Neuer Vorsitzender der US-Bischofskonferenz kniet betend vor Abtreibungskliniken


Erzbischof Kurtz neuer Vorsitzender der amerikanischen Bischofskonferenz(New York) Der Vor­sit­zen­de einer Bischofs­kon­fe­renz, der vor einer Abtrei­bungs­kli­nik kniet und für ein Ende der Abtrei­bung betet. Das ist ein Bild, das man in Euro­pa noch ver­ge­bens sucht. Die ame­ri­ka­ni­schen Bischö­fe wähl­ten einen sol­chen Bischof zum neu­en Vor­sit­zen­den (sie­he eige­nen Bericht „Mode­ra­ter“ wird neu­er Vor­sit­zen­der der US-Bischofs­kon­fe­renz – Erz­bi­schof Cha­put unter­liegt). In den Rei­hen der US-Bischö­fe steht Erz­bi­schof Joseph Kurtz von Louis­ville für eine „mode­ra­te“ Posi­ti­on. Für die USA gel­ten aller­dings wie im poli­ti­schen Bereich auch im kirch­li­chen ande­re Maß­stä­be als im deut­schen Sprach­raum. Die Ver­tre­ter der regie­ren­den Demo­kra­ti­schen Par­tei gel­ten in den USA als „libe­ral“. In Euro­pa wür­de man sie als „links“ beschrei­ben. Die Gesamt­kon­tu­ren der katho­li­schen Kir­che und ihrer Bischö­fe sind in den USA deut­lich schär­fer gezeich­net als in Deutsch­land, Öster­reich oder der Schweiz. 

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Ein „mode­ra­ter“ US-Bischof wür­de in deut­schen Lan­den als „kon­ser­va­ti­ver“ gel­ten. Die Wahl von Erz­bi­schof Kurtz wur­de bereits vor drei Jah­ren vor­weg­ge­nom­men, da in der Regel der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de näch­ster Vor­sit­zen­der wird. Bereits 2010 ent­sprach sie einer Alli­anz von kon­ser­va­ti­ven und mode­ra­ten Bischö­fen für die Vor­sit­zen­den­wahl von Erz­bi­schof Timo­thy Dolan gegen einen „libe­ra­len“ Kan­di­da­ten. Ange­sichts der inzwi­schen erfolg­ten Ver­än­de­run­gen in Rom mit dem Amts­ver­zicht von Bene­dikt XVI. und der Wahl von Papst Fran­zis­kus woll­ten die Bischö­fe offen­sicht­lich in der Per­son von Erz­bi­schof Kurtz einen Kan­di­da­ten wäh­len, der die bis­he­ri­ge Linie von Kar­di­nal Dolan fort­setzt, aber mit der nöti­gen Fle­xi­bi­li­tät, den neu­en römi­schen Gegen­hei­ten zu ent­spre­chen. Eine Wahl, die in Rom als eine Form von Gegen­po­si­ti­on oder Wider­stand ver­stan­den wer­den hät­te kön­nen, soll­te ver­mie­den werden.

Der neue Vor­sit­zen­de gehört nicht zu jenen Bischö­fen, die öffent­lich Poli­ti­ker droh­ten, sie wegen ihrer abtrei­bungs­be­für­wor­ten­den Hal­tung vom Kom­mu­nion­emp­fang aus­zu­schlie­ßen. Dies sei eine Auf­ga­be für das direk­te, per­sön­li­che Gespräch, das es dem Poli­ti­ker ermög­li­chen soll, sein Gewis­sen zu schär­fen. Msgr. Kurtz gilt als prag­ma­ti­scher Ver­wal­ter, jedoch als ortho­dox in den „nicht ver­han­del­ba­ren“ Wer­ten. Das Bild zeigt den Erz­bi­schof, wie er kniend vor einer Abtrei­bungs­kli­nik betet. Ein Bild und Vor­bild, das man in euro­päi­schen Län­dern nicht so leicht zu sehen bekommt. Als Bischof von Knox­ville (1999–2007) und eben­so dann als Erz­bi­schof von Louis­ville bemüh­te er sich um akti­ve För­de­rung jener Pfar­rei­en, die sich beson­ders um Neue­van­ge­li­sie­rung bemühen.

