(Vatikan) Gestern wurde im Vatikan eine originalgetreue Nachbildung der handgeschriebenen Konstitution Humanae salutaris vorgestellt, mit der Papst Johannes XXIII. am 25. Dezember 1961 das Zweite Vatikanische Konzil einberief. Dabei wurde auf das Fehlen der Fideles laicos hingewiesen. Zwei Worte, die gläubigen Laien, die im Entwurf enthalten waren, in der offiziellen Ausgabe der Apostolischen Konstitution jedoch fehlen.
Verantwortlich für diese Weglassung sei wohl, wie es gestern hieß, der damals 32 Jahre alte Arrigo Bravi gewesen, der als Schreiber und Miniaturist am päpstlichen Sekretariat für die Breven an die Fürsten beschäftigt war.
Die kostbare Neuausgabe der Bulle Humanae salutis wurde vom Vatikanischen Geheimarchiv als fünfte Veröffentlichung der Reihe Exemplaria praetiosa herausgegeben. Die Publikationen in limitierter Ausgabe sind für Sammler bestimmt. Mit dem Erlös wird die Restaurierung besonders wertvoller und rarer Dokumente des Geheimarchivs finanziert.
An der Vorstellung nahmen der Dominikaner Kurienerzbischof Jean-Luis Brugues, Archivar und Bibliothekar der Heiligen Römischen Kirche, der Barnabit Kurienbischof Sergio Pagano, Präfekt des Geheimarchivs und der progressive, wenn auch unorthodoxe Kirchenhistoriker Alberto Melloni aus der Schule von Bologna und Direktor der Stiftung für Religionswissenschaften in Bologna teil. Präfekt Pagano ist Verfasser einer Studie über die Bulle, deren Entstehungsgeschichte und die verschiedenen Entwürfe bis zur Endfassung.
Unterschiedliche Korrekturansätze: hie Rücksicht auf Atheisten, Ungläubige, andere Christen, da auf innerkirchliche Folgen
Da alle Entwürfe und Korrekturen erhalten geblieben sind, so Pagano, sei es möglich die gesamte Entstehungsgeschichte des Dokuments zu rekonstruieren. Das Dokument werde zwar immer als Apostolische Konstitution bezeichnet und ist auch so überschrieben, sei jedoch in Wirklichkeit mehr eine Päpstliche Bulle. „Am Abend bevor der Papst sie unterzeichnete, wurde der Text mit den letzten Korrekturen an den Osservatore Romano und an die Apostolische Kanzlei geschickt. In der vom Osservatore veröffentlichten Ausgabe sind die fideles laicos enthalten. In der prunkvollen Originalhandschrift fehlen die beiden Worte, dort ist nur von christifideles die Rede.“
Zur Vorgeschichte des Dokuments führte Kurienerzbischof Pagano aus, daß es vor allem zwei Personen im Umfeld des Papstes gab, die Korrekturen vornahmen. Der Sekretär von Johannes XXIII., Loris Capovilla, war besonders darauf bedacht, „Ausdrücke zu gebrauchen, die nicht die Sensibilität der Atheisten, der Ungläubigen, der christlichen Brüder anderer Konfessionen brüskieren“, so Pagano. Die Korrekturen von Kurienerzbischof Pericle Felice, dem Generalsekretär der Kommission für die Vorbereitung des Zweiten Vatikanischen Konzils zeigten hingegen seine ganz andere Sorge, die nicht Kirchenfernen galt, sondern der Kirche „wegen der kircheninternen Auswirkungen und dem Verhältnis mit der Römischen Kurie“.
Melloni erklärte, daß in Humanae salutis enthalten sei, was sich Johannes XXIII. vom Konzil erwartete. „Die Rede, mit der im Januar 1959 Papst Roncalli den versammelten Kardinälen in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern seine Absicht ankündigte, ein Konzil einzuberufen, der Text der Bulle und die Allocutio Gaudet Mater Ecclesia vom 11. Oktober 1962, dem Tag, an dem das Konzil begann, zeigen eine kohärente Entwicklung. Bereits in der Bulle fallen einige Aspekte auf: ein erneuertes Klima der Zuversicht und der ökumenische Horizont.“ Melloni dankte Paul VI., weil dieser die Dokumente des Konzils sofort für die Wissenschaft zugänglich machte.
Paganos Seitenhieb auf Benedikt XVI. und Konzilskritik: „unharmonische und seltsame Stimmen“
Auf die Frage, wie es denn um Umsetzung und Aktualität des Zweiten Vatikanums stehe, setzte der 1997 von Papst Johannes Paul II. ins Amt berufene Pagano einen Seitenhieb gegen Papst Benedikt XVI. Er betonte im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanum vor allem die Liturgiereform und spielte auf „unharmonische und seltsame Stimmen“ an. Wörtlich sagte er: „Wenn ich heute auf gewissen Altären der Basilika diese Bronzekerzenleuchter sehe, die das Kreuz überragen, dann scheint mir, daß noch wenig von der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium verstanden wurde…“. Die Anspielung galt einigen Entscheidungen zur liturgischen Erneuerung, die das Pontifikat Benedikts XVI. prägten.
Das Gedenken an die Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren, das Papst Benedikt XVI. auch angestoßen hat, um die Klärung offener Fragen voranzubringen und einen seit einem halben Jahrhundert herrschenden kircheninternen Konflikt zu beenden, hat bisher noch wenig konkrete Früchte getragen. Dem Papst fällt die Aufgabe zu, eine Überprüfung des Konzils durchzuführen, indem er dessen Natur, ob pastorales oder dogmatisches Konzil klärt und damit dessen Rang und Anspruch klar umgrenzt oder auch einschränkt, um die nachträgliche Entwicklung zu einem „Superkonzil“ zu vermeiden, die manche anstreben, als gäbe es in der Kirche keine andere Autorität als eben dieses Konzil und als sei die Zustimmung zum Konzil ein Gradmesser, ja der entscheidende Gradmesser für die Katholizität.
50 Jahre Konzil: Klärung offener Fragen noch ausständig
Papst Benedikt XVI. war zur letzten Klärung nicht mehr bereit oder imstande. Auf seine ihm eigene Art hat er jedoch eine Reihe von Stichworten und Wegweisern geliefert und wenn nicht direkt so indirekt auf entscheidende Fragen geantwortet, vor allem durch die unzweideutige Verweigerung, das Konzil zum „Superdogma“ zu stilisieren. Die Kernfragen zu einigen Aussagen des Konzils sind aber weiterhin unbeantwortet. Eine ernsthafte Überprüfung der offenen Fragen zum Konzil, wie sie Brunero Gherardini bereits 2009 in seinem Buch Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine zu führende Diskussion einforderte, steht nach wie vor aus. Unter anderem geht es dabei um Aussagen von Konzilsdokumenten, so Dignitatis humanae zur Religionsfreiheit; Unitatis redintegratio zur Ökumene und Lumen gentium zur Kollegialität. Die Prüfung der umstrittenen Aussagen im Licht der kirchlichen Tradition und daraus ableitend ihre Gewichtung und Interpretation stehen noch aus.
Die bisher durchgeführten Gedenkveranstaltungen zum Thema blieben weitgehend an der Oberfläche. Die vielstimmige Berufung auf das Konzil wirkt meist wie ein aufgesetzes Ritual ohne tatsächliche Verankerung. Auch die 2012 durchgeführten Tagungen an der Lateranuniversität oder der Päpstlichen Universität Santa Croce brachten nicht die erhoffte Vertiefung des Themas. Für 2013 stehen weitere Tagungen auf dem Programm. Ein nicht unwesentlicher Beitrag zum Thema Liturgie darf von der Internationalen Tagung Sacra Liturgia 2013. Culmen et fons vitae et missionis ecclesiae erwartet werden, die vom 25.–28. Juni in Rom stattfindet.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatikanisches Geheimarchiv/Conciliaria
Ein wirklich schönes Facsimile!
Hätt‘ ich auch gern 😉 ob’s die im Abo gibt, diese ‚Exemplaria praetiosa‘? Bloß „leicht état-sprengend“ [meinen jedenfalls] 😀 … – hatte noch’ne Frage (kein Gegenargument, sondern ne echte Frage) zu dem ‚Monotheismus‘ (obwohl hier egtl. der falsche Platz, na ja … oder – hier ist mehr Platz^^), aber, wie ist das denn mit der Aussage Christi (jetzt sinngemäß, aus dem Gedächtnis, weiß leider nicht, wo das steht; glaube bei Johs.!??), „wer den Sohn nicht kennt, der hat auch den Vater nicht“, „keiner kommt zum Vater als durch den Sohn“ (und weitere); und: wenn über denselben Gott „von den einen & den andern“ jeweils ganz andere Eigenschaften ausgesagt werden (etwa das Vatersein bzw. nicht-Vatersein), kann man denn dann wirklich noch von ‚demselben Gott‘ reden? – Ich war bislang immer der Meinung, daß man ‚Allah‘ ruhig durch ‚Gott‘ übersetzen könne, aber mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so[ooo] sicher; aber: ich glaube (kann’s aber jetzt nicht belegen), daß ja auch die arab. Christen die Gottesbezeichnung ‚Allah‘ verwenden …
Schade, dass nicht auf das Buch von Roberto de Mattei „Das zweite vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte“ hingewiesen wird. Selbst wenn man den traditionalistischen Ansatz des Autors nicht teilen sollte, hat er als Historiker eine Fülle von Dokumenten veröffentlicht und eingeordnet, so dass sein Werk als Referenzwerk zu gelten hat. An dem man nicht mehr vorbei gehen kann, will man sachgerecht über dieses Konzil sprechen.
