25 Jahre Bischofsweihen von Econe – Msgr. Fellay: „Bleibe für Kontakte mit Rom und dem neuen Papst offen.“


1988 Econe 25 Jahre Bischofsweihen der Piusbruderschaft durch Erzbischof Marcel Lefebvre(Men­zin­gen) In einem aus­führ­li­chen Inter­view von Ange­lus Press mit Bischof Ber­nard Fel­lay, dem Gene­ral­obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. nahm die­ser unter ande­rem zur Ent­wick­lung der Bru­der­schaft und zum Ver­hält­nis mit Rom Stel­lung. Anlaß ist der 25. Jah­res­tag sei­ner Bischofs­wei­he, die ihm am 30. Juni 1988 von Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re, dem Grün­der der Bru­der­schaft gespen­det wur­de. Die Wei­he von vier Prie­ster der Pius­bru­der­schaft zur Bischö­fen erfolg­te  ohne Erlaub­nis durch Papst Johan­nes Paul II.  Rom gab im Vor­feld bekannt, daß ein sol­cher „schwer­wie­gen­der“ Schritt auto­ma­tisch die Exkom­mu­ni­ka­ti­on der wei­hen­den Bischö­fe und der neu­en Bischö­fe nach sich zie­he. Auf aus­drück­li­che Anwei­sung von Papst Bene­dikt XVI. wur­de im Janu­ar 2009 die Situa­ti­on als beho­ben erklärt. Eini­ge Aus­schnit­te des Inter­views wer­den voll­stän­dig wie­der­ge­ge­ben. Das voll­stän­di­ge Ori­gi­nal­in­ter­view kann auf der eng­li­schen Sei­te der Pius­bru­der­schaft nach­ge­le­sen werden.

Anzei­ge

11. Obwohl Msgr. Lefeb­v­re immer den Wunsch heg­te, zu fried­li­chen Bezie­hun­gen mit den römi­schen Auto­ri­tä­ten zu gelan­gen, führ­ten die Bischofs­wei­hen zu einer neu­en Pha­se einer feind­se­li­ger Behand­lung und Ver­fol­gung der Bru­der­schaft durch Rom. Man hat in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren ver­sucht, zumin­dest eine Über­win­dung die­ser Feind­se­lig­keit und Ver­fol­gun­gen zu errei­chen auf eine Wei­se, daß der Auf­trag der Bru­der­schaft in kei­ner Wei­se kom­pro­mit­tiert wird. Bis­her zumin­dest haben die Anstren­gun­gen kei­ne Lösung gebracht. War­um den­ken Sie, sind die Anstren­gun­gen trotz Ihres guten Wil­lens bis­her erfolg­los geblieben?

Zunächst möch­te ich unter­strei­chen, daß die Initia­ti­ve zu einer Nor­ma­li­sie­rung von Rom aus­ge­gan­gen ist und nicht von uns. Nicht ich habe den ersten Schritt gesetzt. Ich habe ver­sucht zu sehen, ob die Situa­ti­on so war, daß wir unter Wah­rung unse­rer Iden­ti­tät wei­ter­ge­hen konn­ten. Offen­sicht­lich ist das noch nicht der Fall.

War­um? Die römi­schen Stel­len hal­ten sich nach wie vor an gefähr­li­che und gif­ti­ge Grund­sät­ze, die zur Zeit des Kon­zils in die Kir­che ein­ge­führt wur­den. Das ist der Grund, wes­halb wir nicht imstan­de sind weiterzugehen.
Ich habe kei­ne Ahnung, wie­viel Zeit wir dafür noch brau­chen wer­den oder wie­viel Drang­sal wir bis zu jenem Augen­blick noch erlei­den wer­den müs­sen. Viel­leicht zehn Jah­re, viel­leicht mehr, viel­leicht weni­ger. Es liegt in Got­tes Hand.

12. Blei­ben sie offen für Kon­tak­te aus Rom und in beson­de­rer Wei­se des neu­en Hei­li­gen Vaters?

Selbst­ver­ständ­lich blei­be ich offen! Es ist die Kir­che Got­tes. Der Hei­li­ge Geist steht noch dar­über und geht über alle Hin­der­nis­se hin­aus, die seit dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil in die Kir­che hin­ein­ge­tra­gen wur­den. Wenn der Herr will, daß die Din­ge in Ord­nung gehen, dann wird Er es tun. Gott weiß, wann es gesche­hen wird, wir aber müs­sen immer bereit sein. Eine voll­stän­di­ge und wirk­li­che Lösung kann nur erfol­gen, wenn die römi­schen Stel­len wie­der in die­se Rich­tung arbeiten.

13. Wel­che Zei­chen kön­nen wir beob­ach­ten, um fest­zu­stel­len, ob unter den römi­schen Auto­ri­tä­ten ein Gesin­nungs­wan­del hin zur Tra­di­ti­on erfolgt oder beginnt?

