(Menzingen) In einem ausführlichen Interview von Angelus Press mit Bischof Bernard Fellay, dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. nahm dieser unter anderem zur Entwicklung der Bruderschaft und zum Verhältnis mit Rom Stellung. Anlaß ist der 25. Jahrestag seiner Bischofsweihe, die ihm am 30. Juni 1988 von Erzbischof Marcel Lefebvre, dem Gründer der Bruderschaft gespendet wurde. Die Weihe von vier Priester der Piusbruderschaft zur Bischöfen erfolgte ohne Erlaubnis durch Papst Johannes Paul II. Rom gab im Vorfeld bekannt, daß ein solcher „schwerwiegender“ Schritt automatisch die Exkommunikation der weihenden Bischöfe und der neuen Bischöfe nach sich ziehe. Auf ausdrückliche Anweisung von Papst Benedikt XVI. wurde im Januar 2009 die Situation als behoben erklärt. Einige Ausschnitte des Interviews werden vollständig wiedergegeben. Das vollständige Originalinterview kann auf der englischen Seite der Piusbruderschaft nachgelesen werden.
11. Obwohl Msgr. Lefebvre immer den Wunsch hegte, zu friedlichen Beziehungen mit den römischen Autoritäten zu gelangen, führten die Bischofsweihen zu einer neuen Phase einer feindseliger Behandlung und Verfolgung der Bruderschaft durch Rom. Man hat in den vergangenen zehn Jahren versucht, zumindest eine Überwindung dieser Feindseligkeit und Verfolgungen zu erreichen auf eine Weise, daß der Auftrag der Bruderschaft in keiner Weise kompromittiert wird. Bisher zumindest haben die Anstrengungen keine Lösung gebracht. Warum denken Sie, sind die Anstrengungen trotz Ihres guten Willens bisher erfolglos geblieben?
Zunächst möchte ich unterstreichen, daß die Initiative zu einer Normalisierung von Rom ausgegangen ist und nicht von uns. Nicht ich habe den ersten Schritt gesetzt. Ich habe versucht zu sehen, ob die Situation so war, daß wir unter Wahrung unserer Identität weitergehen konnten. Offensichtlich ist das noch nicht der Fall.
Warum? Die römischen Stellen halten sich nach wie vor an gefährliche und giftige Grundsätze, die zur Zeit des Konzils in die Kirche eingeführt wurden. Das ist der Grund, weshalb wir nicht imstande sind weiterzugehen.
Ich habe keine Ahnung, wieviel Zeit wir dafür noch brauchen werden oder wieviel Drangsal wir bis zu jenem Augenblick noch erleiden werden müssen. Vielleicht zehn Jahre, vielleicht mehr, vielleicht weniger. Es liegt in Gottes Hand.
12. Bleiben sie offen für Kontakte aus Rom und in besonderer Weise des neuen Heiligen Vaters?
Selbstverständlich bleibe ich offen! Es ist die Kirche Gottes. Der Heilige Geist steht noch darüber und geht über alle Hindernisse hinaus, die seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in die Kirche hineingetragen wurden. Wenn der Herr will, daß die Dinge in Ordnung gehen, dann wird Er es tun. Gott weiß, wann es geschehen wird, wir aber müssen immer bereit sein. Eine vollständige und wirkliche Lösung kann nur erfolgen, wenn die römischen Stellen wieder in diese Richtung arbeiten.
13. Welche Zeichen können wir beobachten, um festzustellen, ob unter den römischen Autoritäten ein Gesinnungswandel hin zur Tradition erfolgt oder beginnt?
Es ist sehr schwierig zu sagen, wo er beginnt. Wir haben mit Papst Benedikt gesehen, daß es vor allem das große Zeichen der Liturgie war und möglicherweise andere Bemühungen, die weniger stark waren. Diese geschahen gegen starke Widerstände. Offensichtlich hat er es nicht geschafft, wie wir jetzt sehen. Aber der Wandel muß mit Sicherheit von der Spitze kommen.
