Neue liturgische Bewegung – Würdige Zelebration des Novus Ordo öffnet Weg zur Alten Messe


Messe Pius V. welche Voraussetzungen braucht es für die Rückkehr?(Rom) Eini­ge Gedan­ken von Cor­dia­li­ter zur Rück­kehr zur über­lie­fer­ten Form des Rämi­schen Ritus, den Vor­aus­set­zun­gen dafür und den Zusam­men­hang zwi­schen einer wür­di­gen Zele­bra­ti­on des Novus Ordo und die­ser Rückkehr.

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Vor eini­gen Jah­ren gab der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Abbé Clau­de Bar­the der kämp­fe­ri­schen Ver­ei­ni­gung Paix Lit­ur­gi­que ein Inter­view. Dar­in sag­te er, daß die über­lie­fer­te Mes­se ohne ein gün­sti­ges Kli­ma nicht dar­auf hof­fen kann, wie­der auf brei­ter Basis in die nor­ma­len Pfar­rei­en zurück­zu­keh­ren. In die­sem Sinn äußer­te er die Hoff­nung, daß der Ritus von Paul VI. so tra­di­tio­nell wie mög­lich und den Vor­ga­ben des Zwei­ten Vati­ka­nums gemäß zele­briert wer­de (ad Deum, knien­der Kom­mu­nion­emp­fang, Römi­scher Kanon, Gre­go­ria­ni­scher Cho­ral usw.), um dadurch jenes freund­li­che Kli­ma für den Über­gang zum triden­ti­ni­schen Ritus zu schaffen.

Ich stim­me mit Abbé Bar­the über­ein, weil die Erfah­rung zeigt, daß vie­le von jenen, die in der Ver­gan­gen­heit sich um eine wür­di­ge Zele­bra­ti­on nach dem Mis­sa­le Pauls VI. bemüh­ten, durch das Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum den Schritt zur außer­or­dent­li­chen Form des Römi­schen Ritus voll­zo­gen haben oder dabei sind, ihn zu voll­zie­hen. Den­ken wir nur an jene wie Don Alfre­do Mor­sel­li, Don Nico­la Bux, Pater Ste­fa­no Manel­li und vie­le ande­re. Wenn alle Prie­ster die neue Mes­se im erwähn­ten tra­di­tio­nel­len Sinn zele­briert hät­ten, dann wäre schon heu­te die triden­ti­ni­sche Mes­se wie­der die „ordent­li­che“ Form des Römi­schen Ritus.

Im übri­gen ist es, ohne ein Wun­der, wohl undenk­bar, daß ein Prie­ster, der gewohnt ist, die Hei­li­ge Lit­ur­gie durch ver­schie­den­ste Miß­bräu­che und Respekt­lo­sig­kei­ten zu quä­len, sich plötz­lich dafür ent­schei­den wür­de, zur tra­di­tio­nel­len Mes­se überzugehen.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Una Fides

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34 Kommentare

  1. Die Wie­der­ein­füh­rung der alten Mess­fei­er wäre wohl das beste was der Kath. Kir­che in die­ser zeit der Ver­ir­rung pas­sie­ren könnte.
    Nicht ver­ges­sen soll­te dabei das Stu­fen­ge­bet ( Zum Alta­re Got­tes will ich tre­ten, zu Gott der mich erfreut von Jugend auf —-) um die hl. Mes­se mit der gebo­te­nen Demut zu begin­nen. Die Demut wel­che durch das blö­de Ein­lei­tungs­ge­schwätz vie­ler Geist­li­cher in völ­li­ge Ver­ges­sen­heit gera­ten ist.

    • „blö­des Einleitungsgeschwätz “
      das trifft es genau, man kann vor lau­ter Wor­ten den Ritus nicht mehr erken­nen, denn ver­liebt in den Wohl­klang der eige­nen Stim­me, wird meist schon bei der Ein­lei­tung eine Pre­digt gehalten.
      Schreck­lich, jede Mit­glie­der­ver­samm­lung eines e.V. hat mehr Ord­nung, als vie­le sog. „Hl.Messen“

  2. Eine wür­di­ge Zele­bra­ti­on gemäß dem im Auf­trag des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils von Papst Paul VI. refor­mier­ten Mess­buch setzt frei­lich die Gül­tig­keit und Ortho­do­xie der refor­mier­ten Mes­se voraus.

    • Erst ein­mal ging die Reform Pauls VI. weit über die Vor­ga­ben des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils hin­aus und hat den lit­ur­gi­schen Miß­brauch erst mög­lich gemacht. An der Gül­tig­keit wäre weit­aus weni­ger zu zwei­feln, wenn man den Novus Ordo in einer wür­di­gen Form wie sie Papst Bene­dikt XVI. in Rom im Peters­dom pfleg­te, zele­brie­ren wür­de. Die Gül­tig­keit des Novus Ordo ist dann nicht zu bezwei­feln, wenn der Prie­ster in der Inten­ti­on des Opfer­cha­rak­ters zele­briert, und ohne wenn und aber an die Trans­sub­stan­ta­ti­on glaubt. Doch das ist bei den mei­sten Prie­stern lei­der nicht mehr der Fall. Eine der fau­len Früch­te die­ser fata­len Reform durch den unse­li­gen Paul VI.