Der Wunsch des päpstlichen Sekretärs Capovilla ist voll erfüllt worden: Die Sensibilität gegenüber den Atheisten, Ungläubigen, den Brüdern anderer Konfessionen wurde nicht verletzt. Das „Pastoralkonzil“ nahm ständig auf sie Rücksicht. Brüskiert, verwirrt, orientierungslos waren NUR gläubige Katholiken. Ein kleiner Teil von ihnen konnte sich orientieren an der herausragenden Gestalt von Erzbischof Lefebvre. Die heute übrigens fehlt, notwendig wäre ein starker Bischof, der in seinen Spuren wandelt.
Andere Katholiken resignierten, verließen die Kirche, andere passten sich an. Und mussten den„Brüdern und Schwestern“ das Feld überlassen, die noch heute alle wichtigen Positionen besetzt halten, den modernen Gremienkatholiken. Jedenfalls im deutschen Sprachraum.
Unverständlich finde ich die Sätze, in denen ausgesagt wird, der Papst habe die Natur des Konzils zu prüfen, ob eis ein dogmatisches oder pastorales Konzil sei.
Diese Frage ist eindeutig von den Konzilspäpsten Johannes XXIII. und Paul VI. geklärt: Es handelt sich um ein nicht dogmatisches Pastoralkonzil. Kein Papst kann es nachträglich gegen den Willen der Konzilspäpste und der Konzilsväter zum „Dogmatischen Konzil“ aufwerten. Zumal in keinem Text eine neu definierte Glaubenswahrheit zu finden ist.
50 Jahre nach dem Konzil herrscht immer noch Wirrwarr als oberstes Prinzip. In seiner Bewertung und in seiner doktrinellen Widersprüchlichkeit. Kein Wunder, dass die meisten jüngeren Katholiken von ihrem Glauben her zu Analphabeten geworden sind.
Cuppa: „Es handelt sich um ein nicht dogmatisches Pastoralkonzil. Kein Papst kann es nachträglich gegen den Willen der Konzilspäpste und der Konzilsväter zum „Dogmatischen Konzil“ aufwerten. Zumal in keinem Text eine neu definierte Glaubenswahrheit zu finden ist.“
Keine neu definierte Glaubenswahrheit. Damit steht das letzte Konzil nicht im Widerspruch zur Lehre der Kirche. Somit kann man auch nicht von einer „doktrinellen Widersprüchlichkeit“ sprechen, auch wenn es in den Konzilstexten viele Kompromissformeln gibt, die die Lehre unschärfer erscheinen lassen. (Etwas, das natürlich korrigiert werden muss. Die Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils sind also reformbedürftig. Professor de Mattei hat hierzu mit seinem Buch eine dankenswerte Stütze geliefert.)
Erzbischof Lefebvre hat am 5. Mai 1988 per Unterschrift unter ein Protokoll (zusammen mit Kard. Ratzinger ausgearbeitet) einer Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils seitens der Piusbruderschaft zugestimmt. Er hat zwar, von schweren Bedenken geplagt, tags darauf die Weihe von Bischöfen angekündigt, was die Unterschrift unter das Protokoll vom Vortag zur Farce machte. Aber die Unterschrift hat Lefebvre nie zurückgezogen. Das ist zumindest mal sehr interessant.
Zu de Mattei. Sei Buch legt in beeindruckender Weise die Sicht so genannter traditionalistischer Kreise auf das Zweite Vatikanische Konzil dar. Als Zeugnis für diese Sichtweise ist das Buch auch zurecht prämiert worden. Leider enthält es eine Fülle von z.T. massiven Fehlern, schrägen Vergleichen und schlicht tendenziösen Wertungen an Stellen, an welchen solche unangebracht sind. In der aktuellen Ausgabe von Theologie und Philosophie ist zu diesem Buche eine faire und gute Rezension abgedruckt.