Etwas kommt möglicherweise von unten, von den Bischöfen, Priestern und Gläubigen des Novus Ordo, die zur Tradition zurückkehren wollen. Ich denke, daß diese Tendenz bereits begonnen hat, auch wenn sie noch nicht sehr groß ist. Sie ist noch nicht der Mainstream, aber sicher ein Zeichen. Eine grundlegende Veränderung muß aber von oben kommen, vom Papst. Sie kann also von mehreren Seiten kommen, wird aber mit Sicherheit immer bedeuten, unseren Herrn und Gott Jesus Christus den richtigen Platz in der Kirche einzuräumen, den Mittelpunkt.
14. Nehmen wir einen Gesinnungswandel an der Spitze in Rom an, wie könnte dann das Werk der Wiederherstellung der gesamten Kirche erfolgen?
Das ist schwierig zu sagen. Im Augenblick, sollten sich die Dinge nicht ändern, könnte es im Inneren der Kirche zu Verfolgung und harten Kämpfen kommen, wie es zur Zeit des Arianismus der Fall war. Wenn etwas geschieht, zum Beispiel wenn es eine Verfolgung gäbe und dann der Heilige Vater zur Tradition zurückkehren würde, könnte die Situation eine völlig andere sein. Gott weiß, welche Art von Projekt Er verfolgt, um die Kirche wieder auf ihren Weg zurückzubringen.
15. Was kann man tun, um eine solche Rückkehr zur Tradition zu beschleunigen?
Gebet und Opfer! Jeder muß seinen Standespflichten nachkommen, die Verehrung des unbefleckten Herzens Mariens fördern und den Rosenkranz beten. Was den Rosenkranz betrifft, bin ich für einen neuen Kreuzzug offen.
16. Was sagen Sie denen, die behaupten, Sie hätten einen Kompromiß mit dem Konzil und der Nachkonzilskirche geplant (oder würden ihn immer noch planen)?
Das ist reine Propaganda von Leuten, die die Bruderschaft spalten wollen. Ich weiß nicht, wie sie zu solchen Ideen kommen. Offensichtlich benutzen sie die heikle Lage im vergangenen Jahr, um den Generaloberen Dinge zu beschuldigen, die er nie getan hat und nie Absicht hatte sie zu tun. Ich hatte nie die Absicht, die Bruderschaft zu kompromittieren.
Sie sollten sich daher selbst fragen: Wem nützt es, die Bruderschaft gespalten zu sehen, wenn nicht ihren Feinden? Jene, die die Bruderschaft mit ihrer Dialektik teilen, sollten darüber nachdenken, warum sie tun, was sie tun. Damit meine ich Bischof Williamson und die Priester, die ihm folgen.
17. Im Rücklick auf die vergangenen Jahre gibt es etwas, was sie anders gemacht hätten?
Oh, sicher. Man ist nach der Schlacht immer klüger. Ich hätte stärker herausgestrichen, was ich immer gesagt habe, wenn ich auch dachte, daß es nicht notwendig sei, es zu betonen: in jedem Abkommen gäbe es immer eine conditio sine qua non, die wir nie kompromittieren würden. Da gibt es kein drumherum. Wir bleiben, so wie wir sind. Das ist es, was uns zu Katholiken macht und Katholiken wollen wir bleiben.
Sicher hätte ich, und tatsächlich wurde es inzwischen schon gemacht, die Kommunikation verbessert. Ich war durch die Verluste gelähmt. Sonst würde ich es jetzt machen.
18. Abgesehen von den Beziehungen zu Rom, welche Hoffnungen hegen sie für die nächsten 25 Jahre für die Bruderschaft und für die Kirche?
Daß wir in den kommenden 25 Jahren die Rückkehr der Kirche zur Tradition sehen, damit wir eine neue Blüte der Kirche erleben werden.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: sspx.org
Leider immer wieder das selbe leidige Thema. Die Bruderschaft kreist offensichtlich um sich selbst. Zwei Absätze genügen um sich den Rest des Interviews zu sparen. Die Bruderschaft profitiert letztendlich von der Krise der Kirche, darum darf es keine Gesundung geben.