  3. Ja, aber ob es nicht genau­so ein Wun­der wäre, wenn ein Prie­ster, der es gewohnt ist, im Novus ordo regel­mä­ßig eine die­ser furcht­ba­ren Radau­mes­sen zu fei­ern, nun plötz­lich gewillt sein wird, den Novus ordo wür­de­voll zu fei­ern? Und ermah­nen las­sen tun sich die Her­ren ja über­haupt nicht, nicht mal vom Papst sel­ber… zumal sie ja ihre Bischö­fe hin­ter sich wissen…

    Den­noch passt die­se Idee Cor­dia­li­ters zu dem Gedan­ken, den wohl Bene­dikt hat­te, als er den Vetus ordo wie­der groß­zü­gig zuließ: irgend­wann ver­lie­ren sich das blö­de Gedu­del, die unsäg­li­chen „Fami­li­en­got­tes­dien­ste“ mit plat­ten „Neu­en geist­li­chen Lie­dern“ (die schon ein hal­bes Jahr­hun­dert lang über­holt sind) etc. Ich bin aber nicht über­zeugt, dass das so ein­fach funk­tio­niert. Es klingt nach Johan­nes XXIII., der den inzwi­schen erwie­sen fal­schen Glau­ben äußer­te, die Irr­tü­mer wür­den sich ganz schnell von selbst ver­lie­ren wie der Morgennebel.

    Es bedürf­te sehr wohl auch kla­rer Instruk­tio­nen, die auch durch­ge­führt wer­den müs­sen (!!!) – wenn nicht, dann Sus­pen­die­run­gen wegen blas­phe­mi­scher Ver­hal­tens­wei­sen und kras­sem Unge­hor­sam bzgl. der Hl. Mes­sen – dann wäre Cori­a­li­ters Weg ein Weg, der Kon­ti­nui­tät wahrt. Und wenn Prie­ster dann aus­stei­gen – gut so, fort mit ihnen! Die EKD wird sie mit offe­nen Armen empfangen…

    Ohne einen Bruch unter den Katho­li­ken wird es wohl kaum gehen. Ande­rer­seits muss man sich fra­gen, war­um die Unge­hor­sa­men, die bewuss­ten und nicht umkehr­wil­li­gen Sün­der, die Auf­säs­si­gen und die offe­nen Häre­ti­ker um jeden Preis gehal­ten wer­den sol­len. Im NT lesen wir, wie sie ohne Zögern um ihres eige­nen Heils wil­len exkom­mu­ni­ziert wer­den. Ich begrei­fe die Rück­sicht­nah­me nicht, die man aber gegen­über denen, die an der tra­dier­ten Leh­re fest­hal­ten, nicht wal­ten lässt.

    Das letz­te Wort hat Jesus. Die Got­tes­mut­ter, die für uns, die wir ver­sin­ken im Schlamm, die Unver­sehrt­heit auf­recht­hält unter Schmer­zen, wird sich am Ende freuen.

  4. Das Pro­blem liegt aber dar­in, dass in einer durch­schnitt­li­chen deut­schen Pfar­rei der Prie­ster bereits aus der Gemein­de gemobbt wird, wenn er ver­sucht sich bei der Zele­bra­ti­on auch nur annä­hernd kor­rekt an das Mis­sa­le Pauls VI. zu halten.

    • In Wels/​Oberösterreich war das letz­tes Jahr so.
      Der hat nicht inte­griert … und wie auch immer die­se Flos­keln dann heißen.

      Er hat als Pfar­rer ein­fach wie­der das Kom­man­do über­neh­men wol­len, wel­ches von Pasto­ral­as­si­sten­tin­nen gehal­ten wurde.
      Die Medi­en haben dann das rest­li­che getan

      • Genau­so war es bei uns in Mün­chen auch. Der Kar­di­nal hat dann ver­sucht den Pfar­rer als psy­chisch labil dar­zu­stel­len und ihn unter Andro­hung von Zwangs­mass­nah­men aus dem Pfarr­haus gewor­fen. Weil er sich gewei­gert hat in eine Kli­nik zu gehen darf er jetzt nur noch in einem Alten­heim aus­hel­fen. Und daß mit gera­de 40 Jah­ren. Gleich­zei­tig sind immer mehr Pfar­rei­en verwaist.

  5. Da ist doch rei­nes Wunsch­den­ken aus einer ganz klei­nen Nische der Kirche.

    Allein die Tat­sa­che, dass die alte Mes­se immer auf Latein gehal­ten wird, ist schon ein Grund, dass sie nie wie­der als „ordent­li­cher Ritus“ Ein­zug hal­ten wird. Es gibt ja sogar Tra­di­tio­na­li­sten die zuge­ste­hen, dass es bes­ser wäre, die alte Mes­se in der Lan­des­spra­che zu fei­ern als die neue auf Latein (da sie sogar im kor­rekt auf Latein gefei­er­ten neu­en Ritus Pro­ble­me sehen).

    Geht nach vor­ne! Avan­ti, wie der Papst sagt!