Das Zweite Vatikanum hat mehrere (!) DOGMATISCHE Konstitutionen verabschiedet, in denen es ausdrücklich amtlich lehrte (Offenbarungskonstitution, KIrchenkonstitution). In Lumen Gentium hebt das Konzil die Kollegialität der Bischöfe ausdrücklich auf die Höhe des de fide. Es ist also Unsinn zu sagen, das Konzil sei rein pastoral gewesen. Überhaupt sind die Begriffe pastoral und dogmatisch keine Gegensatzpaare. Sie ergänzen sich nur. Orientierungslos sind durch das Konzil doch nur die geworden, die es unbedingt werden wollten. Die große Masse der Katholiken ist froh und dankbar, dass Gott der Kirche das Konzil geschenkt hat.
Sie machen es sich aber bequem. Oder anders gesagt: gibt man sich der Dialektik hin, kann man selber leicht ins Straucheln kommen. Sie behaupten ein dogmatisches Konzil, leugnen aber das faktische Dogma, daß Frauen kein Weiheamt innehaben können.
Bei soviel Gegenteiligem muss Ihnen ja schwindeln:
Das Zweite Vatikanische Konzil wurde als Pastoralkonzil (so ungewohnt das sein mochte, es ist aber sein Anspruch) einberufen. Tatsächlich gab es keine zu klärenden Streitfrage, die einer dogmatischen Fixierung bedurften. Dieser Anspruch ist ernst zu nehmen und kann nicht nachträglich umgedeutet werden. Das Konzil und seine Dokumente sind deshalb nicht weniger ernst zu nehmen, allerdings in ihrer Bedeutung, ihrem Rang und ihrer Verbindlichkeit zu klären. Eine Klärung, die natürlich nur im Licht der gesamten kirchlichen Überlieferung erfolgen kann.
Im Apostolischen Schreiben ORDINATIO SACERDOTALIS vom 22. Mai 1994 legte Johannes Paul II. in Übereinstimmung mit der gesamten kirchlichen Tradition und „kraft meines Amtes“ „endgültig“. Die Frage ist damit faktisch im Sinne eines Dogmas geklärt (der formale Aspekt ändert daran nichts, da er wohl allein der Dogmenavversion der Zeit geschuldet ist). Wörtlich heißt es darin:
„Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.“
Ich halte mich an pastoralen Anspruch des Konzils und an die endgültige Entscheidung der legitimen Autorität, dass Frauen kein Weiheamt empfangen können.
Sie behaupten einen dogmatischen Anspruch des Konzils (der zu klären wäre), aber sie leugnen die endgültige Entscheidung in Sachen Frauenpriestertum und verbreiten hier die Irrlehre, dass die Frage „nur“ ein Menschengesetz sei und daher verfügbar. Sie sollten Ihre Position überdenken.
Was hat Ihr posting mit meinem zu tun?
Die Unklarheit und Flachheit der Konzilsdekrete ist inzwischen von so vielen Menschen erkannt und benannt worden, und ihre Folgen sind so verheerend: Die große Masse der Katholiken ist froh und dankbar für dieses wunderbare Konzil und geht erst gar nicht mehr zur Kirche bzw. tritt gleich ganz aus. Nach diesem herrlichen Geschenk Gottes haben Tausende Priester und Ordensleute plötzlich ihre Berufung aufgegeben… Hier haben sich vor allem verbissene Kräfte in der Kirche selbst ein Geschenk gemacht – daher das Ergebnis!
Wenn man die pathetischen Sätze zur „Kollegialität“ der Bischöfe liest, ahnt man schon Schlimmes: das Verhältnis des einzelnen Bischofs, eines Kollegiums (welches? national? international? Grüppchen?) zum Papst ist so unklar wie noch nie formuliert. Und so sieht es aus: Bischöfe machen, was sie wollen, auch gegen den Papst. Bischofskonferenzen dosen jeden einzelnen Bischof ein, der nicht auf Linie geht (auch wenn dieselbe häretisch ist). Und wenn dann die tiefgläubigen Laien entsetzt sind und ihr in LG garantiertes Recht und ihre Pflicht, Einspruch zu erheben, ausüben, begegnet ihnen versnobter, hocharroganter Klerikalismus (da ist das Konzil plötzlich nicht mehr de fide) und Ignoranz.