Fellays Schizophrenie ist das Diktat der Apostasie Roms bei gleichzeitigen Wirken des hl. Geistes.
Seine Formulierungen bleiben unklar: „Das ist der Grund, weshalb wir nicht imstande sind weiterzugehen. Ich habe keine Ahnung, wieviel Zeit wir dafür noch brauchen werden…wir aber müssen immer bereit sein…“
Mag die Bruderschaft St. Pius X sich „bereithalten“, bis hoffentlich andere die Krise der Kirche lösen.
Dass die Krise der Kriche nicht von der FSSPX gelöst wird und gelöst werden kann, ist hoffentlich allen klar.
Die Lösung kann nur von Seiten der Autorität, also des Papstes, der Kardinäle und der Bischöfe, erfolgen.
Die Aufgabe der FSSPX ist es, in dieser schweren Zeit als Mahner aufzutreten.
Insofern „kreist“ ihr Beitrag auch um sich selbst.
Es ist nur noch traurig. Es wird keine Frage gestellt, die diejenigen beunruhigt, die den Kurs von Bischof Fellay mit großer Sorge betrachten. Die fürchten, dass das Erbe von Erzbischof Lefebvre verloren geht.
Ich greife jetzt nur eine Frage auf: Wie ist es möglich, mit Rom eine Vereinbarung anzustreben, obwohl doktrinelle Differenzen bestehen? Bedeutet das nicht, den Kampf um den Glauben aufzugeben? Dem „Glaubenspluralismus“ seit dem II. Vatikanum zuzustimmen?
Bischof Fellay brauchte diese Frage nicht zu beantworten, weil sie ihm nicht gestellt wurde.
Ich verweise auf den Blog von POSchenker. Weil hier diejenigen zu Wort kommen, die ihre Sorge um den Kurs der FSSPX, um das Erbe von Erzbischof Lefebvre, argumentativ vortragen. Dass zwischen der Leitung und diesen Priestern kein Dialog möglich ist, zeigt, wie schwer die Krise innerhalb der FSSPX ist. Mit dem Hinweis auf den alleinigen Sündenbock, Bischof Williamson, kann diese Krise nicht bewältigt werden.
Sie brauchen sich um die Treue Bischof Fellays zum Geiste Lefebvres genau so wenig Sorgen zu machen wie die Befürworter einer Einigung sich (vorerst) Hoffnung machen können. Der Generalobere hat sich diesbezüglich klar und unmissverständlich ausgedrückt:
http://pius.info/video/piusbruderschaft/8007-die-aktuelle-lage-der-beziehungen-mit-rom
Nachtrag:
Bischof Fellay war bereit, sich von Rom „eingliedern“ zu lassen. Es war Kardinal Levada, der dies verhindert hat. Und Benedikt XVI., der mit seinem Brief unmittelbar vor dem Generalkapitel 2012 alle Forderungen seiner Vorgänger erhoben hat, denen Erzbischof Lefebvre nie zustimmte.
Schon einmal verwies ich auf die beiden Artikel „Rome et Menzingen sont d’accord“ auf der französischen Seite aveclimmaculee. Zu finden sind diese Artikel im Mai-Archiv, vom 27.
Sie vergleichen Fellays Doktrinelle Erklärung mit der vatikanischen Antwort und stellen fest, daß die vatikanische Antwort Fellays Doktrineller Erklärung substantiell gleicht. Angesichts dieser substantiellen Übereinstimmung folgt die Frage, ob die vatikanische Antwort nicht bloß deswegen erfolgte, um dem Generaloberen, der mit seiner Doktrinellen Erklärung (damals) bei der Priesterbruderschaft nicht durchkommen konnte, einen Vorwand zu geben, sich als glaubenstreuer Verteidiger der Tradition aufspielen zu können – bis zum nächsten Versuch.