  6. Nor­ma­ler­wei­se soll­te man auf Träu­me­rei­en, die mit der Rea­li­tät nichts zu tun haben, über­haupt nicht reagie­ren, mit kei­ner Sil­be. Wenn jemand Luft­schlös­ser bau­en will, es sei ihm unbe­nom­men, aber es geht mich nichts an.
    Wenn die­ser, ich muss es sagen, Spin­ner Cor­dia­li­ter, nicht für sich in Anspruch neh­men wür­de, für die Tra­di­ti­on zu spre­chen und auch noch regel­mä­ßig ver­öf­fent­licht wür­de. Die­ser Blog­ger ver­steht die Tra­di­ti­on nicht, viel­leicht liebt er Weih­rauch, dem irgend­wel­che Sub­stan­zen bei­gemischt sind, die das Bewusst­sein verändern.
    Es lag nicht in der Absicht des II. Vati­ka­ni­schen Kon­zils, noch Paul VI., einen Ritus zu schaf­fen, der, wenn er nach den Rubri­ken zele­briert wird, wie­der zum klas­si­schen römi­schen Ritus führt. Das ist in sich unüber­biet­ba­rer Unsinn.
    „Der römi­sche Ritus, wie wir ihn kann­ten, ist tot,“ ver­kün­de­te ein wich­ti­ges Mit­glied der Kom­mis­si­on, die den neu­en Ritus erar­bei­te­te. Das war das Ziel: Die Mes­se Paul VI. soll­te den klas­si­schen römi­schen Ritus aus­lö­schen. Wahr­schein­lich wäre das Unglück gesche­hen, wenn nicht ein Erz­bi­schof Wider­stand gelei­stet hät­te: Mar­cel Lefebvre.
    Die Gefahr ist noch nicht besei­tigt: Die Gerüch­te ver­stum­men nicht, dass an der Reform der klas­si­schen Lit­ur­gie gear­bei­tet wird, die Triden­ti­ni­sche Mes­se durch „eine Reform“ zer­stört wird. Und „die Tra­di­ti­on“ ist der­zeit gei­stig-geist­lich füh­rungs­los: Die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten sind von Rom und den Orts­bi­schö­fen total abhän­gig, die Lei­tung der FSSPX war­tet sehn­süch­tig dar­auf, sich end­lich in die „unbe­kehr­te Kon­zils­kir­che“ ein­glie­dern zu dür­fen, und die Sedis­va­kan­ti­sten sind alles ande­re als ein Ausweg.
    Cor­dia­li­ter ist wahr­schein­lich kein harm­lo­ser Träu­mer. Er lei­stet Vor­ar­beit. Indem er die unüber­brück­ba­ren Unter­schie­de zwi­schen der außer­or­dent­li­chen und der ordent­li­chen Form des römi­schen Ritus ver­wischt. Gegen jede Logik. Aber mit vol­ler Absicht.
    Er ist nicht das Pro­blem. Die Gefahr ist, dass die Tra­di­ti­on völ­lig füh­rungs­los ist.

    • Ken­nen Sie die Geschich­te von König Joshi­ja in 2. Köni­ge 22 und 23? Da wird beschrie­ben, wie dem jun­gen König Isra­els die Tho­ra-Rol­len vor­ge­le­sen wer­den, nach­dem sie im bau­fäl­li­gen Tem­pel, unter dem Unrat und vie­lem Geld wie­der gefun­den wor­den waren. Joshi­ja, der davon nie­mals etwas gehört hat­te (!) und des­sen Väter die schlimm­sten Greu­el ein­ge­führt hat­ten, die aber from­me Anklän­ge hat­ten (vgl. Kap. 21), zer­reißt sich die Klei­der als er hört, was Gott zu Isra­el in Wahr­heit gespro­chen hat­te. Er ist ver­wirrt und doch wur­de sein Herz weich: er befragt die Pro­phe­tin Hul­da, was das bedeu­tet. Es ist berüh­rend und weg­wei­send, wie in die­ser Geschich­te bereits eine voll­mäch­ti­ge geist­li­che Frau­en­rol­le beschrie­ben wird nicht als gleich­be­rech­tig­te Prie­ste­rin, son­dern an der Sei­te der Prie­ster, die ihr Cha­ris­ma nicht haben, son­dern sich von ihr raten las­sen müs­sen. Aber das nur am Rande.
      Ich fürch­te, lie­be Cup­pa, anders wird es auch uns nicht gehen kön­nen. Cor­dia­li­ter ist kein Spin­ner. Er pro­biert Gedan­ken­spie­le, die zu einer Lösung füh­ren könn­ten. Sei­ne Gedan­ken­spie­le drücken die gro­ße Sehn­sucht danach, dass der unse­li­ge Zustand auf­hört, in dem wir uns befinden.
      Joshi­ja wird von Hul­da ange­kün­digt, dass der Segen Got­tes auf ihm ruhen wird, dass aber das Unheil, das kon­se­quent aus den Unta­ten Isra­els (durch sei­ne Väter) folgt, auch gesche­hen wird – nach ihm.
      Ja, lie­be Cup­pa, das ist hart. In weni­gen Jahr­zehn­ten ist fast alles zer­stört wor­den. Ein Wun­der müss­te gesche­hen, um das zu ändern. Beden­ken wir, dass uns nicht nur vor­aus­ge­sagt ist, dass die Pfor­ten der Höl­le die Kir­che nicht ver­schlin­gen wer­den, son­dern dass uns auch vor­aus­ge­sagt ist, dass es ein Ende haben wird hier.
      Jetzt scheint der Zeit­punkt gekom­men, an dem wir das ins Auge fas­sen soll­ten. „Komm bald, kür­ze das ab, Herr, wenn die Zeit gekom­men sein soll­te!“ Am Him­mel­fahrts­tag traf es mich: ER wird in den Wol­ken kom­men, sagen die Engel zu den Apo­steln. Nie vor­her war mir das so deut­lich geworden!