In der Debat­te um die „Homo-Ehe“ war Msgr. Kurtz als Fami­li­en­bi­schof immer wie­der gefor­dert, in Fern­seh­de­bat­ten die Posi­ti­on der katho­li­schen Kir­che zu ver­tei­di­gen. Er bezeich­ne­te 2010 die Lega­li­sie­rung der „Homo-Ehe“ als Makel, wie das Urteil Roe gegen Wade, mit dem in den USA die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der lega­li­siert wur­de. Homo-Ver­bän­de mobi­li­sier­ten daher gegen den Erz­bi­schof und sam­mel­ten sogar Unter­schrif­ten, mit denen sie ver­lang­ten, Erz­bi­schof Kurtz nicht zum Vor­sit­zen­den der Bischofs­kon­fe­renz zu wählen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: La cigüeña de la torre

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4 Kommentare

  1. Die Kir­che drau­ßen in der Welt gibt uns noch Hoff­nung wie jetzt hier in den USA. Über unse­re Ver­hält­nis­se ist genug gesagt. sie sind zum erbar­men für den Herrn.

  2. Dan­ke für die­se tröst­li­che Nach­richt, in die­sem Jam­mer­tal! Bei uns sind die Bischö­fe die schärf­sten Moder­ni­sten. Abso­lut gegen die alte Mes­se, für Eutha­na­sie und Abtrei­bung (natür­lich nur unter gewis­sen Umstän­den) usw. Letz­ten hat mir ein Direk­tor einer Regens­bur­ger Schu­le gesagt, bei der alten Mes­se feh­le das Moment der Demo­kra­tie. Kapiert. Wo er recht hat, hat er recht. Die­se gibts im Him­mel auch nicht. Gott kann nciht abge­wählt wer­den. Man will es gar nicht, so wie ein Lot­to­ge­win­ner sicher sei­nen Preis nicht ablehnt. Er kann ihn ja not­falls spen­die­ren einem guten Werk, einer Schu­le, nach Simbabwe, …

  3. Welch ein Kon­trast dazu ist doch z.B. Bischof Büchel v. St. Gal­len. Näch­stes Jahr wird in der Schweiz über die Initia­ti­ve zur Strei­chung der Finan­zie­rung des Mor­des an unge­bo­re­nen beseel­ten Kin­dern aus dem“ Lei­stungs­ka­ta­log“ der Kran­ken­kas­sen-Grund­ver­si­che­rung abgestimmt.
    Der genann­te Bischof lehnt die Initia­ti­ve mit fol­gen­der „Begrün­dung“ ab:
    Dass Abtrei­bun­gen nicht mehr aus Gel­dern der all­ge­mei­nen Kran­ken­ver­si­che­rung bezahlt wer­den soll,
    -
    «trifft Frau­en in finan­zi­ell schwa­chen Ver­hält­nis­sen viel stär­ker als Frau­en in finan­zi­ell guten Ver­hält­nis­sen. Ich erach­tet die Initia­ti­ve als einen Schritt in eine Zwei­klas­sen-Medi­zin, was ich als pro­ble­ma­tisch empfinde.“
    -