Vielleicht wird alles weniger heiß gegessen, als es gekocht wurde: wie JPII. es sagte, ist in der Kirche am Ende nicht das hierarchische Amt an sich selbst fruchtbar. Es waren und sind schon immer die Märtyrer und Heiligen, meist „kleine“ Leute ohne besondere Weihen, ganz wie ihr Herr, der schon mit den „weiß angestrichenen Gräbern“ des jüdischen Lehramts in Kollision kam. Ja, es sind tapfere Männer und Frauen, die nur von einem getrieben sind, nämlich der Liebe Jesu. So war es auch mit Maria: „Die Niedrigkeit seiner Magd hat er angeschaut und stürzt die Mächtigen vom Thron“ zu seiner Zeit.
Ich bin so froh, dass Gott anders ist als wir und dass er, wenn wir ihn bitten, alles zurechtrücken wird, wie er es schon immer getan hat.
Gott hat der „Kirche“ kein Konzil geschenkt.Erstens verteilt Gott keine Geschenke ‑Gott ist kein Weihnachtsmann- und zweitens war das sog.Konzil eine Idee des Roncalli-Papstes.Es ist geradezu absurd,hier den Hl.Geist zu bemühen.Nach der der Definition eines Dutzendliberalen Gurus wie Vincentius ‚der viel schwatzt wenn der Tag lang ist‑,sei also die grosse Masse(!) der Katholiken froh und dankbar dass Gott der Kirche das Konzil geschenkt hat. So reden die alt 68 er,die Taufscheinkatholiken,die meistens ein Kirche selten von innen sehen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.Die Massen sind meistens träge und sind natürlich für jeden bequemen Reformgeg dankbar.Nach dem Motto.:Wir kommen alle,alle in den Himmel.Ihr Gott ist der Bauch und das Konto bei der Bank.Ja,der moderne Konzilsversessene Katholik. Auf dem Papier ist er Katholik-ja-aber sonst: Pustekuchen.…
Ich gehe an allen Sonntagen, Hochfesten und Festen in die Eucharistiefeier, an Sonntagen auch in die Vesper, bete das Stundengebet, lese Bibel – soso, ich bin also auf dem Papier Katholik. Ich vertraue auf Gottes Gnade, die durchaus ein Geschenk ist (donum ist eine Bezeichnung für den Hl. Geist!).
@Vincentius
Wenn Sie solche unwahren, völlig unqualifizierten Bemerkungen über das Buch von de Mattei äußern, dann bringen Sie bitte Belegstellen, als dreist irgendwelche Behauptungen aufzustellen, die jeder sachlichen Grundlage entbehren.
Nicht eine einzige nennen Sie. Sie müssten wissen, dass de Mattei Dokumente veröffentlicht, Tagebücher, Notizen, sich ständig auf Lehraussagen bezieht, ständig aus Büchern zitiert, die Zitate sind nachprüfbar. Um dieses Buch zu widerlegen, müssten sie behaupten, de Mattei, ein in der Fachwelt anerkannter Historiker, sei ein Fälscher. Das hat bisher noch niemand gewagt, deshalb wird in progressistischen Kreisen dieses Buch totgeschwiegen.
Nur unser allwissender Vincentius weiß es besser als die gesamte Historikergilde.…
Gnädige Dame,
Geschichtsschreibung ist immer auch Deutung. Dokumente sind nie eindeutig. Und natürlich kann man Dokumente falsch auswerten. Das passiert auch klugen Historikern. Natürlich weiß ich, dass de Mattei Dokumente veröffentlicht. Aber so zusammengeschnitten, dass die Deutung herauskommt, die er will…
Ein Beispiel:
Dass de Mattei behauptet, dass die Kollegialität der Bischöfe (wie sie das Vatikanum II lehrte) im Gegegnsatz zu einer vorgeblich einheitlichen und klaren „Tradition“ stege, zeigt, dass de Mattei eine stupende Unkenntnis alter Überlieferungen, aber auch moderner Kirchenlehre.
De Mattei schreibt: „Nach der traditionellen Konzeption war die Gewalt des Papstes die einzige höchste Gewalt in der Kirche“ (482 f.).
Das ist schlicht unwahr, da selbst der CIC von 1917 in C. 228 § 1 erklärt: „Concilium Oecumenicum suprema pollet in universam Ecclesiam potestate“ (Das Ökumenische Konzil ist im Besitz der höchsten Vollmacht über die ganze Kirche“). Das finde ich schon erstaunlich… Lernen Sie Kirchenrechtsgeschichte, cuppa!