      • Zeit­schnur, Sie haben es aus mei­nen Kom­men­ta­ren wahr­schein­lich gese­hen: Für mich ist Erz­bi­schof Lefeb­v­re die Ori­en­tie­rung, der Maß­stab in die­ser dunk­len Pha­se der Kir­chen­ge­schich­te. Er ist es gewor­den, muss ich hin­zu­fü­gen. Alles, was er beschreibt, habe ich in der Kon­zils­kir­che gefun­den, nichts ist über­stei­gert, fantasiert.
        Vor allem: Er beruft sich nicht auf sich selbst, ver­lässt sich nicht auf sei­ne Ideen, Gedan­ken­spie­le, Vor­stel­lun­gen, son­dern folgt der 2000jährigen Tra­di­ti­on der Kir­che bedin­gungs­los. Ich sehe kei­nen ande­ren Weg.
        Natür­lich ist das mei­ne Über­zeu­gung, nicht all­ge­mein­gül­tig. Und die­se Über­zeu­gung ver­bie­tet mir, mir auch nur vor­zu­stel­len, zwi­schen der Triden­ti­ni­schen Mes­se und der Mes­se Paul VI. wür­de es irgend­ei­ne Ver­bin­dung geben. Ich muss nur das Kon­zils­kom­pen­di­um auf­schla­gen, „Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um “ lesen, bereits der erste Absatz zeigt es. Cor­dia­li­ter, und im Hin­ter­grund Abbé Bar­the ver­brei­ten aber sol­che Ideen. Wenn ich die Füh­rung der FSSPX der­zeit als stark wahr­neh­men könn­te, wür­den mich sol­che Ein­zel­mei­nun­gen wenig stören.
        Ich kann den Wunsch gut ver­ste­hen, die­se Situa­ti­on zu been­den, Sie kön­nen es mir glau­ben. Doch wenn es auf Kosten der Wahr­heit geht, wird das Cha­os noch grö­ßer. Wem ist damit gedient?

        • Woher haben Sie das Gerücht, die Alte Mes­se sol­le refor­miert wer­den? Ich kann­te nur die Idee, dass Bene­dikt dach­te, dass bei­de Riten sich in der Zun­kunft natür­lich auch refor­mie­ren wür­den, mög­li­cher­wei­se in Aus­ein­an­der­set­zung miteinander.
          Es ist kei­ne rhe­to­ri­sche, son­dern eine ech­te Fra­ge – ich bin nicht so bewan­dert über all die­se Hin­ter­grün­de. Ist es mög­lich, eine Quel­len­an­ga­be zu machen, damit ich das für mich nach­prü­fen und druch­den­ken kann?

          • Viel­leicht kön­nen Sie die­se Beob­ach­tung ver­ste­hen, Vin­cen­ti­us: wer weiß, wie eine Mes­se im alten Ritus „funk­tio­niert“, kann im Novus ordo erken­nen, wel­che Ele­men­te der Über­lie­fe­rung dar­in ent­hal­ten sind und was neu ist. Natür­lich gibt es da eine sach­li­che Verbindung.
            Wenn Sie aber jün­ge­re Men­schen erle­ben, die kei­ner­lei Kennt­nis des Vetus Ordo haben, dann machen Sie die Erfah­rung, dass sie auch den Novus ordo trotz Mut­ter­spra­che in sei­ner inne­ren Logik nicht ver­ste­hen – und das weni­ger, als man auch ohne Latein­kennt­nis­se den alten Ritus ver­ste­hen kann. Die­se Beob­ach­tung trifft auch auf vie­le Prie­ster zu: sie bekom­men ein­fach den Bezug nicht her­ge­stellt, der ihnen oft auch noch durch einen mas­si­ven, antrai­nier­ten, hoch­ge­lehrt-bla­sier­ten Zwei­fel am über­lie­fer­ten Glau­ben (Stich­wort: Trans­sub­stan­tia­ti­on, oder: Unbe­fleck­te Emp­fäng­nis Mari­ens) ver­dun­kelt wird.
            In Mes­sen, die von sol­chen Prie­stern und Lai­en vor­be­rei­tet wer­den (Lai­en: z. T. unsäg­li­che Für­bit­ten, in denen förm­lich um sünd­haf­te Din­ge gebe­tet wird, ich bit­te Sie – und der Prie­ster nickt dazu sal­bungs­voll), erken­nen Sie teil­wei­se nicht mehr, um was es eigent­lich geht. Vor allem das Herz­stück, die Eucha­ri­stie­fei­er, ist fast nicht mehr wie­der­zu­er­ken­nen. es wer­den fröh­lich lit­ur­gi­sche Nor­men gebro­chen (Aus­tei­lung durch Lai­en in gro­ßem und unnö­ti­gem Stil, Intink­ti­on, kei­ne Gesten der tota­len Hin­ga­be und Erge­ben­heit mehr, vie­le Leu­te sit­zen breit­bei­nig wäh­rend er Wand­lung auf ihrer Bank, bei uns auch die PGR-Vor­sit­zen­de, etc. etc.). Wer das erlebt, und dann mal in einen Alte Mes­se geht, hat das Gefühl, end­lich zum Wesent­li­chen gekom­men zu sein: schlich­te Erha­ben­heit, unver­klemm­te Erge­ben­heit und Unter­ord­nung unter den Herrn, Stil­le und Samm­lung. Wäh­rend im Fami­li­en­got­tes­dienst neben­an zwei jun­ge Leu­te „Neue geist­li­che Lie­der“ von zwei­fel­haf­tem theo­lo­gi­schem Inhalt als qua­si-lit­ur­gi­sche Gesän­ge zele­brie­ren, und zwar mit E‑Gitarre und Radau-Schlagzeug.

            So betrach­tet kann man Cup­pas Beden­ken schon verstehen.