Es wäre im Sinne der Offenheit und Klarheit sehr zu begrüßen, wenn sowohl Fellays Doktrinelle Erklärung als auch die vatikanische Antwort veröffentlicht würden, und zwar in einer für die Gläubigen allgemein zugänglichen Form.
Es war ja zu erwarten das sich hier die Feinde der FSSPX sofort mit diversen Verschwörungstheorien (Verschwörungs- Lügen) zu Wort melden werden. Aber bitte wo sind die Beweise das seine Exzellenz Bischof Fellay und der Generalrat etwas unterschrieben haben, das nicht mit dem Heiligen Willen Gottes unseres Herrn, der Glaubenslehre und der Heiligen Tradition der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche nicht vereinbar ist??
Gottes und Mariens Segen auf allen wegen
Lesen Sie die Doktrinelle Erklärung, die der Generalobere am 15.IV.2013 Rom vorlegte.
Berichtigung: Die Vorlage erfolgte natürlich ein Jahr früher, also am 15.IV.2012.
@meli: volle Zustimmung!!
Frage 16 ist doch eine durchaus wichtige Frage: „Was sagen Sie denen, die behaupten, Sie hätten einen Kompromiß mit dem Konzil und der Nachkonzilskirche geplant (oder würden ihn immer noch planen)?“
Es ist mir einfach unbegreiflich, wie der Generalobere auf diese Frage antworten konnte: „Das ist reine Propaganda von Leuten, die die Bruderschaft spalten wollen. Ich weiß nicht, wie sie zu solchen Ideen kommen. Offensichtlich benutzen sie die heikle Lage im vergangenen Jahr, um den Generaloberen Dinge zu beschuldigen, die er nie getan hat und nie Absicht hatte sie zu tun. Ich hatte nie die Absicht, die Bruderschaft zu kompromittieren.“
Seine Doktrinelle Erklärung, die er Rom am 15.IV.2012 vorlegte, um eine Einigung mit Rom zu erlangen, ist absolut keine Propaganda irgendwelcher angeblich Spaltungsbesessener. Sie ist Tatsache, höchst traurige Tatsache. Denn mit dieser Doktrinellen Erklärung, die von ihm selbst vorgelegt wurde, öffnete er sich definitiv dem Zweiten Vatikanum, der nachkonziliaren „lebendigen“ (sprich: veränderlichen) Tradition, der ebenfalls nachkonziliaren „Hermeneutik der Kontinuität“ und auch der modernistischen Liturgie. Damit verriet er den Erzbischof Lefebvre und dessen Werk, denn der Erzbischof lehnte Konzil wie auch modernistischen Ritus entschieden ab.
Jene Katholiken, die diesen Verrat an Erzbischof Lefebvre ablehnen, wollen absolut keine Spaltung der Priesterbruderschaft. Diese Spaltung beschwört vielmehr der derzeitige Generalobere herauf, einerseits durch seinen Verrat an Erzbischof Lefebvre, andererseits durch seine Unterdrückung und Verleumdung jener, die seinem Kurs nicht zustimmen – jener, die Erzbischof Lefebvre und dem Werk dieses Erzbischofs treu bleiben wollen.
Und wie um Gottes Willen kann ein Mann, der ein Diener Gottes, des Gottes der Wahrheit sein soll, sich derart unzutreffend äußern, wie es der Generalobere auf diese Frage tat? Er müßte doch wissen, daß er einmal auch diese Antwort vor Gott verantworten muß!
Lieber Karl Bell
es ist offensichtlich, dass die FSSPX nicht einmal ihre eigene Krise lösen kann, geschweige denn die der Kirche. Diese Bruderschaft kann uns vorallem eine Mahnung sein, wie man es nicht machen sollte: nämlich ohne den heiligen Vater und ohne gültiges Lehramt!
Das Problem der Priesterbruderschaft liegt nicht in ihr selbst, sondern in dem verhängnisvollen Kurs, den der derzeitige Generalobere und sein Anhang derzeit steuern.