Es ist sehr schwie­rig zu sagen, wo er beginnt. Wir haben mit Papst Bene­dikt gese­hen, daß es vor allem das gro­ße Zei­chen der Lit­ur­gie war und mög­li­cher­wei­se ande­re Bemü­hun­gen, die weni­ger stark waren. Die­se gescha­hen gegen star­ke Wider­stän­de. Offen­sicht­lich hat er es nicht geschafft, wie wir jetzt sehen. Aber der Wan­del muß mit Sicher­heit von der Spit­ze kommen.

Etwas kommt mög­li­cher­wei­se von unten, von den Bischö­fen, Prie­stern und Gläu­bi­gen des Novus Ordo, die zur Tra­di­ti­on zurück­keh­ren wol­len. Ich den­ke, daß die­se Ten­denz bereits begon­nen hat, auch wenn sie noch nicht sehr groß ist. Sie ist noch nicht der Main­stream, aber sicher ein Zei­chen. Eine grund­le­gen­de Ver­än­de­rung muß aber von oben kom­men, vom Papst. Sie kann also von meh­re­ren Sei­ten kom­men, wird aber mit Sicher­heit immer bedeu­ten, unse­ren Herrn und Gott Jesus Chri­stus den rich­ti­gen Platz in der Kir­che ein­zu­räu­men, den Mittelpunkt.

14. Neh­men wir einen Gesin­nungs­wan­del an der Spit­ze in Rom an, wie könn­te dann das Werk der Wie­der­her­stel­lung der gesam­ten Kir­che erfolgen?

Das ist schwie­rig zu sagen. Im Augen­blick, soll­ten sich die Din­ge nicht ändern, könn­te es im Inne­ren der Kir­che zu Ver­fol­gung und har­ten Kämp­fen kom­men, wie es zur Zeit des Aria­nis­mus der Fall war. Wenn etwas geschieht, zum Bei­spiel wenn es eine Ver­fol­gung gäbe und dann der Hei­li­ge Vater zur Tra­di­ti­on zurück­keh­ren wür­de, könn­te die Situa­ti­on eine völ­lig ande­re sein. Gott weiß, wel­che Art von Pro­jekt Er ver­folgt, um die Kir­che wie­der auf ihren Weg zurückzubringen.

15. Was kann man tun, um eine sol­che Rück­kehr zur Tra­di­ti­on zu beschleunigen?

Gebet und Opfer! Jeder muß sei­nen Stan­des­pflich­ten nach­kom­men, die Ver­eh­rung des unbe­fleck­ten Her­zens Mari­ens för­dern und den Rosen­kranz beten. Was den Rosen­kranz betrifft, bin ich für einen neu­en Kreuz­zug offen.

16. Was sagen Sie denen, die behaup­ten, Sie hät­ten einen Kom­pro­miß mit dem Kon­zil und der Nach­kon­zils­kir­che geplant (oder wür­den ihn immer noch planen)?

Das ist rei­ne Pro­pa­gan­da von Leu­ten, die die Bru­der­schaft spal­ten wol­len. Ich weiß nicht, wie sie zu sol­chen Ideen kom­men. Offen­sicht­lich benut­zen sie die heik­le Lage im ver­gan­ge­nen Jahr, um den Gene­ral­obe­ren Din­ge zu beschul­di­gen, die er nie getan hat und nie Absicht hat­te sie zu tun. Ich hat­te nie die Absicht, die Bru­der­schaft zu kompromittieren.

Sie soll­ten sich daher selbst fra­gen: Wem nützt es, die Bru­der­schaft gespal­ten zu sehen, wenn nicht ihren Fein­den? Jene, die die Bru­der­schaft mit ihrer Dia­lek­tik tei­len, soll­ten dar­über nach­den­ken, war­um sie tun, was sie tun. Damit mei­ne ich Bischof Wil­liam­son und die Prie­ster, die ihm folgen.

17. Im Rück­lick auf die ver­gan­ge­nen Jah­re gibt es etwas, was sie anders gemacht hätten?

Oh, sicher. Man ist nach der Schlacht immer klü­ger. Ich hät­te stär­ker her­aus­ge­stri­chen, was ich immer gesagt habe, wenn ich auch dach­te, daß es nicht not­wen­dig sei, es zu beto­nen: in jedem Abkom­men gäbe es immer eine con­di­tio sine qua non, die wir nie kom­pro­mit­tie­ren wür­den. Da gibt es kein drum­her­um. Wir blei­ben, so wie wir sind. Das ist es, was uns zu Katho­li­ken macht und Katho­li­ken wol­len wir bleiben.

Sicher hät­te ich, und tat­säch­lich wur­de es inzwi­schen schon gemacht, die Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­bes­sert. Ich war durch die Ver­lu­ste gelähmt. Sonst wür­de ich es jetzt machen.

18. Abge­se­hen von den Bezie­hun­gen zu Rom, wel­che Hoff­nun­gen hegen sie für die näch­sten 25 Jah­re für die Bru­der­schaft und für die Kirche?