          • Mei­ne Quel­le fällt mir der­zeit nicht ein, ich habe es aus dem Inter­net. Es ist ein Gerücht. Namen, die für die Aus­ar­bei­tung ste­hen, sind einer­seits Kuri­en­erz­bi­schof di Noia und ande­rer­seits Bischof Arthur Roche, Sekre­tär der Gottesdienstkongregation.
            Wenn ich mich rich­tig erin­ne­re, woll­te Papst Bene­dikt mehr Prä­fa­tio­nen und Heiligenfeste.
            Hof­fent­lich ver­wechs­le ich jetzt Moni­ka Rhein­schmitt, Vor­sit­zen­de von „Pro Mis­sa Triden­ti­na“ nicht, die sich wünsch­te, dass mal 20 Jah­re gar nichts geän­dert wird an der Alten Mes­se. Wie stim­me ich ihr zu!

          • Ach, Vin­cen­ti­us…
            Nur beim Über­blick hat sich wenig geändert…Beim genau­en Hin­schau­en der Kern. Doch es ist mir jetzt zu spät, dar­auf einzugehen.
            Nur noch das: Die Mes­se Paul VI., die NEUE MESSE, nicht die refor­mier­te Mes­se, ist abso­lut öku­me­nefä­hig. Die KLASSISCHE RÖMISCHE MESSE, nicht die unre­for­mier­te, wur­de von Mar­tin Luther mit wüsten Beschimp­fun­gen wegen ihres Opfer­cha­rak­ters bedacht. Sie ist nicht öku­me­kom­pa­ti­bel. Nicht zuletzt des­we­gen muss­te sie wei­chen. Das kann man schon nach­le­sen in Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um 1. Ganz klar wird im Vor­wort geschrie­ben, dass es um Öku­me­ne geht und Anpas­sung an den Zeitgeist.
            Die Triden­ti­ni­sche Mes­se ist gera­de­zu eine Ant­wort auf Luthers Häre­si­en, obwohl sie natür­lich viel älter ist, außer­dem ist sie zeit­los. Das ist eine ihrer unüber­biet­ba­ren Stär­ken. Um das wür­di­gen zu kön­nen, darf man aber nicht dem Zeit­geist ver­fal­len sein…

        • Ich fürch­te, so eine ver­här­te­te Ein­stel­lung ist Ideologie.
          Luthe­ri­sche Sturheit.
          Sie sind nicht das Lehramt!
          Gehor­sam ist nicht Ihre Stärke.

          Sei­en Sie vor­sich­tig, um Ihres eige­nen Hei­les willen.

          • @ Kon­rad­Ge­org: Wen spre­chen Sie an? Wer ist hier luthe­risch stur? Ich bit­te öfters auch ande­re Poster hier drum: es wäre schön, wenn wir den, der nicht unse­rer Mei­nung ist, nicht ohne irgend­ei­nen Anlass (z.B. dass der ande­re bereits per­sön­lich wur­de!) ad per­so­nam „anma­chen“ oder gar bedro­hen (mit Heils­ver­lust z.B.). Bit­te argu­men­tie­ren Sie in aller sach­li­chen Schär­fe, kein Pro­blem, aber nicht so – man weiß nicht mal, wen Sie im Hin­blick auf wel­chen Sach­stand genau meinen…

  7. Was sol­len denn die­se dau­ern­den For­de­run­gen nach Rück­schrit­ten. Ich ken­ne kei­nen Prie­ster, der eine Mes­se im novus ordo nicht wür­de­voll fei­ert. Immer die­ses Pauschalisieren.

    • Das Bei­spiel von Abbé Clau­de Bar­the zeigt: Der gegen­wär­ti­ge Zustand, in dem sich die Tra­di­ti­on befin­det, ist aus der NOTSITUATION gebo­ren. Nor­ma­ler­wei­se gehö­ren Prie­ster, ich hät­te fast gesagt unter ‚die Fuch­tel eines Bischofs‘. Abbé Bar­the, auf den sich Cor­dia­li­ter bezieht, scheint ein beson­ders krea­ti­ver Prie­ster zu sein, mit immer neu­en Ideen, der direk­ten Auto­ri­tät eines Bischofs unter­steht er nicht
      Der klas­si­sche römisch-katho­li­sche Prie­ster ist gera­de NICHT KREATIV, er ist ein Mann der Kir­che, der Auto­ri­tät des Bischofs unter­ge­ord­net. Men­schen­kennt­nis, die ihn befä­higt, ein kom­pe­ten­ter See­len­füh­rer zu sein, hat nichts mit unge­ord­ne­ter Krea­ti­vi­tät zu tun.
      Zu ver­ste­hen ist der Wunsch der FSSPX-Lei­tung, aus der unge­ord­ne­ten Situa­ti­on her­aus­zu­kom­men. Doch die Hoff­nung, die chao­ti­sche Situa­ti­on der Kon­zils­kir­che ord­nen zu kön­nen, ohne selbst im Cha­os zu ver­sin­ken, scheint mir eine Illu­si­on zu sein.
      Abbé Bar­the, des­sen Sprach­rohr Cor­dia­li­ter zu sein scheint, hat sich von Erz­bi­schof Lefeb­v­re getrennt. Für mich bleibt die­ser Erz­bi­schof die Auto­ri­tät der Tra­di­ti­on. Er hat ein reich­hal­ti­ges Erbe hin­ter­las­sen. Wenn die FSSPX die­ses Erbe ernst nimmt, dann fällt ihr in die­ser Not­si­tua­ti­on eine Füh­rungs­rol­le zu. Ob die ande­ren ein­ver­stan­den sind oder nicht: Das Erbe des Erz­bi­schofs muss leben­dig blei­ben, es darf nicht ins Archiv ver­steckt werden.

