(New York) Erzbischof Joseph Edward Kurtz von Louisville in Kentucky ist der neue Vorsitzende der Amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB). Die Wahl eines „moderaten“ Vorsitzenden und der Ausgang bei der Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden und damit wahrscheinlichen nächsten Vorsitzenden in drei Jahren zeigt das Ende des Aufstiegs der Bischöfe, die Papst Benedikt XVI. und seiner Erneuerung der Kirche nahestanden und das Bemühen, sich den neuen Verhältnissen unter einem neuen Pontifikat anzupassen.
Mit der Wahl von Erzbischof Kurtz folgten die Bischöfe der Tradition, den stellvertretenden Vorsitzenden der zu Ende gehenden Amtsperiode zum neuen Vorsitzenden zu machen. Anders war es noch vor drei Jahren, als die Bischöfe mit Erzbischof Timothy Dolan von New York dieses eherne Gesetz der US-Bischofskonferenz durchbrachen. 2010 wurde die Wahl eines liberalen Vorsitzenden verhindert. Eine grundsätzliche Richtungsentscheidung in einem Moment der Konfrontation der katholischen Kirche mit der linken US-Regierung unter Präsident Barack Obama, der im Janaur 2009 sein Amt angetreten hatte.
Die Amtszeit des Vorsitzenden der Bischofskonferenz dauert in den USA nur drei Jahre. Eine Wiederwahl des scheidenden Vorsitzenden ist nicht vorgesehen.
Doch die Zeiten haben sich inzwischen geändert. Obama wurde wiedergewählt, aber nicht das ist entscheidend. Ausschlaggend für eine Klimaänderung ist die Wahl von Papst Franziskus. Erzbischof Kurtz gilt als „Moderater“ zwischen „konservativen“ und „liberalen“ Bischöfen. Mit 127 Stimmen wurde er bereits im ersten Wahlgang gewählt. Das Interesse an Richtungskämpfen scheint in der neuen Situation begrenzt.
Das deutliche Wahlergebnis für den neuen Vorsitzenden bedeutet nicht, daß er nicht Konkurrenten hatte. An zweiter Stelle platzierte sich mit 25 Stimmen Erzbischof Daniel Kardinal Di Nardo von Galveston-Houston, ein Vertreter des „konservativen“ Flügels. Der Rest verteilte sich mit jeweils wenigen Stimmen auf weitere acht Bewerber.
Gewählt wurde auch ein neuer stellvertretender Vorsitzender. Gleich zwei konservative Bischöfe gingen in die Stichwahl. Der bereits genannte Kardinal Di Nardo und Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia. Chaput gehört zum Kreis der „kreativen Konservativen“, jener Bischöfe, die während des Pontifikats von Benedikt XVI. besondere Führungsrolle in der öffentlichen Debatte eingenommen haben. Gewählt wurde Kardinal Di Nardo mit 147 Stimmen vor Erzbischof Chaput mit 87 Stimmen. Chaput war es, der im vergangenen Juli äußerte, daß sich kirchentreue Katholiken schwertun würden, Papst Franziskus zu verstehen.
Die Wahl von Erzbischof Kurtz zum Vorsitzenden und die Niederlage von Erzbischof Chaput als Vize werden als Bemühen einer Mehrheit unter den US-Bischöfen gewertet, eine gewisse Übereinstimmung mit dem neuen Pontifikat zu bewahren oder herzustellen. Unter diesen Umständen ist das Ergebnis für den Erzbischof von Philadelphia beachtlich.
Bei der Vollversammlung der USCCB betonte der Apostolische Nuntius für die USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò die Aufforderung von Papst Franziskus den Weg einer „armen Kirche“ zu beschreiten, die auf „der Liebe Christi“ gegründet ist und „auf einer kohärenten Übereinstimmung von Leben und Glauben aufbauen“ solle. Das sei der „Königsweg“, um die Menschen „für die Wahrheit unserer Botschaft zu sensibilisieren“, wie es in einer Aussendung der Bischofskonferenz heißt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider/Wikicommons (Montage)
Dieser „Moderate“ hat schon vor Abtreibungskliniken gebetet. In Europa wäre solch ein Verhalten „rechtsradikal-inquisition-kurzvorweltherrschafterzwingen“..
Also endsmegakonservativganzamarschundvölligintolerant
gruss
Johann
Intolerant ? Wenn es um vorsätzliche Tötung geht. Das ist völlig inakzeiabel.