Daß wir in den kom­men­den 25 Jah­ren die Rück­kehr der Kir­che zur Tra­di­ti­on sehen, damit wir eine neue Blü­te der Kir­che erle­ben werden.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: sspx​.org

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30 Kommentare

  1. Lei­der immer wie­der das sel­be lei­di­ge The­ma. Die Bru­der­schaft kreist offen­sicht­lich um sich selbst. Zwei Absät­ze genü­gen um sich den Rest des Inter­views zu spa­ren. Die Bru­der­schaft pro­fi­tiert letzt­end­lich von der Kri­se der Kir­che, dar­um darf es kei­ne Gesun­dung geben.
    Fel­lays Schi­zo­phre­nie ist das Dik­tat der Apo­sta­sie Roms bei gleich­zei­ti­gen Wir­ken des hl. Geistes.
    Sei­ne For­mu­lie­run­gen blei­ben unklar: „Das ist der Grund, wes­halb wir nicht imstan­de sind wei­ter­zu­ge­hen. Ich habe kei­ne Ahnung, wie­viel Zeit wir dafür noch brau­chen werden…wir aber müs­sen immer bereit sein…“
    Mag die Bru­der­schaft St. Pius X sich „bereit­hal­ten“, bis hof­fent­lich ande­re die Kri­se der Kir­che lösen.

  2. Dass die Kri­se der Kri­che nicht von der FSSPX gelöst wird und gelöst wer­den kann, ist hof­fent­lich allen klar.

    Die Lösung kann nur von Sei­ten der Auto­ri­tät, also des Pap­stes, der Kar­di­nä­le und der Bischö­fe, erfolgen.

    Die Auf­ga­be der FSSPX ist es, in die­ser schwe­ren Zeit als Mah­ner aufzutreten.

    Inso­fern „kreist“ ihr Bei­trag auch um sich selbst.

  3. Es ist nur noch trau­rig. Es wird kei­ne Fra­ge gestellt, die die­je­ni­gen beun­ru­higt, die den Kurs von Bischof Fel­lay mit gro­ßer Sor­ge betrach­ten. Die fürch­ten, dass das Erbe von Erz­bi­schof Lefeb­v­re ver­lo­ren geht.
    Ich grei­fe jetzt nur eine Fra­ge auf: Wie ist es mög­lich, mit Rom eine Ver­ein­ba­rung anzu­stre­ben, obwohl dok­tri­nel­le Dif­fe­ren­zen bestehen? Bedeu­tet das nicht, den Kampf um den Glau­ben auf­zu­ge­ben? Dem „Glau­bens­plu­ra­lis­mus“ seit dem II. Vati­ka­num zuzustimmen?

    Bischof Fel­lay brauch­te die­se Fra­ge nicht zu beant­wor­ten, weil sie ihm nicht gestellt wurde.

    Ich ver­wei­se auf den Blog von POSchen­ker. Weil hier die­je­ni­gen zu Wort kom­men, die ihre Sor­ge um den Kurs der FSSPX, um das Erbe von Erz­bi­schof Lefeb­v­re, argu­men­ta­tiv vor­tra­gen. Dass zwi­schen der Lei­tung und die­sen Prie­stern kein Dia­log mög­lich ist, zeigt, wie schwer die Kri­se inner­halb der FSSPX ist. Mit dem Hin­weis auf den allei­ni­gen Sün­den­bock, Bischof Wil­liam­son, kann die­se Kri­se nicht bewäl­tigt werden.

  4. Nach­trag:
    Bischof Fel­lay war bereit, sich von Rom „ein­glie­dern“ zu las­sen. Es war Kar­di­nal Leva­da, der dies ver­hin­dert hat. Und Bene­dikt XVI., der mit sei­nem Brief unmit­tel­bar vor dem Gene­ral­ka­pi­tel 2012 alle For­de­run­gen sei­ner Vor­gän­ger erho­ben hat, denen Erz­bi­schof Lefeb­v­re nie zustimmte.

    • Schon ein­mal ver­wies ich auf die bei­den Arti­kel „Rome et Men­zin­gen sont d’ac­cord“ auf der fran­zö­si­schen Sei­te ave­clim­macu­lee. Zu fin­den sind die­se Arti­kel im Mai-Archiv, vom 27.

      Sie ver­glei­chen Fel­lays Dok­tri­nel­le Erklä­rung mit der vati­ka­ni­schen Ant­wort und stel­len fest, daß die vati­ka­ni­sche Ant­wort Fel­lays Dok­tri­nel­ler Erklä­rung sub­stan­ti­ell gleicht. Ange­sichts die­ser sub­stan­ti­el­len Über­ein­stim­mung folgt die Fra­ge, ob die vati­ka­ni­sche Ant­wort nicht bloß des­we­gen erfolg­te, um dem Gene­ral­obe­ren, der mit sei­ner Dok­tri­nel­len Erklä­rung (damals) bei der Prie­ster­bru­der­schaft nicht durch­kom­men konn­te, einen Vor­wand zu geben, sich als glau­bens­treu­er Ver­tei­di­ger der Tra­di­ti­on auf­spie­len zu kön­nen – bis zum näch­sten Versuch.

      Es wäre im Sin­ne der Offen­heit und Klar­heit sehr zu begrü­ßen, wenn sowohl Fel­lays Dok­tri­nel­le Erklä­rung als auch die vati­ka­ni­sche Ant­wort ver­öf­fent­licht wür­den, und zwar in einer für die Gläu­bi­gen all­ge­mein zugäng­li­chen Form.