    • Regi­na,

      wenn Sie das im Ernst mei­nen, dann müs­sen Sie blind und taub sein !

      Vor zwei Jah­ren besuch­te ich nur aus Lie­be zu einer Verwandten
      mit die­ser zu Weih­nach­ten die „Christ­mes­se“ in deren Gemeinde.
      Der Pfar­rer, wel­cher heu­te Dekan ist, lief dabei bei der Predigt
      wie ein Mode­ra­tor mit einem kabel­lo­sen Mikro­fon zwi­schen den
      Rei­hen umher und sag­te bei den Hir­ten waren doch auch Schafe.
      Dar­auf­hin frag­te er einen älte­ren Herrn:
      „Wie machen die Schafe ?“
      Dar­auf­hin die­ser laut :
      „Määh“
      Die Fol­ge war brül­len­des Geläch­ter in der gut besuch­ten Kirche.

      Als dann der Kir­chen­chor gesun­gen hat­te zeig­te der Pfar­rer auf den Chor.
      Das Publi­kum applau­dier­te wie im Konzertsaal.
      Die sin­gen doch nur noch aus Eitel­keit und nicht mehr zur Ehre Gottes !

      So und ähn­lich geht es doch fast über­all zu.

      In jedem Fall wer­de ich mir nie wie­der den Besuch einer sol­chen „Mes­se“ antun.

      • Ent­we­der haben Sie ein sehr groß­zü­gi­ges Ver­ständ­nis von „wür­dig“ oder Sie sind wirk­lich in einer benei­dens­wer­ten Situa­ti­on. Ich kann lei­der auf Anhieb drei Prie­ster nen­nen, deren „Wür­de“ in der Zele­bra­ti­on dem Wort Hohn spot­tet. Ob die Mes­se dadurch ungül­tig ist, will und kann ich nicht beur­tei­len. Was sich im Altar­raum abspielt, schmerzt in den erwähn­ten Pfarreien.
        Apro­pos schlie­ße ich mich der Mei­nung an, daß eine gehö­ri­ge Por­ti­on wil­lent­li­che Ver­nich­tung des pote­ni­el­len Prie­ster­nach­wuch­ses in den Diö­ze­sen vor­han­den ist, von nicht weni­gen Prie­stern, aber auch den Bischö­fen. Zumin­dest von mei­ner Diö­ze­se kann ich das aus näch­ster Anschau­ung vom ver­stor­be­nen Alt-Bischof behaup­ten und eini­gen (nicht allen, aber den ton­an­ge­ben­den) Ordi­na­ri­ats­lei­tern und sogar von eini­gen Prie­stern (die ich kenne).

      • Applaus ist nicht gleich Applaus – wenn in einer Met­te Leu­te etwas vor­be­rei­tet haben zum Lob Got­tes und für alle, und am Ende der Hl. Mes­se wird den­sel­ben gedankt und die Leu­te klat­schen – gut, das kann man akzeptieren.
        Aber was Jan beschreibt, ist ja die­ser wider­wär­ti­ge Enter­tain­ment-Stil, der inzwi­schen ein­ge­zo­gen ist. Alle hip­peln rum, reden dum­mes Zeug, bre­chen in Come­dy-Geläch­ter aus und wenn dann auch noch geklatscht wird, wenn der Chor singt, geht das Baro­me­ter auf Grund.
        Sor­ry – ver­ste­hen Sie das nicht ein­fach spon­tan, ohne auf irgend­wel­che Väter hin­wei­sen zu müs­sen, die ver­mut­lich im Gra­be stöh­nen, wenn sie das alles mitansehen?

        Und noch was: da Sie kei­nen Prie­ster ken­nen, der unwür­dig im Novus ordo fei­ert, muss ich schlie­ßen, dass Sie ent­we­der einen fabel­haf­ten Orts­pfar­rer haben oder nie zur Kir­che gehen…
        Ich könn­te Ihnen aus dem Stand x Kir­chen nen­nen, in denen die lit­ur­gi­schen Miss­stän­de grassieren.

        Ich per­sön­lich lei­de unter den zahl­rei­chen lit­ur­gi­schen Ver­stö­ßen ins­be­son­de­re wäh­rend der Eucha­ri­stie­fei­er und ich lei­de unter der mageln­den Samm­lung und Stil­le. Und es scheint ja im Novus ordo ein­fach ganz leicht zu sein, die fak­ten zu schaf­fen, die wir vie­ler­orts haben.
        Dass mög­li­cher­wei­se der alte Ritus frü­her „abge­wickelt“ wur­de, kann sein, ich weiß es nicht – aber bes­ser jemand wickelt etwas ab, was in sich heil ist und des­sen Bot­schaft nicht vom Zele­bran­ten abhän­gig ist, als die­ser geist­lo­se Wild­wuchs, den wir jetzt haben.

          • Scha­de! Die Bei­trä­ge von Zeit­schnur fin­de ich mei­stens anre­gend und nach­den­kens­wert. Vin­cen­ti­us ist es nicht sel­ten gelun­gen, mit weni­gen Sät­zen immer wie­der die gan­ze Debat­te zu verflachen.
            Ich gebe nur ein Bei­spiel: „Die Offer­to­ri­ums­ge­be­te machen den Kohl auch nicht fett.“
            Gebe­te machen den Kohl grund­sätz­lich nicht fett! Eine sol­che Spra­che, bezo­gen auf Gebe­te der hl. Mes­se, ist wür­de- und ehrfurchtslos.
            Dann lau­fend per­sön­li­che Angrif­fe von @Dunkelkatholik, ohne jedes Bemü­hen, über­haupt auf die Sach­ebe­ne zu kom­men. Nach wel­chen Kri­te­ri­en wer­den Bei­trä­ge gelöscht?

