(Kopenhagen) Die Sexuelle Revolution als großen Betrug entlarvt der neueste Roman der dänischen Schriftstellerin Anne Lise Marstrand-Jà¸rgensen. In ihrem 2012 erschienenen Buch Hvad man ikke ved (Was wir nicht wissen) beschreibt Marstrand-Jà¸rgensen (Jahrgang 1971) besser als tausend soziologische Studien das Scheitern der 68er-Utopien und ihre verheerenden Folgen. Der Titel der soeben erschienenen italienischen Übersetzung, Das Doppelleben des Ehepaars Horn, deutet dies noch deutlicher an.
Sogar der Osservatore Romano veröffentlichte eine Rezension aus der Feder von Laura Scaraffia. Die dänische Autorin wurde bisher vor allem durch „zwei wunderschöne“ (Scaraffia) historische biographische Romane über Hildegard von Bingen bekannt.
Das Sittenbild einer „normalen“ Familie der 60er Jahre im Sog der 68er Revolte
Auf mehr als 500 Seiten entfaltet Anne Lise Marstrand-Jà¸rgensen die Geschichte einer dänischen Familie der 60er Jahre, die von der Sexuellen Revolution mitgerissen wird. Auch wenn die Autorin am Ende jenen dankt, „die dazu beigetragen haben, daß wir alle heute mehr Entscheidungsmöglichkeiten haben als früher“, und damit letztlich mit dem revolutionären Geist zu sympathisieren scheint, stellt die Handlung ohne wenn und aber eine Anklage dar gegen die Schäden und das Leiden, die durch diese Utopie, falsch wie alle Utopien verursacht wurden.
Alice und Eric sind die beiden Hauptfiguren. Ein junges verliebtes Ehepaar, das scheinbar alles zu haben scheint: drei gesunde und intelligente Kinder, ein schönes Haus in einer guten Wohngegend, ein Lebensstandard, der über jenem liegt, den sie in ihren Elternhäusern hatten. Alice hat auf die Arbeit verzichtet, um für die Kinder und den Haushalt da zu sein. Eine Entscheidung, die ihr keineswegs mißfällt. Der Unruhefaktor ist Eric. In seiner Jugend nahm er an Friedensdemonstrationen teil und hatte den Rausch kennengelernt, den man erlebt, wenn man glaubt, persönlich an einem Wandel der Gesellschaft mitzuwirken. Jetzt fühlt er sich eingezwängt in ein so perfektes, aber auch sich wiederholendes Leben, in dem alles schon definitiv scheint. Eine Begegnung mit einem alten Bekannten, der zum Hippie geworden ist, sich nun Sufi nennt und in einer Kommune mit dem bezeichnenden Namen „Paradies“ lebt, läßt auch Eric von der sexuellen „Freiheit“ träumen.
Er will sie aber nicht als klassischen Ehebruch in Form eines Doppellebens verwirklichen, sondern als offene, neue Zukunftsperspektive und zwar gemeinsam mit seiner Frau. Alice erschreckt der Vorschlag und sie leistet einige Zeit Widerstand, dann gibt sie aber nach, weil Eric so drängt und sie Angst hat, ihn zu verlieren. Sie wird durch Eric in eine ganze Reihe von sexuellen Beziehungen hineingetrieben, die sie erschüttern. Mit der Zeit wird die Situation für Alice immer unerträglicher, während Erics Wunsch nach Freiheit immer unersättlicher wird. Als ihn Alice bittet, das gefährliche Spiel zu beenden und in das normale Leben zurückzukehren, reagiert Eric mit einem Verrat. Er betrügt seine Frau und zwar ganz klassisch heimlich. Als Alice dahinterkommt, sieht sie keinen anderen Ausweg mehr als Selbstmord.