  5. Es war ja zu erwar­ten das sich hier die Fein­de der FSSPX sofort mit diver­sen Ver­schwö­rungs­theo­rien (Ver­schwö­rungs- Lügen) zu Wort mel­den wer­den. Aber bit­te wo sind die Bewei­se das sei­ne Exzel­lenz Bischof Fel­lay und der Gene­ral­rat etwas unter­schrie­ben haben, das nicht mit dem Hei­li­gen Wil­len Got­tes unse­res Herrn, der Glau­bens­leh­re und der Hei­li­gen Tra­di­ti­on der Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen Kir­che nicht ver­ein­bar ist??

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen wegen

    • Lesen Sie die Dok­tri­nel­le Erklä­rung, die der Gene­ral­obe­re am 15.IV.2013 Rom vorlegte.

      • Berich­ti­gung: Die Vor­la­ge erfolg­te natür­lich ein Jahr frü­her, also am 15.IV.2012.

  6. Fra­ge 16 ist doch eine durch­aus wich­ti­ge Fra­ge: „Was sagen Sie denen, die behaup­ten, Sie hät­ten einen Kom­pro­miß mit dem Kon­zil und der Nach­kon­zils­kir­che geplant (oder wür­den ihn immer noch planen)?“

    Es ist mir ein­fach unbe­greif­lich, wie der Gene­ral­obe­re auf die­se Fra­ge ant­wor­ten konn­te: „Das ist rei­ne Pro­pa­gan­da von Leu­ten, die die Bru­der­schaft spal­ten wol­len. Ich weiß nicht, wie sie zu sol­chen Ideen kom­men. Offen­sicht­lich benut­zen sie die heik­le Lage im ver­gan­ge­nen Jahr, um den Gene­ral­obe­ren Din­ge zu beschul­di­gen, die er nie getan hat und nie Absicht hat­te sie zu tun. Ich hat­te nie die Absicht, die Bru­der­schaft zu kompromittieren.“

    Sei­ne Dok­tri­nel­le Erklä­rung, die er Rom am 15.IV.2012 vor­leg­te, um eine Eini­gung mit Rom zu erlan­gen, ist abso­lut kei­ne Pro­pa­gan­da irgend­wel­cher angeb­lich Spal­tungs­be­ses­se­ner. Sie ist Tat­sa­che, höchst trau­ri­ge Tat­sa­che. Denn mit die­ser Dok­tri­nel­len Erklä­rung, die von ihm selbst vor­ge­legt wur­de, öff­ne­te er sich defi­ni­tiv dem Zwei­ten Vati­ka­num, der nach­kon­zi­lia­ren „leben­di­gen“ (sprich: ver­än­der­li­chen) Tra­di­ti­on, der eben­falls nach­kon­zi­lia­ren „Her­me­neu­tik der Kon­ti­nui­tät“ und auch der moder­ni­sti­schen Lit­ur­gie. Damit ver­riet er den Erz­bi­schof Lefeb­v­re und des­sen Werk, denn der Erz­bi­schof lehn­te Kon­zil wie auch moder­ni­sti­schen Ritus ent­schie­den ab.

    Jene Katho­li­ken, die die­sen Ver­rat an Erz­bi­schof Lefeb­v­re ableh­nen, wol­len abso­lut kei­ne Spal­tung der Prie­ster­bru­der­schaft. Die­se Spal­tung beschwört viel­mehr der der­zei­ti­ge Gene­ral­obe­re her­auf, einer­seits durch sei­nen Ver­rat an Erz­bi­schof Lefeb­v­re, ande­rer­seits durch sei­ne Unter­drückung und Ver­leum­dung jener, die sei­nem Kurs nicht zustim­men – jener, die Erz­bi­schof Lefeb­v­re und dem Werk die­ses Erz­bi­schofs treu blei­ben wollen.

    Und wie um Got­tes Wil­len kann ein Mann, der ein Die­ner Got­tes, des Got­tes der Wahr­heit sein soll, sich der­art unzu­tref­fend äußern, wie es der Gene­ral­obe­re auf die­se Fra­ge tat? Er müß­te doch wis­sen, daß er ein­mal auch die­se Ant­wort vor Gott ver­ant­wor­ten muß!

  7. Lie­ber Karl Bell
    es ist offen­sicht­lich, dass die FSSPX nicht ein­mal ihre eige­ne Kri­se lösen kann, geschwei­ge denn die der Kir­che. Die­se Bru­der­schaft kann uns vor­al­lem eine Mah­nung sein, wie man es nicht machen soll­te: näm­lich ohne den hei­li­gen Vater und ohne gül­ti­ges Lehramt!

    • Das Pro­blem der Prie­ster­bru­der­schaft liegt nicht in ihr selbst, son­dern in dem ver­häng­nis­vol­len Kurs, den der der­zei­ti­ge Gene­ral­obe­re und sein Anhang der­zeit steuern.

      Solan­ge die Prie­ster­bru­der­schaft ihrem Grün­der, Erz­bi­schof Lefeb­v­re, treu blieb, wirk­te sie segensreich.

      Daß Rom ‑lei­der- die Kri­se der Kir­che der­zeit nicht lösen kann, ist offen­sicht­lich. Es kann auch kei­ne Lösung der Kri­se geben, solan­ge Rom beim Zwei­ten Vati­ka­num verharrt.

      • Die Kri­se der Kir­che wird gelöst wer­den, das steht fest. Ob die FSSPX ihre Pro­ble­me in den Griff bekommt wis­sen wir nicht.

        • Wie schon geschrie­ben: Die Kri­se der Kir­che kann nur gelöst wer­den, wenn sich Rom von dem 2.Vatikanum befreit.

          • Rom kann (und will) sich nicht vom Kon­zil „befrei­en“, denn das Kon­zil war zwei­fel­los recht­mä­ßig. Es muss nur im Sin­ne der Tra­di­ti­on gedeu­tet wer­den, dann wird die Kir­che sich erho­len. Nur die Schrift sagt ja auch, dass bei der Wie­der­kunft des Herrn, die gläu­bi­gen Chri­sten rar sein werden.

          • Tut mir leid, aber das 2.Vatikanum läßt sich nicht im Sin­ne der Tra­di­ti­on deu­ten. So wenig man ein Preu­ßisch­blau als Zin­no­ber­rot deu­ten kann, so wenig kann man die katho­li­sche Tra­di­ti­on als dem 2.Vatikanum inne­woh­nend deu­ten. Das 2.Vatikanum ist und bleibt ein mehr­fa­cher Bruch der katho­li­schen Tra­di­ti­on, dar­an kann kein Deu­tungs­ver­such etwas ändern.

  8. See­feldt: Wenn die von ihnen erwähn­te Prä­am­bel die sei­ne Exzel­lenz Bischof Fel­lay in Namen der FSSPX im Vati­kan über­ge­ben hat, so ein Ver­rat an sei­ner Exzel­lenz Erz­bi­schof Lefeb­v­re gewe­sen sein soll, weil ihrer Mei­nung nach damit die FSSPX sich den VK II als auch dem Unheil brin­gen­den NOM geöff­net hät­te und sich somit gegen Gott dem Herrn und der Hei­li­gen Tra­di­ti­on gestellt hat, also dann Fra­ge ich mich ja doch, war­um der Vati­kan dann die­se Prä­am­bel nicht ange­nom­men hat? Denn dann wäre ja alles für den Vati­kan gerich­tet gewe­sen und die FSSPX hät­te alles erfüllt was der Vati­kan von der Prie­ster­bru­der­schaft forderte?

    Also bit­te wo sind die Unter­schrif­ten oder Ver­ein­ba­run­gen die Bewei­sen das sei­ne Exzel­lenz Bischof Fel­lay, der Gene­ral­rat und auch das Gene­ral­ka­pi­tel Ver­rat aus­ge­übt hat??

    Ich weis und mor­gen wer­de ich hier Vor­ver­ur­teilt , weil ich über- über­über­mor­gen oder irgend­wann eine Aus­sa­ge täti­ge die Viel­leicht mit der Glau­bens­leh­re nicht im Ein­klang ist. Also hört auf mit euren Ver­schwö­rungs­theo­rien und Spal­te­ri­schen Kom­men­ta­ren den ihr helft damit nur den Fein­den Got­tes unse­res Herrn und sei­ner Kir­che. JA angeb­lich woll­ten alle ja kei­ne Spal­tung, die Aria­ner, die Luthe­ra­ner, die Angli­ka­ner, die Alt­ka­tho­li­ken usw. alle haben aber nur das was sie Glau­ben ist Recht durch­ge­peitscht, haben aber in der HRKK immensen Scha­den mit ihren anti­ka­tho­li­schen Gedan­ken­gut ver­ur­sacht. Ich bin aber dafür das aus den „Gei­sti­gen Schis­ma ein kör­per­li­ches wird“ denn nur wenn alle an einen Strang zie­hen, kann die Kir­che wie­der so wir­ken wie es Gott der Herr ihr auf­ge­tra­gen hat, daher raus mit Hel­fers­hel­fern des Anti­chri­sten, egal ob nun von der „Lin­ken oder Rech­ten Sei­te“, den wer nicht mehr katho­lisch denkt, soll dort­hin gehen wo er glaubt gei­stig zu Hau­se zu sein. Die einen zu den Pro­te­stan­ten, Alt­ka­tho­li­ken, usw. und die ande­ren halt zu den Sedisvakantisten.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen.

