(Würzburg) Die „rechtsextremen Vorfälle“ im Priesterseminar von Würzburg erweisen sich als das, was sie waren: eine Seifenblase. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, daß sie „keinen Anlaß“ für die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens sieht. Dies gab der Leitende Oberstaatsanwalt von Würzburg Dietrich Geuder bekannt. Bei allen drei der Staatsanwaltschaft gemeldeten „Vorfällen“, sei „keine Strafbarkeit“ erkennbar (zu den Vorfällen in Würzburg siehe Bericht 1, Bericht 2 und Bericht 3). Damit kommt die Diözesanleitung von Würzburg zwar in Erklärungsnotstand, doch die staatsanwaltschaftliche Mitteilung kommt für die beiden entlassenen Seminaristen zu spät.
Nachdem von KNA aufgescheucht, mehrere große Medien von der Süddeutschen Zeitung angeführt sich zu Schlagzeilen wie „Rechtsextremismus in der Kirche“ oder „Braunes Netzwerk im Priesterseminar“ verstiegen, hatte die Diözese sofort eine kircheninterne „Untersuchungskommission“ eingesetzt, der sowohl der Bischof von Würzburg als auch der Erzbischof von Bamberg angehörten. Zusätzlich wurde im Namen pefekter „Transparenz“ auch eine externe Untersuchungskommission unter dem Vorsitz eines ehemaligen Oberlandesrichter berufen. Pikant dabei war, daß der ehemalige Richter im Vorstand von Donum vitae-Bayern sitzt und damit tatsächlich im Widerspruch zur katholischen Kirche steht.
Der Sprecher der Diözese Würzburg erklärte nun völlig richtig, daß die strafrechtliche nichts mit der kircheninternen Bewertung über die Eignung eines Seminaristen für das Priestertum zu tun hat. Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann hatte am 31. Juli auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz erklärt, daß zwei Seminaristen von ihm und Erzbischof Schick entlassen wurden , weil sie aufgrund der „schwerwiegenden“ Vorfälle nicht die nötige „menschliche Reife und pastorale Befähigung“ zum Priestertum hätten.
Was bleibt, ist ein Sturm im Wasserglas, ein Kniefall vor den weltlichen Medien, wahrscheinlich eine kircheninterne Intrige und zwei Seminaristen, deren Weg zum Priestertum der politische Korrektheit geopfert wurde. In Deutschland ist es nicht leicht, Priester zu werden.