(Vatikan) Rolando Marranci heißt der neue Generaldirektor der Vatikanbank IOR. Marranci war nach dem überraschenden Rücktritt von Generaldirektor Paolo Cipriani und des stellvertretenden Generaldirektors Massimo Tulli zum vergangenen 1. Juli provisorisch zum Nachfolgers Tullis ernannt worden. Die Generaldirektion übernahm vorübergehend IOR-Präsident Ernst von Freyberg selbst.
Nach fünf Monaten wurde Marranci zum Generaldirektor befördert. Vor seiner Berufung in den Vatikan war der neue IOR-General für eine bekannte italienische Bank in London tätig. Die Personalentscheidung wurde heute von der Spitze der IOR bekanntgegeben, nachdem auch die Kardinalsaufsichtskommission ihre Zustimmung erteilt hatte. Ernst von Freyberg begründete die Ernennung mit der ausgesprochenen Effizienz, die Marranci in den vergangenen Monaten bewiesen habe. Der IOR-Generaldirektor ist für den gesamten operativen Bereich des Instituts zuständig.
Karriere von BNL über die Promontory zur Vatikanbank
Marranci war von 1980 bis 2011 für die italienische Banca Nazionale del Lavoro (BNL) tätig und bekleidete dort verschiedene Führungspositionen. Ab Juni 2013 arbeitete er für die Promontory Group, die mit Untersuchungen der IOR beauftragt worden war. Einen Monat später wurde er zum Vize-Genderaldirektor befördert. Marranci, geboren 1953 in der Kleinstadt Reggello in der Toskana nahe Florenz, ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
Der Ernennung waren wochenlange vatikaninterne Diskussionen vorausgegangen. Ein Wort redete dabei auch die 2010 von Papst Benedikt XVI. errichtete Vatikanische Finanzinformationsbehörde (AFI) unter der Leitung von Kardinal Attilio Nicora mit. Marranci ist eine Personalentscheidung von IOR-Präsident Ernst von Freyberg, dem der neue Generaldirektor nahesteht.
Promontory Financial Group, mit engem Draht zu Finanzaufsichtsbehörden
Promotory Financial Group mit Sitz in Washington D.C. ist ein amerikanisches, international tätiges Beratungsunternehmen im Finanzsektor. Gegründet wurde das Unternehmen 2001 von Eugene Ludwig und Alfred Moses. Neben Beratungstätigkeiten für Regierungen, darunter auch die US-Regierung, wurde das Unternehmen international wegen des Auftrags bekannt, für den Vatikan eine umfassende Untersuchung über alle Kundenkontakte der Vatikanbank IOR durchzuführen. Eugene Ludwig war von 1993–1998 Controller of the Currency unter US-Präsident Clinton und leitete damit die Bankenaufsichtsbehörde der USA. 1998/1999, bevor er sein eigenes Unternehmen gründete, war er stellvertretender Leiter der Bankers Trust Company, die zur Gruppe Deutsche Bank gehörte. Alfred Moses war Rechtsberater von US-Präsident Jimmy Carter und unter Bill Clinton von 1994–1997 US-Botschafter in Rumänien. Von 1991–1994 war er Vorsitzender des American Jewish Committee (AJC), das in direktem Kontakt mit dem Vatikan stand für die Formulierung der Erklärung zum Verhältnis der Katholischen Kirche zum Judentum im Konzilsdokument Nostra Aetate.
Vorsitzender von Promontory Financial Group für Europa ist der Italiener Raffaele Cosimo, der vor seiner Tätigkeit für das US-Unternehmen für die BNL in London tätig war, wie Marranci bis Mai 2013. Vorgänger Cosimos als Promontory Europe-Vorsitzender war ab 2009 der ehemalige italienische Finanzminster Tommaso Padoa-Schioppa (2006–2008), der zuvor sechs Jahre Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (1999–2005) war und zuletzt auch als Aufsichtsratsmitglied von Fiat und als Berater der griechischen Regierung für Wirtschaft, Bankwesen und Schulderverwaltung aktiv war. Promontorys Mitarbeiter kommen zum Großteil aus den staatlichen Finanzaufsichtsbehörden und arbeiten mit diesen eng zusammen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Sacri Palazzi
Die Finanz- und Wirtschaftskrisenauslöser, werden schon wissen wie sie mit den Finanzen der Kath. Kirche umgehen. Sie haben ja schließlich die Finanz- und Wirtschaftskrise herbeigeführt an der alle Völker leiden. Die Verantwortlichen und Profiteure, sind bis auf einige Baueropfer weiter an der Macht. zB. Rockefeller, Bill Gates, Rothschild, Soros usw usw.
Da sie so mächtig sind erhalten sie weiter Mrd. und Aber Milliarden der Steuerzahler durch die hilflosen Politiker.
Übrigens auch hier gilt die Aussage des Bischofs von Rom, jede Sünde ist verzeihbar nur nicht die Korruption. Es wird, wie bei von solchen Experteneinsätzen üblich, auch eine personelle „Reinigung“, heißt Schuldzuweisungen, Rücktritte und Entlassungen geben. Hier könnte (kann) auch eine Gefahr für Papst Benedikt schlummern, in dem man ihm eine gewisse Schuld, Mitschuld zuweist. Eine Chance ihn zu diskreditieren. Die Chance ist ja umso größer, da sie ja scheinbar von objektiv neutraler (ausgewählter) Expertenseite kommt.