  9. Ich war, und bin immer noch, für eine Eini­gung. Ich bin aber Rea­list genug, zu sehen, dass die­se, zur Zeit, rein mensch­lich gese­hen, unmög­lich ist. Nicht nur wegen des neu­en Pon­ti­fi­kats. Sie war es wohl auch schon vor­her. Weil sowohl Rom als auch die FSSPX stur auf ihren jewei­li­gen Posi­tio­nen ver­har­ren. Die Lösung besteht in einer Inter­pre­ta­ti­on des Kon­zils im Sin­ne und in der Kon­ti­nui­tät der Tra­di­ti­on. Dazu bedarf es aber eines kon­ser­va­ti­ven Pap­stes und eines Gene­ral­obe­ren, der in Fra­gen des Mit­ein­an­ders der Reli­gio­nen, offe­ne­re Posi­tio­nen ver­tritt. Punk­te, wie die in mei­nen Augen ver­häng­nis­vol­le, Kol­le­gia­li­tät der Bischö­fe oder die über­trie­be­ne Öff­nung zur Welt müss­ten dis­ku­tiert wer­den, immer im Sin­ne der Tra­di­ti­on. Das wird aber nicht gesche­hen, und dar­um soll­te Bischof Fel­lay tat­säch­lich auf­hö­ren, einen Schmu­se­kurs gegen­über Rom zu fah­ren. Die Prie­ster­bru­der­schaft soll­te der Sta­chel im Fleisch der Kon­zils­kir­che sein und die Fin­ger in die Wun­den legen. Auf theo­lo­gi­scher Ebe­ne kommt man zur Zeit nicht wei­ter, aber war­um schweigt man zu pasto­ra­len Miss­stän­den. Lefèbvre war sich nicht zu scha­de Bischö­fe und Päp­ste zu kri­ti­sie­ren. Von Fel­lay kommt in die­ser Hin­sicht nur Schwei­gen, obschon die Zustän­de nie so schlimm waren wie heu­te (und auch in den Medi­en der Pius­bru­der­schaft zum Teil the­ma­ti­siert wer­den). Ver­ste­he das, wer kann. Trotz­dem soll­ten wir die Prie­ster­bru­der­schaft unter­stüt­zen, denn nur eine star­ke FSSPX kann Druck auf das neo-libe­ra­le Rom ausüben.

    • Auch ich bin für eine Eini­gung zwi­schen Rom und der Prie­ster­bru­der­schaft. Eine sol­che Eini­gung wäre mir sogar ein Herzensanliegen.

      Eine Eini­gung kann aber wohl nur erfol­gen, wenn sich bei­de Sei­te im Glau­ben einig wer­den, und das wie­der­um kann nur gesche­hen, wenn Rom wie­der zum katho­li­schen Glau­ben fin­det, zu dem Glau­ben, den Erz­bi­schof Lefeb­v­re so treu ver­tei­dig­te und zu des­sen Ver­tei­di­gung und Wah­rung er die Prie­ster­bru­der­schaft grün­de­te. Rom kann aber nur zum katho­li­schen Glau­ben zurück­fin­den, wenn es sich von dem 2.Vatikanum befreit, denn die­ses fata­le Kon­zil ist unka­tho­lisch. Erz­bi­schof Lefeb­v­re nann­te es sogar „häre­tisch“.

      Die Prie­ster­bru­der­schaft ihrer­seits kann nur stark sein, wenn sie dem Erz­bi­schof und dem katho­li­schen Glau­ben treu bleibt – und damit auch wei­ter­hin 2.Vatikanum und moder­ni­sti­sche Lit­ur­gie ent­schie­den ablehnt.

      • In sei­ner Dok­tri­nel­len Erklä­rung vom 15. April 2012 hat Bischof Fel­lay weder das II. Vati­ka­num noch den NOM abge­lehnt. Mir ist nicht bekannt, dass der Gene­ral­obe­re sich von sei­ner Erklä­rung distan­ziert, sie als zu weit­ge­hend zurück­ge­nom­men hät­te. Die For­de­rung, die für Erz­bi­schof Lefeb­v­re selbst­ver­ständ­lich war, dass Rom zum katho­li­schen Glau­ben zurück­fin­det, kommt im Sprach­ge­brauch der Lei­tung nicht mehr vor.

        Nach den letz­ten öffent­li­chen Äuße­run­gen von Bischof Fel­lay scheint sich die FSSPX damit zufrie­den zu geben,den über­lie­fer­ten Glau­ben im eige­nen Bin­nen­raum leben, prak­ti­zie­ren zu dür­fen. Mit mei­nen Wor­ten: einen „Nischen­platz in der Kon­zils­kir­che“ anzu­stre­ben. Das wäre ein­deu­tig ein Abrücken von Erz­bi­schof Lefeb­v­re, zumin­dest unun­ter­bro­chen ab dem 6. Mai 1988, als er in einem Brief an Kar­di­nal Ratz­in­ger sei­ne gege­be­ne Unter­schrift unter das „berühm­te Pro­to­koll“ zurück­nahm. Es wäre die Über­nah­me des Vor­schlags von Kuri­en­erz­bi­schof di Noia, der sich auf das „frü­he Cha­ris­ma“ des Grün­ders“ Anfang der 1970er Jah­re beruft. Eine eigen­ar­ti­ge Treue, die die wei­te­re Ent­wick­lung verleugnet.
        Bischof Tis­sier de Mal­ler­ais ver­tritt nach mei­ner Wahr­neh­mung die Linie des Erz­bi­schofs am deut­lich­sten. Doch er ist nicht der Gene­ral­obe­re, er ist zum Gehor­sam verpflichtet.

