Ende Mai 2014 das Heilige Land besuchen wird (siehe eigenen Bericht Papst Franziskus reist mit Rabbi Skorka Mai 2014 ins Heilige Land – Legt Skorka Papst Nonsense in den Mund?). Begleiten wird das katholische Kirchenoberhaupt dabei sein argentinischer Freund und Rabbi Abraham Skorka, wie dieser selbst in einem Interview für eine jüdische Monatszeitschrift bekanntgab, das vor wenigen Tagen vom Osservatore Romano übernommen wurde.
Gleich bei der ersten Begegnung nach dem Konklave mit dem neugewählten Papst, machte Patriarch Bartholomäus I. diesem den Vorschlag einer gemeinsamen Begegnung in Jerusalem, um an die „historische Umarmung von Papst Paul VI. und dem Ökumenischen Patriarchen Athenagoras“ zu erinnern.
„Es macht uns wirklich traurig, feststellen zu müssen, daß wir noch nicht unsere volle Gemeinschaft erreicht haben, Grund vieler Übel unter uns Christen“, sagte der Patriarch heute in Istanbul, der daran erinnerte, daß Papst Franziskus im März dieser Begegnung sofort zugestimmt habe. Zuletzt war im Vatikan von einer gemeinsamen Reise von Papst und Patriarch nicht mehr die Rede, stattdessen trat Rabbi Skorka an die Stelle des Patriarchen. Nun meldete sich Bartholomäus jedoch zu Wort.
Patriarch zum Papst: „Entscheidung wichtig, uns im Frühjahr 2014 in Jerusalem zu treffen“
Wörtlich sagte der Ökumenische Patriarch mit Blick auf die Bestrebungen, die volle Gemeinschaft zwischen Ost- und Westkirche zu erreichen: „Gerade deshalb ist die Entscheidung wichtig, die während unserer ersten Begegnung gleich getroffen wurde nach der Amtseinführung des geliebten Papstes Franziskus, der gerufen wurde, die Nachfolge des weisen Papstes Benedikt XVI. anzutreten, uns im Frühjahr 2014 in Jerusalem zu treffen zum 50. Jahrestag der historischen Umarmung von Papst Paul VI. und des Ökumenischen Patriarchen Athenagoras, die mit ihrer Geste, jahrhundertealte Verständnislosigkeiten zwischen den Christen beseitigten und einen Dialog hin zu unserer ersehnten Einheit begannen, die Unser Herr will.“
Der Patriarch betonte gegenüber Kardinal Koch zudem die Bereitschaft des Patriarchats, den Dialog zwischen den beiden „Schwesterkirchen“ zu verstärken, „um unbetrübt die Botschaft Jesu Christi verbreiten zu können“. In seiner Predigt zum Fest des heiligen Kirchenpatrons betonte der Patriarch, daß es „der Kirche von Konstantinopel im Laufe ihres langen Lebens trotz zahlreicher Leiden und Verfolgungen gelungen ist, den Glauben und das eigene Zeugnis zu bewahren und die Botschaft Jesu Christi in die verschiedensten Richtungen dieser Welt auszubreiten“.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Lettere43
Es wäre ein Skandal unglaublichen Ausmasses, würde der ökumenische Patriarch durch diesen Rabbi, der nur von „Bergoglio“ spricht, desavouiert. Was für Zustände.…
Also Orthodoxe sind möglicherweise im Moment nicht so en vogue für unseren Bergoglio. Denkt doch schließlich jeder bei Orthodoxie sofort an Moskau und Putin, an Antiabtreibungs- und Antihomogesetze, an Pussy Riot, Pro-Assad und dergleichen mehr. Also nö, da muss sich der gute Bartholomäus mit seinem karnevalistischen Hut und seinem renaissancefürstlichem Gehabe erst mal hinten anstellen. Die Orthodoxie wird erst wieder gebraucht, wenn es um Abschaffung des Klerikerzölibates und um die Einführung der Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene geht. Ansonsten hat man mit dieser unaufgeklärten, gefährlich pelagianischen Truppe besser nicht viel gemein.
Sehr schöner Kommentar. Danke!
Leider zutreffend.
Man denke nur daran, wie weit Papst Benedikt vor seinem „freiwilligen Rücktritt“ die Beziehungen zur Orthodoxie schon ausgebaut hatte. Jetzt wird dem Patriarchen signalisiert, daß er weniger wichtig ist als Außenstehende.
Aberwitzig.
Hat man die Verabredung mit dem Patriarchen im Vatikan nur vergessen, oder sollte dies Absicht sein? Ich fürchte eher zweiteres…
time Jesum transeuntem!
Die wollen doch gar nicht die Vereinigung mit der Orthodoxie. Man sieht doch wie sie verklemmen wenn sie Russland an das Herz Mariens weihen sollen. Da starten sie eine Weltenweihe nach der anderen damit es nicht so auffällt. Die haben andere ökumenische Ziele. „Eine Welt, ein Gott wie immer der auch heißen mag“. Und was wird aus unserem Herrn Jesus Christus? Wir werden sehen.
Per Mariam ad Christum.