  8. Ich möch­te nur zum ein­lei­ten­den Arti­kel u. hier nur zum erwähn­tem „Gre­go­ria­ni­schem Cho­ral“ mei­ne Gedan­ken äußern. In mei­ner Kind­heit (die 10 J. vor Beginn des II. Welt­kr., bes. des erleb­ten Bom­ben­krie­ges) leb­te ich in „Lieb­frau­en“ in Hamm – über­wie­gend Mit­tel­stand. Unser Pastor (bis anfangs d. 40er J.) war ein from­mer Prie­ster ‑war­um muß­man das eigent­lich beto­nen; aber auch Prie­ster sind ja „nur Men­schen“…-, er war sehr ange­regt wor­den von der „Lit­ur­gi­schen Bewe­gung“ (Roma­no Guar­di­ni) und dazu gehör­te dann selbst­ver­ständ­lich auch die regel­mä­ßi­ge, gedie­ge­ne Pfle­ge des Gre­go­ria­ni­schen Cho­rals. Wir lern­ten ihn beson­ders für das fei­er­li­che Hoch­amt an Sonn- u. Fei­er­ta­gen, wie selbst­ver­ständ­lich zu sin­gen – nicht nur mit der Scho­la, son­dern auch mit der Gemein­de zusam­men. Vor Aus­bruch des II. Welt­kr. kam auch der all­seits bekann­te Bene­dik­ti­ner­pa­ter Gre­gor Schwa­ke, Abtei Gerle­ve hin u. wie­der in unse­re Gemein­de. – Ab den 50er u. 60er J., als ich schon nicht mehr zu Hau­se leb­te, hör­te ich hin u. wie­der in Got­tes­dien­sten den Gre­gor. Cho­ral in einer Art sin­gen, wodurch es mir fast ver­lei­tet wur­de, ihn wäh­rend einer hl. Mes­se mit Erbau­ung zu hören, daß er auch in die Andacht ein­flie­ßen könn­te. Also, wenn der Gre­gor. Cho­ral schlecht =lei­ern oder schmie­ren, gesun­gen wird, soll­te man es bes­ser sein­las­sen. Denn es ist im Gre­gor. Cho­ral ‑allei­ne der gute und rich­ti­ge Gesang durch eine soli­de geschul­te Scho­la (und natür­lich auch nach Mög­lich­keit mit der Gemeinde),er schon, ohne die latein. Wor­te zu ver­ste­hen, die anbe­ten­de Gesin­nung för­dern kann , was auch zur inne­ren Stil­le hin­führt. Und das ist auch in der sogen. „Neu­en Meß­fei­er“ mög­lich, die ein Prie­ster in gläu­bi­ger Demut und mit Freu­de zele­briert. Sicher, ich wünsch­te mir zu Beginn auch mehr Besin­nung u. In-sich-gehen. Aber wenn ich zurück­den­ke ‑noch bevor die lit­urg. Ände­run­gen ein­ge­führt wur­den (Ich war ca. 35 J. alt) erin­ne­re ich mich dar­an, wie fest­ge­fah­ren inzwi­schen die alte, lang­ge­üb­te Form doch so ablief.

    • Eine Ergän­zung zu mei­nem vor­her. Komm.: seit 11 J. sin­ge ich in einer auch von mir gewünsch­ten Cho­ral­scho­la unter sorg­fäl­ti­ger Anlei­tung eines jun­gen, tüch­ti­gen Kan­tors u. Orga­ni­sten. Er schult uns mit gro­ßer Sorg­falt (ohne pin­ge­lig zu sein). Anfangs erleb­ten wir, daß etli­che, auch gläu­bi­ge Leu­te schimpf­ten: „So was Altes, das ist doch eigent­lich pas­se‘ ! Das gehört doch heu­te nicht mehr in unse­re Zeit!“ Aber wir, mit unse­rem eif­ri­gen, gläu­bi­gen Kan­tor lie­ßen uns davon nicht beir­ren. Heu­te hören wir fast kein „Meckern“ mehr. Offen­bar hat die sorg­fäl­ti­ge, enga­gier­te Art, wie wir die Gre­gor. Gesän­ge pfle­gen doch vie­le ursprüngl. Ableh­ner ver­stum­men las­sen und auch über­zeugt. Jeden­falls die vor­he­ri­ge Ableh­nung vor allem bezgl. des latein. Tex­tes („den doch heu­te fast nie­mand mehr ver­ste­he, außer eini­gen ehem. Gyna­sia­sten …“), auch von dort her ist nun die anfangs hef­ti­ge Ableh­nung eigent­lich nicht mehr bewußt zu hören. Ist das nicht auch ein deut­li­ches Zei­chen dafür, wie wir inner­halb unse­res kirchl. Lebens auf ver­nünf­ti­ge, klu­ge Wei­se mit doch alten For­men, die einem wie inzwi­schen aus­ge­fah­re­ne Acker­weg­spu­ren vor­kom­men, so erneu­ert umge­hen, wobei am ursprüng­li­chen Lehr-Inhalt fest­ge­hal­ten wird, aber die äuße­ren For­men so ver­än­dert wer­den, daß die Men­schen von h e u t e mit­ge­hen und dem über­lie­fer­ten Glau­bens­in­halt auch nach­fol­gen und ihn, mög­lichst sie selbst auch berei­chernd an- u. über­neh­men kön­nen. (Bezgl. „Ver­än­de­rung der Form“ und „Fest­hal­ten am Inhalt“, hat sich der bekann­te Zister­zi­en­ser­pa­ter Karl Wall­ner, Hei­li­gen­kreuz wie­der­holt geäu­ßert.) Es ist doch unleug­bar, daß Men­schen jeweils in ihrer Zeit „alte“, über­lie­fer­te Glau­bens­in­hal­te des­halb nicht anneh­men und nach­voll­zie­hen kön­nen, weil sie all­zu sehr in einer Form fest­ge­hal­ten und ange­bo­ten wer­den wol­len, die ihnen Heu­te fremd und nicht ver­steh­bar ist. Also: unbe­ding­te Treue zum über­lie­fer­ten Inhalt des kath. Glau­bens, aber auf­ge­schlos­se­ne, klu­ge Beweg­lich­keit in den For­men. = Jesus und Paulus…

