(Neu Delhi) Morgen startet in Indien die Aktion 37 Millionen Lichter. Sie geht auf die katholische Erzdiözese Mumbai zurück, um die Öffentlichkeit gegen Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren. Die Aktion richtet sich gegen vorgeburtliche Tötung von Mädchen durch selektive Abtreibung, die gezielte Tötung von Mädchen nach ihrer Geburt, Mitgiftmorde an Frauen, Vergewaltigungen, Müttersterblichkeit und Kindersterblichkeit.
Indien, das heute den 63. Tag der Republiksgründung feiert, wird von lebhaften Debatten über brutale Vergewaltigungen von Frauen erschüttert. Die Aktion der Erzdiözese Mumbai will die Position der katholischen Kirche aufzeigen, die in der Anerkennung der gleichen Würde von Mann und Frau und der Heiligkeit des menschlichen Lebens besteht. Der Name der Aktion bezieht sich auf die fehlenden Frauen in Indien. Laut jüngster Volkszählung von 2011 fehlen in Indien durch selektive Abtreibung und Mädchenmord 37 Millionen Frauen.
Am morgigen Sonntag abend werden die katholischen Pfarreien des Landes symbolisch Lichter für diese fehlenden, unsichtbaren Mädchen und Frauen anzünden. Insgesamt sollen in ganz Indien 37 Millionen Lichter und Kerzen entzündet werden.
Pater Anthony Charanghat, der Chefredakteur der Kirchenzeitung der Erzdiözese Mumbai The Examiner erklärte gegenüber Asianews: „In Indien ist sexuelle Gewalt gegen Frauen eine alte und weitverbreitete Tradition, die mit dem patriarchalischen System zusammenhängen. Verbrechen wie Vergewaltigung, Mitgiftmorde, Säureangriffe, Ehrenmorde, Ehen mit Mädchen im Kindesalter und Menschenhandel stehen auf der Tagesordnung.“
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews