(Bonn) Die Verleihung des Katholischen Medienpreises 2013 am vergangenen 28. Oktober an die Redakteurin des Magazins der Süddeutschen Zeitung Lara Fritzsche wurde zum Skandal. Die Deutsche Bischofskonferenz und Medienbischof Gebhard Fürst schweigen seither. Zu Wort gemeldet hat sich die Gesellschaft Katholischer Publizisten.
Die Preisträgerin in der Kategorie Printmedien reichte das Preisgeld von 5.000 Euro einer Initiative der Abtreibungslobby weiter (siehe eigenen Bericht). Die Preisverleihung an Lara Fritzsche hatte die Jury des Katholischen Medienpreises unter dem Vorsitz von Bischof Gebhard Fürst von Rottenburg-Stuttgart entschieden. Bischof Fürst ist Medienbischof der Deutschen Bischofskonferenz.
Weder die Deutsche Bischofskonferenz noch Bischof Fürst nahmen bisher zur verfehlten Preisverleihung Stellung und fanden auch kein Wort zum skandalösen Verhalten Fritzsches, die jeden Katholiken damit vor den Kopf gestoßen hat. Zu Wort gemeldet hat sich inzwischen der Vorstand der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP).
Die Gesellschaft „legt Wert auf die Feststellung, dass der Katholische Medienpreis ausschließlich nach journalistischen Qualitätsmerkmalen und nach der Wertorientierung des Preises, wie er in den Statuten steht, vergeben wird. Eine Auszeichnung persönlicher Meinungen von Preisträgern oder gar eine moralische Wertung der Preisträger-Persönlichkeiten ist damit nicht verbunden.“
Von Selbstkritik keine Spur. Nicht der Anflug des sonst sattsam in deutschen Landen geübten Betroffenheitskultes bis zur Selbstgeißelung. Die Tötung ungeborener Kinder interessiert das katholische Establishment letztlich einfach nicht mehr. Das ist die traurige, aber harte Realität. Der „gesellschaftliche Konsens“ zur Abtreibung wird von offizieller katholischer Seite nicht in Frage gestellt. Hätte die GKP sich gleichermaßen hinter „journalistischen Qualitätsmerkmalen“ versteckt, wenn die Preisträgerin, das Preisgeld einer Gruppe gespendet hätte, deren Meinung nicht dem „gesellschaftlichen Konsens“ entspricht?
Spätestens bei der Kombination der „journalistischen Qualitätsmerkmale“ mit der „Wertorientierung“ des Preises sind der Jury offensichtliche Pannen unterlaufen. Denn in Sachen „Werorientierung“ scheint Lara Fritzsche keine katholische Hürden zu nehmen. Außer jene der GKP und des Medienbischofs Gebhard Fürst. The Show must go on.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: GKP (Screenshot)
Wer zeitgeistig den Schulterschluß zu den Feinden der Kirche sucht, der muß in den seltensten Fällen mit Konsequenzen rechnen. Wer aber eine Nähe beispielsweise zur Piusbruderschaft zeigt, die stets solche Unglaublichkeiten thematisiert, um Schaden von der Kirche abzuwenden, der fällt bei den Modernisten unverzüglich in Ungnade. Es gibt genügend Personen, die im kirchlichen Kontext den sprichwörtlichen Vogel abgeschossen haben. Da denke ich nur an Erzbischof Robert Zollitsch, Pfarrer Franz Meurer in Köln oder Lara Fritzsche.
„Die Gesellschaft „legt Wert auf die Feststellung, dass der Katholische Medienpreis ausschließlich nach journalistischen Qualitätsmerkmalen und nach der Wertorientierung des Preises, wie er in den Statuten steht, vergeben wird. Eine Auszeichnung persönlicher Meinungen von Preisträgern oder gar eine moralische Wertung der Preisträger-Persönlichkeiten ist damit nicht verbunden.““
Hä? Das klingt schizophren!