      • Dan­ke für Ihre erbau­en­de Wort­mel­dung. Ich den­ke unter ande­ren Bedin­gun­gen ähnlich!

  9. Manch­mal fügt es sich!

    In der Früh die­sen Arti­kel gele­sen, mich mit der Zeit ver­spe­ku­liert zu spät für die Mes­se am Ort. Abend­mes­sen gesucht. Gefun­den an einem Ort, des­sen Kir­che ich bis­her nur von außen kannte.

    Sehr schö­ne Dorf­kir­che, kein Volks­al­tar, in den Bän­ken eine Samm­lung Kir­chen­lie­der aus dem „Lau­da­te“ neben dem „Got­tes­lob“, am Beicht­stuhl eine Klin­gel, an der Außen­wand eine Gedenk­ta­fel für die gewe­se­nen Prie­ster inkl. des gegen­wär­ti­gen: NAME von 1998 – .

    Der Pfar­rer (um die 45) im barocken (?) Meß­ge­wand zele­briert die Neue Mes­se genau so, wie ich glau­be, daß unser vor­ma­li­ger Papst sich das gewünscht hat.

    Im Nach­gang will ich bemer­ken, daß in vor­kon­zi­lia­ren Zei­ten zu wenig für das Ver­ständ­nis der Mes­se getan wur­de und danach über­haupt nichts. Denn dann hät­te man sich ja fest­le­gen müssen.

    Des­halb dan­ke für die­sen Artikel.

    • Mögen sie uns die Kir­che ver­ra­ten? Da wür­de ich auch gern ein­mal hingehen.

  10. Aus­gangs­punkt die­ses Arti­kels war die selt­sa­me Behaup­tung des Blog­gers Cor­dia­li­ter, dass die Alte Mes­se wie­der die ordent­li­che Form des römi­schen Ritus sei, wenn die Mes­se Paul VI. wür­dig gefei­ert würde.
    Im Umkehr­schluss wür­de das hei­ßen, dass seit Jahr­zehn­ten die größ­te Mehr­heit der Hier­ar­chie und der ein­fa­chen Prie­ster ohne Ehr­furcht die Neue Mes­se zele­briert, denn die­se über­gro­ße Mehr­heit denkt gar nicht dar­an, zum klas­si­schen römi­schen Ritus zurück­zu­keh­ren. Letzt­lich hät­te sogar Kar­di­nal Ratz­in­ger – Papst Bene­dikt nie die Eucha­ri­stie­fei­er – dank Cor­dia­li­ter sträu­ben sich mei­ne Fin­ger – wür­dig und mit Ehr­furcht gefei­ert. Denn er dach­te nicht dar­an, zur Triden­ti­ni­schen Mes­se zurück­zu­keh­ren, er sprach sich immer für eine Reform der Reform aus.
    Die ‚dog­ma­ti­sche katho­li­sche Kir­che‘, die Kir­che bis 1962, war für ihre Logik bekannt. Die nicht mehr dog­ma­ti­sche Kon­zils­kir­che gleicht inzwi­schen einem Nar­ren­haus, was ihre Logik anbetrifft.
    Nun ist Cor­dia­li­ter kein offi­zi­el­ler Ver­tre­ter der Kir­che, er ist ein Blog­ger. Aber dass sein Bei­trag ver­öf­fent­licht und ernst­haft dis­ku­tiert wird, ist ein bedenk­li­ches Symptom.
    Um mich ver­ständ­lich aus­zu­drücken: Es geht hier nicht um die Bewer­tung des NOM. Es geht darum:
    1.Er wur­de nicht geschaf­fen, um bei wür­di­ger Zele­bra­ti­on zur „Alten Mes­se“ zu füh­ren, er soll­te sie auslöschen.
    2. Nach­weis­lich wird er ange­fan­gen vom ehe­ma­li­gen Papst Bene­dikt bis zum ein­fa­chen Land­pfar­rer auch wür­dig und ehr­fürch­tig zele­briert, ohne dass die­se einen Gedan­ken dar­an ver­schwen­den, zur „Alten Mes­se“ zurückzukehren.
    3. Cor­dia­li­ter nimmt also in die­sem Fall die Rea­li­tät nicht wahr. Ent­we­der baut er vor sich hin blog­gend Luft­schlös­ser, oder er stif­tet bewusst Ver­wir­rung, in dem Sin­ne: Seht doch, der Unter­schied zwi­schen alter und neu­er Mes­se ist nicht wesentlich.
    Letzt­lich soll­te dann auch die FSSPX ihre Dick­köp­fig­keit auf­ge­ben und den NOM als legi­tim aner­ken­nen. Damit sie mög­lichst bald in den Schoß der Kon­zils­kir­che zurück­keh­ren kann.

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