Solange die Priesterbruderschaft ihrem Gründer, Erzbischof Lefebvre, treu blieb, wirkte sie segensreich.
Daß Rom ‑leider- die Krise der Kirche derzeit nicht lösen kann, ist offensichtlich. Es kann auch keine Lösung der Krise geben, solange Rom beim Zweiten Vatikanum verharrt.
Die Krise der Kirche wird gelöst werden, das steht fest. Ob die FSSPX ihre Probleme in den Griff bekommt wissen wir nicht.
Wie schon geschrieben: Die Krise der Kirche kann nur gelöst werden, wenn sich Rom von dem 2.Vatikanum befreit.
Nur schade, dass sie nicht Papst sind…
Rom kann (und will) sich nicht vom Konzil „befreien“, denn das Konzil war zweifellos rechtmäßig. Es muss nur im Sinne der Tradition gedeutet werden, dann wird die Kirche sich erholen. Nur die Schrift sagt ja auch, dass bei der Wiederkunft des Herrn, die gläubigen Christen rar sein werden.
Tut mir leid, aber das 2.Vatikanum läßt sich nicht im Sinne der Tradition deuten. So wenig man ein Preußischblau als Zinnoberrot deuten kann, so wenig kann man die katholische Tradition als dem 2.Vatikanum innewohnend deuten. Das 2.Vatikanum ist und bleibt ein mehrfacher Bruch der katholischen Tradition, daran kann kein Deutungsversuch etwas ändern.
Seefeldt: Wenn die von ihnen erwähnte Präambel die seine Exzellenz Bischof Fellay in Namen der FSSPX im Vatikan übergeben hat, so ein Verrat an seiner Exzellenz Erzbischof Lefebvre gewesen sein soll, weil ihrer Meinung nach damit die FSSPX sich den VK II als auch dem Unheil bringenden NOM geöffnet hätte und sich somit gegen Gott dem Herrn und der Heiligen Tradition gestellt hat, also dann Frage ich mich ja doch, warum der Vatikan dann diese Präambel nicht angenommen hat? Denn dann wäre ja alles für den Vatikan gerichtet gewesen und die FSSPX hätte alles erfüllt was der Vatikan von der Priesterbruderschaft forderte?
Also bitte wo sind die Unterschriften oder Vereinbarungen die Beweisen das seine Exzellenz Bischof Fellay, der Generalrat und auch das Generalkapitel Verrat ausgeübt hat??
Ich weis und morgen werde ich hier Vorverurteilt , weil ich über- überübermorgen oder irgendwann eine Aussage tätige die Vielleicht mit der Glaubenslehre nicht im Einklang ist. Also hört auf mit euren Verschwörungstheorien und Spalterischen Kommentaren den ihr helft damit nur den Feinden Gottes unseres Herrn und seiner Kirche. JA angeblich wollten alle ja keine Spaltung, die Arianer, die Lutheraner, die Anglikaner, die Altkatholiken usw. alle haben aber nur das was sie Glauben ist Recht durchgepeitscht, haben aber in der HRKK immensen Schaden mit ihren antikatholischen Gedankengut verursacht. Ich bin aber dafür das aus den „Geistigen Schisma ein körperliches wird“ denn nur wenn alle an einen Strang ziehen, kann die Kirche wieder so wirken wie es Gott der Herr ihr aufgetragen hat, daher raus mit Helfershelfern des Antichristen, egal ob nun von der „Linken oder Rechten Seite“, den wer nicht mehr katholisch denkt, soll dorthin gehen wo er glaubt geistig zu Hause zu sein. Die einen zu den Protestanten, Altkatholiken, usw. und die anderen halt zu den Sedisvakantisten.
Gottes und Mariens Segen auf allen Wegen.
Ich war, und bin immer noch, für eine Einigung. Ich bin aber Realist genug, zu sehen, dass diese, zur Zeit, rein menschlich gesehen, unmöglich ist. Nicht nur wegen des neuen Pontifikats. Sie war es wohl auch schon vorher. Weil sowohl Rom als auch die FSSPX stur auf ihren jeweiligen Positionen verharren. Die Lösung besteht in einer Interpretation des Konzils im Sinne und in der Kontinuität der Tradition. Dazu bedarf es aber eines konservativen Papstes und eines Generaloberen, der in Fragen des Miteinanders der Religionen, offenere Positionen vertritt. Punkte, wie die in meinen Augen verhängnisvolle, Kollegialität der Bischöfe oder die übertriebene Öffnung zur Welt müssten diskutiert werden, immer im Sinne der Tradition. Das wird aber nicht geschehen, und darum sollte Bischof Fellay tatsächlich aufhören, einen Schmusekurs gegenüber Rom zu fahren. Die Priesterbruderschaft sollte der Stachel im Fleisch der Konzilskirche sein und die Finger in die Wunden legen. Auf theologischer Ebene kommt man zur Zeit nicht weiter, aber warum schweigt man zu pastoralen Missständen. Lefèbvre war sich nicht zu schade Bischöfe und Päpste zu kritisieren. Von Fellay kommt in dieser Hinsicht nur Schweigen, obschon die Zustände nie so schlimm waren wie heute (und auch in den Medien der Piusbruderschaft zum Teil thematisiert werden). Verstehe das, wer kann. Trotzdem sollten wir die Priesterbruderschaft unterstützen, denn nur eine starke FSSPX kann Druck auf das neo-liberale Rom ausüben.
Auch ich bin für eine Einigung zwischen Rom und der Priesterbruderschaft. Eine solche Einigung wäre mir sogar ein Herzensanliegen.
Eine Einigung kann aber wohl nur erfolgen, wenn sich beide Seite im Glauben einig werden, und das wiederum kann nur geschehen, wenn Rom wieder zum katholischen Glauben findet, zu dem Glauben, den Erzbischof Lefebvre so treu verteidigte und zu dessen Verteidigung und Wahrung er die Priesterbruderschaft gründete. Rom kann aber nur zum katholischen Glauben zurückfinden, wenn es sich von dem 2.Vatikanum befreit, denn dieses fatale Konzil ist unkatholisch. Erzbischof Lefebvre nannte es sogar „häretisch“.
Die Priesterbruderschaft ihrerseits kann nur stark sein, wenn sie dem Erzbischof und dem katholischen Glauben treu bleibt – und damit auch weiterhin 2.Vatikanum und modernistische Liturgie entschieden ablehnt.
In seiner Doktrinellen Erklärung vom 15. April 2012 hat Bischof Fellay weder das II. Vatikanum noch den NOM abgelehnt. Mir ist nicht bekannt, dass der Generalobere sich von seiner Erklärung distanziert, sie als zu weitgehend zurückgenommen hätte. Die Forderung, die für Erzbischof Lefebvre selbstverständlich war, dass Rom zum katholischen Glauben zurückfindet, kommt im Sprachgebrauch der Leitung nicht mehr vor.
Nach den letzten öffentlichen Äußerungen von Bischof Fellay scheint sich die FSSPX damit zufrieden zu geben,den überlieferten Glauben im eigenen Binnenraum leben, praktizieren zu dürfen. Mit meinen Worten: einen „Nischenplatz in der Konzilskirche“ anzustreben. Das wäre eindeutig ein Abrücken von Erzbischof Lefebvre, zumindest ununterbrochen ab dem 6. Mai 1988, als er in einem Brief an Kardinal Ratzinger seine gegebene Unterschrift unter das „berühmte Protokoll“ zurücknahm. Es wäre die Übernahme des Vorschlags von Kurienerzbischof di Noia, der sich auf das „frühe Charisma“ des Gründers“ Anfang der 1970er Jahre beruft. Eine eigenartige Treue, die die weitere Entwicklung verleugnet.
Bischof Tissier de Mallerais vertritt nach meiner Wahrnehmung die Linie des Erzbischofs am deutlichsten. Doch er ist nicht der Generalobere, er ist zum Gehorsam verpflichtet.
Wer dieses Interwiev ganz unvoreingenommen und mit offenem Geist liest, erkennt sofort: hier zeigt sich eine – leider ganz gewöhnliche – Sekte.
All die Anzeichen, der ganze Tonfall weist darauf hin: Weinerliches Beleidigtsein, „kurzatmiges“ und kleinräumiges Denken, Um-sich-selbst-Kreisen und – am Schlimmsten – das Durchdrungensein von einer überheblichen Selbstgerechtigkeit.
Während innerhalb der verhältnismäßig kleinen Bruderschaft die Kämpfe um die Orthodoxie fortdauern, bietet die katholische Kirche gegenwärtig ein Bild der Geschlossenheit und Kontinuität. Der würdevolle Zurücknahme Benedikt XVI. als Akt der Demut und des Vertrauens stünde manchem Einzelkämpfer innerhalb der FSSPX gut zu Gesichte. Franziskus und sein Vorgänger betonen trotz ihrer unterschiedlichen Charakterformung ihre Gemeinsamkeiten und verzichten weitestgehend auf Profilierung auf Kosten des Anderen. Man stelle sich stattdessen einen Exzentriker wie Williamson vor! Würde er sich auch hinter die Mauern eines Klosters zurückziehen im Gebet für die Kirche?
Wie auch immer die Situation innerhalb der Piusbruderschaft zu bewerten sein mag, klar ist, daß ihr die Entwicklung der Dinge recht gibt und klar ist ebenso, daß die Entwicklung der konziliaren Kirche diese ins Unrecht setzt.
Im deutschen Sprachraum sind Priester- und Ordensberufungen im freien Fall begriffen viele Gottgeweihte geben sich mehr dem Enneagramm, dem Zen und marxistischer Gesellschaftspolitik hin als dem authentischen Glauben an Christus.
Die Anzahl der praktizierenden Laien geht dramatisch zurück und wo es eine Renaissance gibt, ist die Überlieferte Messe und die klassische Theologie die Inspiration und ganz sicher nicht „das Konzil“. Von diesem lebt nur eine gewisse Professoren- und Funktionärskaste, die ihre Absonderungen niemals der Zustimmung der Gläubigen – und deren finanzieller Zustimmung – aussetzen muß. Es handelt sich also um eine geschützte Werkstätte.
Schuld an der Apostasie ist die in den Konzilsdokumenten allgegenwärtige Vermischung von Wahrem und Falschem und besonders die doktrinäre Verwirrung bezüglich des Verhältnisses von Natur und Übernatur. Das haben die konzilsinspirierenden Häretiker Teilhard, Rahner, de Lubac u. a. mitzuverantworten.
Die Piusbruderschaft ist meiner Beobachtung der letzten 25 Jahre vollauf berechtigt, Forderungen an das offizielle Rom zu stellen. Sie hat den vollen Glauben bewahrt. Der hl. Vater muß sich jetzt entscheiden, wie er Konzil und Nachkonzilszeit bewertet! Die restlichen Gläubigen warten dringend auf die Klärung!
Bei allem Menschlich-Allzumenschlichem in der SSPX: Danke!
Meiner Meinung nach hat nicht die Bruderschaft in den letzten 25 den Glauben bewahrt, sondern es waren und sind dies die papst- und lehramtstreuen Katholiken innerhalb der Kirche, die obwohl verfolgt und angefeindet sich die Einheit mit Rom bewahrt haben. Diesen schulden wir unseren Dank und ihr Ausharren beginnt nun langsam Früchte zu tragen.
Demgegenüber hatten sich Lefebvre und seine Anhänger mit einem schismatischen Akt in den rechtsfreien Raum verabschiedet und mit dem Stigma der Exkommunikation behaftet sich jeglichen Einflusses auf das Geschehen der Gesamtkirche beraubt. Niemanden mehr zum Gehorsam verpflichtet außer einem frei erfunden „ewigen Rom“ (das aber nicht das Rom von heute sein darf und wahrscheinlich nicht das von morgen sein wird) warten sie darauf, bis die Kirche anfängt, sich nach ihren Vorstellungen zu ändern. Dabei verlieren sie den Anschluss an die lebendige Tradition und beginnen um sich selbst zu kreisen, umso mehr, je weniger Rom ihnen überhaupt Aufmerksamkeit schenkt. Der heilige Vater hat längst entschieden, wie das Konzil und die Zeit danach zu bewerten sind: nämlich im Lichte der Tradition. Somit bedarf es eigentlich keiner weiteren Klärung mehr und hier darf man dem Glaubenspräfekten recht geben: Über den Glauben wird nicht verhandelt.
Die Einheit mit Rom bewahrt? Und lehramtstreu? Wie geht das? Das lehramtstreue Rom lässt den bekannten und prominenten Priester Hans Küng unbehelligt zelebrieren, obwohl dieser offen die Gottheit Jesu Christi leugnet, die Transsubstantiation natürlich auch.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, leugnet offen die Heilsbedeutung des Kreuzestodes Jesu Christi, was selbst Martin Luther nicht getan hat. „Rom“ denkt noch nicht mal daran, ihn um Klarheit zu bitten, geschweige denn, ihn vor die Glaubenskongregation zu zitieren. Das sind nur zwei Beispiele, die sich fast unendlich vervollständigen ließen.
Es gibt kein „frei erfundenes ewiges Rom“. Dieses Rom war bis 1962 eine nachprüfbare Realität, mit einer Einheit im Glauben, die alle Generationen von Katholiken umfasste. Alle Katechismen, alle Dogmatik-Lehrbücher, alle päpstlichen Verlautbarungen bezeugen dies. Man muss sie allerdings lesen…
Einer Kirche, die nach dem II. Vatikanischen Konzil die Frage nach der Wahrheit immer weniger stellt, stellte Erzbischof Lefebvre die katholische Kirche, die glaubenstreu an der geoffenbarten Wahrheit festhält, gegenüber. Genuin katholisch, kann man nur sagen.
Das Ausharren der papst- und lehramtstreuen Katholiken inerhalb der Kirche hätte sicher nicht solche Früchte gezeitigt, wenn es da nicht im Hintergrund eine Gruppe gegeben hätte, die dieses Ausharren in aller Konsequenz durchgetragen hätte. Beide Wege bedingen einander und sind letztlich bewundernswert, denn Rom hat sich sträflich an ALLEN versündigt, die nur das glauben und weitergeben wollten, was sie empfangen hatten. Die dem traditionellen Glauben verpflichteten sollten zusammenstehen und sich nicht auseinanderdividieren (lassen)!
Zweifellos war das 2. Var.Konzil rechtmäßig. Aber das sagt nichts darüber aus, ob seine Ergebnisse auch wirklich gut und hilfreich waren.
Was aber die Priesterbruderschaft St. Pius X. angeht, so ist es überlebenswichtiog, dass sie mit aller Kraft die Anerkennung der gesamten Kirche findet. Andernfalls kann sie nicht bestehen, es ist nicht möglich, eine Nebenkirche oder etwas Ähnliches anzustreben. Sie braucht die Anerkennung ihrer Anliegen in der Kirche, auch wenn die Gesamtkirche dem nicht vollständig folgen kann.
Erzbischof Lefebvre hat nie eine „Nebenkirche“ angestrebt. Und dieses Streben kann man auch seinen Nachfolgern nicht unterstellen. Die Frage ist doch: Hat sich die Situation in der Kirche so verbessert seit 1988, den Bischofsweihen, dass die FSSPX in der Kirche überleben kann ohne aufgesogen zu werden, ohne in einen Allerweltstraditionalismus zu verfallen, der mit dem Erbe ihres Gründers nichts zu tun hat?
Das Überleben von geistlichen Gemeinschaften hängt weitgehend von der Treue zu den Prinzipien des Gründers ab. Das ist ein „Geistliches Grundgesetz“.