    Dies sind Aus­sa­gen eines ang. röm. kath. Bischofs.…!
    Der Aus­ver­kauf der Leh­re der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che. Ein Bischof redet im Zusam­men­hang mit der mör­de­ri­schen Abtrei­bung von dro­hen­der „Zwei-Klas­sen-MEDI­ZIN (??!!)“. Bischöf­li­ches Kol­la­bo­rie­ren mit dem frei­mau­re­ri­schen Gedankengut…einfach nur schrecklich !
    Die schwei­ze­ri­sche Bischofs­kon­fe­renz konn­te sich übri­gens zu kei­ner kla­ren „Ja“ Paro­le zugun­sten der Initia­ti­ve durchringen.…sie geben lie­ber „kei­ne Wahl­emp­feh­lung ab“. Die­ses skan­da­lö­se Ver­hal­ten liegt sicher­lich nicht an Bischö­fen wie Bischof Huon­der oder Weih­bi­schof Ele­gan­ti, der sel­ber an einer Demo gegen Abtrei­bung teil­nahm. Ange­sichts des skan­da­lö­sen Ver­hal­tens ein­zel­ner schwei­ze­ri­scher Bischö­fe mel­de­te sich gar ein Mit­glied der Päpst­li­chen Aka­de­mie für das Leben“ zu Wort – Prof. Josef Sei­bert – und erteil­te den welt­gei­stig gesinn­ten Bischö­fen eine deut­li­che Abfuhr und for­dert sie unmiss­ver­ständ­lich auf zur kla­ren Stel­lung­nah­me FÜR die Initiative:
    -
    „Die Haupt­zie­le der Initia­ti­ve sol­len von den Bischö­fen voll­stän­dig und mit gan­zem Her­zen unter­stützt wer­den, denn sie beru­hen auf der Tat­sa­che, dass Abtrei­bun­gen kei­ne Gesund­heits­maß­nah­me und kein Heil­mit­tel sind und dass Schwan­ger­schaft kei­ne Krank­heit ist und dass wei­ter­hin die erzwun­ge­ne Mit­fi­nan­zie­rung sowohl die Gewis­sens­frei­heit wie auch die Reli­gi­ons­frei­heit verletze.
    Die Kri­tik, dass die Schwei­zer Bischö­fe nicht unmiss­ver­ständ­lich und ein­hel­lig ihre Über­ein­stim­mung mit die­sen Zie­len erklärt haben, scheint gerecht­fer­tigt zu sein.
    Ich den­ke, dass die Bischö­fe jetzt mit einer unmiss­ver­ständ­li­chen und kla­ren Posi­ti­on gegen sol­che Abtrei­bungs­fi­nan­zie­rung an die Öffent­lich­keit gehen sollten.
    (.…)
    Das absolute
    N e i n
    zur Finan­zie­rung der Abtrei­bung durch die Öffent­lich­keit oder durch die ver­pflich­ten­de Gesund­heits­ver­si­che­rung soll­te von jedem gespro­chen wer­den, beson­ders aber von den katho­li­schen Bischöfen.
    (.…)
    dass sich die Bischö­fe jetzt mit jenen ver­ei­ni­gen, die die Initia­ti­ve vor­an­trei­ben statt lei­se zu blei­ben und sich durch ihre Stil­le zu Mit­ar­bei­tern des Ver­bre­chens der Abtrei­bung“ zu machen.“
    -

    Lei­der schei­nen den­noch eini­ge „zeit­ge­mäss beschall­ten“ bischöf­li­chen Ohren in der Schweiz taub zu sein und zu bleiben.
    Welch ein Bekennt­nis dage­gen das Ver­hal­ten von Erz­bi­schof Joseph Kurtz !

  4. Etwas zu Obama:

    „Die Radi­ka­li­tät, in der Oba­ma Abtrei­bung vehe­ment befür­wor­tet, ist vie­len Euro­pä­ern nicht bewusst. 

    Sie wider­sprä­che dem deut­schen Grundgesetz. 

    Oba­ma befür­wor­tet näm­lich empha­tisch die in der Pra­xis unein­ge­schränk­te Abtrei­bung bis zum 9. Monat. 

    Sogar wäh­rend einer künst­lich ein­ge­lei­te­ten Geburt (also teil­wei­se außer­halb des Mut­ter­lei­bes) dür­fen nach sei­ner Ansicht Kin­der getö­tet werden. 

    Das gilt expli­zit auch für Kin­der, die bereits sel­ber atmen könn­ten und außer­halb des Mut­ter­lei­bes allein über­le­bens­fä­hig wären. 

    Auch Kin­der, die eine Abtrei­bung über­le­ben und sich danach außer­halb des Mut­ter­lei­bes befin­den, müs­sen nach der Mei­nung von Oba­ma ohne jede medi­zi­ni­sche Hil­fe sich selbst über­las­sen blei­ben und grau­sam sterben. 

    Das gilt auch dann, wenn die­se Kin­der bei medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung gute Über­le­bens­chan­cen hätten.“

    Zitat: Prof. Gode­hard Brün­trup SJ, Quel­le: Domradio

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