  10. Wer die­ses Inter­wiev ganz unvor­ein­ge­nom­men und mit offe­nem Geist liest, erkennt sofort: hier zeigt sich eine – lei­der ganz gewöhn­li­che – Sekte.
    All die Anzei­chen, der gan­ze Ton­fall weist dar­auf hin: Wei­ner­li­ches Belei­digt­sein, „kurz­at­mi­ges“ und klein­räu­mi­ges Den­ken, Um-sich-selbst-Krei­sen und – am Schlimm­sten – das Durch­drun­gen­sein von einer über­heb­li­chen Selbstgerechtigkeit.

  11. Wäh­rend inner­halb der ver­hält­nis­mä­ßig klei­nen Bru­der­schaft die Kämp­fe um die Ortho­do­xie fort­dau­ern, bie­tet die katho­li­sche Kir­che gegen­wär­tig ein Bild der Geschlos­sen­heit und Kon­ti­nui­tät. Der wür­de­vol­le Zurück­nah­me Bene­dikt XVI. als Akt der Demut und des Ver­trau­ens stün­de man­chem Ein­zel­kämp­fer inner­halb der FSSPX gut zu Gesich­te. Fran­zis­kus und sein Vor­gän­ger beto­nen trotz ihrer unter­schied­li­chen Cha­rak­ter­for­mung ihre Gemein­sam­kei­ten und ver­zich­ten wei­test­ge­hend auf Pro­fi­lie­rung auf Kosten des Ande­ren. Man stel­le sich statt­des­sen einen Exzen­tri­ker wie Wil­liam­son vor! Wür­de er sich auch hin­ter die Mau­ern eines Klo­sters zurück­zie­hen im Gebet für die Kirche?

  12. Wie auch immer die Situa­ti­on inner­halb der Pius­bru­der­schaft zu bewer­ten sein mag, klar ist, daß ihr die Ent­wick­lung der Din­ge recht gibt und klar ist eben­so, daß die Ent­wick­lung der kon­zi­lia­ren Kir­che die­se ins Unrecht setzt.

    Im deut­schen Sprach­raum sind Prie­ster- und Ordens­be­ru­fun­gen im frei­en Fall begrif­fen vie­le Gott­ge­weih­te geben sich mehr dem Enne­agramm, dem Zen und mar­xi­sti­scher Gesell­schafts­po­li­tik hin als dem authen­ti­schen Glau­ben an Christus.

    Die Anzahl der prak­ti­zie­ren­den Lai­en geht dra­ma­tisch zurück und wo es eine Renais­sance gibt, ist die Über­lie­fer­te Mes­se und die klas­si­sche Theo­lo­gie die Inspi­ra­ti­on und ganz sicher nicht „das Kon­zil“. Von die­sem lebt nur eine gewis­se Pro­fes­so­ren- und Funk­tio­närs­ka­ste, die ihre Abson­de­run­gen nie­mals der Zustim­mung der Gläu­bi­gen – und deren finan­zi­el­ler Zustim­mung – aus­set­zen muß. Es han­delt sich also um eine geschütz­te Werkstätte.

    Schuld an der Apo­sta­sie ist die in den Kon­zils­do­ku­men­ten all­ge­gen­wär­ti­ge Ver­mi­schung von Wah­rem und Fal­schem und beson­ders die dok­tri­nä­re Ver­wir­rung bezüg­lich des Ver­hält­nis­ses von Natur und Über­na­tur. Das haben die kon­zils­in­spi­rie­ren­den Häre­ti­ker Teil­hard, Rah­ner, de Lubac u. a. mitzuverantworten.

    Die Pius­bru­der­schaft ist mei­ner Beob­ach­tung der letz­ten 25 Jah­re voll­auf berech­tigt, For­de­run­gen an das offi­zi­el­le Rom zu stel­len. Sie hat den vol­len Glau­ben bewahrt. Der hl. Vater muß sich jetzt ent­schei­den, wie er Kon­zil und Nach­kon­zils­zeit bewer­tet! Die rest­li­chen Gläu­bi­gen war­ten drin­gend auf die Klärung!

    Bei allem Mensch­lich-All­zu­mensch­li­chem in der SSPX: Danke!

    • Mei­ner Mei­nung nach hat nicht die Bru­der­schaft in den letz­ten 25 den Glau­ben bewahrt, son­dern es waren und sind dies die papst- und lehr­amtstreu­en Katho­li­ken inner­halb der Kir­che, die obwohl ver­folgt und ange­fein­det sich die Ein­heit mit Rom bewahrt haben. Die­sen schul­den wir unse­ren Dank und ihr Aus­har­ren beginnt nun lang­sam Früch­te zu tragen.
      Dem­ge­gen­über hat­ten sich Lefeb­v­re und sei­ne Anhän­ger mit einem schis­ma­ti­schen Akt in den rechts­frei­en Raum ver­ab­schie­det und mit dem Stig­ma der Exkom­mu­ni­ka­ti­on behaf­tet sich jeg­li­chen Ein­flus­ses auf das Gesche­hen der Gesamt­kir­che beraubt. Nie­man­den mehr zum Gehor­sam ver­pflich­tet außer einem frei erfun­den „ewi­gen Rom“ (das aber nicht das Rom von heu­te sein darf und wahr­schein­lich nicht das von mor­gen sein wird) war­ten sie dar­auf, bis die Kir­che anfängt, sich nach ihren Vor­stel­lun­gen zu ändern. Dabei ver­lie­ren sie den Anschluss an die leben­di­ge Tra­di­ti­on und begin­nen um sich selbst zu krei­sen, umso mehr, je weni­ger Rom ihnen über­haupt Auf­merk­sam­keit schenkt. Der hei­li­ge Vater hat längst ent­schie­den, wie das Kon­zil und die Zeit danach zu bewer­ten sind: näm­lich im Lich­te der Tra­di­ti­on. Somit bedarf es eigent­lich kei­ner wei­te­ren Klä­rung mehr und hier darf man dem Glau­bens­prä­fek­ten recht geben: Über den Glau­ben wird nicht verhandelt.