Tja, aber das ist ja jetzt nur EIN Beispiel, und „ex particularibus sequitur nihil“; und: jener Canon sagt ja nicht, daß das Konzil die suprema potestas OHNE Papst habe; sondern das Konzil hat sie ja im Gegenteil nur mit dem Papst und durch den Papst (sonst wäre eine solche Versammlung von Bischöfen ‚ohne Papst‘ ja auch kein Oekumenisches Konzil mehr); alles andere wäre ja (häretischer!) Konziliarismus – und selbst VII hielt daran fest, allerdings gerade weil Paul VI., auf’s Höchste alarmiert, von *seiner* suprema potestas verbindlich Gebrauch machte und auf jener ’nota praevia‘ bestand … und (nicht nur) ‚der ewige Hans‘ ist ja heute noch stinksauer deswegen .….
… und, Ihre Aussage im 1. Absatz ist ja, denk ich, eine allgemeine, für das Buch insgesamt geltende; um dies zu belegen, müßte man wirklich zeigen, daß de Mattei tatsächlich *durchgängig* die Quellentexte mit Absicht so „zusammengeschnibbelt“, angeordnet und tendenziös interpretiert/ kommentiert hat, bis sie ihm „endlich in dem Kram paßten“; bis dieser Nachweis nicht (und zwar ‚peer reviewed‘!!!) erbracht ist, sollte man ihm nicht unterstellen, keine solide Arbeit als Historiker erbracht zu haben; daß diese sicherlich nicht ‚absolut fehlerfrei‘ ist, wie jede andere (auch ‚progressistische‘!) Arbeit auch, schmälert seine Leistung und deren Wert & Aussage insgesamt aber noch lange nicht. – Bin mir sicher, daß ich, wenn ich nur suche, auch zu Alberigos Konzilsgeschichte zu Recht höchst kritische Rezensionen finden würde …
… oK, und daß der gebissene Hund (sprich die ‚Bologneser Schule‘) bellt, ist ja irgendwo auch … nicht sehr verwunderlich, wenn denen jetzt (endlich mal, nach postkonziliaren Jahrzehnten) die alleinige Deutungshoheit streitig gemacht wird; im Übrigen ja nicht nur durch de Mattei … – denke, das ist nur gut, das … „belebt“ ja auch „das Geschäft“, bringt neue Impulse; bin mal sehr gespannt, wie’s da weitergehen wird! – Außerdem sollten wir nie vergessen bzw. uns dessen mal wieder mehr bewußt werden, daß wir doch egtl. „an EINEM Strang ziehen“ (sollten!), geht es doch um die EINE Kirche, die eh schon massiv gelitten & zu leiden hat; bislang waren ‚die Einen‘ tonangebend, jetzt sollte man fairerweise auch ‚den Anderen‘ mal die Chance geben, ihre Position darzulegen, ohne sie gleich kopfschüttelnd „in die rechte Ecke“ zu stellen, als „schismatisch“ abzustempeln und zu tabuisieren … – sonst freut sich der Dritte; dann hat er nämlich endlich sein Ziel erreicht, und da sollten doch WIR ALLE vor sein …![?] – ‚Ut unum sint!‘
Um ein Schisma zu verhindern, galt es rasch zu handeln Papst Paul VI. versuchte auf dem Vatikanum II ähnliche Fehler zu vermeiden und drängte in einzelnen Fällen noch im letzten Augenblick zu Gunsten der Minorität auf Modifikationen, die auch von der Majorität bejaht werden konnten. Es lag ihm sehr daran, daß der endgültige konziliare Text möglichst von allen Konzilsvätern mitgetragen wurde. Und Kardinal Ratzinger bemühte sich sehr früh um Erzbischof Lefebvre und seine Bewegung, nachdem dieser seine ursprüngliche Zustimmung zu einzelnen Konzilsdokumenten zurückgezogen hatte. Damit ein Schisma verhindert werden konnte, galt es rasch und entschieden zu handeln. So trat Ratzinger in Verhandlungen mit Lefebvre ein.
Benedikt XVI. verteidigte weiters die Erträge des Reformkonzils. Der Vorwurf, die Bischofsversammlung habe über Beliebigkeiten ihren religiösen Auftrag verfehlt, treffe nicht zu. Das Konzil habe wichtige und unaufgebbare Erneuerungen für die Liturgie und den gemeinsamen Glauben gebracht. In diese Richtung gelte es „mit Vertrauen“ weiterzugehen, so der Papst.