Der enttäuschende Wohlstand als Katalysator der Utopie
Der zweite Teil des Buches ist die schwierige Geschichte des Witwers und der Kinder nach dem Tod von Alice: der harte Schmerz der ersten Zeit, dann eine scheinbare Normalität, die für die Kinder jedoch gefährliche Fallen birgt, die sie veranlassen, Fehler zu begehen, aus denen es kaum mehr ein Entkommen gibt. Am stärksten davon betroffen ist die älteste Tochter Marie-Louise, die der Mutter am stärksten ähnelt, die vernünftigste, die sich mit Fleiß um den Haushalt kümmert. Mit 16 Jahren wird sie vom Direktor ihrer Schule geschwängert. Sie bricht die Schule ab, um sich um ihr Kind zu kümmern. Einen Mann gibt es nicht. Sie erlebt die Einsamkeit.
Die zweite Tochter, die intelligenteste und rebellischte, wiederholt auf ihre Weise den Weg des Vaters und nähert sich der Welt der Hippies, während das jüngste Kind, der einzige Sohn, verschlossen und gewalttätig wird. Angesichts dieses Debakels reagiert Eric erneut mit einer „revolutionären“ Entscheidung. Er beschließt, alles und alle zu verlassen und sich mit der Hippie-Gruppe von Sufi nach Indien aus dem Staub zu machen.
„In diesem Roman wird, was historische und soziologische Texte nicht können, der Schmerz erzählt, der in einer normalen Familie utopische Entscheidungen provoziert“, so Scaraffia. Es gehe dabei nicht, darum, ob die klassische Familie eine Garantie für das Glücklichsein sei oder nicht, aber darum, daß die klassische Familie ihre Kinder vor Exzessen und extremen Formen beschützt und die Familienbande im Normalfall ein tragendes, dauerhaftes und sicheres Netz darstellen, das nicht zerrissen wird und sich durch Egoismus im Nichts auflöst.
68er Haupttriebfeder Individualismus auf der Anklagebank
Eric ist der Prototyp des Egoisten, der seinen Egoismus hinter einer Utopie verbirgt, seine Entscheidungen jedoch ausschließlich an sich selbst festmacht, ohne die Bedürfnisse und Schwächen, Wünsche und Hilferufe jener Menschen zu sehen und zu hören, die ihm eigentlich am nächsten stehen und für die er direkte Verantwortung trägt. Eric meint in seinem Delirium der Omnipotenz alles haben zu können: Freiheit nach seinem Geschmack und Familie, Verantwortung und Abenteuer.
Einer der interessantesten Aspekte des Romans ist die Verbindung zwischen dem neuen Wohlstand, einer Folge des Wirtschaftswachstums der 60er Jahre und der Suche nach „neuen Erfahrungen“ und neuen Utopien. Darin wird ein Zusammenhang sichtbar gemacht, der heute ebensolche Gültigkeit hat. Es klingt eine Enttäuschung durch, daß der angestrebte und erreichte Wohlstand nicht jenes Glück und jene innere Zufriedenheit bringt, den man sich erwartet hatte. Eine Enttäuschung, die eine neue Suche nach dem „Glück“ auslöst. Eine Suche, die sich auf immer gefährlicheres Terrain vorwagt. Die Betonung des Wohlstandes schafft die Voraussetzungen für eine säkularisierte Gesellschaft, in der für die Seele und ihre Bedürfnisse kein Platz ist, ebensowenig wie für die Gottsuche. Die Enttäuschung, das Unbefriedigtsein drängt zu Utopien. Alice erinnert sich in ihrem Schmerz, wenige Tage vor ihrem Selbstmord, wehmütig an das bescheidene, aber ruhige und solide Leben ihrer Eltern, eines Paares, das durch die größeren und kleineren täglichen Kämpfe um das wirtschaftliche Überleben geeint wurde und in dieser Einigkeit auf seine Weise viel gegenseitige Liebe, Feingefühl und Zärtlichkeit füreinander aufbrachte.
Sympathisierender Anti-68er-Roman
Trotz der Danksagung, die aus der Autorin eine Sympathisantin der sexuellen „Befreiung“ zu machen scheint, erkennt der Roman mit weit schärferem Blick als viele wissenschaftliche Autoren das Unbehagen, das die 68er-Utopie ausgelöst und genährt hat, und auch die Konsequenzen des damit verbundenen Verlusts von Verantwortungsbewußtsein und von sozialen Bindungen auf der Suche nach einer Welt, in der jeder allein sich selbst zu verwirklichen versucht, mit allen sich daraus ergebenden Widersprüchlichkeiten gegenüber anderen Menschen.