      • Die Ein­heit mit Rom bewahrt? Und lehr­amts­treu? Wie geht das? Das lehr­amtstreue Rom lässt den bekann­ten und pro­mi­nen­ten Prie­ster Hans Küng unbe­hel­ligt zele­brie­ren, obwohl die­ser offen die Gott­heit Jesu Chri­sti leug­net, die Trans­sub­stan­tia­ti­on natür­lich auch.
        Der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, Robert Zol­lit­sch, leug­net offen die Heils­be­deu­tung des Kreu­zes­to­des Jesu Chri­sti, was selbst Mar­tin Luther nicht getan hat. „Rom“ denkt noch nicht mal dar­an, ihn um Klar­heit zu bit­ten, geschwei­ge denn, ihn vor die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on zu zitie­ren. Das sind nur zwei Bei­spie­le, die sich fast unend­lich ver­voll­stän­di­gen ließen.

        Es gibt kein „frei erfun­de­nes ewi­ges Rom“. Die­ses Rom war bis 1962 eine nach­prüf­ba­re Rea­li­tät, mit einer Ein­heit im Glau­ben, die alle Gene­ra­tio­nen von Katho­li­ken umfass­te. Alle Kate­chis­men, alle Dog­ma­tik-Lehr­bü­cher, alle päpst­li­chen Ver­laut­ba­run­gen bezeu­gen dies. Man muss sie aller­dings lesen…
        Einer Kir­che, die nach dem II. Vati­ka­ni­schen Kon­zil die Fra­ge nach der Wahr­heit immer weni­ger stellt, stell­te Erz­bi­schof Lefeb­v­re die katho­li­sche Kir­che, die glau­bens­treu an der geof­fen­bar­ten Wahr­heit fest­hält, gegen­über. Genu­in katho­lisch, kann man nur sagen.

      • Das Aus­har­ren der papst- und lehr­amtstreu­en Katho­li­ken inerhalb der Kir­che hät­te sicher nicht sol­che Früch­te gezei­tigt, wenn es da nicht im Hin­ter­grund eine Grup­pe gege­ben hät­te, die die­ses Aus­har­ren in aller Kon­se­quenz durch­ge­tra­gen hät­te. Bei­de Wege bedin­gen ein­an­der und sind letzt­lich bewun­derns­wert, denn Rom hat sich sträf­lich an ALLEN ver­sün­digt, die nur das glau­ben und wei­ter­ge­ben woll­ten, was sie emp­fan­gen hat­ten. Die dem tra­di­tio­nel­len Glau­ben ver­pflich­te­ten soll­ten zusam­men­ste­hen und sich nicht aus­ein­an­der­di­vi­die­ren (las­sen)!

  13. Zwei­fel­los war das 2. Var.Konzil recht­mä­ßig. Aber das sagt nichts dar­über aus, ob sei­ne Ergeb­nis­se auch wirk­lich gut und hilf­reich waren.
    Was aber die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. angeht, so ist es über­le­bens­wich­tiog, dass sie mit aller Kraft die Aner­ken­nung der gesam­ten Kir­che fin­det. Andern­falls kann sie nicht bestehen, es ist nicht mög­lich, eine Neben­kir­che oder etwas Ähn­li­ches anzu­stre­ben. Sie braucht die Aner­ken­nung ihrer Anlie­gen in der Kir­che, auch wenn die Gesamt­kir­che dem nicht voll­stän­dig fol­gen kann.

    • Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat nie eine „Neben­kir­che“ ange­strebt. Und die­ses Stre­ben kann man auch sei­nen Nach­fol­gern nicht unter­stel­len. Die Fra­ge ist doch: Hat sich die Situa­ti­on in der Kir­che so ver­bes­sert seit 1988, den Bischofs­wei­hen, dass die FSSPX in der Kir­che über­le­ben kann ohne auf­ge­so­gen zu wer­den, ohne in einen Aller­welts­tra­di­tio­na­lis­mus zu ver­fal­len, der mit dem Erbe ihres Grün­ders nichts zu tun hat?
      Das Über­le­ben von geist­li­chen Gemein­schaf­ten hängt weit­ge­hend von der Treue zu den Prin­zi­pi­en des Grün­ders ab. Das ist ein „Geist­li­ches Grundgesetz“.

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