Anne Lise Marstrand-Jà¸rgensens Bücher wurden bisher nicht ins Englische übersetzt. Da ihre historischen Romane zu Hildegard von Bingen ins Deutsche übertragen wurden, ist zu hoffen, daß dies auch für diesen nach ihren eigenen Worten Pro-68er-Roman geschehen wird, der in Wirklichkeit eine einzige Anklage des 68er-Denkens und seiner Sexuellen Revolution ist.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Una Fides
Es würde sich erst etwas ändern, wenn endlich alle Katholiken erkennen, dass der „ 68er“-Plan keine „Utopie“, sondern pure Absicht war, um der Weltregierung einen erheblichen Schritt näher zu kommen. Da aber allzu viele gerne mitgemacht haben bei der „sexuellen Revolution“, sind sie als Folge der Sünde geistig zu blind geworden, um das zu erkennen.
Die neuen „Entscheidungsmöglichkeiten“, die ihnen eingeredet worden sind und immer noch werden, waren in Wirklichkeit Entscheidungen zur früher noch gesellschaftlich geächteten und staatlich bestraften Todsünde.
Sittlich verdorbene Leute interessieren sich nicht für Gott und lassen sich manipulieren, ohne dass sie es merken, dass steht in jedem kommunistischen Handbuch zur Gesellschaftszerstörung.
Hier ist der Plan zur weltweiten Gesellschaftsummodelung von einem Insider erklärt vor amerikanischen Kinderärzten Mitte der 60er Jahre, publiziert von der hervorragenden katholischen Journalistin Randy Engel, der wir schon durch Ihr Buch „The Rite of Sodomy“ (erste zwei Kapitel sind online als PDF zu finden) tiefe Einsichten in die Ursachen der homosexuellen Unterwanderung der Kirche verdanken.
Erschreckend zu lesen, wie alles wie damals schon geplant eingetroffen ist, inklusive Straffreistellung und gesellschaftliche Anerkennung der ausgelebten Homosexualität:
http://uscl.info/edoc/doc.php?doc_id=89&action=inline
Wohlstandsverwahrlosung gepaart mit Gottlosigkeit erzeugt ein seelisches Vakuum, das höchstens mit exotischen Irrlehren gefüllt werden darf, da der Katholizismus von den 68-Vernebelten als „eurozentrisch“, „imperialistisch“, „spießig“ und „repressiv“ verunglimpft wird. Die natürliche Ordnung, wie sie die katholische Kirche seit Jahrhunderten lehrt, ist der größte Feind der 68er, die sich die Unnatürlichkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Die neue Linke mußte stets auf Gewalt – sei sie nun physischer oder psychischer Art – setzen, um genügend Menschen mit ihrer Ideologie anstecken zu können. Mit Theodor W. Adorno fraß die Revolution hierzulande bereits in ihrem Frühstadium einen der eigenen Lehrmeister.
In der natürlichen Ordnung hat die Gewalt ihren festen Platz und auch ihre Verbreitung kam selten ohne Gewalt aus.
Der menschenverachtende und materialistische Kapitalismus a la Theatcher und Ronald Reagen ist aber um keinen Deut besser! Eher schlechter! Sonst hätte Papst J. XXIII .Papst Paul VI und J.P.II WOYTILA nicht so eindringlich diesen Kapitlismus verurteilt.
Nachtrag: Ronald Reagan-nicht Ronald Reagen.Sorry.
Margaret und Roland waren nicht mehr Menschenverachtend als Marx, Lenin, Che und co. Wärend in England eine Frau aus armen Verhältnissen Premierministerin wurde und gegen Steuergelderverschwendung und Gewerkschaftsmafia vorging, wurden in der Sowjetunion Menschen ermordet und „verschwanden“…
Warum gab es keine Friedensdemonstrationen im Osten? was war von 1919 bis 1992?